Ausstellung Galerie Zink
Datum: 10.09.2011 - 08.10.2011
Künstler: Gregory Forstner
Veranstalter & Ort:
Galerie Zink
10178 Berlin
Linienstraße 23
Gregory Forstner ist ein leidenschaftlicher, fast manischer Maler. Mit beeindruckender Kraft und
einem virtuosen Strich malt der in Brooklyn lebende Franzose Bilder, die den Betrachter in vielerlei
Hinsicht herausfordern. Die Ausstellung mit dem Titel “Rain Dogs” zeigt eine Auswahl von zwölf
großformatigen Leinwänden.
Ähnlich wie in früheren Serien schafft Gregory Forstner auch in seinen neuesten Arbeiten
stereotypische Figuren, die zugleich als Allegorien für das menschliche Zusammenleben und dessen
Abgründe funktionieren. Gregory Forstner hat schelmische Freude daran die Rollen zu vertauschen. Er
steckt schwarze Amerikaner in die Gehröcke weißer Plantagenbesitzer und zeigt sie im Liebesspiel mit
weißen Frauen, er lässt den Tod wie einst Fred Astaire mit einem Schirm durch den Regen tanzen oder
zeigt wie im Schlüsselbild der Ausstellung, “The Collector II”, einen dunkelhäutigen Cowboy, der stolz
einen frisch ausgebuddelten Totenschädel präsentiert.
Ebenso eigenartig wie seine widersprüchlichen Protagonisten selbst, ist auch die Bühne auf der Gregory
Forstner seine überlebensgroßen Figuren auftreten lässt. Sie stehen alle in einem Ruderboot, alleine
und isoliert von der restlichen Welt. Wie Schauspieler in einem absurden Theaterstück über die
menschlichen Untiefen.
Wie in seinen früheren Serien “Birthday-Partys” oder auch “Waiting Rooms”, geht Gregory Forstner auch
hier immer auf aktuelle gesellschaftliche Fragen und Probleme ein. Gregory Forstner lebt mit seiner
Familie seit 4 Jahren in den USA. Als einer der wenigen Weißen ist er in einem fast ausschließlich von
Schwarzen bewohnten Viertel in Brooklyn ansässig. Als Außenstehender hat sich sein Blick auf die
amerikanische Gesellschaft dadurch nochmals geschärft. Wie immer bleiben die Figuren von Gregory Forstner ambivalent, pendeln zwischen Gut und Böse, zwischen Leidenschaft und Verachtung,
Brutalität und Hingabe, gleiten ins Absurde und Groteske. Letztlich steht einem ein lachendes, tanzendes Gerippe mit einem nassen Hund im Regen gegenüber.
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