Ausstellung Galerie Galerie St. Gertrude
Zum Jahresauftakt 2018 zeigt die Galerie St. Gertrude Werke des Hamburger Künstlers Martin Bronsema (geb. 1968) unter dem Titel Einbrechende Idylle - Malerei und Papierarbeiten.
Der Hamburger Maler ist bekannt durch seine Ölbilder, die Gegensätzliches überraschend zu einer gewollt künstlich-skurrilen Situation vereinen. Sein Interesse gilt dem schleichenden und subtilen Grauen, das idyllischen Szenerien innewohnt.
Einer Theaterbühne gleich bevölkern so Helden, Hofdamen, Haustiere und andere Stereotypen Bronsemas Bilder. Nicht, ohne an ihre Bedeutungsgrenzen zu stoßen. Mit einem Augenzwinkern wird hier menschlicher Habitus, traditionelles Denken und Fortschrittsglaube auf‘s Korn genommen und nicht selten der Lächerlichkeit preisgegeben.
Die Gegenüberstellung gegensätzlicher Elemente als Wesensmerkmal der Collage nutzt der Künstler um Harmloses, Alltägliches zu karikieren. Hierbei überrascht die erzählerische Qualität und Souveränität im Ausdruck, die mit einfachsten künstlerischen Mitteln erzeugt wird.
Der letztjährige Gastprofessor der Hamburger Sommerakademie Pentiment arbeitet mit kleinstem Bildmaterial aus alten Zeitschriften, Büchern und Lexika, dass er - ganz Maler - mit Stiften farblich akzentuiert. Die gefundenen Schwarz-Weiß-Abbildungen werden so zum Spielball seiner künstlerischen Bilddeutungen. Bronsema macht sich den klassischen, uns wohl bekannten Habitus der Dokumentationsfotografie zunutze. Er verstärkt vorhandene Wesensmerkmale, überhöht, zensiert, erfindet und stellt somit unter Beweis, dass solcherlei kleinformatige Arbeiten aus Papier die Gegenüberstellung mit Ölmalerei bestehen.
Neben Malerei und Collage finden wir in Martin Bronsemas Werk ebenso sog. Anmalungen, Übermalungen, Überleimungen und Kombinationen aus diesen. Die jeweilige Technik verfolgt das Ziel, einer Be- oder Überarbeitung, die den Betrachter immer aufs neue staunen lässt.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog über Papierarbeiten der letzten zwei Jahre.
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