Ausstellung Galerie artfein GALLERY
Datum: 12.01.2017 - 04.02.2017
Künstler: Annika van Vugt
Veranstalter & Ort:
Galerie artfein GALLERY
10963 Berlin
Hornstraße 20
Die 1983 in Giessen geborene Künstlerin studierte zunächst in Marburg Erziehungswissenschaften (Diplom), um im Anschluss an der Goetheuniversität in Frankfurt am Main Ende 2015 in Kunstpädagogik abzuschließen. In Frankfurt betreute sie als Mentor Prof. Jean-Christophe Ammann bis zu seinem Tode. Aber bereits in 2010 war sie Mitglied des Künstlerkollektivs „Audiovisuals“ in Köln geworden, in 2013 bekam sie den Nachwuchspreis der Künstlerhilfe Frankfurt e.V., in 2014/15 den Förderpreis der Frankfurter Sparkasse 1822 und im Oktober 2016 erhielt sie den Adornopreis der Freien Internationalen Akademie Amorbach. 2015 und 2016 waren geprägt durch verschiedene Arbeitsaufenthalte in den Niederlanden, Deutschland und Frankreich.
Christoph Schütte (FAZ) über Annika van Vugts Malerei: »Es gehört Mut dazu, sich des klassischen Porträts oder des weiblichen Akts als Thema anzunehmen. Und doch etwas ganz anderes daraus zu machen, sich von der langen Tradition dieses Sujets auf originelle Weise abzusetzen.« »….. zeigt sich Annika van Vugt an so etwas wie Perfektion ohnehin nicht interessiert. Zwar steht auch im noch jungen, aber rasant und drängend Bild für Bild Form annehmenden Werk der Frankfurter Malerin der weibliche Körper im Zentrum. Und angesichts insbesondere der nachgerade ikonenhaften Anmutung der aktuellen Bildnisse mag man durchaus von einer Form der Präsenz oder besser: der Vergegenwärtigung sprechen, um den sich in van Vugts „Meine Geliebten“ überschriebener Werkgruppe ganz offensichtlich alles dreht. Allein, sie offenbart sich womöglich weniger in den lebensgroßen Porträts, die hier beinahe wie die gekrönten Häupter im Kaisersaal des Römer die Wände schmücken. Sie wird gültige Form vor allem im malerischen, Schicht um Schicht in Lasurtechnik sich artikulierenden Prozess. Wohin das einmal führen könnte, zeigt nicht nur das nach all den „Geliebten“ erste Doppelbildnis von „Zeus und Europa“, sondern womöglich mehr noch ein bescheidenes Format wie „Persephone“. «
Jean-Christophe Ammann: »Die Abweichung, durch den Transformationsprozess bedingt, überträgt das Begehren in die Malerei. In der Malerei emotionalisiert sich das Begehren als ein anderes. Das gemalte Bild – Öl auf Leinwand in unterschiedlichen Ausmaßen – ist ein durch Erinnerungsschichten gebildeter Resonanzraum. «
Rebecca Leudesdorff: »Es könnte den Betrachtern einfacher nicht gemacht werden, finden sie doch den Zugang zur Malerei durch geschultes Sehen und visuelles Gedächtnis des Formalen. Annika van Vugts Geliebte erfüllen zunächst den Wunsch nach einfacher Lesbarkeit. Ölmalerei auf sich ähnelnden Formaten…Sie treten aus einem dunklen, flächigen Hintergrund hervor. Durch die schlichte Einteilung in Vordergrund (Figur) und Hintergrund (des nicht ersichtlichen Raumes) wird die Figur zum zentralen Motiv. …Die feinen Ausarbeitungen der Figuren van Vugts bieten ein erstaunliches Spektrum von Ausdruck und Körperlichkeit, dass fast schon einer analytischen Studie gleichkommt. «
Erhard Metz: »Annika van Vugt fotografiert in ihrem Atelier ihr bekannte Frauen, nach diesen Fotografien fertigt sie ihre Aktmalereien. Sind diese Bekannten “Geliebte” – oder sind die “Geliebten” nicht viel eher die auf ihren Leinwänden gestalteten Figuren? “Abbilder”, gar “Porträts” wollen diese Frauenbildnisse gewiss nicht sein. Vielmehr sind sie malerische “Metaphern”, eine Art “Gefäss”, in das die Malerin etwas von ihr selbst, von ihrer eigenen Individualität eingibt – wiederum keinesfalls misszuverstehen als ihr “Porträt” -, aber doch etwas von jenem Geheimnisvollen, das in ihr und in ihrer Lebensgeschichte ruht, das ihre besondere künstlerische Persönlichkeit ausmacht. «
Die Künstlerin wird zur Vernissage anwesend sein.
Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich zur Vernissage ein.
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