Gerard Waskievitz Grazien, Taschen und Weiteres  Ausstellung Berlin

Ausstellung Galerie Michaela Helfrich Galerie

Datum: 27.04.2018 - 09.06.2017

Künstler: Gerard Waskievitz

Veranstalter & Ort:
Galerie Michaela Helfrich Galerie
10623 Berlin
Bleibtreustr.3

Existenzielle Themen aus dem Berliner Stadtleben vermischen sich mit alt bekannten Darstellungen aus der Renaissance. Drei weibliche Erscheinungen aus der Serie „Asphaltgrazien “ (2017) werden in zeitgemäßer Pose gemalt. Das Treffen dreier Freundinnen wird zu einer Versammlung der guten Eigenschaften: Anmut und Lieblichkeit, Schönheit, Freude und Heiterkeit, Ideale des weiblichen Liebreizes. Die „Drei Grazien“ erscheinen uns vor einem zeitgemäßen Hintergrund einer wohl desolaten Idylle, der heutige Diskurs und die Kommunikation scheint von der gleichen Innigkeit, wie in der klassischen Darstellung von Raffael. Uns unbekannte Gründe und Umstände lassen die drei Damen zusammenrücken vor einer morbiden Welt…nach Hesiod sind die drei Chariten Aglaia („Glanz"), Euphrosyne („die Freude bringende" oder „Frohsinn") und Thalia ("blühendes Glück"). Heute transportieren die drei Grazien dem Betrachter noch immer Freude, berücksichtigt man die zeitgemäßen und existentiellen Voraussetzungen. Auf wen oder was sich die drei Musen einlassen, bleibt uns verborgen. Auch nicht, wen sie beglücken...wichtig ist die eigentliche Szene, die in der gleichen Formation wie bei Raffael, Dürer, Cranach und Cassanova angeordnet wird.
Gerard Waskievitz setzt das Thema der drei Grazien malerisch in einen neuen Zusammenhang. Durch die Wiederholung in der darstellenden Kunst scheint die Idee der drei Grazien zeitlos.
Drei Taschen
Da liegen sie nun, die „Drei Taschen“ (zweites Bild), die auch von den drei Grazien her stammen könnten, als abgelegte Begleiter und Behälter ihrer Zeit. Sie verbergen das Intime und Notwendige, verborgen von Blicken und Zugriffen und scheinen in ihrer Funktion ausgedient. Abgelegte, weggeworfene oder verlorene Taschen findet man oft an Straßenrändern der Berliner Großstadt oder als Requisite von Diebesgut. In unseren Vorstellungsvermögen erzählen sie uns Geschichten…drei Taschen, drei Schicksale. Sie erzählen Geschichten aus dem Leben einer Frau, für den Maler verkörpern sie in ihrer Abgenutztheit eine geheimnisvolle Morbidität, sie regen Phantasie an und sie geben Fragen auf: weggeworfene Taschen sieht man überall auf den Pflastersteinen einer Großstadt oder vergessen am Strand. Im Zusammenhang mit ihren Hintergründen und Kulissen erzählen sie etwas aus ihrer Zeit, aus ihren Zusammenhängen gerissen, werden sie zu einem Objet trouvé.
Ein Objet trouvé (franz. für ‚gefundener Gegenstand‘) ist ein Alltagsgegenstand oder Abfall, der wie ein Kunstwerk oder ein Teil davon behandelt wird. Vom Gebrauchswert wandert es zur Installation, die Konsumprodukte unserer Wegwerfgesellschaft werden zum malerischen Sujet des Künstlers. Die ausgedienten Taschen gehörten einmal zu den dazugehörigen Damen und deren Leben, sie liegen nun dort, der Witterung ausgesetzt, oder sie sind da, um wieder gefunden zu werden. Dann werden sie wieder befüllt, verwahren und transportieren Intimes.
Wenn durch Wiederholungen in der darstellenden Kunst die Bildidee der drei Grazien zeitlos erscheint, wird das Objet trouvé gleichfalls aus seiner Zeit gerissen und mit neuem Leben befüllt.
Ads
SKIN  Ausstellung Berlin

28.05.2022 - 25.06.2022
SKIN

Spiel mit der Wirklichkeit

12.09.2019 - 26.10.2019
Spiel mit der Wirklichkeit

Gilbert Brohl „HOPE“

16.04.2016 - 14.05.2016
Gilbert Brohl „HOPE“

Nighthawks  Berlin//Neukölln  Ausstellung Berlin

07.12.2013 - 11.01.2014
Nighthawks Berlin//Neukölln

MALEREI Thomas Jüptner Ausstellung Berlin

15.03.2013 - 26.04.2013
MALEREI Thomas Jüptner

Susanne Schirdewahn MAUS AUF MARS Ausstellung Berlin

26.01.2013 - 23.02.2013
Susanne Schirdewahn MAUS AUF MARS