Ort: Berlin Avantgarde bis: 2011-11-02
Künstler: Corinna Rosteck, Aurore Millet
Thema: www.berlin-avantgarde.com Corinna Rosteck Die Berliner Fotokünstlerin Corinna Rosteck kreiert mit ihren zeitgenössischen Fotografien ein sinnliches Spiel aus Licht, Farbe und Bewegung, ihr gelingt es, den eingefrorenen Blick der Kamera zu überwinden und mit dem Medium der Fotografie festzuhalten. „Fotografieren heißt für mich Abstand nehmen von Zeit und Raum, von vorgefertigten Bildern. Augen-Blicke - eingefangen mit der Kamera und durch die künstlerische Bearbeitung überhöht - verleihen der Flüchtigkeit eine dauerhafte und intensive Gestalt“. Die neunteilige Bildserie „Sehnsucht“ entstand während der Aufführung »Rough Cut« des Tanztheaters Wuppertal Pina Bausch im Haus der Berliner Festspiele. In der aktuellen Serie verdichten sich das herausgearbeitete Körperfragment und die Textur eines der Bewegung folgenden, sich werfenden Stoffes zu einer plastischen Form. Die Tänzerinnen scheinen schwerelos in Raum und Zeit zu schweben und den Betrachter in eine Traumwelt zu entführen. Das Element des Wassers und deren Oberflächen untersucht Corinna Rosteck in ihren Bildserien „Liquids“, einerseits kraftvoll-dynamisch, und auch meditativ-ruhig, aber stets im Moment der Veränderung und des Übergangs. Durch Doppelbelichtungen und die Reduzierung in Licht und Farbe werden die Figurationen in die Abstraktion überführt. Der Künstlerin gelingt es, die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei zu überwinden. www.corinna-rosteck.de Aurore Millet Die Französische Künstlerin Aurore Millet studierte Malerei, befasste sich mit Architektur und Philosophie und fand dann ihren Weg zur Fotografie. Ihre Bilder sind zunächst technische Aufnahmen eines Momentes. Kurz genug belichtet, um den Gegenstand aus der Natur wieder zu erkennen. Lang genug, um Bewegungen zu sehen. Nun beginnt der zweite Schritt. Die Künstlerin, die Malerin belässt es nicht beim Foto. Sie verändert nach und nach Farbigkeit, Textur, Tiefenschärfe, Kontraste. So werden etwa Verwischungen, also an Malerei erinnernde Flächen, die bereits im Foto vorhanden sind, verstärkt oder verändert. Viele Test-Prints entstehen, bis aus dem Foto ein anderes, ein malerisch anmutendes, komponiertes Bild entstanden ist; eines, das die Künstlerin als ihr Werk akzeptiert. Hohe Konzentration, man möchte auch sagen, etwas Hingebungs¬volles von „Malerei“ mit Fotoapparat, Computer und Printer ist in diesen großformatigen, wunderschönen, beeindruckenden Bildern zu sehen. Sie erinnern bedeutungsvoll an Wälder, Blattwerk, Gewässer – an das Dasein natürlicher Schönheit – und heben ihren jeweiligen Ausschnitt in eine Form, die an die Grenze der Abstraktion reicht. Der Naturausschnitt, gebrochen im Foto, wieder gebrochen in seiner Vergrößerung, und noch mal verändert durch die Bearbeitung der Künstlerin wird nun zur reduzierten, minimalen Form, die neu und ganz für sich, für die elementare Ästhetik eines Kunstwerkes steht: Bestehend aus Farbe, aus Komposition, Struktur, Bewegung und die zugleich ihren Bezug zu ihrem Ursprung nicht verloren hat: Die Erinnerung, die bedeutsame, an den Naturausschnitt. www.auroremillet.com