Ort: Silent Veil Agency bis: 2012-10-31
Künstler: Kozlowski, Martin
Thema: Martin Kozlowski wurde 1984 in Stockholm [Schweden] geboren und lebt derzeit in London [UK], wo er am Goldsmiths, University of London studiert und vor Kurzem für den renommierten Lynn Painter-Stainers Preis [UK] von Dozenten nominiert wurde. Kozlowski ist von 2008-2011 in Stockholm in traditioneller Malerei ausgebildet worden und zog 2011 nach London, wo seine künstlerische Ausrichtung sich stark in eine abstrakt-minimalistische Richtung weiterentwickelt hat. Sein Graffiti-Hintergrund kommt dabei besonders in seinen jüngsten Arbeiten zum Vorschein, mit welchen er begonnen hat Erfahrungen und Erinnerungen zu thematisieren, die wir erschaffen und manipulieren, denen wir ausgesetzt sind, oder die von Anderen manipuliert werden. Der Ausstellungstitel Anti.Mnemosyne wurde ausgewählt in Bezug auf die Titanin Mnemosyne, Mutter der neun Musen, welche eine bekannte Figur in der griechischen Mythologie ist. Ihr Name wird verwendet in Verbindung mit dem Präfix ‚anti’ um eine Referenz zwischen den mythologischen Flüssen Lethe und Mnemosyne, sowie den neuesten Arbeiten Kozlowskis zu ziehen, welche sich mit der Enthüllung der Spuren von Erinnerung und Inspiration beschäftigen. Anti.Mnemosyne versucht die Erfahrungen Kozlowskis zu visualisieren, die normalerweise für den Betrachter unsichtbar bleiben würden, wobei sich der Künstler gesondert den emotionalen Verbindungen zu Geliebten, Orten, oder den mnemonischen Inspirationen widmet, die aus diesen gewonnen werden. Kozlowski zollt dabei den Elementen Tribut, die ihn als Individuum geformt und geprägt haben, ohne dabei jedoch in Melancholie zu versinken. Mit seiner Herangehensweise schlägt er eine Brücke zwischen Malerei und Kalligraphie [besonders Graffiti], die Lou Zhenggangs Ansicht wiederspiegelt, dass ‚Kalligraphie das wahre Selbst enthüllt während Malerei die Aspirationen des Herzens verkörpert.’ Kozlowskis auf den ersten Blick wahllos erscheinenden Platzierungen von Farblinien und Formen verwandeln sich in komplexe Systeme, die labyrinthische Proportionen annehmen können. Die Allegorie des Geistes die der Künstler aufgreift, setzt an Freuds Dictum an, dass ‚Spuren jeglicher Einschreibungen und Überschreibungen Palimpsest-artig im unterliegenden Material verbleiben.’ Dieser alchemistische Prozess die vergrabenen und verblassenden Erinnerungsstränge über eine abstrakte und minimalistische Verwendung von Mustern und Strukturen in Malerei und Zeichnung wieder sichtbar zu machen, bietet vor allem den Betrachtern die Möglichkeit den Kunstwerken mit stärkerer Relevanz zu ihren eigenen Erfahrungen zu begegnen. Silent Veil Agency ist ein Kreativ-Labor- Forum für Kommunikation, Interaktion und Austausch künstlerischer, kultureller und wissenschaftlicher Forschung, im Fokus jene Projekte, die sich mit dem zeitgenössischen Leben in unseren urbanen Welten und den nomadischen Wanderungen kultureller und künstlerischer Kreativer beschäftigen. Die Ausstellung des schwedischen Künstlers Martin Kozlowski fungiert gleichzeitig als Eröffnung für die Agentur Silent Veil Agency und ihrem Ausstellungsraum Silent Veil Projects in der Anzengruberstr. 7, 12043 Berlin.