Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2013-12-16
Künstler: Karsten Bott, Frankfurt (M.)
Thema: What context is required for an object to become historically “relevant”? Can mundane objects – supposedly devoid of cultural weight – be recontextualized and reinvested with memorial significance? These are questions which the artist Karsten Bott (b.1960, Frankfurt [Main]) has been dealing with since he began building his Archive of Contemporary History (Archiv für Gegenwartsgeschichte) in 1988. The archive, which contains almost half a million items, is Bott’s attempt of creating an extensive inventory of the every-day life. From bottle caps to bathroom sinks and hula hoops to pumice stones, his categorised archive is an ever-growing work of contemporary archaeology, raising questions about when present becomes past and what it really means to curate. Selections from Bott’s collection have been displayed in the US, the UK, Germany and Austria, most recently at the Norwich Castle Museum and the Städtische Galerie Wolfsburg. Eine Zusammenarbeit des Programms Master of Fine Arts der Bauhaus-Universität Weimar mit dem ACC. Vortrag in englischer Sprache. Eintritt frei! Montag, 16. Dezember 2013, 19:00 Uhr, Eintritt: frei!
Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2013-12-13
Künstler: Ann-Kathrin Rudorf, Berlin
Thema: The Défilé makes a designer’s heart beat faster. In this sort of fashion show, he presents months of work. He who presents himself well wins press, merchants and customers and as a result a prosperous future, at least for the coming months. This is a breathtaking moment, not just for the designer. For more than a century, the fashion show has delighted everyone interested in fashion, staging and scenography. In these events the idea of textile design comes to life and forms a symbiosis of body, light, music and performance – an exciting event. With her lecture Ann-Kathrin Rudorf invites us to a personal stroll through the fashion world between design and art. She will talk about the art of presentation, starting with the invention of fashion dolls in the 14th century continuing with the invention of Haute Couture and ending in the 21st century with fashion shows that use chroma-key techniques to project moving images onto the garments. Additionally we will watch and discuss a selection of fashion clips. Vortrag in englischer Sprache. Freitag, 13. Dezember 2013, 10:00 Uhr, Eintritt: 3 € / erm.: 2 € / Tafelpass: 1 €
Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2014-02-02
Künstler: James Cauty (GB) | Fabio Cifariello Ciardi (IT) | Ingo Günther (DE) | Jan Peter Hammer (DE) | Pablo Helguera (MX) | Han Hoogerbrugge (NL) | Sven't Jolle (BE) | Nevan Lahart (IE) | Thomas Rentmeister (DE) | Oliver Ressler (AT) & Zanny Begg (AU) | Lisa Strömbeck (SE) | Ubermorgen.com (CH/US/AT)
Thema: Habgier durchdringt in Zeiten totaler Durchökonomisierung sämtliche Lebensbereiche. Als materialisierte Sehnsucht des Individuums nach Besonderheit und Sinn, als Stabilisator gesellschaftlicher Verhältnisse, als Instrument zur Einbeziehung oder Ausgrenzung sowie zur kulturellen Distinktion erfüllt sie soziale Funktionen. Wer hat, der hat – wo gilt das heute nicht? In der Habgier schlummern Obsessionen und Perversionen, jedoch auch Potenziale und Antriebe. „To Have and Have Not“ untersucht die Pathologie der Habgier, einer der primitivsten und doch menschlichsten Untugenden, ihre Mechanismen, zerstörerischen Effekte und psychologische Dimension. Liegt Habgier als eine uns angeborene Ursache von Verbrechen und Übeltaten in der Natur des Menschen? Ist sie Ausdruck der Kompensation innerer Leere, gegen die Bildung, Erziehung und Religion machtlos zu sein scheinen? Und kann uns dann ausgerechnet die Kunst lehren, dass Habgier im Kern asozial ist und Vernunft und Empathie wichtiger sind als ökonomische Gewinne? 13 internationale Künstler und Künstlergruppen widmen sich jenen Fragen, prüfen das Warum und Wie von Habgier – und treten für eine Neubetrachtung ihrer Antipodin ein: der Generosität. Die fragwürdige Logik des Profits und der Konsum- und Fortschrittsspirale staatliche Subventionierung privater Wirtschaftsbereiche bei gleichzeitig strikter Privatisierung erzielter Profite, der allen Lebensbeziehungen vorangestellte Nützlichkeitswert und die totalitäre Durchökonomisierung aller Lebensbereiche bis hin zu den Jonglagen frei vagabundierenden Spekulationskapitals sind Indizien dafür, dass Wucher und Egozentrik, Habgier und Raubbau in zunehmenderem Maße die Welt formen.
Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2013-11-24
Künstler: Eine Ausstellung im Rahmen von «pèlerinages» Kunstfest Weimar mit Arbeiten von BECK (DE) | Joseph Beuys (DE) | Fabio Cifariello Ciardi (IT) | Parastou Forouhar (IR) | Lucy Glendinning (GB) | Janet Grau (US) | Anke Heelemann (DE) | Norbert Hinterberger (AT) | Peter Kees (DE) | Deborah Kelly (AU) | Csilla Klenyánszki (HU) | Yvonne Kuschel (DE) | Claire Lieberman (US) | Marcos Lutyens (US) | Rory Macbeth (GB) | Tea Mäkipää (FI) | Polly Morgan (GB) | Nina Nolte (DE) | Marcin Ryczek (PL) | Arne Schmitt (DE) | Anija Seedler (DE) | Nedko Solakov (BG) | Jan-Peter E. R. Sonntag (DE) | Sam Taylor-Johnson (GB) | Jim Whiting (GB)
Thema: 2013 wäre der "Dichterkomponist" Richard Wagner 200 Jahre alt geworden. Seine populärste Oper, der "Lohengrin", wurde am 28. August 1850 von Franz Liszt im Großherzoglichen Hoftheater Weimar uraufgeführt. Die ersten Worte von Lohengrins Ankunftsarie – weil sein Nachen von einem Schwan gezogen wird – sind sprichwörtlich geworden: "Nun sei bedankt, mein lieber Schwan". Als Ausruf von Bewunderung und Erstaunen hat sich die Kurzfassung als wahrhaft geflügeltes Wort bis heute in unserem alltäglichen Sprachgebrauch erhalten. Unter dem Motto "Wagneridyll" spannt sich in dieser internationalen Gruppenausstellung der Bogen von Richard Wagners Geburt und Tod über die Oper "Lohengrin" und das Motiv des Schwanes in der Kunst bis zu den düsteren Seiten des Lebens wie Verzweiflung, Verbrechen und Tod, die in der Symbolik des weißen und schwarzen Schwanes von jeher in unterschiedlichster Weise ihren Ausdruck fanden. Circa 100 zeitgenössische Werke von 25 Künstlern aus 11 Ländern korrespondieren mit 25 grafischen Arbeiten aus dem Bestand der Klassik Stiftung Weimar, die assoziativ in den Ausstellungsrundgang eingewoben wurden. Die Hälfte der Gegenwartskunstwerke entstand spezifisch für diese Ausstellung, die sich mit Anke Heelemanns „Parcour der Stauner“ im öffentlichen Stadtraum fortsetzt und begleitet wird von einem Rahmenprogramm mit zehn Veranstaltungen, die sich am Thema der Ausstellung orientieren. Seit 1991 („Photographie am Bauhaus“) arbeiten die ACC Galerie Weimar und das Kunstfest Weimar nun bereits zum siebten Mal zusammen. Das Schwanenmotiv in Geschichte, Kunst und Kultur Seit Menschengedenken ist der Schwan ein mythologisches Tier, schwingen in seinem Bild und Begriff uralte Bedeutungen mit: Er ist ein Symbol des Lichts und des Stolzes, der Reinheit, Vollkommenheit, Heiligkeit, Würde, Reife und Anmut. Das Weiß seines Federkleids steht für das Absolute, Anfang wie Ende und deren Vereinigung und ist wie bei den Engeln, Heiligen, Bräuten, Erstkommunionskindern und Klosterkandidatinnen ein Symbol für Unschuld und Jungfräulichkeit. Zeus umarmte Leda in Schwanengestalt, weiße Schwäne ziehen den Wagen von Apoll, dem Lichtgott. Liebesgöttin Aphrodite und Jagdgöttin Artemis finden sich oft in Begleitung von Schwänen, die auch in der germanischen Mythologie eine enge Beziehung zu den Gottheiten pflegen. Dessen ungeachtet war das Wappentier zahlloser Fürstenhäuser in den Hungersnöten des Mittelalters gern gesehener Gast auf dem Speiseplan (aus den Carmina Burana ist ein Lied über einen am Spieß gebratenen Schwan bekannt), während am englischen und preußischen Königshof sieht man mal von Henry III. ab, der für sein Weihnachtsbankett 125 Schwäne benötigte) die bis dahin selten gewordenen weißen Schwäne den Status eines unantastbaren, geschützten Wesens genossen, dessen Zucht ein Privileg des Hochadels war. Im Volksglauben ist der Schwan vor allem ein (Ver)Wandlungssymbol, Hans Christian Andersen kredenzte uns passenderweise das Märchen vom „hässlichen jungen Entlein“. Am Firmament wurde der Schwan – symbolischer Ausdruck der Begegnung von Himmelsgott Uranus und Meeresgott Neptun – als Sternbild verewigt und diente fortan den Seefahrern und Astrologen zur Orientierung. Kein anderer Vogel kann so tief ins Dunkel des Wassers tauchen und – je nach Kultur – vielleicht gerade deshalb auch Gegenteiliges zum bislang als vermeintlich charakteristisch Aufgezählten verkörpern: das Unheimliche, Dämonische, Kampf, Tragik und Tod. Der Schwan ist ein Sexualsymbol: neben dem weißen Schwan steht immer der schwarze, neben dem Guten das Böse. Dem Totenschiff, das die Seelen in eine andere Welt brachte, wies der Schwan den Weg, in permanentem Kontakt mit dem Reich der fi nsteren Hel, der Herrscherin der unterirdischen Totenwelt. Tschaikowskis „Schwanensee“ gehört zu den erfolgreichsten Balletten überhaupt, den Titel „Schwanengesang“ hat eine – letzte – Liedersammlung Franz Schuberts erhalten. Immer wieder haben sich Dichter und Musiker von diesem Zaubertier inspirieren lassen, vor allem in der Kunst des Symbolismus. Nach griechischem Glauben besaß der Schwan die Fähigkeit wahrzusagen. „Es schwant mir“, ist heute noch im deutschen Sprachgebrauch zu finden, wenn unsere Intu ition oder Weissagungskraft ins Leben dringt, leistet dem „lieben Schwan“ im Zitatenschatz Gesellschaft. Die Gestalt des „Schwanenritters“ Lohengrin verzauberte Generationen mit ihrer „blausilbernen“ Musik. Zur Zeit der Romantik entwickelte sich sogar ein bizarrer „Lohengrin“-Kult, der in den Anlagen von Schloss Neuschwanstein wohl seinen absoluten Höhepunkt fand. Im wilhelminischen Bürgertum schlug die Rezeption eher in eine spießig-pathetisch-politische um, wie sie nicht zuletzt Heinrich Manns „Untertan“ literarisch zum Ausdruck brachte. Richard Wagner selbst, der die Oper revolutionierte und das Gesamtkunstwerk initiierte, ist natürlich – nicht nur als Künstlerfigur – so beliebt wie umstritten. Der Kult des 19. Jahrhunderts um das „größte Genie der Musikgeschichte“ und dessen vornehmlich ideologische Interpretation im 20. Jahrhundert sind inzwischen einer eher menschlichen, unaufgeregten, teils humorvollen Annäherung an Wagners zeitlos valide Kunst gewichen. Auch diesem Umstand möchte die Ausstellung – beispielsweise mit einer flankierenden Rahmenveranstaltungsreihe – Rechnung tragen. Mit freundlicher Unterstützung der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, der Stadt Weimar, des Thüringer Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, der Stadtwerke Weimar, der Thüringer Edelmetallkasse GmbH und des Förderkreises der ACC Galerie Weimar.
Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2013-05-29
Künstler: Herbert Wentscher, Weimar/Freiburg
Thema: Immer mehr Angebote zur Pflege des Seelenheils umwerben uns, werden zum Teil sogar von der Kasse bezahlt: Yoga, Meditation, Selbsterfahrung … Mainstream-Medien thematisieren die Suche nach Sinn und geistiger Erfüllung und bemerken in der Gesellschaft ein wachsendes Bedürfnis nach Spiritualität. Doch wie zeigt sich dieser Trend im aktuellen Kunstschaffen? Welche Rolle spielt Spiritualität in der Kunst? Sind spirituelle Fragen im öffentlichen Kunstdiskurs nicht eher weniger präsent? Gibt es dennoch Ausnahmen, wenn ja welche? Angeregt von eigener spiritueller Erfahrung und ausgehend von Überlegungen zur Zukunft der Medienkunst untersucht Herbert Wentscher metaphysische Aspekte in der bildenden Kunst. In seinem Vortrag stellt er einige «Tore zur Transzendenz» vor, die mit reichhaltigem Bildmaterial aus alter und neuer Kunst sowie eigenen Arbeiten pointiert veranschaulicht werden. Herbert Wentscher lehrt an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar mit dem Schwerpunkt «Bewegtes Bild».
Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2013-08-11
Künstler: Ausstellung mit | Ana Mendes (PT) | Shiblee Muneer (PK) | Naufús Ramírez-Figueroa (GT) | Txema Novelo (MX) | Chan Sook Choi (KR) |
Thema: Ob wir an einen Gott glauben oder nicht, ob wir uns nun als Theisten, Atheisten oder gar Antitheisten bezeichnen, unsere Welt wird tiefgreifend von Ideen und Konzepten um Gott und das Göttliche beeinflusst. Die Vorstellung des Göttlichen, Absoluten und das menschliche Streben, sich mit einer „höheren Macht“ in Einklang zu bringen, sie zu einem Bild des transzendenten, guten Schöpfers zu verdichten, um über dessen kollektive Verehrung Schutz, Trost und Glück zu finden, aber auch um Herrschaftsverhältnisse abzusichern, sind so alt wie die Menschheit. Warum verhindert oder lindert ein solches höheres Wesen nicht Leiden und Unglück auf der Welt? Jene, die sich zum traditionellen Glauben bekennen: Was haben sie gefunden? Und jene, die sich neu auf die Suche machen: Wonach trachten sie? Was kann Gott ihnen bieten in einer Welt voller Gewalt, Angst und Ungerechtigkeit?
Ort: ACC Galerie Weimar bis: 2013-05-07
Künstler: Frank Apunkt Schneider
Thema: Der «Schwund an jugendlichen Gottesdienstbesuchern» wurde in den 1970er Jahren meist mit der «Ausgrenzung der Lebenswelt von Jugendlichen» aus dem Gottesdienstgeschehen erklärt. Um die Jugend zu erreichen, mussten die Amtskirchen ihren (Schein-)Frieden mit der Rockmusik schließen und den Pop in einem zähen, tragikomischen Prozess in die Kirche integrieren. Sakropop ist «neue Kirchenmusik mit Stilmitteln moderner Popularmusik». Er hat die zahllosen Widersprüche zwischen religiösem Dogmatismus und popkulturellem Freiheitsversprechen in sich aufgenommen. Damit ist Sacropop das vermutlich bizarrste Subgenre des Pop, praktiziert wird er lediglich innerhalb einer beinahe unsichtbaren Subkultur. Frank Apunkt Schneider, Mitglied der Kulturbewegung monochrom, wird Höhe-punkte seiner umfangreichen Sakropop-Sammlung vorspielen und umfassend erläutern. Frank Apunkt -Schneider ist unfreier Autor und Künstler, selbsternannter Poptheoretiker, Mitherausgeber der testcard und Redakteur bei skug.