Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2012-10-20
Künstler: bogevischs buero
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2012-04-28
Künstler: AllesWirdGut
Thema: AllesWirdGut AllesWirdGut arbeitet seit 1999 an Projekten mit sehr unterschiedlichen Maßstäben. In den letzten Jahren entstanden beispielsweise das Zivilschutzzentrum Innichen (2007), die Neugestaltung des Festspielgeländes Römersteinbruch (2008) und das Niederösterreichhaus Krems (mit feld72, 2010). Im vergangenen Jahr wurde unter anderem die Wohnanlage Herzberg (mit feld72) fertig gestellt sowie der Wettbewerb für das Technikzentrum WIFI St. Pölten gewonnen (2013). In ihrer Arbeit konzentriert sich AllesWirdGut vor allem auf inhaltliche Fragestellungen und daraus resultierende Synergien, also sich ergänzende und somit Ressourcen sparende Funktionen. Mit diesem pragmatischen Ansatz werden die Potentiale der Entwurfsaufgabe und des Kontextes exakt untersucht und sogenannte Probleme schließlich als Chance für neue, unerwartete Möglichkeiten betrachtet. Ziel dieser Arbeitsweise ist es – jeweils über die unmittelbar gegebene Aufgabenstellung hinaus – zusätzliche Qualitäten zu finden und im Entwurf entsprechend herauszuarbeiten. Die architektonische Gestalt wird also jeweils aus der spezifischen Aufgabe heraus entwickelt. Eine gleichbleibend wichtige Rolle spielt dabei das Arrangement der Wege in und um das Gebäude sowie die daraus resultierende Vernetzung der Bauten mit ihrer Umgebung. Die Ausstellung greift diesen Aspekt auf und untersucht potentielle Wegesequenzen beispielhaft an zwei scheinbar ähnlichen Projekten – dem Neubau Niederösterreich Haus Krems und der Studie für den Neubau Wimmermedien in Linz. Im Mittelpunkt stehen dabei die Raumfolgen, die entstehen, wenn man die öffentlich zugänglichen Räume innerhalb und zwischen den Gebäuden auf unterschiedlichen Wegen durchläuft. Die Analyse erfolgt mit Hilfe der Gegenüberstellung von Positiv- und Negativmodellen, sogenannten Weg-Partitur-Diagrammen und storybordähnlichen Perspektivfolgen. Die elementaren Charakteristiken der einzelnen Raumfolgen werden hierfür bewusst zeichenhaft durch eine abstrakte Darstellung visualisiert. Die vergleichende Gegenüberstellung verdeutlicht, welches hohe dramaturgische Potential im Prinzip unspektakuläre Räume aufweisen, wenn sie beim Durchlaufen bewusst als Sequenz wahrgenommen werden.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2011-12-17
Künstler: Emanuel Christ, Christoph Gantenbein
Thema: Nach Abschluss ihres Studiums an der ETH Zürich reisten Emanuel Christ und Christoph Gantenbein 1998 mit einem Stipendium der Ernst Schindler Stiftung zwei Monate lang durch Italien. Diese klassische „Italienreise“ führ-te von Verona über Vicenza, Venedig, Padua und Ravenna nach Bologna, weiter über Rimini und Urbino nach Arezzo und Florenz. Von dort ging es über Siena, Pienza, Bagnaia und Caprarola nach Rom und zuletzt nach Neapel. Im Verlauf der Reise entstanden rund 1.200 Dias von Gebäuden, Räumen und Orten, die sie gezielt auf-suchten oder auf die sie zufällig trafen. Diese Aufnahmen bilden nun den Mittelpunkt der Ausstellung, in der sie auf indirekte Weise das Architekturver-ständnis von Christ & Gantenbein illustrieren. Das Spektrum der mit einem einfachen Diaprojektor an die Wand geworfenen fotografischen Eindrücke reicht dabei von klassischen Bauwerken über Ikonen der Moderne bis hin zu anonymen Zeugnissen italienischer Baukultur. Ein Audio-Kommentar, in dem Emanuel Christ und Christoph Gantenbein die Bilder deuten und den Einfluss ihrer Italienreise auf ihr Architekturverständnis erläutern, vervoll-ständigt die visuelle Reise. Auf der Grundlage subjektiver Eindrücke vermittelt die Ausstellung so mittels atmo-sphärischer, systemischer und konkreter Referenzen eine zeitgenössische Architekturposition. Integraler Be-standteil des Ausstellungskonzepts ist das parallel erscheinende Buch „Pictures from Italy“, das Bilder der Archi-tektur von Christ & Gantenbein mit Aufnahmen ihrer Italienreise konfrontiert. Seit der Gründung ihres gemeinsamen Büros 1998 haben sich Emanuel Christ und Christoph Gantenbein mit ei-ner Vielzahl von Bauten und Projekten in sehr unterschiedlichen Maßstäben weltweit einen Namen gemacht. In den letzten Jahren entstanden unter anderem der Ancient Tree-Pavillon in China (2007), die Sanierung und Er-weiterung des Landesmuseums in Zürich (seit 2002), der Umbau der Swiss Church in London (2010) sowie das Wohn- und Geschäftshaus VoltaMitte in Basel (2010). 2010 gewann das Büro den Wettbewerb für die Erweite-rung des Kunstmuseums in Basel, die 2015 fertig gestellt werden soll. Zur Ausstellung erscheint Pictures from Italy Herausgegeben von Emanuel Christ und Christoph Gantenbein
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2011-10-22
Künstler: Behles & Jochimsen
Thema: Ende der 90er Jahre gründeten Armin Behles (*1966) und Jasper Jochimsen (*1964) ihr gemeinsames Büro. Nach einer Reihe von Wettbewerbserfolgen konnten sie mit der Kindertagesstätte Griechische Allee in Berlin (2003-2006) erstmals ein größeres Bauvorhaben realisieren. Ein weiterer Wettbewerbserfolg, das Biomedizinische Forschungszentrum der Universität Gießen, wird gerade fertig gestellt. Aktuell beschäftigen sich Behles & Jochimsen mit Neu- und Umbauten für Universitäten im In- und Ausland. Hinzu kommen zwei Wettbewerbsgewinne in China. Charakteristisch für die Arbeitsweise von Behles & Jochimsen ist ein Entwurfsprozess, an dessen Beginn die intensive Auseinandersetzung mit dem Ort, seiner Geschichte und seinen stadträumlichen Qualitäten steht. Dieser wird soweit getrieben, bis sich eine Lösung abzeichnet, die zweierlei vermag: Einerseits muss sie überzeugende Antworten auf die Fragestellungen von Ort und Programm formulieren. Andererseits soll sie ein Leitmotiv liefern, das dem Entwurf zu innerer Logizität verhilft. Letztere, mit O. M. Ungers auch als Thema zu bezeichnende Klammer, fasst alle Teile zu einem Ganzen zusammen. Die Themen finden sich im Arsenal der Architektur selbst, aber auch in anderen Sphären und Metiers. Die somit doppelt begründeten Entwürfe sind auch doppelt lesbar: sowohl als präzise, für die Situation gearbeitete Passstücke, als auch als eigenständige, selbsterklärende Baukörper. Ohne durch offensichtliche stilistische Merkmale verbunden zu sein, zeichnet die Projekte das gemeinsame Interesse an einer formal geschlossenen, körperbetonten, oft figürlich wahrnehmbaren Gestalt aus. Die Ausstellung entlehnt ihren Titel einer Schrift: Die Univers condensed ist eine elegante und gleichzeitig öko-nomische Variante der berühmten serifenlosen Antiqua von Adrian Frutiger. Sie ist die Hausschrift von Behles & Jochimsen. Univers condensed bezeichnet aber auch zwei Aspekte der Rauminstallation, die die Berliner Architekten für die Architektur Galerie Berlin eingerichtet haben: Mit wenigen präzisen Eingriffen, die an den charakteristischen Merkmalen des vorgefundenen Raumes ansetzen, wird dieser radikalisiert. Dies geschieht einerseits durch Verdichtung und andererseits durch Entgrenzung. Der Raum weist über sich hinaus, wird zum Über-Ort. Dabei spielen das visuell-leibliche Erleben ebenso wie das gedankliche Nachvollziehen eine konstitutive Rolle. Mit den farbig eloxierten Aluminiumpaneelen rekurriert die Installation auf das Biomedizinische Forschungszentrum Gießen. Die Fassade dieses handförmigen Baus durchmisst den ganzen Farbkreis, wobei jeder Finger das Spektrum einer Grundfarbe abbildet.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2011-08-20
Künstler: Müller Sigrist
Thema: Müller Sigrist - Nebeneinander Vor zehn Jahren gründeten Pascal Müller (*1971) und Peter Sigrist (*1970) das Architekturbüro Müller Sigrist in Zürich – im Jahr 2006 kam Samuel Thoma (*1974) als dritter Partner hinzu. Das aufgrund eines Wettbewerbs-siegs im Jahr 2004 bis 2007 realisierte „Pentorama“ der nahe am Schweizer Bodenseeufer gelegenen Stadt Am-riswil war der erste Bau, mit dem die jungen Architekten internationale Anerkennung fanden. An Stelle eines höl-zernen Saalbaus errichteten Müller Sigrist eine zeitgenössische Festarchitektur, ein fünfeckiges, zeltartig anmu-tendes Gebäude, das für Veranstaltungen unterschiedlicher Art nutzbar ist. Außen mit Kupfer verkleidet, über-rascht das multifunktionale Haus für die Gemeinschaft im Inneren durch seine gelb-grüne Auskleidung und eine feierliche Lichtstimmung. „Nebeneinander“ betiteln Müller Sigrist ihre Ausstellung. Mit inzwischen 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kon-zentrieren sich die Architekten nicht auf bestimmte Tätigkeitsbereiche, sondern behandeln ganz unterschiedliche Bauaufgaben. Das zeugt von einem gewissen Pragmatismus, wie er von jüngeren Schweizer Architekturbüros verfolgt wird. In der Tradition Schweizer Bauens wurzelnd, zeichnen sich die Arbeiten von Müller Sigrist gleich-wohl durch Experimentierfreude und spielerische Leichtigkeit aus, was sich nicht nur in unterschiedlichen forma-len Lösungen, sondern auch in der Farbigkeit ihrer Bauten und Räume niederschlägt. Mit „Nebeneinander“, einem raumgreifenden Arrangement aus großformatigen Fotos sowie Prozess- und Planbü-chern, inszenieren Müller Sigrist bewusst keine tour d’horizon ihrer Bauten und Projekte. Vorgestellt werden viel-mehr – nebeneinander – drei hinsichtlich Maßstab, Bauaufgabe und Herangehensweise völlig unterschiedliche Bauten. Beim Haus in Muri (2009) handelt es sich um einen gestaffelten Baukörper, in dem eine Haupt- und eine Nebenwohnung kompakt vereint sind. Die gemeinsam mit EM2N entworfene Siedlung der Baugenossenschaft Frohheim in Zürich-Affoltern, deren erster Bauabschnitt 2010 eingeweiht werden konnte, überzeugt nicht nur durch ihre städtebauliche Setzung, sondern auch durch die expressiv auskragenden Balkone und eine spektaku-läre Farbigkeit. Dazu tritt selbstverständlich das prominenteste Projekt des Büros: der ikonische „Kristall“ des Pentoramas in Amriswil.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2011-06-25
Künstler: Schulz & Schulz
Thema: Ansgar und Benedikt Schulz haben ihr Büro mit Sitz in Leipzig 1992 gegründet. Seitdem konnten sie sich über eine Vielzahl erfolgreicher Wettbewerbsbeiträge profilieren. Zu den prämierten Arbeiten zählen u.a. das Kantinen- und Konferenzgebäude AKNZ Ahrweiler (2010), die Staatsanwaltschaft Ulm (2010), die Katholische Propsteikirche St. Trinitatis Leipzig (2009), das Forschungszentrum für Maschinenbau und Informatik der TU Berlin (2009), die Hotelfachschule Berlin (2008) und das Polizeirevier Chemnitz-Süd (2005). Grundlagen für die von Ansgar und Benedikt Schulz entwickelte Architektur bilden die biografische Verbindung zum Ruhrgebiet und das Studium an der RTWH Aachen. Die hieraus resultierenden Tugenden Schnörkellosigkeit und Präzision werden über die Begeisterung für den Ruhrgebietsfußball weiter intensiviert und durch Einflüsse aus Spanien und Südamerika individualisiert. Zentrale Elemente der Auseinandersetzung sind das genaue Hinterfragen der Aufgabe sowie das präzise Definieren der eingesetzten gestalterischen Mittel, die mit der Suche nach der Prägnanz des Selbstverständlichen umschrieben werden können. Aktuell entsteht die Katholische Propsteikirche St. Trinitatis Leipzig, die präzise aus dem Organismus der Stadt entwickelt wurde. Präsenz erhält das Projekt durch den hohen Kirchenbaukörper und den Kirchturm, vor allem aber durch die einladende Offenheit des Pfarrhofs. Das Licht des Himmels und der Austausch mit der Stadt erzeugen die besondere Atmosphäre des sakralen Innenraums. Mit einer Hülle aus gemauertem Rochlitzer Porphyr bekennt sich der Bau zu Region und Tradition. Das maßgeschneiderte Nachhaltigkeitskonzept wird dem gebotenen Umgang mit der Schöpfung gerecht. Grundsatz ist, dass ein Kirchenbau nicht nur in stabilen Zeiten, sondern auch in Krisenzeiten seine Funktion als Rückzugsmöglichkeit und Versammlungsort erfüllt. Zudem soll er keine planmäßig-konstruktive Begrenzung der Nutzungszeit aufweisen. Um diese Funktionalität zu ermöglichen, wurde der Gedanke der Autarkie zur Planungsprämisse gemacht. Die Thematik eines eigenständigen Ortes ist zugleich Motiv der Ausstellung. Dabei wird die vertraute Nutzung des Raums umgekehrt. Die umschließenden Wände bleiben frei und die Galerie ist die Bühne für eine raumgreifende Skulptur. Der 8 Meter breite, 2 Meter hohe und 1 Meter tiefe Körper ist zentraler Bildträger und erlaubt über seine räumliche Erfahrbarkeit differenzierte Einblicke in das Projekt. Eröffnung: Donnerstag, 12.05.2011, 19 Uhr Begrüßung: Ulrich Müller Einführung: Christian und Peter Brückner Dauer: 13.05.–25.06.2011 parallel zur Ausstellung erscheint die Werkmonographie Schulz & Schulz Architektur von Annette Menting Niggli Verlag 2011
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2011-04-30
Künstler: Gruber + Popp
Thema: Zu Beginn eines Planungsprozesses werden Architekten von ihren Bauherren oft mit fertigen Vorstellungen und Bildern konfrontiert, die sie bereits im Vorfeld der Planung entwickelt haben. Die Aufgabe des Architekten ist es dann – gemeinsam mit den Bauherren – die eigentlichen Botschaften, die sich hinter diesen Bildern verbergen, zu entschlüsseln, einen Entwurf daraus zu generieren und in Architektur zu transformieren. Gruber + Popp verstehen die Auseinandersetzung mit den Wünschen ihrer Bauherren als zentralen Impulsgeber ihrer Arbeit und haben dafür eine eigene Methodik entwickelt. Zur Strukturierung der Abstimmungsprozesse benutzen sie eine digitale Kommunikationsplattform, die so genannte Matrix. Dieses interaktive Werkzeug vernetzt Nutzer, Planer und Bauherren mit den Architekten und gibt ihnen die Möglichkeit, Anforderungen, Vorschläge und Wünsche zu formulieren und mit entsprechenden Bildern zu hinterlegen. Gleichzeitig stellen die Architekten auf der Matrix ihre Vorschläge zur Diskussion und reagieren auf gestellte Fragen. Da die Plattform wie ein Social Network permanent online ist, entsteht eine kontinuierliche Diskussion, bei der jeder Beteiligte jederzeit den aktuellen Stand abrufen und bearbeiten kann. Auf dieser Grundlage erkennen die Architekten früh eventuelle Zielkonflikte und können bei Bedarf entsprechend agieren und steuern. Die interaktive Schnittstelle hilft also die komplexen Kommunikationsprozesse zwischen den Beteiligten nachvollziehbar und transparent zu machen und trägt somit zu einer effektiven und sicheren Planung bei. Selbstverständlich entwickeln sich im Planungsverlauf oft vollkommen neue Einschätzungen der zu Beginn formulierten Anforderungen und Wünsche. Sie beeinflussen jedoch nicht nur den Entwurfsprozess und verfeinern somit die Architektur, sondern erhöhen auch die Identifikation der Bauherrn bzw. Nutzer mit ihrem Gebäude. Am Beispiel von drei unterschiedlichen Projekten – einem Einfamilienhaus, der Generalsanierung einer Schule und Sanierungsprojekten von Industriebauwerken aus dem Kraftwerksbereich – zeigt die Ausstellung die verschiedenen Kommunikationsstrukturen vor dem Hintergrund der daraus entwickelten Architektur. Eine wichtige Rolle spielt dabei die kontinuierliche Weiterentwicklung der Kommunikationswerkzeuge von der ursprünglich analogen Frageliste bis zur interaktiven Kommunikationsplattform Matrix. Doris Gruber und Bernhard Popp haben ihr Büro 1992 mit Sitz in Berlin und München gegründet. Seit dem haben sie sich vor allem mit dem Bauen im Bestand profiliert. Aktuell realisieren sie Umstrukturierungsmaßnahmen an diversen Kraftwerksstandorten in Berlin sowie Sanierungen von Schulen in München. Eröffnung: Donnerstag, 17.03.2011, 19 Uhr Begrüßung: Ulrich Müller Einführung: Prof. Jan R. Krause
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2011-03-05
Künstler: Binet, Hélène Richters, Christian von Rauch, Friederike
Thema: Die Ausstellung zeigt drei unterschiedliche Positionen zeitgenössischer Fotografie zum Thema Architektur. Die in London lebende Fotografin Hélène Binet arbeitet für renommierte Architekten wie Caruso St. John, Zaha Hadid, Daniel Libeskind etc. Neben den angewandten Arbeiten widmet sie sich intensiv der künstlerischen Auseinandersetzung mit architektonischen Ikonen. Wie bei der in der Ausstellung gezeigten Serie vom Atelier Peter Zumthors spielen dabei die Wechselwirkung von Licht und Schatten sowie das Thema Innen / Außen eine zentrale Rolle. Für die Berliner Künstlerin Friederike von Rauch stellt Architektur das zentrale Thema ihrer Arbeit dar. Als Künstlerin konzentriert sie sich jedoch auf ihre eigene Wahrnehmung und Interpretation. Dabei interessiert sie sich besonders für räumliche Details und vordergründig unspektakuläre Motive. Ein beispielhaftes Spektrum ihres daraus resultierenden bildnerischen Minimalismus bildet die Serie von Motiven aus Berliner Nachkriegskirchen ab. Der Architekturfotograf Christian Richters ist bekannt für seine pragmatischen Bildstrecken für Architekten wie David Chipperfield, Diener & Diener, UN Studio u.v.a.m. Seine Arbeit richtet sich auf die Abbildung von Gebäuden und Räumen mit dem Ziel, dem Betrachter ein gleichsam realistisches und vollständiges Bild des fotografierten Objektes zu vermitteln. Die für die Ausstellung ausgewählte Serie einer Annäherung an ein Gebäude von Claus + Kaan erläutert diesen Anspruch auf eindrucksvoll unspektakuläre Art und Weise. Eröffnung: Donnerstag, 20.01.2011, 19 Uhr Begrüßung: Ulrich Müller Einführung: Prof. Regine Leibinger Dauer: 21.01.–05.03.2011
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2010-12-23
Künstler: Holzer, Barbara und Kobler, Tristan
Thema: Barbara Holzer und Tristan Kobler haben ihr Büro 2004 in Zürich gegründet und seitdem zahlreiche und vor allem sehr heterogene Projekte verwirklicht. Dazu gehören Ausstellungen (u.a. focusTerra, Zürich 2009, Gesamtsze-nografie Besucherzentrum Grube Messel 2010) ebenso wie Bauten (u.a. Wohn- und Geschäftshaus Cattaneo, Zürich 2008, Besucherzentrum Arche Nebra, Wangen 2007).
Bei der Arbeit in so unterschiedlichen Bereichen der Gestaltung wie Design, Ausstellung und Architektur verfol-gen Holzer Kobler Architekturen jedoch nicht nur eine Architekturhaltung oder einen gestalterischen Ansatz. Im Mittelpunkt der Arbeit steht vielmehr der Anspruch, für jede Aufgabe und jeden Ort eine spezifische Lösung zu finden, die Vergangenes, Gegenwärtiges und Künftiges einbezieht und neu interpretiert. Neben den Fragen zur Konstruktion und Funktionalität widmen sich Holzer und Kobler vor allem der Inszenierung von Räumen, deren Abfolgen und vielfältigen Atmosphären. Grundlage dieser Vorgehensweise ist die Tatsache, dass jeder Nutzer eine individuelle Vorstellung von Raum in sich trägt, die immer auch Teil einer bestimmten Geschichte ist. Wie im Film, Theater und der Literatur wird sie auch hier zum tragenden Element von Architektur.
Diese Arbeitsweise generiert sehr unterschiedlich gestaltete Projekte. Das transdisziplinäre Team aus Architek-ten, Designern, Wissenschaftlern, Grafikern, Szenografen und Innenarchitekten profitiert dabei vom genreüber-greifenden Wissenstransfer, der sich aus der gleichzeitigen Beschäftigung mit den üblicherweise eher getrennten Gestaltungsbereichen ergibt. In diesem Sinne verwenden Holzer und Kobler in ihrem Büronamen bewusst den Begriff Architekturen, den sie als Erweiterung ihres Denk-, Betätigungs- und Forschungsfeldes hin zu einem mul-tiplen Verständnis von Architektur begreifen.
Aus diesem Verständnis heraus hat das Büro auch die Ausstellungskonzeption Mise en scène
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2010-10-23
Künstler: Kleihues + Kleihues
Thema: Im Mittelpunkt der Ausstellung steht der Neubau für die Zentrale des Bundesnachrichtendienstes in Berlin. Neben dem städtebaulichen Zusammenhang und der äußeren Erscheinung dieses Großprojekts werden auch die vier Kunst-am-Bau-Projekte vorgestellt, die für das Gebäude entstehen. Kleihues + Kleihues zeigt bislang in Deutschland unveröffentlichte Architekturvisualisierungen, die einen Ausblick auf das Projekt geben, wie es nach seiner Fertigstellung im Jahr 2014 erscheinen wird. Ergänzt werden die Renderings durch drei Modelle: Zwei 1:1 Fassadenausschnitte lassen die Materialien der Fassade – Naturstein und Aluminium – nicht nur optisch, sondern auch haptisch erleben. Die gesamten Ausmaße sowie der städtebauliche Zusammenhang werden über ein Stadtmodell veranschaulicht. Für die vier vorgesehenen Kunststandorte im Hauptgebäude wurden die Entwürfe in entsprechenden Wettbewerben ermittelt. Sie fügen sich nicht nur inhaltlich und maßstäblich in die Architektur ein, sondern ergänzen und bereichern diese auf ihre jeweils spezifische Weise. In der repräsentativen Vorfahrt wird eine knapp 20 m lange Stahlskulptur von Stefan Sous die Besucher begrüßen. Sie interpretiert mit ihrer archaischen Form den Ernst und das Gewicht der Arbeit des BND. Das Künstlerduo Anette Haas / Friederike Tebbe installiert in den fast 100 m langen Übergängen zwischen den beiden Torhäusern und dem Hauptgebäude eine Art Gemäldegalerie. Sie besteht aus aneinandergereihten monochromen Bildern, die mit Decknamen und Orten aus der Geschichte des BND versehen sind. Für die Längsseiten der beiden Atrien schaffen Antje Schiffers und Thomas Sprenger große Wandgemälde, die sich auf die architektonische Gitterstruktur beziehen. Sie können nur aus der Distanz als Gesamtbilder wahrgenommen werden, aus der Nähe erscheinen sie wie abstrakte Zeichnungen. Auf den Terrassen zum Pankepark schließlich errichtet Ulrich Brüschke zwei 23 und 26 m hohe künstliche Palmen. Sie verknüpfen auf ironische Weise den anschließenden Landschaftsraum mit dem Bild getarnter Antennenmasten. Durch seine zurückhaltende Architektursprache bildet der Neubau einen passenden Rahmen für die künstlerische Ausgestaltung. "Kunst an Architektur" zeigt, wie beide Genres sich bereichern können, ohne ihre jeweilige Autonomie zu verlieren.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2010-08-14
Künstler: Architekturstudenten der UdK Berlin
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2010-06-19
Künstler: Fuhrimann Hächler
Thema: Die Arbeit an der Philosophie ist – wie vielfach die Arbeit an der Architektur – eigentlich die Arbeit an Einem selbst. An der eigenen Auffassung. Daran, wie man die Dinge sieht. Ludwig Wittgenstein Das Konzept ist etwas, was zwangsläufig mit dem Kontext in Konflikt gerät. Jean Baudrillard Andreas Fuhrimann und Gabrielle Hächler zeigen in ihrer Ausstellung eine Bildcollage zu drei privaten Wohnhäusern: Künstler- und Architektenhaus in Zürich (2003), Haus Presenhuber in Vnà (2007) sowie Haus Müller Gritsch in Lenzburg (2007). Obwohl die Zürcher Architekten auch größere und städtebauliche Projekte bearbeiten, konzentrieren sie sich somit auf ein Hauptthema ihrer Arbeit: die Untersuchung des architektonischen Raumes als grundlegendem Architekturbaustein. Dass die Projekte für Bauherren entstanden, die – ebenso wie Fuhrimann Hächler – in der Architektur- und Kunstszene zu Hause sind, befördert diese Forschungsarbeit zusätzlich. Die Häuser zeigen exemplarisch, wie die Architekten den Spagat zwischen scheinbar unvereinbaren Gegensätzen bewältigen: Zum einen suchen sie „unschweizerisch“ bewusst die Nichtperfektion und Unreinheit. Zum anderen ist ihre Architektur äußerst kontrolliert und konzeptuell durchdacht. Dabei verzichten Fuhrimann Hächler auf historisierende oder ikonische Vereinfachungsstrategien und betrachten das Wissen um die Komplexität der Architektur vielmehr als Herausforderung. Denn ihrer Auffassung nach entscheidet der reflexive Umgang mit dieser Komplexität letztlich über die gesellschaftliche Relevanz einer Architektur. Deren „Rohstoffe“ – realer und kultureller Kontext, Raumprogramm, Form und architektonischer Ausdruck, sowie sinnliche Anforderungen – werden im Entwurfsprozess gleichwertig so lange bearbeitet, bis sich daraus ein räumliches Konglomerat herauskristallisiert. Die Verwendung einer ökonomisch effektiven Konstruktion mit haptisch sinnlichen Oberflächen ermöglicht schließlich low-bugdet-Bauten mit einem räumlichen high-budget-Reichtum. Trotz unterschiedlicher Raumkonzeptionen und Fassadenausbildungen haben die drei Projekte prägnante Gemeinsamkeiten: Die Verwendung von „einfachen“ Materialien wie roher Beton, großformatige Sperrholztafeln etc. steht für ein unprätentiöses, jedoch visuell anspruchvolles, ästhetisches Materialkonzept. Im Grundriss erzeugen subtile Abschweifungen vom rechten Winkel fließende Raumübergänge ohne hektische Dynamik. Die dadurch entstehenden räumlichen „Unklarheiten“ verdichten und reichern die scheinbar einfachen Grundstrukturen an.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2010-04-24
Künstler: 03 Architekten
Thema: Begrüssung: Ulrich Müller Einführung: Andreas Hild
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2010-03-06
Künstler: Astrid Bornheim / Folke Hanfeld
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-12-19
Künstler: Hubertus Adam, Olaf Bartels, Gerd De Bruyn, Martin Burckhardt, Oliver Elser, Helmut Geisert, Falk Jaeger, Claus Käpplinger, Martin Kieren, Peter Kulka, Hilde Léon, Andreas Ruby, Steven Spier, Jürgen Tietz, Konrad Wohlhage, Gerwin Zohlen
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-12-19
Künstler: div.
Thema: AFF, Anderhalten, Artec, E2A, Reimar Herbst / Angelika Kunkler, Stephan Höhne, Peter Märkli, Modersohn & Freiesleben, Regina Poly, Peter W. Schmidt, Uwe Schröder, Adolf Krischanitz / Anselm Reyle, Riegler Riewe, Sergei Tchoban, Simon Ungers, Franz Erhard Walther Ausstellungen zählen heute zu den wichtigsten Bausteinen einer erfolgreichen Architekturkommunikation. Für deren Alleinstellungsmerkmal sorgen u.a. der hohe Aufwand für Produktion und Präsentation sowie die überschaubare Zahl von Galerien etc., die in der Öffentlichkeit als relevante Ausstellungsorte etabliert sind. Das zentrale Ereignis einer Ausstellung ist deren Eröffnung, die immer auch ein wichtiges gesellschaftliches Ereignis darstellt. Für den Besucher bietet sich dabei nicht nur die Möglichkeit, sich über das Gezeigte auszutauschen, sondern die Autoren selbst zu ihren Intentionen zu befragen. Um diesen Wissenstransfer zu vervollständigen, lädt die Architektur Galerie Berlin in Zusammenarbeit mit den ausstellenden Architekten jeweils einen Journalisten, Kritiker oder Kollegen ein, der eine Einführung in die Arbeit des bzw. der Architekten oder die Ausstellung gibt. Auf diese Weise erhalten die Besucher zugleich einen Einblick in die Gedankenwelt eines versierten Fachmanns. Die kurze Dauer dieser intellektuellen Diskurse wird jedoch ihrer wichtigen Funktion nicht gerecht. Diesem Missverhältnis setzt das Buch "Einführungen" eine Sammlung ausgewählter Redetexte entgegen. Konzentriert, kurzweilig und bisweilen poetisch formulieren renommierte Journalisten und Architekten ihre Statements. Gleichzeitig fungiert die Textsammlung als Hommage an das Medium Ausstellung als Grenzzustand zwischen Idee und dauerhafter Realität. Denn trotz ihrer nur temporären Präsenz nehmen sie einen unverzichtbaren Platz in der Auseinandersetzung mit Architektur und Umwelt ein, besonders an der Schnittstelle zwischen Fachwelt und interessierter Öffentlichkeit. Die "Einführungen" helfen, eine weitere Facette dieses komplexen Mediums zu beleuchten und zu erinnern. Als Referenzobjekte sind in der Ausstellung ausgewählte Arbeiten aus Ausstellungen zu sehen, die in der Textsammlung besprochen werden. zur Ausstellung erscheint Architektur Galerie Berlin / Einführungen 2006-2009 mit Beiträgen von: Hubertus Adam, Olaf Bartels, Gerd De Bruyn, Martin Burckhardt, Oliver Elser, Helmut Geisert, Falk Jaeger, Claus Käpplinger, Martin Kieren, Peter Kulka, Hilde Léon, Andreas Ruby, Steven Spier, Jürgen Tietz, Konrad Wohlhage und Gerwin Zohlen
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-08-15
Künstler: Junge Talente Nr. 4: FH Bochum/ Prof. Jan R. Krause
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-07-04
Künstler: EM2N
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-05-16
Künstler: Claus Anderhalten
Thema:
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-04-04
Künstler: AFF Architekten
Thema: Nachdem die Berliner Architekten AFF mit einer Reihe von ambitionierten Einfamilienhäusern im Rahmen des Projektes „Neues Bauen am Horn“ in Weimar bekannt geworden sind, haben sie nun ein Projekt fertiggestellt, das eine vollkommen andere Bauaufgabe darstellt: Den Umbau und die Sanierung des Schlosses Freudenstein in Freiberg zum Sächsischen Bergarchiv und zum Standort einer weltberühmten Mineralogischen Sammlung. In der Art ihres Umganges mit dem Bestand, der von der Entkernung bis zur Sanierung reicht, leisten sie einen unübersehbaren Beitrag zum Diskurs über den Umgang mit Schlössern in der zeitgenössischen Architektur-Debatte. Das an eine Arche erinnerndes Haus-im-Haus-Implantat steht für die Schutzfunktion der Archivbestände einer der ältesten Bergbauregionen Deutschlands. Die Räume der mineralogischen Sammlung hingegen wurden durch ein System verschiedener Einbauten und Vitrinenkonstellationen strukturiert. Der Begriff der Körperlichkeit als gemeinsames Merkmal von Bildhauerei und Architektur, auf den sich AFF in ihrer Entwurfsarbeit beziehen, manifestiert sich so auf unterschiedlichen Ebenen. Neben dem Einsatz von prägnanten Farben zur Kennzeichnung verschiedener Funktionsbereiche thematisieren die Architekten das Ornament. Dabei geht es jedoch nicht um etwas rein Dekoratives, sondern um die spielerische Vermittlung einer kulturellen Identität. Zur Dokumentation des Projektes haben AFF den Fotokünstler Hans-Christian Schink eingeladen. Damit verlassen sie den üblichen Weg der Projektdokumentation mittels klassischer Architekturfotografie. Sie vertrauen vielmehr auf das Auge des präzisen, unabhängigen Beobachters, der das Vorgefundene ohne Aufwand und Inszenierung wiedergibt. In der Ausstellung ist eine Auswahl von Fotoarbeiten zu sehen, in die sich der Betrachter mit der Möglichkeit zur eigenen Interpretation einliest. Ergänzt werden diese Wahrnehmungsebenen durch ein Modell der Arche sowie ein zur Ausstellung erscheinendes Buch mit einer umfangeichen Materialsammlung zum Entwurf und seinen Grundlagen.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-02-21
Künstler: Riegler-Riewe
Thema: In der Architekturkonzeption von Riegler Riewe bedeutet die Form fast nichts, die Handlung dagegen fast alles. Riegler Riewe arbeiten nicht an einer Architektur der schönen, der visuell beeindruckenden oder konstruktiv avantgardistischen Objekte. Sie arbeiten vielmehr an der den Nutzungsprozess aktivierenden und erweiternden Konditionierung von Raumstrukturen. Ihre Bauten bieten nicht die überwältigenden, ästhetisch perfektionierten Images, sie bieten dagegen eine in Raum und Zeit jeweils mehrdeutige Partitur des Erlebens und der Aneignung, der subjektiven und korporativen Definition von Raumkonstellationen. Es sind sozusagen relativ einfache Regale des komplexen Lebensvollzuges, in denen aber so undramatisch wie intelligent bestimmte Qualitäten bzw. Potenziale des Umgangs, des Umbauens oder der Umschichtung angelegt sind. So unterscheiden sich diese Regale von den funktionalistischen wie von den rationalistischen, von den ästhetisch-minimalistischen wie von den gestalthaft-autonomen Raumgestellen. Otto Kapfinger Florian Riegler und Roger Riewe gründeten das gemeinsame Büro 1987 in Graz. Heute gehört Riegler Riewe zu den wichtigsten und einflussreichsten Büros in Österreich. Sie haben unter anderem folgende Projekte realisiert: Wohnbebauung Casa Nostra, Graz (1992), Flughafen, Graz (1994), Wohnbebauung Strassgang, Graz (1994), Bundesinstitut für Sozialpädagogik, Baden (2000), Informations- und Elektrotechnische Institute der TU Graz (2000), Literaturhaus, Graz (2003), Hauptbahnhof, Innsbruck (2004), Eurospar, Leibnitz (2005) und Messe Halle A, Graz (2008). Aktuell planen sie das Schlesische Museum in Katowice. Seit 2001 ist Roger Riewe Professor am Institut für Architekturtechnologie der TU Graz. Florian Riegler lehrt seit 2008 als Professor für Entwerfen und Baukonstruktion an der UdK Berlin. 2008 waren Riegler Riewe auf der Architekturbiennale in Venedig vertreten.
Ort: Architektur Galerie Berlin bis: 2009-01-11
Künstler: Simon Ungers
Thema: Simon Ungers hat in seinen letzten Lebensjahren zahlreiche Entwürfe angefertigt, für die es keine konkreten Auftraggeber gab. Im Vordergrund standen dabei architektonische Visionen für zeitlose Funktionen wie Museum, Theater oder Bibliothek. Losgelöst von zeitgeistgeprägten Fassadendebatten widmete er sich grundsätzlichen Fragestellungen des architektonischen Entwurfs wie der Proportion und dem Fügen von Volumen. Die in Teilen an russische Revolutionsarchitektur erinnernde Kühnheit der Entwürfe hätte in der Realität meist die Grenzen des technisch Möglichen erreicht. Dadurch sind die architektonischen Utopien jedoch gleichzeitig wie künstlerische Skulpturen zu lesen, die das Fehlen eines Ort- und Zeitbezuges zusätzlich legitimieren. Ungers hat seine Arbeiten zunächst für Ausstellungen entwickelt, wo sie in Form von Computerzeichnungen und Modellen aus rostigem Stahl präsentiert wurden. Schon bald entstanden davon zahlreiche Überarbeitungen und Alternativen, die nun einen eigenen Architektur-Kosmos bildeten. Die Entwürfe für Museen stellen dabei eine eigene Werkgruppe dar. Die Ausstellung zeigt vier dieser Projekte, wobei sich im Entwurf Art-City verschiedene, zuvor separat entwickelte Gestaltideen zu einer Art Idealkomplex verdichten.