Ort: art-com gallery bis: 2011-05-27
Künstler: Georg Vinokic, Malerei Slobodan Orescanin, Skulptur
Thema: Das Feuer ist der Arbeit von Slobodan Orescanin inhärent, verwendet der Künstler doch Spritzer flüssiger Bronze (übrigens ein verhältnismäßig leichtes Metall), die er nachbearbeitet und ineinanderfügt. Aus dieser intuitiven Art ein Kunstwerk entstehen zu lassen, die den Zufall als konstitutives Element einbezieht, entsteht eine unendliche Fülle an möglichen Formen. Wie ein Fingerabdruck ist jede Skulptur der nächsten ähnlich und gleicht ihr doch nie vollkommen. Nicht nur eine unendliche Zahl an Formen ergibt sich jedoch aus dieser Herangehensweise, die Form der Skulpturen ergibt auch eine unendliche Zahl an Möglichkeiten, die einzelnen Arbeiten wiederum wahrzunehmen, denn je nach Blickwinkel und Lichtverhältnissen erschließt sich ein neuer Kosmos an Formen. Oreščanin ist also, um das Kunstwerk vollends zum Leben zu erwecken, auf aktive BetrachterInnen angewiesen, die sich ihren eigenen Weg durch die Skulpturen bahnen. Georg Vinokic meinte einst, er sei ein Ureinwohner der pannonischen Tiefebene, jenem Sedimentbecken, das sechs Staaten und damit Vinokics alte und neue Heimat umfasst, und deren Landschaft maßgeblich von der Donau geprägt ist. Die tiefe Verwurzelung Vinokics in dieser geographischen Gegend, lässt sich an seinen Bildern seit 2005, die er unter dem Titel „ist die zeit gerade oder gebogen“ zusammenfasst, besonders eindrucksvoll verfolgen. Waren es in den ersten Arbeiten dieser Serie Fische, Boote und Netze, also kleine Details, die Vinokic in den Mittelpunkt seiner Bilder stellte – er zoomte sich also gleichsam in die Landschaften hinein – vollzieht er nun einen Perspektivenwechsel hin in die Totale. Im Fokus sind nun Donaulandschaften. Gleich geblieben ist die für Vinokic so typische äußerste formale Reduktion: die Silhouette der Berge, die Wasseroberfläche der Donau (in Form von minutiös ausgearbeiteten, großen Flächen), der Horizont und die unverzichtbare und für Vinokic charakteristische Zickzacklinie. All das verarbeitet der Maler nun in beinahe monochromen Bildern – auch was die Farbe betrifft also absolute Reduktion.
Ort: art-com gallery bis: 2011-04-08
Künstler: Gerhard Flekatsch
Thema: Eröffnung: Freitag, 4. März 2011, 19:00# Gerhard Flekatsch im Dialog mit Angelika Romauch# Öffnungszeiten Mo-Fr außer Feiertags von 10:00 bis 19:00 und nach Vereinbarung# Statement zur Ausstellung# „Gerade in dieser Zeit eines besonderen Identitätsanspruches wird versucht, das „Ich“ über eine Abgrenzung zum „Anderen“ zu definieren und zu betonen. Das geht oft auch mit einer Abwertung eben dieses „Anderen“ einher.# Was ist das Eigene?/ Was ist das Andere?# Gibt es so etwas wie eine Grenzfläche zwischen diesen beiden Bereichen oder transformiert sich ständig eins ins andere? Ist der Prozess des „sich–etwas–zu–eigen–machen“ eine Art Besitzergreifung oder bedeutet es eine Erweiterung der eigenen Vorstellungen und Möglichkeiten? Tatsächlich wird das Bild, das man von sich selbst entwirft oft nur einem Teil der in der Persönlichkeit angelegten Aspekte gerecht; die Angst-machenden werden unterdrückt und auf „die anderen“ projiziert. Die vielfältigen Ausprägungen des Eigenen als Gesamtpersönlichkeit zu begreifen und zu akzeptieren ist auch eine Form von Freiheit.“/ Gerhard Flekatsch# Wie die Transformierung dieser komplexen Fragestellungen in visuelle Medien erfolgen kann, wird im Rahmen von Atelierbesuchen diskutiert, filmisch dokumentiert und zur Eröffnung im Form eines kunsthistorischen Dialoges präsentiert.
Ort: art-com gallery bis: 2011-02-18
Künstler: Monika Herschberger, Jörg Huber, Peter Kauders, Martin Pálffy, Hans Tschiritsch
Thema: Wie in jeder Ausstellung setzen wir auch in der aktuellen auf Polarisierungen – künstlerisch wie medial. Das mediale Spektrum umfasst Malerei, Fotografie und Objektkunst. Innerhalb des ersten Genres vertreten Monika Herschberger und Jörg Huber gänzlich unterschiedliche künstlerische Positionen. Bei den Bildern von Monika Herschberger handelt es sich um großformatige, abstrakte Farbkompositionen, die sich am Informel und an der gestischen Malerei orientieren. Jörg Huber kann im weiteren Sinn als Vertreter des Realismus gelten. In frühen, vor dieser Ausstellung noch nie gezeigten Gouachen, setzt er sich mit der menschlichen Figur und dem Portrait auseinander. Farbflächen und breite Pinselstriche dominieren die Kompositionen und stehen in einem Kontrast zu seinen späteren hyperrealen Arbeiten mit detailliert strukturierten Oberflächen. Peter Kauders, der Preisträger des ABSOLUT art-com Wettbewerbs 2010, setzt auf seine bewährte Erfolgsstrategie der auf Symbole reduzierten Bildgeschichte. Das Negativrelief „Laufend neue Erfahrungen“ visualisiert zeitliche und emotionale Prozesse: Im wörtlichen Sinn „laufend“ werden Eindrücke aufgenommen, deren Einprägung auf den Einzelnen variiert, wie die unterschiedlichen Relieftiefen demonstrieren. Martin Pálffy ist Autodidakt und befasst sich seit 40 Jahren mit Fotografie. Diese Ausstellung ist die 2. Vorstellung seiner Arbeiten in der Öffentlichkeit. Die Serie „Plakatabriss“ zeigt Fotos von desolaten Plakatwänden, die Pálffy in Wien fotografiert und zu einer großflächigen Collage montiert hat. Die Überreste eines Mediums, dessen Ästhetik ursprünglich auf die Manipulation von Massen ausgerichtet war, werden zu Artefakten mit einer eigenen abstrakten Bildsprache. Hans Tschiritsch zeigt „Tschiritschophone“, Klangmaschinen und individuelle Musikinstrumente, die er selbst entworfen und gebaut hat. Bekannt und berühmt geworden ist der Künstler, der im Wiener Burgtheater als "Geräuschmeister" und Musiker Theateraufführungen bereichert, mit seiner Nähmaschinenobertondrehleier, der Grammophongeige, der singenden Säge, Steelpan und Eisenrädern. Zahlreiche Perkussionsinstrumente sowie Trompete, Posaune und Tuba ergänzen seine kraftvolle und amüsante Musik.