Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2017-07-08
Künstler: Buğra Erol
Thema: In seiner ersten Einzelausstellung bei BERLINARTPROJECTS nimmt Buğra Erol den Betrachter mit auf eine Reise durch seine Gedanken und lädt ein, seine Bildsprache anhand neuer Leinwände und Zeichnungen zu entdecken. Die Inhalte seiner neuen Serie, behauptet der Künstler, sind ihm zugeflogen, ein Gefühl der Notwendigkeit begleitete den Entstehungsprozess der Werke. Erol sucht die Konfrontation mit sich selbst, wollte herausfinden, was sich unter der Oberfläche verbirgt – um eine Einschätzung seiner aktuellen Situation zu erhalten und eine Landkarte seiner Denkprozesse zu gestalten. Der parallel stattfindende Umzug von Istanbul auf die ruhigen Prinzeninseln spiegelt seine innerliche Forschungsreise – einen Ausflug ins Unbekannte. Das Erkunden neuer Territorien, innerlich wie äußerlich, zeigt sich auch in den Titeln seiner Arbeiten z.B. Residence on the Moon und Meanwhile in Another Reality. Erols Bilder und Zeichnungen untersuchen die gestörten menschlichen Beziehungen als auch unser Verhältnis zur Natur und zur Stadt. Damit offenbart der Künstler seine kritische Haltung. Seine Arbeiten vermitteln ein Gefühl von Unruhe und Instabilität, die gleichermaßen Ursache und Ergebnis der gesellschaftspolitischen Fragen unserer Zeit sind. Als Beispiel: Die Arbeit Kingslayer zeigt einen Mann, mit einem Haus auf dem Kopf, das mit Orden behängt ist und den Worten DIE (sterbe) und WAR (Krieg). Das Werk The Residents wiederum präsentiert zwei Fingerpuppen – der offene Schädel des Mannes deutet eine Gehirnwäsche an. Erols zusammenhanglose Schnipsel destruktiver Szenen haben einen grafischen, collageartigen Charakter. Sie besitzen keinen narrativen Ansatz, es geht vielmehr um einen klaren Ausdruck und um visuelle Wirkung. Der Titel der Ausstellung “Mind your wishes“ mahnt: Überlegt euch gut was ihr wirklich wollt. Das kann sich auf die Gesellschaft als Ganzes beziehen, aber auch auf die Häufigkeit fehlgeschlagener Wunscherfüllung in der Menschheitsgeschichte. Ebenso hat es eine persönlichen Ebene: Der Künstler hat all seine Wünsche hinter sich gelassen – visuell verarbeitet in Way Back Home. Die Arbeit zeigt ein Schiffswrack auf hoher See und eine sich entfernende Gewitterwolke. Buğra Erol wurde 1986 geboren. Er lebt und arbeitet in Berlin und Istanbul. 2012 schloss er sein Studium an der Yeditepe Universität in Istanbul (Fakultät Bildende Kunst) ab. Der multidisziplinäre Künstler arbeitet vorwiegend mit Malerei, Zeichnung und Installationen. Er baut fiktionale Welten zusammengesetzt aus traum- manchmal comichaften Figuren basierend auf seiner fantasierten Realität. Seine Arbeiten waren Teil zahlreicher Ausstellungen, wie Greetings From Now On: Territories of Commitments, BERLINARTPROJECTS, Berlin (DE); Beautiful Monuments of Decay, Daire Gallery, Istanbul (TR); Concrete Utopia, Realismus Club, Berlin (DE); Merz 3000, Plato Art Space, Istanbul (TR); 90 Minute Shows, Contemporary Istanbul International Art Fair (TR); by Marcus Graf, Papko, Istanbul (TR).
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2017-05-20
Künstler: Ulrich Riedel & Emre Meydan
Thema: Im April 2017 veranstaltet BERLINARTPROJECTS eine Begegnung zwischen zwei Künstlern, deren gemeinsames Interesse für die Erscheinung von räumlicher Wirkung und die Grenzen der Perspektive ihre sehr unterschiedlichen Arbeitsweisen zusammenbringt. In dieser Ausstellung trifft Skulptur auf Malerei. Es handelt sich um einen Austausch zwischen den geometrischen Strukturen Ulrich Riedels und Emre Meydans subtilen Bildern abstrahierter Innenräume. Beide Künstler verwenden optische Täuschungen und Verzerrungen, um die Repräsentation von Raum und die Behandlung von Perspektive zu hinterfragen. Dabei arbeitet Riedel eher auf einer monumentalen Ebene und Meydan auf einer intimeren. Jedoch übertrifft der eine nicht den anderen. Vielmehr geht es dabei um das Zusammenspiel zwischen den Arbeiten und um eine kollaborative und experimentale Herangehensweise. Im Zentrum der Ausstellung steht eine gemeinsame Arbeit von Riedel und Meydan, das Ergebnis ihrer Diskussionen zum Thema Tiefenwirkung, räumliche Dimensionen und Dreidimensionalität. Beim Betreten der Ausstellung stechen insbesondere Riedels imposante Holzstrukturen hervor. Diese spielen mit unserer Wahrnehmung von räumlicher Ausdehnung mit ihrer stark geometrischen Ausprägung und wellenden Formen, die den Eindruck von weiteren Volumen geben. Die Komplexität der großformatigen aber jedoch zurückhaltenden Arbeiten, die auf genauen Kalkulationen und den Prinzipien des Bauwesens basiert, wird durch deren ineinandergreifenden Form deutlich. Die minimalistischen Arbeiten Riedels bewegen sich mühelos zwischen Zwei- und Dreidimensionalität und spielen bewusst mit der räumlichen Wahrnehmung, indem sie von jedem Blickwinkel anders aussehen. Die subtilen Farben von Meydans Bildern entsprechen den neutralen Tönen Riedels. Seine abstrahierten Innenräume spielen mit der Tiefenwirkung ohne völlig dreidimensional zu werden, was der Künstler „zwei und ein halb Dimensionen“ nennt. Die flache Oberfläche der Leinwand wird von ihm aufgeschlitzt und wieder zusammengestrickt. Oftmals lässt er den Stoff die Grenzen des Rahmens überschreiten und befestigt ihn an die Wand des Ausstellungsraums. Für das Zusammennähen der verschiedenen Teile der Leinwand verwendet Meydan Faden, den er in einer Arbeit sogar über die ganze Wand in einer geraden Linie laufen lässt. Auf der Suche nach neuen Formen der Tiefenwirkung strebt der Künstler die Dekonstruktion der Leinwand an und so auch das Loslösen von Stoff und Rahmen. Für seine hybriden Arbeiten, die sich mit großer Leichtigkeit zwischen verschiedenen Dimensionen bewegen, verwendet der Künstler überwiegend Weiss- und Pastelltöne, sodass die Linien ineinander zu verschmelzen beginnen und das Motiv an sich fast verschwindet. So wird das zentrale Spannungsverhältnis in Meydans Kunst deutlich: Einerseits will er eine gewisse Tiefe in seinen Werken erzeugen, andrerseits versucht er durch seine Farbwahl das Motiv wieder zu löschen. Dadurch entstehen das ständige Verschärfen und Verschwimmen seiner Bilder und das Gefühl von ewigem Wachsen und Schwinden. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die kollaborative Arbeit Riedels und Meydans, die als symbolische Verschmelzung beider Arbeitsweisen fungiert. Für die Struktur, den Rahmen, das Rückgrat des Werks war Riedel zuständig während Meydan den Innenbereich mit seiner subtilen Herangehensweise und intuitiven Interpretation von geschlossenen Räumen entwickelte. Die Konzeption von Raum und dessen Wahrnehmung spielen eine zentrale Rolle in der Malerei und in der Skulptur. Skulpturen sind dreidimensional, sie werden aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und der Künstler muss sie alle beim Schaffen der Arbeit berücksichtigen. Bilder sind hingegen flache Oberflächen und verwenden optische Täuschungen, um Tiefenwirkung zu erzeugen. Im Fall von Tilted Space ist es jedoch Riedel, der die Illusion von weiteren Volumen in seinen Holzstrukturen anstrebt, und Meydan derjenige, der seine Leinwände dreidimensional macht und sie weit über den Rahmen hinaus ausdehnen lässt. Somit werden die ästhetischen Traditionen beider Medien umgekehrt und der dialogische Charakter des Austauschs zwischen den zwei Künstlern in den Vordergrund gerückt.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2016-12-23
Künstler: Ali Taptik, Buğra Erol, Joana Kohen, Seza Bali, Yusuf Sevincli, Zeynep Beler
Thema: Territories of Commitment (Dt.:Territorien des Engagements) bei BERLINARTPROJECTS ist die erste einer Ausstellungsreihe zur aktuellen Fotografie, Greetings From Now On (Dt. Grüße von hier aus). Diese Edition vereinigt die kritischen Arbeiten sechs in Istanbul lebenden Künstlern. Sie zeigt wie diese mit dem Raum umgehen, in dem sie leben und interagieren. Die sich rasch ausbreitende und aufgewühlte türkische Metropole ist durch den aktuellen komplexen, urbanen und sozialen Kontext geteilt und steht durch die bedeutenden Änderungen, die die Stadt momentan untergeht, am Scheideweg - zwischen globalen Konflikten und der Migrantenkrise. Eine Vielfalt an Stimmen beinhaltet eine Vielfalt an Intensitäten. Während einige der Künstler ein Archivierungssystem, auf die Geolokalisation basierend, als Andenken an die Familie bilden, kommen bei anderen Arbeiten verlassene Häuser und die hinterlassenen Spuren der Anwesenheit, Ansichten des gegenwärtigen Flaneurs im urbanen Raum, die Abbildung der Krise, Zeichen einer Künstlerin, die für die Individualität im lokalen und globalen Kunstmarkt kämpft oder die Wiederverwendung von archivierten Dias einer Umwelt-NRO vor. Die Bandbreite der künstlerischen Positionen ist enorm, jedoch sind sie durch ein bestimmtes Engagement und die eigene persönliche Verantwortlichkeit verbunden. Die Positionen sind alle verankert und von einer physischen Realität und dessen Komponenten geführt – vom Territorium als Ort der Untersuchung, Produktion und Aktion (1). Die sechs Künstler reagieren auf ihre Umgebung und kommentieren sie zumal mit kritischen Haltungen und immer mit einer individuellen und engagierten Stimme. Sie nähern sich an eine Art existentieller Geographie, indem sie an der Gestaltung des eigenen Territoriums teilnehmen. Sie sind dabei, ihre Positionen als freie Denker zu verteidigen, in einer „Poetik, die permanent erneuert wird durch die psychischen und imaginären Territorien der Intimität“(2). Ali Taptıks Serie The Drift zeigt urbane Landschaften, Bilder der sich permanent ändernden Stadt. Taptıks Arbeiten sind mit einem Gefühl der Instabilität durchdrungen. Sie benutzen Architektur sowie das Territorium des Körpers, um dem Konzept der Krise abstrakte Form zu verleihen. Die Krise nennt der Künstler „die kommunizierbare Krankheit unserer Zeit“. Taptık reagiert insbesondere auf die Migrantenkrise und stellt durch seine Bilder von verfallenen Gebäuden und halbverdeckten Figuren Strategien des Widerstands im urbanen Zusammenhang. Somit schafft er seine eigene Form der Straßenfotografie. Yusuf Sevincli ist für seine nachdenklichen monochromen Arbeiten bekannt. Mit Taptık konzeptuell verbunden, erfasst er die Stadt in stimmungsvollen Schwarz-Weiß-Bildern. Aber während Taptık die Idee einer Krise vermitteln will, reagiert Sevincli direkt auf seine Umgebung und drückt intime Gedanken und Gefühle aus. Er läuft langsam durch die Metropole als ob er das schnelle Tempo der Stadt entgegenwirken will. Er taucht im urbanen Raum ein, fängt die Bewegung von Vögeln oder einer Seifenblase vor einem Gebäude ein und formuliert dadurch seine eigene Beziehung zum Territorium in dem er lebt. Die leerstehenden Häuser der Fotografin und post-internet Künstlerin Zeynep Beler zeigen deutlich ihre Position gegenüber der Immobilienpolitik der Türkei. Im hellen Tageslicht erscheinen die noch nicht realisierten Gebäuden düster und zugleich eindrucksvoll. Die Serie The Estate zeigt die Leere der Strukturen, die Detailansichten von herausgerissenen Rohren und Küchengeräten. Das Leben hat dieses Territorium verlassen bevor es anfangen konnte, dennoch verbleiben die Spuren einer geplanten Zukunft. Neue Muster bilden sich an der Wand, der Staub setzt sich ab. Beler kritisiert in ihren Bildern nicht direkt, sie zeigt das Territorium, das sie durch ihr Objektiv sieht. Buğra Erols Lichtbox setzt sich mit einem größeren Territorium auseinander und nutzt die Dias aus seiner Zeit als Greenpeace Aktivist, um sein Kunstwerk zu schaffen. Hier verwandelt sich soziales Engagement in künstlerische Überzeugung – ein Beweggrund dient dem anderen. Erol zeigt viele Territorien und viele Orte in seinen Installationen und nutzt seinen persönlichen Einsatz für die Umwelt für sein neues Ziel – die Untersuchung künstlerischer Ausdrucksformen. Seza Balis One Man Show spricht ein viel intimeres Territorium an. Es handelt sich um eine Serie von Briefen, die Visitenkarten enthalten, die von ihrem Vater, einem reisenden Geschäftsmann in der Türkei, gesammelt worden sind. Die Briefe umfassen verschiedene Städte und Länder und tragen einige Spuren der Abnutzung – die Umschläge sind teilweise zerrissen und haben sich der Form des per Land organisierten Visitenkartenstapels angepasst. Bali deutet hier auf das einzigartige Archivierungssystem ihres Vaters an und benutzt ein vertrautes Beispiel, um ein allgemeines Kommentar über die Art und Weise, wie wir geographischen Raum einordnen, zu geben. Jeder hat seine eigene Art Informationen abzulegen, was auf globaler Ebene zu politischen Konflikten führen kann. Eine persönliche Herangehensweise charakterisiert auch Joana Kohens künstlerische Praxis. In ihren Arbeiten kämpft sie für ihre Position als Künstlerin in der Türkei und engagiert sich damit auch für den Geschlechtsdiskurs. Somit arbeitet sie sowohl mit einem konzeptionellen Territorium als mit einem politischen. Kohen setzt sich in ihren Werken mit ihrer unmittelbaren sozial-politischen Umgebung anhand zeitbasierter Medien auseinander. Text: Katja Taylor (1) Hou Hanrou, Istanbul, Passion, Joy, Fury, 2016; “...die experimentellen Aktivitäten der Kunst-Community Istanbuls nehmen Bezug auf das tägliche urbane Leben – Wohnungen, Häuser, Straßen etc. waren schon immer deren Orte der Produktion und Aktion.“ (2) Thierry Paquot, Qu’appelle-t-on un territoire?, in “Le territoire des philosophes”, 2009, Vom französischen übersetzt.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2016-10-15
Künstler: Joana Kohen
Thema: BERLINARTPROJECTS freut sich, das Werk der jungen türkischen Künstlerin Joana Kohen in ihrer ersten Berliner Soloausstellung zu zeigen. To The Infected Audience, umfasst fast ausschließlich Arbeiten, die dieses Jahr produziert worden sind, und fungiert daher als aktueller Schnappschuss von Kohens künstlerischen Praxis, in der sie den eigenen Körper einsetzt, um aktuelle Fragestellungen zu untersuchen. Kohens durchdringende Arbeiten setzen sich mit digitalem Narzissmus und dem Kult des Individuums, dem Selbstbild und den Schönheitsmythos auseinander. Werke wie Free Transform und Look Of Now thematisieren die Alltäglichkeit von Photoshop-Retuschen sowie die Hypervisualität der Post-Internet-Generation, die der Titel womöglich anspricht, und spielen mit Perspektiven, mit Betrachter und Betrachtetem. In Anspielung auf die Fragmentation des Selbst und die Zuschneidfunktionen von Bildbearbeitungssoftware spaltet Kohen ihren Körper in mehreren Teilen und schneidet individuelle Gesichtszüge heraus in Arbeiten wie Piece Of Me, As You Wanted Me To Be und Life for Rent. Dieser selbe Impuls leitet sie dazu, einzelne Werke in Triptychon-Formationen aufzuteilen in einer Vervielfachung von Motiven. Ein Gefühl von symbolischer Gewalt, nicht vom digitalen Zuschneiden, sondern tatsächlich von körperlichem Schneiden, durchdringt Kohens abstraktere Arbeiten. Playground ist die jüngste in einer Reihe von vergoldeten Arbeiten, zu denen Käfige mit angeketteten Chokern und ein Objekt, das nahtlos einen Kamm mit einem Messer verbindet, ebenfalls gehören. Die Schaukel besteht ausschließlich aus Stacheldraht und kann somit nicht benutzt werden. Sie zieht den Betrachter an und droht gleichzeitig ihn die Haut zu zerreißen. Genau wie Kohens Käfige ohne Eingang verweigert Playground seine ursprüngliche Funktion aus glitzerndem Protest. Kohen wählt einen zerstörerischen Ansatz für ihre Kunst, um das Publikum zur digitalen Transformation zu treiben. Werke wie Since 1988, As You Wanted Me To Be und Career Suicide stellen neue Fragen zur Diskussion. Bislang kritisierte Kohen Gender und Identität über Autobiographie. Nun setzt sie sich mit den Akteuren des lokalen und globalen Kunstmarkts auseinander, also mit Kuratoren, Sammlern und Institutionen, aber auch mit dem Publikum. Der Titel der Ausstellung spricht das „infizierte Publikum“ unmittelbar an. Die Arbeit Career Suicide stellt das Kunstsystem und dessen Einstellung in Frage. Kohen zeigt eine Bühne und drei digital manipulierte Figuren, die alle das gleiche Gesicht haben, und baut einen Special Effects Vorhang hinter ihnen auf, um auf eine digital modifizierbare Theaterszene hinzudeuten. Sie verkörpert das Dilemma, indem sie ihre Version des Narzisses dem Blick der drei identischen Figuren aussetzt, deren Zustimmung eingeholt werden soll. In diesem Werk stellt die Künstlerin implizit Fragen wie: „Wie kann ich mich an die Tendenzen und Kategorien der Kunstwelt anpassen ohne meine eigene Integrität zu verlieren oder meine künstlerische Position zu beeinträchtigen? Wie kriege ich Aufmerksamkeit ohne nachzugeben und meine Authentizität aufs Spiel zu setzen?“ In As You Wanted Me To Be spricht Kohen den digitalen Trug an, wie der Titel der Arbeit bereits andeutet. Die Künstlerin verändert sich visuell und lässt das Publikum ihr Aussehen modifizieren, genau wie im beliebten Aufkleberspiel der 90er. Kohen sieht dies als „Verdinglichung der Akzeptanz“. Since 1988 ist eine Installation, in der die Künstlerin das Kontinuum ihres Aussehens dokumentiert, von Kindheit bis zum heutigen Tag. Die Arbeit besteht aus 20 Kopfbilder aus Kohens 27 Jahre retrospektiver und individueller Erfahrung. Die Porträts zeigen eine Vielfalt von verschiedenen Gesichtsausdrücken und Rollen, vom Außenseiter bis hin zum Konformisten. Das Spektrum an Gefühle zeigt Diversität jedoch auch die Bereitschaft zum Wandel. Kohen wurde 1988 geboren. Sie lebt und arbeitet in Istanbul wo sie die Un-Known Art Initiative gegründete – zugleich Kunstraum und Herausgeber des Un-Known/zine sowie Prospektus Artist’s Books. Kohen hat Textildesign und In situ3 am Istituto Marangoni, Milan, und bei der Royal Academy of Fine Arts Antwerp studiert. Sie stellt häufig in der Türkei aus und ihre Arbeiten waren dieses Jahr in der Benetton Foundation Art Collection, Treviso, Italy, und in der Abrazo Interno Gallery, New York, zu sehen. Kohen hat auch an mehreren internationalen Kunstmessen teilgenommen, darunter Contemporary Istanbul, Spectrum Miami Contemporary und Contra London.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2016-08-13
Künstler: Katrin Korfmann
Thema: BERLINARTPROJECTS freut sich, die Arbeiten von Katrin Korfmann in ihrer ersten Soloausstellung in der Galerie zu zeigen. Der Titel bezieht sich auf die Entfernung zwischen Korfmanns Amsterdamer Studio und ihre Heimatsstadt Berlin, was auch das Thema der Ausstellung bestimmt – das Reisen. Dies auf mehrfacher Art und Weise, denn die Arbeiten der Künstlerin beinhalten immer eine Kompression von Zeit und Raum während die gezeigten Werke einen Zeitraum von etwa 15 Jahren umfassen und in zwei verschiedenen Städten produziert worden sind. Die Ausstellung fängt passenderweise mit Berlin an und zeigt Korfmanns analoge, mit einer Plattenkamera aufgenommene Bilder von Brandmauern, die nach den Straßen ihres Standorts genannt sind. Als Strukturen, die zum allgemeinen Wohl errichtet worden sind, jedoch unsichtbar für die meisten Stadtbewohner bleiben, sind Brandwände faszinierende Nichträume, mit denen sich die Künstlerin intensiv auseinandersetzt. Doch dies ist kein chronologischer Rundgang zu Korfmanns Gesamtwerk, stattdessen entwickelt sich ein dynamischer Austausch und Dialog zwischen Arbeiten aus verschiedenen Zeiten, die in zwei unterschiedlichen Großstädten geschaffen worden sind. Korfmanns kennzeichnende Synthese verschiedener zeitlicher und räumlicher Dimensionen in künstlerischer Form ist am ausgeprägtesten in ihrer Serie Count for Nothing zu sehen ist. Die Fotografien der Künstlerin zeigen belebte Stadtansichten aus Vogelperspektive und fügen mehrere, über einen gegebenen Zeitraum aufgenommene Bilder zusammen, um lebhafte, dynamische Abbildungen der Gegenwart zu schaffen. Menschen wirken durch ihren schnellen Bewegungen verschwommen, andere stehen statisch-lesend in der Straße, Tauben fliegen von verschiedenen, zum Teil unmöglichen Richtungen ins Bild hinein, was ein Gefühl von Simultanität auslöst, von eingefrorener Zeit, die dennoch allzu schnell verfließt. Als Archiv zufälliger Spuren und unwiederbringlicher Erinnerungen zeigen Korfmanns Arbeiten eine bestimmte Zeitspanne, von ein paar Minuten bis hin zu einem ganzen Tag, aus mehreren Perspektiven. Sie halten eine Vielfalt von Momenten fest ohne dass diese Augenblicke ihre Vergänglichkeit und Bewegtheit verlieren. Korfmanns Kunst ist in der Tat vielmehr eine Reise wie ein Endziel: je mehr man sie betrachtet, desto mehr verändert sie sich, und verdichtet stets verschiedene Zeiten und Räume in prägnanten Erklärungen künstlerischer Absicht.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2016-07-02
Künstler: Unter anderem sind die Werke der Künstler Adam Berg (Israel), Carl Berg (Holland), Ichiro Irie (Japan), Jeremy Kidd (Großbritannien), Cecilia Miniucchi (Italien), Donnie Molls (Mexiko), Max Presneill (Großbritannien), Antoni Stutz (Deutschland), Chris Trueman (San Francisco), Tam Van Tran (Vietnam) und Pontus Willfors (Schweden) zu sehen.
Thema: BERLINARTPROJECTS freut sich die Gruppenausstellung Destination LA, Endpoint Berlin zu präsentieren. Gezeigt werden Künstler, die aus den verschiedensten Ecken der Welt Los Angeles and deren stetig wachsende Kunstszene zugewandert sind. Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt der heutigen kulturellen und ästhetischen Vielfalt LA's, eine Diversität und kreative Energie, die Berlins eigene gedeihende Kunstcommunity entspricht. Der kuratierte Blick auf LA's zeitgenössische Kunstproduktion untersucht wie die Besonderheiten dieser Stadt die Arbeit ihrer Zugezogenen beinflusst haben. Unter anderem sind die Werke der Künstler Adam Berg (Israel), Carl Berg (Holland), Ichiro Irie (Japan), Jeremy Kidd (Großbritannien), Cecilia Miniucchi (Italien), Donnie Molls (Mexiko), Max Presneill (Großbritannien), Antoni Stutz (Deutschland), Chris Trueman (San Francisco), Tam Van Tran (Vietnam) und Pontus Willfors (Schweden) in Destination LA, Endpoint Berlin zu sehen. Die Künstler und deren Arbeiten wiederspiegeln die Vielfältigkeit der zeitgenössischen Kunstszene von Los Angeles. Die besondere Vorgehensart jedes Künstlers offenbart Aspekte der individuellen und geteilten Erfahrung ihrer Adoptivstadt. Los Angeles, sowie deren offiziellen Partnerstadt Berlin, zieht seit Jahren Künstler aus aller Welt an. Vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten sind Künstler den beiden Städten zugestömt als Zentren für Kunst und Kultur. Beide Standorte sind auf ihrer eigenen Art einzigartig, gleichzeitig sind sie durch eine gewisse Energie und ähnlichen Zuständen verbunden. Eine große Freiheit und Offenheit erlaubt Neuerfindungen, viel Experimentierfreudigkeit und Selbstbestimmung. Eine geografische Ausgedehntheit ermöglicht erschwingliche Studioflächen. Ein komplexes und stets wandelndes Verhältnis zur jüngsten Geschichte bedeutet, dass beide Städte variable und reagierende Schwellen für Wechsel sind. Beide Metropolen haben kulturelle Umstruktierungen erlebt: 1990 der Mauerfall in Berlin und eine am Ende des 20. Jahrhunderts initiierte städtische Erneueung in LA, die noch im Gange ist. Diese Atmosphäre von Neuheit und Möglichkeiten koexistiert mit dem Schatten der Vergangenheit, was beide Städte zu optimalen Zentren für die künstlerische Produktion macht. Destination LA, Endpoint Berlin zeigt eine Auswahl der Arbeiten, die in der heutigen Kunstszene von Los Angeles produziert werden. Jeder Künstler in der Ausstellung hat seine eigene Geschichte, wie und warum er nach Los Angeles gezogen ist. Viele sind der Stadt zugezogen, um einer der ansässigen Kunstakademien zu besuchen, andere sind mit ihrer ganzen Familie umgezogen, um ein neues Leben zu beginnen, wobei andere auf der Suche nach neuen Möglichkeiten umgesiedelt sind. Die Ausstellung gibt Einblicke in die Entwicklung einer Kunstmetropole wie Los Angeles oder Berlin.Sie untersucht was Künstler anzieht und wie individuelle Synergien den Grundstein für eine lebendige Szene legen, die die Schaffung von Kunst intensiv fördert.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2016-05-14
Künstler: Peter Ruehle
Thema: BERLINARTPROJECTS is proud to present a striking series of cityscapes by Peter Ruehle alongside his large-scale work Milky Way (2012-2014). From far away the nocturnal views resemble the line of a heart rate monitor, the spikes of the towers of the metropolis simulating the throb of city life in architectural form whilst by day they recall a trail of ants, bringing to mind the bustling activity associated with urban existence. Playing with the horizontals of classical landscape painting, Ruehle’s meticulous portrayals of entire cities in miniature form along a single line can never by fully grasped – from a distance the buildings and bridges blend into a level horizontal line engulfed by sky above and water below, yet up close one can merely see the details of one section of a very large canvas. Abstract at a distance yet hyperreal in close proximity, these elusive works seem to shift in and out of focus, pulsating with a life of their own.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2016-05-28
Künstler: Yaşam Şaşmazer
Thema: A solo exhibition of Turkish artist, Yaşam Şaşmazer The first US solo exhibition of the works of Yaşam Şaşmazer. Yaşam is a Turkish artist living and working in Berlin. Her work has been shown in Berlin, Dubai, Istanbul, London and Seoul and has been featured in exhibitions at Saatchi Gallery, London; CerModern, Ankara; Gdańska Galeria Miejska, Gdansk; and Galerie Terminus, Munich, among others. Şaşmazer has been also been included in international biennials in China, Italy and Sweden. Metanoia, coming from the work of psychiatrist Carl Jung, refers to the process of reforming the psyche as a form of self-healing following a psychological breakdown, a process through which transformation and change can occur. Carl Jung's influences upon the work of Yaşam Şaşmazer express themselves through Şaşmazer's unsettled protagonists, primitive intensity and creeping shadows. The works in this exhibition, from her Metanoia series, grapple, confront and struggle with their shadows and represent an exploration of the human psyche, an attempt to uncover the depths of our inner world, which emerges as concrete, tangible 'figments' that inhabit space and take on lives of their own. The audience is asked to confront "the strangers in us"--the foreign, alienated and repressed that dwell within us and unconsciously inspire anger, shame and fear. Torrance Art Museum 3320 Civic Center Drive, Torrance, CA 90503 Tuesday — Saturday 11am — 5pm
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2015-09-12
Künstler: Yasam Sasmazer, Eda Soylu, Daniel Harms, Ulrich Riedel, Claudia Vitari
Thema: BERLINARTPROJECTS präsentiert eine Gruppenausstellung mit den sechs Künstlern der Galerie Daniel Harms, Ulrich Riedel, Yaşam Şaşmazer, Eda Soylu, Claudia Vitari und Meike Zopf. Die Ausstellung konstituiert sich fortwährend neu, indem einzelne Werke in Laufe der Ausstellung gegen andere ausgetauscht werden und sich somit Kontext und Wirkungen verändern. In den Arbeiten der Künstler werden unterschiedliche Blicke auf die Welt sichtbar, gefiltert und geprägt durch die eigene Innen- und Lebenswelt. Ob Spiegelungen, Kritiken oder Gegenentwürfe, die gezeigten Positionen setzen sich dabei zu immer neuen Realitäten zusammen. Die Werke bereichern sich gegenseitig, indem sich ihre Aussagen ergänzen, widersprechen und im Kontext neue Aspekte sichtbar gemacht werden können. Der Austausch einer Arbeit betrifft somit immer auch die Ausstellung als Ganzes, indem sich die Gruppe konstituiert, neue Positionen und Beziehungen hinzugewonnen werden, alte verloren gehen – die abgebildete Realität wird neu aufgeladen (‚recharged‘). Ein besonderes Werk der Ausstellung werden die zu einem späteren Zeitpunkt gezeigten ‚sterbenden Betonblumen‘ sein. Die junge türkische Künstlerin Eda Soylu setzt Blumen in Beton. Während sie zunächst dem frisch gegossenen Material noch Wasser entziehen und somit weiterleben können, sterben sie in dem trocknenden Beton sukzessive ab. Die gezeigten Arbeiten reichen von Zeichnung und Malerei bis hin zu Fotografie und Skulptur. Divers sind auch die kulturellen Hintergründe der Künstler, die aus der Türkei, Italien und Deutschland stammen.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2015-02-15
Künstler: Daniel Harms | 1980 in Hamburg geboren, lebt und arbeitet seit 2007 in Berlin. Nach der Schule absolviert er zunächst eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann, verlässt früh sein Elternhaus und beginnt eine bürgerliche Karriere. Sechs Jahre später bricht er mit seinem bisherigen Leben, kündigt se ine Stelle und es beginnt eine Zeit ‚im Zeichen des Rock`n Roll‘. Jahrelang spielt er in B ands Gitarre und ist in der Musikszene aktiv. Al s er durch einen schweren Unfall ein Jahr lang ans Bett gefesselte ist, wendet er sich inspiriert von seiner Fr eundin, die selbst Künstlerin ist, dem Malen zu. Als Autodidakt ist seine Kunst bis heute Ventil und Ausdruck innerer Regungen und seines bewegten Werdegangs. Falsche Helden oder mutige Irre ist nach Redux und Hold Tight seine dritte große Werkserie. Daniel Harms hat bisher vor allem in Berlin und Istanbul ausgestellt und war dort auch auf Kunstmessen vertreten.
Thema: BERLINARTPROJECTS präsentiert Daniel Harms neue Werkreihe Falsche Helden oder mutige Irre , die zum ersten Mal gezeigt wird. Für dieses Projekt ließ er sich inspirieren von acht Meistern der Kunstgeschichte, dabei standen ihm Bacon, Beckmann, Caravaggio, Goya, Picasso, Rubens, Schiele und Pollock Pate. „Remastering“ nennt er den künstlerischen Prozess – er dekonstruiert die Bilder inhaltlich und formal und setzt dessen Objekte, Thematiken und Formen neu zusammen, er zitiert, ohne zu imitieren. Sein künstlerischer Stil - collagenartig, grenzüberschreitend, unkonventionell - ist hier Technik und Konzept zugleich. Die verarbeiteten Vorbilder sind auf den ersten Blick kaum erkennbar, jedes der acht großflächigen Bilder ist jedoch unverkennbar ein ‚Daniel Harms‘, Ergebnis einer inneren Auseinandersetzung, eines inneren Prozesses – „Seelenmalerei“, wie er selbst sagt. Bemerkenswert ist diese Herangehensweise auch des halb, weil Harms als Künstler Autodidakt ist und eher in der Musikszene und im Hamburger Nachtleben sozialisiert wurde. Zur Malerei kam er vielmehr aus einem inneren Bedürfnis heraus, unterstützt durch seine heutige Ehefrau, die an der Kunsthochschule Weißensee studiert und in ihm Potential erkannt hatte. Daniel Harms hat sich seine Vorbilder also selbst gesucht, sich an diesen abgearbeitet und entwickelt seinen unverwechselbaren eigenen Stil kontinuierlich fort. Das klassische Motiv des Minotaurus wird beispielsweise von Picasso aufgegriffen, der ihn in einer Mann-Frau Beziehung als den herrschenden Part inszeniert. Das Wesen mit Stierkopf und menschlichem Körper dominiert die dargestellte Frau. Harms spielt mit diesem Topos, stellt Minotaurus in einer von der Frau abgewandten, in sich gekehrten und fast trotzig-kindlichen Pose dar, ändert somit das Thema und überführt es in die heutige Zeit und seine eigenen Gedankenwelt. Die Idee für den Titel Falsche Helden oder mutige Irre stammt aus Stanley Kubricks Film Full Metal Jacket und charakterisiert nach Daniel Harms die zitierten alten Meister, die zu Lebzeiten eher als ‚Sonderlinge‘ verkannt wurden und erst posthum ausreichende Würdigung erfahren hätten. Zur Ausstellung ist ein Artpaper erhältlich, welches Abbildungen aller acht Werke sowie einen Begleittext von Marc Wellmann enthält.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-10-31
Künstler: Eda Soylu
Thema: Soylu creates a world from her own experiences, from things she witnessed, places she visited, and poems she re-reads /remembers. Following the traces of destruction that happen in various ways along with the effects and scars of oppression and slaughter, this world is created by the works that are being marked admirably out of the destroyed. The contrast, which is applied delicately but is yet rough through the choice and use of the material triggers a graceful touch to human spirit. Yet, the works constitute subtle and catchy forms that touch one´s heart with sorrow. Rather than sharp divisions, chronological or thematic classifications, the exhibition is built with an approach that suggests her artistic methodology. Taken from the artist’s notes, the exhibition is titled as a reference to Metin Altok’s (1940-1993) ‘Sonnets’ in order to point out her relation to literature, especially to Turkish poetry. The worldly matters, my dear are not being forgotten, how strange! Even when I am making love to you on a mattress I am thinking of sad young mothers Carrying a bag in bazaars, in markets The exhibition at BAP// ISTANBUL reminds of the artists’ studio through the spatial compositions she creates with the use of untraditional ready materials such as coffee, concrete, flowers, plasters etc. Composed with site-specific works such as sculpture, installation and found material, the exhibition is both biographical and world-embracing. Eda Soylu (d. 1990, İstanbul) Graduated from Rhode Island School of Design (RISD’13) with Bachelor of Fine Arts, Painting Department, she continued her education in Rome, 2012, with European Honors Program. The artist has attended summer schools both in Sorbonne University and London School of Arts (Central Saint Martins), has had group shows in US and Italy. She currently works in Istanbul.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-11-15
Künstler: Yaşam Şaşmazer
Thema: BERLINARTPROJECTS presents Yaşam Şaşmazer‘s solo exhibition Metanoia, shown in Germany for the first time. The sculptures, being beautiful and dark at the same time, make it hard for the observer to remain uninvolved, as the figures captivate him and draw him into their cosmos. Every figure creates its own closed cosmos, engaging in a private, even intimate interaction with its own shadow, making the spectator feel like a voyeur becoming a witness of inner revelations. With the title Metanoia the sculptress refers to a psychological phenomenon and with it to C.G. Jung. He uses the term to describe the process of re-forming the psyche as a form of self-healing during a psychological breakdown or existential crisis, meant here as a potentially productive act, in which transformation and change can take place. The conflict of the artist with the topic of the shadow is underlying a process of growth and transformation itself. For a long time she worked on depicting children, characters who had already been in touch with the dark side of human mankind and who in their childlike ways seem uncanny, weirdly mature and knowing. The playful traits of the characters have now disappeared, the figures having become older and using a different approach to life’s issues. They encounter their shadow, confront it and fight, the dichotomy between children and parents therefore having been replaced. Just as the concept Metanoia has a positive connotation with Jung due to his element of inner transformation, the figures struggling with their dark sides are strong and full of life. The artist shapes the space with her works, not only do her three-dimensional works take up and form a certain space, but she also includes the space conceptually, often changes works and adapts them according to the circumstances. Each of her exhibitions is an individual installation. The spectator on the one hand becomes part of the interaction, as he enters the space and positions himself to the figure. On the other hand he always remains an outsider, as the depicted situations are closed, the figures turned away and engaged in inner thought. Therefore the spectator becomes a voyeur, witness to an ambivalent act that draws him closer without enabling him to become a part of it. YAŞAM ŞAŞMAZER, born in Istanbul in 1980, now lives and works in Istanbul and Berlin. Yaşam Şaşmazer studied sculpture at Mimar Sinan University of Fine Arts Istanbul and graduated in 2006 with a master’s degree. She is considered one of the most promising Turkish artists of her generation. Şaşmazer began her career by creating sculptures of childlike figures. The body, its gestures and postures were always at the core of her work, her delicate characters are carved out of wood. From the very beginning her work has been influenced by psychological thought and theory. In 2011 the sculptress extended her range by now creating more adultlike figures. The sculptures in her first series Doppelgänger (2012) are all portrayals of the artist. Yaşam Şaşmazer’s works have been shown at art fairs and in various cities such as London, Dubai, New York, Istanbul and Berlin. She has had both solo and duo exhibitions in Germany, for example at Künstlerhaus Marktoberdorf (Doppelgänger, 2012), Gesellschaft für Bildende Kunst Trier e.V. (Translations, with Ulrich Riedel, 2011), Kunstverein Elmshorn (Sculptures, 2011), AK 68 (Bunt gemalt & rund gehauen, with Bodo Rott, 2011), BERLINARTPROJECTS (Doppelgänger & Should I really do it?, with Ismail Necmi, 2013; It’s so complicated, 2010), in London, UK, at the Aubin Gallery (Illuminated Darkness, 2011) in Istanbul, Turkey, at the Ҫağla Cabaoğlu Gallery (Strangely familiar, 2009) as well as exhibitions in various other places. Group exhibitions have been staged at Akbank Sanat (Autonomous and Beautiful, 2014), Hall Arts (Plural, Poetic, Ironical, 2013), both Istanbul, Saatchi Gallery (Confessions of Dangerous Minds, 2011), London, Lawrie Shabibi Gallery (Heroes & Villains – Summer Group Exhibition, 2011), Dubai, UAE as well as at various biennals, for example Xingjiang Biennal (2014), China and Luleå Art Biennal (2007), Sweden. Her work has been shown at art fairs such as JustMAD, Art.Fair21, Scope Art Show in New York, Miami and Basel, Contemporary Istanbul, The Solo Project, SWAB Barcelona, Munich Contempo, Art Karlsruhe and can be seen in various collections. Opening times: Tue – Fri 11 am – 7 pm and by appointment BERLINARTPROJECTS ǀ Potsdamer Str.61 (new location!) | 10961 Berlin ǀ Tel +49 (0)30 24087606-0 info@berlinartprojects.de www.berlinartprojects.de For press material and further information: info@berlinartprojects.de or 0049 30 240 87 606
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-07-26
Künstler: Ulrich Riedel
Thema: BERLINARTPROJECTS is pleased to announce Ulrich Riedel's first solo exhibition in Istanbul, taking place at BAP// Istanbul. The exhibition is titled "(Up)rooted" and will show wooden art pieces and installations. His delicate wall reliefs create perspectives and depth, at the same time being symmetrical and contradicting the illusion of space. Therefore this series is called: "Zusammenfall der Gegensätze" (collision of contradictions). His work "Me-We" deals with the conflict between individual and community. In his recently published interview in "Trendsetter Instanbul" he explains it as follows: "The individual personality is formed by diverging from the rest, “the others”. “The others”, however, are all kinds of different individuals. Two sides of the same medal, so to say. To be more precise a human individual constantly switches between personal identity and different social roles. The awareness of this is translated into a variety of works of art." (Ulrich Riedel, Trendsetter Istanbul, 05/2014) His works can play tricks with one's mind and expectations and make one think. Dr. Heinz Stahlhut commented on his "attitude of refusal regarding the audience's desire for personal expression authentic testimony": "[This] places Riedel in the tradition of concrete and minimal art, which also eludes these demands. Besides the use of quasi-industrial means of production, Riedel's art also shares minimal and concrete art's reduction of personal handwriting, modular desing and seriality. The work also shares the same clear, rational and direct system of rules as a basis, which sets it apart from the intuitive design of expressive tendencies. The purpose of this regulatory system was and is an eminent pedagogical impetus." Ulrich Riedel, born 1979 in Berlin (Germany), where he lives and works. He studied philosophy and art history at Humboldt University in Berlin (2001-2002) as well as fine arts (2002-2007) at Berlin University of Arts (UdK) in the master student class of Tony Cragg and Florian Slotowa. In 2006 he went to Sydney College of Fine Arts, Australia, as a Socrates Fellow. He received various stipends and spent several semesters abroad. Recent exhibitions were shown at the Riciclarti CANTIERE ARTE AMBIENTAL (RicCAA) in Padua, Italy, Kunstverein and Museum Kulturspeicher Würzburg (solo exhibition), Kunstverein Trier, Motorenhalle Dresden as well as Kunstverein Paderborn (solo exhibition), all of them in Germany. At art figura at Schloss Schwarzenberg he in 2013 received the art prize award “5. Kunstpreis”. Opening times: Tue – Fri 11 am – 7 pm BAP// Istanbul | Lüleki Hendek Cad.20 | 34440 Istanbul-Tophane | Turkey Tel ++90 (0) 212 243 8578 | info@bapistanbul.com ǀ www.bapistanbul.com
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-07-05
Künstler: Mehtap Baydu
Thema: A TALE OF SHAHMARAN Einzelausstellung von Mehtap Baydu Kuratiert von Didem Yazıcı 30. Mai – 5. Juli 2014 Eröffnung: Freitag, 30. Mai | 18 Uhr Performance: Freitag, 30. Mai | 20 Uhr BERLINARTPROJECTS präsentiert die erste Einzelausstellung in Berlin von Mehtap Baydu "Eine Geschichte von Shahmaran" sowie eine Performance der Künstlerin, die bei der Eröffnung gezeigt wird. Im Fokus der Ausstellung steht die Kunst der Performance sowie der von Baydu darum entwickelte Kosmos. Der Titel Shahmaran, eine sinnbildliche hybride Gestalt aus der kurdischen Mythologie, bezieht sich auf die Verkörperung einer Frau, eines/r Fremden, einer/m LiebhaberIn, einer Randerscheinung sowie einem Gegenüber und steht damit für einen Kreislauf von Personifizierungen. Fiktionen, erfundene Charakter und alltägliche Materialien wie Kleidung, Essen, Sprichworte sowie ihr eigener Körper sind Inspirationen und Bestandteile ihrer Arbeit. Die sozio-kulturellen Elemente werden neu zusammengesetzt und arrangiert um die Bedeutung kultureller Objekte sowie multigeografischer Hintergründe zu reflektieren und zu hinterfragen. Angetrieben durch die Suche nach einer feministischen Narration fordert ihre Arbeit patriarchale Strukturen, soziale Normgefüge sowie die Immigrationspolitik heraus und erzählt dabei fiktive Geschichten. In dem Versuch, Menschen in einem künstlerischen, sozialen und politischen Kontext darzustellen, arbeitet Baydu mit einer großen Bandbreite an Materialien und Medien. Während ihr Hauptaugenmerk auf der Performance als Kunstform liegt, greift sie außerdem auf Fotografie, Film, Installation und Skulptur zurück und verleiht damit den unterschiedlichen Stadien ihrer künstlerischen Arbeit eine Sprache. In der außergewöhnlichen Arbeit Osman (2010-2011) schlüpft die Künstlerin in die Rolle eines gesellschaftlichen Charakters und Stereotyps: in die des Mannes, Anführers, Vaters oder Grundherrn und spielt damit mit der Verkörperung und Glorifizierung eines Mitglieds der Arbeiterklasse. Nur der ‚Tesbih‘, die Kette in ihrer Hand deutet auf ein Motiv aus der islamischen Kultur hin. Die Installationsreihe OSMAN 5451 (2013) gibt mit Fotomaterialien und anderen Dokumenten tiefer Einblick in die Person von Osman. Wie ist es zum Beispiel, ohne einen Ausweis eine Staatsbürgerschaft oder eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen? Die Performance Tragen-Persönlichkeit (2010 – 2014), welche bei der Eröffnung gezeigt wird, kann als Teil einer Installationsarbeit während der gesamten Ausstellung angesehen werden. Als eine auf Recherche basierende Arbeit zeigt sie Texte und Kleider der Performance sowie Fotografien. Die Skulptur-Installation und der Film Stille (2014), gedreht in Anknüpfung an ihre Skulptur Reden ist Silber (2010), beziehen sich auf die sozialen und moralischen Implikationen von persönlichen Meinungen und Äußerungen sowie auf das Gut der Meinungsfreiheit. Eat me – Meet me (2010), ein auf einer Performance basierender Film, zeigt ein grundlegendes soziales Element auf: das Interesse an anderen Menschen, auch das Interesse an der äußeren Erscheinung von Menschen, ihren Körpern. Mehtap Baydu, geb. 1972 in Bingöl, Türkei, lebt und arbeitet in Kassel und Berlin. Zwischen 2005 und 2010 studierte sie Freie Kunst an der Kunsthochschule Kassel bei Prof. Dorothee von Windheim und legte bei ihr und bei Prof. Urls Lüthi ihre Abschlussprüfung ab. Anschließend war sie bis 2011 Meisterschülerin von Prof. Dorothee von Windheim. Sie erhielt Stipendien der Universität und der Braun Stiftung. Zuvor studierte sie von 1997 – 2000 Bildhauerei an der Kunst¬fakultät der Hacettepe Universität in Ankara, Türkei. In 2011 erhielt sie neben einer Projektförderung durch die Dr. Wolfgang-Zippel-Stiftung den UPK – Kunstpreis Kassel. Zu ihren letzten Ausstellungen gehören alèm mar in Montes Carlos, Brasilien, SILENCE im Künstlerhaus Stuttgart (2014), HEUTE HIER - bugün burada im Haus am KLIESTPARK, Berlin, 2013, Nev Nesil: Kafa Kağıdı, Galeri Nev, Ankara, THE UNANSWERED QUESTION. ISKELE2, kuratiert von Rene Block (2013), Berlin, TURKISH ART NEW AND SUPERB in Tanas, Kassel 2010, Spaziergang in der Kunsthalle Fridericianum Kassel und Schnitt/Menge im Kunstverein Weiden (2009).
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-05-25
Künstler: Lukas Hoffmann, Ulrich Riedel, Claudia Vitari
Thema: Anlässlich des Gallery Weekend in Berlin freut sich BERLINARTPROJECTS, die Three-Act (Dreiakter) Ausstellung mit den Künstlern Lukas Hoffmann, Ulrich Riedel und Claudia Vitari präsentieren zu dürfen. Inspiriert durch die Dreiaktstruktur aus der Literatur nimmt der Titel Bezug auf unterschiedliche Stadien des künstlerischen Prozesses und betont dabei den Aspekt des Geschichtenerzählens, zu der jedes Werk seine eigene Erzählung beiträgt. Im Kontrast zum traditionellen Galerieraum, wo lediglich die vollendeten Werke ausgestellt sind, gewährt die Three-Act Ausstellung Einblicke in den künstlerischen Prozess und zeigt Materialien, die seine unterschiedlichen Stufen spiegeln. Neben Fotografien, Installationen und Skulpturen enthält die Ausstellung Sketche sowie eine kleine Bibliothek mit von den Künstlern ausgewählter Literatur, Kunstbüchern und Publikationen über ihre Arbeit. Als Teil der Ausstellung bietet die Leseecke nicht nur Informationen über die Künstler, sondern zeigt auch Quellen ihrer künstlerischen Inspiration auf. Gallery Weekend Besucher sind hier eingeladen, sich entspannt zurückzulehnen, in die Literatur zu vertiefen sowie das Gesehene zu reflektieren. Ulrich Riedel verwandelt literarische Elemente in Skulpturen und arbeitet dabei mit Raum und Text und spielt mit Buchstaben und Wörtern. Riedel trägt mit drei unterschiedlichen Arbeiten zu der Ausstellung bei, welche jeweils typische Charakteristiken seiner Arbeit repräsentieren. Zentrales Werk ist dabei die ebenerdige Installation „Geneigter Raum / Berlin“ (2014), welche ihren eigenen Raum erzeugt und die Galerie somit transformiert. Die Fotoserie “Radicchio Rosso I- IX” (2013) von Lukas Hoffmann wird zum ersten Mal gezeigt. “Für den Fotografen gilt es, die Welt in ihrer bildhaften Gestalt zu erkennen. In einem Gespräch über seine Arbeit erklärt Lukas Hoffmann, es ginge ihm um eine Aufmerksamkeit auf die Formen und das Licht, nicht um das Wissen dessen, was er fotografiere. Es geht dem Künstler nicht zuerst um den abgebildeten Gegenstand – einen Baum oder ein Haus – vielmehr um eine sich im Bild strukturierende Ordnung in der Landschaft.“ (Johanna Schiffler, Alpenblick II – Das Sehen im Bild, in: Lukas Hoffmann, Vingt-six photographies, Beaux-Arts de Paris, les Editions 2010.) Geprägt durch ihre Arbeit in der Psychiatrie, Gefängnissen und anderen Grenzsituationen basiert Claudia Vitaris sozial engagierte Arbeit auf Langzeitstudien und Erzählungen. Mit ihren Darstellungen von Menschen versucht sie, deren Geschichte und Persönlichkeit abzubilden und betrachtet den Akt des Porträtierens als Dialog zwischen sich und ihrem Gegenüber. Dies bedeutet für sie, dass ein Porträt einer anderen Person immer in der eigenen Subjektivität verhaftet und somit unvollständig bleiben muss. In ihrem künstlerischen Prozess verarbeitet sie Erfahrungen aus extremen und sozial fernen Situationen und verwandelt schwierige und ernste Themen in filigrane Arbeiten. Im Rahmen der Three-Act Ausstellung wird sie ausgewählte Skizzen und Skulpturen zeigen. Lukas Hoffmann | geb. in Zug (Schweiz), lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte Bildende Kunst an der École Nationale Supérieure des Beaux-Arts in Paris (2003-2007) und verfolgte das Forschungsprogramm La Seine von 2009-2011 (ENSBA Paris). Hoffmann erhielt Atelierstipendien in Antwerpen (2008-2009) und Berlin (2011). Unter seinen letzten Ausstellungen war die Paris Photo Los Angeles (Galerie de Roussan, Paris, 2014) Poppositions im Dexia Art Center (Brüssel, 2014), Eine Quersumme bei BERLINARTPROJECTS (Berlin, 2013) This Infinite World im Fotomuseum Winterthur (2013) sowie Polderbos im Kunstmuseum Luzern (2011). Ulrich Riedel | geb. 1979 in Berlin, wo er lebt und arbeitet. Er hat an der Humboldt-Universität zu Berlin Philosophie und Kunstgeschichte studiert (2001-2002) sowie bildende Kunst an der Universität der Künste (UdK) Berlin (2002-2007), wo er Meisterschüler von Tony Cragg und Florian Slotowa war. In 2006 studierte er als Sokrates Stipendiat an der Hochschule für Bildende Künste in Sydney (Australien). Riedel erhielt darüber hinaus verschiedene Stipendien und verbrachte mehrere Semester im Ausland. Ausstellungen hatte er unter anderem im Kunstverein Trier/ Würzburg / Paderborn (Einzelausstellung), Museum Kulturspeicher Würzburg sowie Motorenhalle Dresden. Claudia Vitari | geb. 1978 in Turin (Italien), lebt in Berlin und arbeitet in Torino, Barcelona und Berlin. Sie hat an der Burg Giebichenstein, Kunsthochschule Halle an der Saale studiert, wo sie in 2004 ihren Abschluss machte. Sie stellte 2013 im Mausoleo della Bela Rosin (Einzelausstellung), in Turin, Arts Santa Monica (Einzelausstellung), , Barcelona und Raffaella De Chirico Arte Contemporanea aus sowie 2012 im Natural Science Museum von Turin sowie bei BERLINARTPROJECTS. Ihr Projekt “The Invisible Cities” (2010-2012) wurde in Barcelona in Zusammenarbeit mit “Radio Nikosia” realisiert, dem ersten spanischen Radio organisiert von Menschen diagnostiziert mit psychischen Erkrankungen. “PERCORSOGALERA” (2007-2009) wurde umgesetzt in Turins Gefängnis. Für beide Ausstellungen erhielt die Künstlerin Stipendien der “Regione Piemonte”. Eröffnung: Freitag, 2. Mai | 18 – 21 Uhr Führungen durch die Ausstellung (in englischer Sprache): Freitag, 9. Mai & Mittwoch, 14. Mai 2014 jeweils um 18 Uhr Für Pressematerialien und weitere Informationen, kontaktieren Sie: info@berlinartprojects.de oder 0049 30 240 87 606-0 Um an der Führung durch die Ausstellung teilzunehmen, bitten wir um vorherige Anmeldung (Führung in englischer Sprache) unter: info@berlinartprojects.de. Bild: Radicchio Rosso I-IX, 2013 Neun Silbergelatine-Abzüge
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-04-16
Künstler: EINZELAUSSTELLUNG | DANIEL HARMS | HOLD TIGHT | ISTANBUL
Thema: Der 1980 in Hamburg geborene und seit 2007 in Berlin ansässige Harms zeigt in der von Tarik Ersin Yoleri kuratierten Ausstellung zwölf neue Exponate. Die Galerie BERLINARTRPOJECTS vertritt den Künstler seit 2013. Unter Titeln wie „Aasfresser“ oder „Konflikt“ werden 2013 entstandene Bilderwelten leuchtender Farbigkeit präsentiert, mit Acryl und Kreide auf großformatigen Leinwänden festgehalten. Daniel Harms collagenartige Kunst stellt eine Verfremdung und Kombination von Zuständen dar, seine Bilder sind mutig und voller Anspielungen. „Hier ist ein Künstler, der aufdreht. Full speed. Ein Parforceritt durch diverse Stile alternativer Kunst und Rockmusik,“ formuliert es der Kunstwissenschaftler Christoph Tannert. Seine Bilder sind inspiriert durch Comics und Kinderfiguren, spiegeln Radikalität und starke Emotionen wieder. In seinen detailreichen Bildern finden sich impressionistisch anmutende Text-Einsprengsel, symbolhafte Pfeile und Dreiecke. Auch Einflüsse des Heavy Metal zeigen sich in seinem Bildervorrat.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2014-01-15
Künstler: Meike Zopf
Thema: HERZLICH LADEN WIR SIE ZUR ERÖFFNUNG DER EINZELAUSSTELLUNG VON MEIKE ZOPF EIN: am Samstag, den 23.11.2013, 18 - 20 Uhr, in Anwesenheit der Künstlerin Sicher: Immer setzen wir Maßstäbe und Urteile ein und legen Richtungen fest. Nie sind wir ganz frei. Dennoch: Im Umherschweifen liegt mitunter keine Fixierung, sondern lediglich ein unspezifischer Gedankenfluss und ein Treiben im Meer der visuellen Reize. Sie bilden dann den Grund des Schauens. Der Poesie und dem Traum, der gedankenverlorenen Sequenz gelingt es, Bilder und Räume, Zeiten und Personen im relativen Sinne mit allem zu mischen und zu verbinden. Die Kraft der Assoziation bildet dann den zaghaften Rahmen für eine nachfolgende Metaphernbildung, die nie ganz genausein kann und es auch nicht sein muss. Diese Offenheit dem Geschehenen und Gesehenen gegenüber ist eine grundsätzlich andere als die schwierige und schmerzhafte Verkettung der Psychose. Wahn und Alptraum sind verschwägert, aber nicht verschwistert. (Auszug aus dem Katalogtext "Konstruktion und Einsturz" von Maik Schlüter) Wir freuen uns auf Ihren Besuch! Beste Grüße Ihre BERLINARTPROJECTS
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2013-10-31
Künstler: Daniel Harms
Thema: Harms Bildwelt ist von einer leuchtenden Farbigkeit geprägt und zeigt Figuren in sich überlappenden Räumen und Zeiten. Inspiriert durch die eigene Geschichte, seiner Herkunft aus Hamburg,und Ereignissen aus seinem Leben, stellt seine Kunst eine Verfremdung und Kombination von Zuständen dar, welche die Wirklichkeit übersteigen bzw.durch ihre Überzogenheit real erscheinen können.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2013-04-28
Künstler: Yasam Sasmazer, Ismail Necmi
Thema: Anlässlich des Gallery Weekend präsentiert Berlin Art Projects zwei junge türkische Künstler in zwei Ausstellungen in ihren Räumen am Mehringdamm 33. Yasam Sasmazer und Ismail Necmi gehören beide zum ständigen Programm der Galerie, beide leben und arbeiten in Istanbul und Berlin und repräsentieren wichtige künstlerische Positionen innerhalb der türkischen Kunstszene. Die Ausstellungen laufen von Freitag, 26. April, 18 Uhr, bis Montag, 29. April, 19 Uhr. Das Opening ist am Samstag, 27. April von 14 – 17 Uhr in Anwesenheit der Künstler. YASAM SASMAZER ǀ DOPPELGÄNGER Wir freuen uns, Sasmazers „Doppelgänger“ Figuren, die eigens für die erste Museumsausstellung der Künstlerin im Künstlerhaus Marktoberdorf im Sommer des vergangenen Jahres entstanden, erstmals in Berlin zu zeigen. Hintergrund der fünf Skulpturen und Skulpturengruppen umfassenden Serie ist die literarische Vorlage des Doppelgängers. Anknüpfend an frühere Werke, insbesondere an die unmittelbar vorangegangenen „Schatten“ Skulpturen, sind Sasmazers Figuren, zunächst Kinder, später Heranwachsende, erwachsen geworden. Modell ist die Künstlerin selbst. Ihre aus Holz geschnitzten „Doubles“ stehen dem Betrachter nun in voller Lebensgröße gegenüber; verstörend, unheimlich und unmittelbar. Den „Versuch eines Blicks in den Spiegel“ nennt die Künstlerin selbst ihr neues Projekt. Sie folgt damit der Theorie Lacans, verweist erneut auf C. G. Jungs Archetypen – und auf Sigmund Freuds „Das Unheimliche“. Ging es ihr in der Schattenserie in erster Linie um die Auseinandersetzung mit der eigenen dunklen Seite, um Gedanken und Gefühle, die von der Gesellschaft als negativ bewertet werden und dennoch zur Ganzheit einer Persönlichkeit gehören, sucht sie in der „Doppelgänger“ Serie die Konfrontation mit dem eigenen Spiegelbild. Dabei sind Sasmazers Figuren weniger Studien ihres eigenen Charakters. Vielmehr zeigen sie die unterschiedlichen Facetten und Eigenschaften, die einen Charakter ausmachen, wie einzelne „Puzzleteile“ aus denen sich eine Persönlichkeit zusammensetzt. Es geht ihr um Identität; um Fremd- und Eigenwahrnehmung. ISMAIL NECMI | SHOULD I REALLY DO IT? Nach der ersten Einzelausstellung mit dem Fotografen und Filmemacher Ismail Necmi, in der wir 2011 zur Berlinale schwarz/ weiß Aufnahmen seiner Serie „Stills from Unmade Films“ zeigten, freuen wir uns nun, sein 2009 entstandenes Filmdebüt „Should I really do it?“ bei uns zu zeigen. Der Film, den Necmi als Drehbuchautor, Regisseur und Produzent in einer Person verwirklicht hat, wurde auf zahlreichen Filmfestivals gezeigt und mit Preisen ausgezeichnet. Er erzählt die Geschichte von Petra, einer in Istanbul lebenden Deutschen – und kehrt damit ironischerweise das Muster türkischer Migranten um. Petras Leben nimmt derart unerwartete Wendungen an, dass der Film stellenweise wie reine Fiktion erscheint. Doch was wir sehen, ist nicht mehr und nicht weniger als gelebtes Leben – eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. In ihren Sitzungen mit Herold, einem maskierten, mysteriösen Charakter, offenbart Petra ihm und uns ihr Leben; erzählt mit beeindruckender Aufrichtigkeit von ihrem Dasein und ihren Erfahrungen zwischen zwei Kulturen: von Istanbul, Deutschland, von Familie und Freunden, von Drogenkonsum und dem Tod. Kann die Realität wirklich überraschender sein als Fiktion? Ebenso wie in der parallel gezeigten Auswahl der „Stills from Unmade Films“ lässt Necmi auch hier mit spielerischer Sicherheit die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie und Kunst fließen. Er entführt den Zuschauer an den schmalen Grad einer schwer greifbaren Zwischenwelt, in der jeder ohne Erklärung und ohne Kompromisse der sein kann, der er sich wünscht zu sein.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2012-06-04
Künstler: Jörg Lohse
Thema: Nach fast dreijähriger Ausstellungspause in Berlin ist Jörg Lohse wieder da: Wilder, ungestümer und unmittelbarer als je zuvor. In der ländlichen Abgeschiedenheit Oberbayerns, fernab von Szene und Diskurs, entstand eine Serie neuer, monumentaler Arbeiten. Die Titel sind provokativ und laut, wie Fanfarenstöße: „Morgen ist heute vorbei“, „Schade, dass Beton nicht brennt“ und „Mein Anfang ist Euer Ende“ liest man – und fragt sich: Wem wird hier eigentlich der Kampf erklärt? Der Kampf gilt der Leichtigkeit, dem Leicht-Verdaulichen, dem Inhalt – es ist schwere, nicht eingängige Kost. Wie besessen stürzt sich Jörg Lohse in das Abenteuer des Malens – um des Malens willen. Er schafft sich selbst – und er schafft sich Hindernisse. Dabei geht es ihm einzig und allein um das Bild – das Bild, das am Ende vor Künstler und Betrachter bestehen können und Bestand haben soll. Lohse malt sich die Seele aus dem Leib und hofft auf ein Stück Unsterblichkeit. Seine Malerei ist schnell und extrem aggressiv. Alles ist derb, laut und farbgewaltig: Motive lösen sich in abstrakte Flächen auf, ätzendes Gelb und hingerotzte Signaturen stören empfindlich und schaffen eine beinahe unerträgliche Disharmonie. Titel und Dargestelltes stoßen ebenfalls hart auf- und gegeneinander, negieren jeden inhaltlichen Bezug zueinander und ergeben nicht einmal mehr den Schein einer Wirklichkeit. Was bleibt sind Farben, Formen und Flächen; die einzig mögliche inhaltliche Aufladung geschieht durch den Assoziationswillen im Kopf des Betrachters. All dies geschieht nach Plan. Lohse sucht und nutzt den Überraschungseffekt, lehnt sich gegen überkommene Bildtraditionen und Sehgewohnheiten auf. Dabei macht er auch vor sich selbst nicht halt, fragt sich: „Kann ich das wirklich so stehen lassen?“ Lohse will irritieren, verwirren, Hindernisse und Grenzen überwinden und Neues schaffen. Bewusst nimmt er sich diese Freiheit, hält Abstand von der Kunstwelt, um sich fernab von Kunstmarkt, von Szene, Diskussionen und Kritik Raum zu schaffen, einen eigenen Platz und eine unabhängige künstlerische Position. Bei aller Provokation und Ironie sind Lohses Ölgemälde ein tiefes und leidenschaftliches Bekenntnis zur Malerei. Die omnipräsente Künstlersignatur („Herr Lohse“, „Schorsch“) spielt mit der Vorstellung von der Rolle des Künstlers und seiner Bedeutung für den Wert des Kunstwerks. Sie dominiert einige Werke wie ein Markenzeichen. Gleichzeitig ist auch sie ein Indiz dafür, wie ernst es dem Künstler ist und wie sehr er sich als Maler unter Malern verortet.
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2012-07-31
Künstler: Claudia Vitari
Thema: Berlin Art Projects freut sich, Sie zur Eröffnung der Einzelausstellung "Le Città Invisibili" von Claudia Virginia Vitari am Freitag, den 1. Juni 2012 einzuladen. Unter der Schirmherrschaft des Italienischen Kulturinstituts Berlin stellt die Galerie das laufende Projekt der Künstlerin vor. Im Mittelpunkt des künstlerischen Schaffens von Claudia V. Vitari steht die Auseinandersetzung mitGruppen und Institutionen, die am Rande unserer Gesellschaft stehen. Ihr jüngstes Projekt, Le Città Invisibili, ist eine dokumentarische Arbeit über Radio Nikosia in Barcelona, das erste und einzige spanische Radioprogramm, das von Menschen mit seelischen Störungen organisiert und gestaltet wird. Die Künstlerin traf die Mitarbeiter und bat sie, sich selbst und ihre Geschichte zu beschreiben mit dem Ziel, sie dem Betrachter vorzustellen, der sich in ihren Geschichten wieder erkennen und finden soll. Vierzehn Mitarbeiter der Radiostation begleitete und interviewte Vitari über einen längeren Zeitraum. Dabei sind wahrhaftige und persönliche Dokumente entstanden, Porträtzeichnungen und Gipsabgüsse, Mitschriften und Zitate. In beleuchteten Stahlkästen, den „light boxes“, und Vitrinen präsentiert die Künstlerin die filigranen Zeichnungen und Texte, die mittels Siebdruck auf eine Kunstharzoberfläche gebracht und behutsam in Glas kristallisiert wurden. Gedanken und Erinnerungen werden konserviert und ergänzt um Zitate aus lyrischen und philosophischen Quellen. Jede Box steht für eine einzelne Person und ist Teil eines künstlerischen Modells, das einen Blick in das Innere des Einzelnen vermitteln möchte. Gedanken archiviert, um dem Betrachter Verborgenes sichtbar zu machen. Den Aspekt der wissenschaftlichen Klassifizierung aufgreifend, entwickelt die Künstlerin ein System aus Modulen, den illuminierten Stahlboxen, die in ihrer Ästhetik den Betrachter auffordern, über (institutionelle) Grenzen hinauszusehen. Unterstützt mit Mitteln der Region Piemont, war das Projekt im Februar und März 2012 im Museo dieScienze Naturali in Turin, ist im Juni/ Juli in der Galerie Berlin Art Projects und zu einem späteren Zeitpunkt in Barcelona zu sehen. Turin kommuniziert mit Barcelona und Berlin über das Projekt auf eine poetische Weise frei von geographischen und räumlichen Grenzen. Das Ergebnis ist eine differenzierte Sicht auf die Psychiatrie, hervorgerufen durch unterschiedliche internationale Einflüsse. CLAUDIA VITARI │1978 in Turin, Italien I Studium der Malerei an der Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein, Halle an der Saale I Diplom 2004 I Teilnahme an verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen u.a. in Barcelona, Turin, Berlin I lebt und arbeitet in Barcelona, Turin und Berlin
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2012-03-31
Künstler: ERGÜL CENGIZ
Thema: NATRIXMATRIX – Ergül Cengiz’ Bilder sind auf den ersten Blick farbintensive abstrakte Kompositionen, doch schon auf den zweiten Blick öffnen sie sich, entfaltet sich kaleidoskopartig ein breites Spektrum unterschiedlichster Elemente wie Abendländische Muster und Ornamente, Motive aus Op-Art und Stillleben-Malerei, Landschaften, Tiere und Menschen. Aus diesen schafft die Künstlerin ihre eigene Bildsprache, bestehend aus der Kombination von raum- und zeitlosen Komponenten mit narrativen Bildstrukturen. Angelehnt an die Technik des Cut-Out, überträgt Cengiz ihre Malerei ins Dreidimensionale. Ihre Gemälde bestehen aus sich überlagernden und ineinander greifenden Schichten. In der Arbeit „Exuvive“ (2011) verfließen Blumenarrangements wie wir sie aus Niederländischen Stillleben kennen mit schlangenähnlichen Geflechten. Es gibt, so die Künstlerin, „keine Hierarchien. Die Leinwand ist bis zum letzten Winkel bearbeitet und mit Informationen gefüllt. Dadurch ergibt sich ein Widerspruch zum klassischen Bildaufbau, indem nicht auf eine Steigerung zur Bildmitte hingearbeitet wird und stattdessen das Bild in unendlich viele Einzelteile zerfällt, die keiner hierarchischen Gliederung unterliegen. Das Bildformat wirkt auf diese Weise wie ein Ausschnitt einer sich unendlich fortsetzenden Struktur.“ In ihrer Wahrnehmung erinnern die Arbeiten zudem an die Op-Art der fünfziger und sechziger Jahre. Die Kombination aus immer wiederkehrenden Motiven und ihre räumliche Anordnung wie in der Arbeit „Serpentes“ erzeugen beim Betrachter eine ungeheure Tiefenwirkung. Spielerisch wie der Titel der Ausstellung „NATRIXMATRIX“ sind auch Cengiz’ Arbeiten. Sie verführen den Betrachter, ziehen ihn in ihren Bann, fordern das Auge auf, ständig neue Wege zu erkunden. Aufgewachsen in Deutschland als Kind türkischer Eltern, positioniert Cengiz sich in ihren Gemälden bewusst zwischen der Kunsttradition des Westens und der islamischen Welt und spannt einen Bogen zwischen diesen beiden sehr gegensätzlichen Bildtraditionen. Sie hinterfragt die Sehgewohnheiten und gibt dem Betrachter einen Impuls zur Auseinandersetzung mit beider Kulturen. ERGÜL CENGIZ │1975 in Moosbach an der Isar I Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste bei Prof. Hans Baschang, München I Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste bei Prof. Alexander Roob, Gunter Reski, Hamburg I 2004 Diplom bei Prof. Werner Büttner I seit 2004 Teil der Künstlerinnen Gruppe 3 Hamburger Frauen I Teilnahme an verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen u.a. in München, Stuttgart, Hamburg, Wien, Istanbul I lebt und arbeitet in München
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2012-01-20
Künstler: Sebastian Neeb
Thema: Berlin Art Projects freut sich, Sie zur Eröffnung der Einzelausstellung von Sebastian Neeb am Donnerstag, den 17. November, von 19 – 21 Uhr einzuladen. Unter dem Titel History Eraser Button zeigt die Galerie die Werke des Berliner Künstlers. Großformatige Leinwandarbeiten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung, ergänzt um kleinere Kabinettstücke auf Holz und Fotografien. Sebastian Neeb malt, fotografiert und baut Objekte; material- und farbgewaltig und in einem Detailreichtum, den das Auge unmöglich auf den ersten Blick erfassen kann. Die Werke bedingen einander. Sie erzählen Geschichten, die uns zunächst vertraut erscheinen, doch schon auf den zweiten Blick weicht das Vertraute dem Rätselhaften, dem Fantastischen und beinahe Abgründigen. Was geschieht auf Neebs Gemälden? Unterschiedlichste Figuren, Menschen, Tiere, Wesen aus Fantasiewelten drängen sich auf engsten, meist begrenztem Raum. Wer sind diese Wesen? Helden? Antihelden? Kinder sitzen zusammengekauert in einer vermüllten Wohnung („Die ungezogenen Kinder“, 2011). Eine schon reichlich derangierte trunkene Meute bevölkert einen hölzernen Verschlag („Die Gerechten“, 2011). In einem anderen Verschlag beobachtet eine alte Frau zwei kämpfende Hunde, während sich der Raum mit Rauch füllt („Es zieht Rauch herein“, 2011). Was auf diesen Gemälden tatsächlich geschieht bleibt Spekulation, doch man ahnt nichts Gutes. Der Maluntergrund der kleinformatigen Kabinettstücke ist Holz, das genuin in die Szenerien einfließt. In diesen tritt der Künstler vereinzelt selbst in Erscheinung. Berühmte Motive der Kunstgeschichte wie Rembrandts „Andromeda“ zitierend, meisterhaft, zersägt er sie gleich darauf wieder („Andromeda vor Ketos gerettet“, 2011). Tragisch-dramatische Momente werden ironisch überspielt („Neue Nasen für die Malerei“, 2011). Der Künstler betätigt sich als „Retter“, wobei ungewiss bleibt, wer oder was der Rettung bedarf. Den Gemälden gegenüber stehen Fotografien aus Neebs privatem Umfeld und bieten einen Abgleich mit seiner eigenen Realität. Sie ergänzen und bedingen seine Malerei, sind eine Art Spurensuche zu den gewaltig exzessiven Figuren- und Farbschlachten. Unter dem übergeordneten Titel „Woods“ zeigen sie Miniaturereignisse, Beziehungen und Entwicklungen eines ihn unmittelbar umgebenden Personenkreises. Sebastian Neeb untersucht in seinen Arbeiten immer wieder die Banalitäten und Abgründe, das Glück und das Scheitern im menschlichen Miteinander. Die tragikkomischen Bildwirklichkeiten, die dadurch entstehen, lassen sich weder zeitlich noch räumlich einordnen. Geschichte(n) werden ebenso inszeniert und bewahrt wie selbst Erlebtes. SEBASTIAN NEEB │ Studium der Freien Kunst an der UdK Berlin u.a. bei Daniel Richter, Anselm Reyle und Robert Lucander │ 2009 Meisterschüler bei Daniel Richter und Robert Lucander │ Präsentation seiner Arbeiten in Gruppenausstellungen u.a. in Berlin, Kassel, Düsseldorf und Leipzig │ LAUFENDE AUSSTELLUNGEN │ Centro de Desarrollo de las Artes Visuales Habana auf Kuba 25. NOV -16. DEZ │ Design Miami Basel / Florida, USA 30. NOV - 4. DEZ │ lebt und arbeitet in Berlin
Ort: BERLINARTPROJECTS bis: 2011-10-26
Künstler: Berlin Art Projects freut sich, Sie zur Eröffnung der Einzelausstellung von Nina Backman am Freitag, den 9. September, von 19 – 21 Uhr in den MEHRINGDAMM 33 in 10961 Berlin, einzuladen. Unter dem Titel „Living Room“ zeigt die Galerie die Werke der finnischen Künstlerin in Berlin.
Thema: Living Room - Ein Kronleuchter, ein verwitterter Stuhl, zarte Papiercollagen und eine beschossene Leinwandarbeit verwandeln den Ausstellungsraum in ein Interieur, einen Raum, in dem Spuren eines Lebens vorzufinden sind. Wer lebt hier und was sagt das Mobiliar über seinen Bewohner aus? Hauptteil der Ausstellung ist ein glänzender Chandelier - ein Leuchter, der auch in unseren Wohnzimmern Platz haben könnte. Die Besonderheit dieser Skulptur ist das Material: Sie besteht aus Zucker und aus 5.000 handgearbeiteten Einzelteilen, die die Künstlerin sorgsam arrangiert hat. "Sweet little lies" nennt Backman ihren Kronleuchter, der den Betrachter zur dahinter stehenden Bedeutung führt. In jedem Schönen sind immer auch Fragilität und das Verwundbare enthalten. Wie leben wir oder wie wollen wir leben? Welche Werte verfolgen wir? Die Arbeit wirft Fragen auf, wie überhaupt Backman’s Arbeiten eine Spurensuche sind, Fragen stellen anstatt Antworten und Lebensmodelle vorzugeben. Ein Holzstuhl, positioniert in der Mitte des Raumes, lädt den Besucher zum Niederlassen und Verweilen ein. Der Stuhl einschließlich seines „Titels“ "Help me I’m God" ist einem vorgefundenen Artefakt von einer Berliner Straße entlehnt. Die Transformation bestehender Materialien in ein Kunstwerk war schon für Marcel Duchamp ein entscheidender Faktor einer Kunstschöpfung. Backman fordert uns zur Kontemplation auf – dazu die Gedanken frei fließen zu lassen und sich dem hinzugeben. Themen wie Identität und Multikulturalität klingen an und verweisen auf die Anliegen der Künstlerin. "He loves me, he loves me not" - a marguerita shot with a shotgun, - der Titel der Arbeit ist zugleich ihre Beschreibung: Backman ließ die Leinwand und damit die Blütenblätter durchschießen, um so auf die Ambivalenz zwischen Schönheit und Zerbrechlichkeit nicht nur des Werkes sondern unseres Lebens hinzuweisen. Ergänzt wird das Ausstellungskonzept durch eine Auswahl von Papiercollagen: In "From crisis to creativity" oder "How much joy can you stand?" reflektiert die Künstlerin über Schönheit und Vergänglichkeit, Hoffnungen und Ängste ebenso wie über technische Fortschritte oder die ökologische Bewegung unserer Zeit. Dabei sind kunsthistorische Referenzen wie beispielsweise der Bezug zur Vanitas den Arbeiten stets immanent. Backman, die sich zwischen Bühnenbildnerei, Installation und Performance bewegt, konfrontiert den Betrachter mit den Fragestellungen der Menschheit. Sie fragt nach Lebenskonzepten, nach Identitäten und Werten. In ihrem Living Room komponiert sie ein ebenso poetisches wie ästhetisches Gesamtkunstwerk, das für jeden Zuschauer erfahrbar ist. NINA BACKMAN I geboren 1971 in Helsinki, Finnland I Studium des Performance Designs I B.A. Honours am Liverpool Institute der Performing Arts, Liverpool, UK I Teilnahme an nationalen und internationalen Ausstellungen I lebt und arbeitet in Berlin.