Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2016-07-30
Künstler: (E-E) Evgenij Kozlov
Thema: (E-E) Evgenij Kozlov E-E WEIGHT. SLEEP. 4. Juni – 30. Juli 2016 1. Der Zyklus E-E WEIGHT. SLEEP. , gesprochen Yeh Yeh Weight. Sleep. – im russischen Original E-E ВЕС. СОН. (yeh yeh ves. son.), zu Deutsch E-E Gewicht. Schlaf. – besteht aus zwei Teilen, die jeweils eine doppelte Wahrnehmung zum Ausdruck bringen. Sie unterscheiden sich in Material, Ausführung und Konzept. In den Grafiken des ersten, 2009 begonnenen Teils notiert (E-E) Evgenij Kozlov täglich zweierlei Realitäten seines menschlichen Erlebens. Dies hat er auf einem kleinen Zettel festgehalten: „Наличие цифр в рисунках „сон“ и „вес“ является скрупулезным фиксированием физического состояния моего тела.“: „Die Anwesenheit der Ziffern auf den Zeichnungen Schlaf und Gewicht hält akribisch den physischen Zustand meines Körpers fest.“ Auf diese Weise erhält Kozlov zwei substantielle Messgrößen seiner menschlichen Existenz. In Bezug auf das Tagesbewusstsein ist es der Zustand in der Materie oder die Schwere, gemessen durch das Gewicht (WEIGHT) – zwischen 74,0 und 78,8 kg. In Bezug auf das Nachtbewusstsein ist es die Uhrzeit, zu der der Schlaf eintritt, das heißt, der Augenblick, wenn der Zustand außerhalb der Materie beginnt (SLEEP), zwischen 23.00 und 9.00 Uhr morgens. Damit erfährt er etwas über sein fluktuierendes Selbst, was ihm ohne diese Aufzeichnungen entginge: Er objektiviert sich gewissermaßen. Diese Papierarbeiten, überwiegend im DIN-A4-Format, sind darüber hinaus mit Zeichnungen versehen und zum Teil collagiert. Derzeit sind es circa 100 Blätter. Der zweite Teil des Zyklus’ entsteht seit 2015 und besteht bislang aus 32 Einzelgemälden und zwei Triptychen. Es handelt sich um Malereien auf Leinwand, überwiegend im Format 70 x 50 cm. In diesen doppelseitigen Gemälden liegt die Dualität nicht im Wechsel von Tagesbewusstsein und Nachtbewusstsein, sondern im Wechselspiel von vorne/hinten, außen/innen, Hauptansicht und Gegenansicht. Die figurativ-abstrakten Motive wurden zunächst auf die Rückseite der Leinwand gemalt, von wo aus sie sich spiegelbildlich auf der Vorderseite abbilden. Man kann hier die Metaphern Gegenraum und Raum verwenden: Der dem Auge nicht zur Verfügung stehende Gegenraum, die Rückseite, projiziert sich in den sichtbaren Raum hinein, in die Vorderseite. Dort werden die Motive fortgebildet und erzeugen einen neuen Rauminhalt. Auf der Rückseite zeigen sich die Motive zeichenhafter, elementarer, auf der Vorderseite komplexer, lyrischer. Eine gleichzeitige Wahrnehmung von Gegenraum und Raum ist hypothetisch möglich – indem man gedanklich das Bild um seine Längsachse rotieren lässt. Die beiden Teile des Zyklus sind in einem jeweils eigenen Stil ausgeführt. Gemeinsam ist ihnen Kozlovs unverwechselbar elegante und sichere Linienführung, sein Gespür für Farben und Kontraste und der feine Humor. Die Lebendigkeit des Ausdrucks – nicht nur der Figuren, sondern auch der abstrakten Elemente wie Linien, Kreise, Ziffern – führt den Zyklus über den konzeptionellen Ansatz hinaus. E-E WEIGHT. SLEEP. beginnt mit technischen Notationen zur menschlichen Existenz und führt zur Schaffung subtiler Harmonien. Die Entwicklung und Beherrschung einer anspruchsvollen Technik ist dafür die Voraussetzung. Beide Teile des Zyklus werden fortgeführt und sind nicht auf ein Ende angelegt. (E-E) Evgenij Kozlov geb. 1955 in Leningrad (St. Petersburg), Russland, war in den 1980er Jahren aktives Mitglied der Leningrader Avantgarde-Gruppe Новые художники (Die Neuen Künstler); internationale Ausstellungen folgten ab 1988. Seit Beginn der 1990er Jahre lebt der Künstler in Berlin, wo er in seinem Atelier Russkoee Polee / Das Russische Feld (1994 – 2008) gemeinsam mit Hannelore Fobo auch Ausstellungen, Konzerte und andere Veranstaltungen durchführte. Sein umfangreiches Werk umfasst eine Anzahl großer Zyklen wie Miniaturen im Paradies von 1995: Die sechzehn Gemälde im Format von 5 x 2 m wurden nach ihrer Fertigstellung an der Berliner Siegessäule an Fahnenmasten gehisst ausgestellt. Häufig erstrecken sich Kozlovs Zyklen über einen längeren Zeitraum (Century XX, Teil 1, 1982 – 2008, und Teil 2, 2008 – 2016). Seine Beobachtungen zu künstlerischen Prozessen der Gegenwart formulierte er 2009 zu einer Theorie der CHAOSE Art; das E ist dabei ein Rückgriff auf die von ihm seit 2005 verwendete Signatur E-E, gesprochen Yeh-Yeh. In der von Maurizio Cattelan, Massimiliano Gioni und Ali Subotnick herausgegebenen Publikation Charley 05 (Deste Foundation for Contemporary Art, 2007) wurde er für die Galerie der Obsessionen in die Liste der hundert „großen, für sich stehenden Meister“ (“great solitary masters”) aufgenommen. In den vergangenen Jahren beteiligte sich (E-E) Evgenij Kozlov unter anderem an Ausstellungen im New Museum, New York (Ostalgia, 2011), im Moscow Museum of Modern Art (The New Are Here!, 2012), auf der Biennale von Venedig (The Encyclopedic Palace, 2013) und im Multimedia Art Museum, Moskau (Zero Object, 2014). Ende 2016 folgt Notes from the Underground im Muzeum Sztuki, Lodz. Die Kuratorin Hannelore Fobo studierte an der FU Berlin Sprachwissenschaften, Politik und Lateinamerikanistik und im Aufbaustudium Osteuropawissenschaft. Ende der 1980er Jahre begann sie mit der Organisation von Kunstausstellungen. Seit ihrer Bekanntschaft mit Evgenij Kozlov im Jahre 1990 kuratiert sie sein Werk. 2003 gab sie Das Leningrader Album (Konkursbuch Verlag, Tübingen) heraus, eine Sammlung von Kozlovs frühen erotischen Zeichnungen. Sie ist Mitglied der AICA (International Association of Art Critics). Als Autorin widmet sie sich kunstphilosophischen Themen. Titel ihrer Essays sind unter anderem Bild und Abbild oder Schiller. Idee, Ideal und Schein. Für die nächste Zeit plant sie die Herausgabe weiterer Zyklen Kozlovs, zunächst E-E Fairy Tale und Century XX. Zur Ausstellung, die parallel zur 9. Berlin Biennale läuft und am 4. Juni 2016 eröffnet wird, erscheint bei EGBERT BAQUÉ CONTEMPORARY, Berlin, (E-E) Evgenij Kozlov, E-E WEIGHT. SLEEP., ein 192-seitiges Buch mit mehr als 130 Abbildungen, herausgegeben und mit einem Text (Deutsch/Englisch) von Hannelore Fobo. EGBERT BAQUÉ CONTEMPORARY office@berlin-contemporary-art.com www.berlin-contemporary-art.com
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2016-05-21
Künstler: Irina Birger • Yorjander Capetillo Hernández Gil Heitor Cortesão • Satoshi Fujiwara Philippe Huart • LawickMüller Daecheon Lee • Wolfgang Neumann Alisa Resnik • Joachim Seinfeld
Thema: FACING THE FUTURE vereint zehn internationale künstlerische Positionen, deren jede einen besonderen Blick auf die Welt oder in die Zukunft reflektiert – optimistisch oder düster, realistisch oder sarkastisch, persönlich-privat oder auch explizit gesellschaftskritisch, im Blick zurück auf die Geschichte oder analytisch hart auf die Gegenwart konzentriert. Die Zeichnungen der niederländischen Künstlerin Irina Birger mit ihren kunstvoll arrangierten, wie ziseliert ausgearbeiteten Signalwörtern legen nahe, dass sie ihren eigenen Gemütszustand, eine momentane Einstellung anspricht, zumal die Serie, zu der sie gehören, den Titel Irina Birger Says trägt. Der Kosmos des Kubaners Yorjander Capetillo Hernández ist surreal, seine Malereien gleichen einer Folge von Theaterszenerien, die zwar keinem identifizierbaren Stück zuzuordnen sind, allerdings viel mit den absurden Dramen der Conditio humana zu tun haben, damit, wie politische Erfahrungen menschliche Situationen prägen. Der portugiesische Maler Gil Heitor Cortesão zeigt Räume einer Welt, die im Verborgenen liegt und aufgegeben scheint. Die melancholische Atmosphäre seiner Bilder verweist auf eine vergangene Epoche, die noch gar nicht so lange zurückliegt, eine Zeit, die heute der klassischen Moderne zugeordnet und wiederentdeckt wird. Wie durch ein Brennglas und in wohlkomponierten Ausschnitten schaut der japanische Fotokünstler Satoshi Fujiwara auf unsere Gegenwart, auf die gewalttätige Realität politischer Kämpfe. Fast plastisch tritt jedes Detail hervor, jedes noch so kleines Körnchen Materie wirkt greifbar. Gnadenlos stellt auch der französische Maler und Zeichner Philippe Huart die Brutalität einer sich immer wieder aufdrängenden Wirklichkeit dar, die wir meist nur aus den Nachrichten – oder aus Alpträumen – kennen und gerne schnell vergessen und verdrängen. Heiter, luftig und optimistisch wirkt hingegen die neue großformatige Fotoarbeit von LawickMüller. Das Künstlerpaar Friederike von Lawick und Hans Müller sieht ein buchstäblich überirdisches, betriebsames Berlin, über dem sich ein strahlend blauer Himmel wölbt. Der koreanische Künstler Daecheon Lee verbindet in seinen in zarten Farben vibrierenden Gemälden virtuos Traditionen asiatischer Landschaftsmalerei mit zeitgenössischer Bildgestaltung und Elementen der Gegenwart, die oft erst auf den zweiten Blick zu erkennen sind und bedrohlich erscheinen. Ob in Andeutungen zur Umweltzerstörung oder im Aufblitzen kriegerischer Akte – die Idylle zeigt Brüche. Wolfgang Neumann ist bekannt für seinen sarkastischen oder ironischen Blick auf unsere von medialen Bildern überwältigte Gegenwart, die er malerisch oder zeichnerisch und mit untergründigem Witz so gut in den Griff bekommt und auf den Punkt bringt. Doch auch er muss manchmal innehalten und durchatmen: Je pense – Ich denke nach, steht auf einer seiner beiden neuen Leinwände zu lesen. Die Protagonisten in den Bildern der russisch-deutschen Fotokünstlerin Alisa Resnik tauchen, als seien sie auf der Suche oder verirrt, aus dem Dunkel der Nacht auf oder sie sind im Begriff, darin zu verschwinden. Auch die verlassenen Orte, die leeren, verlebten Räume dieser nächtlichen Welt, atmen eine düstere Poesie. Joachim Seinfeld hat ein versunkenes Berlin entdeckt und Relikte der Vergangenheit dieser Stadt nicht nur vor achtloser Zerstörung bewahrt, er hat sie auch neu belebt – mit Erinnerungen an Menschen, die, längst vergessen, mit einem Mal geisterhaft als Bild aufscheinen. Auf Wandabnahmen aus Berliner Mietshäusern der Gründerzeit, hat er mit Fotoemulsion private Aufnahmen von Personen appliziert, die zu jener Zeit, da die Häuser entstanden, in den Straßen Berlins wohnten. Der Titel der Ausstellung, FACING THE FUTURE – DER ZUKUNFT ZUGEWANDT, kann durchaus auch in einem zweiten Sinne verstanden werden: als Hinweis auf Kommendes. Sechs der zehn Künstler präsentieren wir zum ersten und sicher nicht zum letzten Mal in unserer Galerie.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2016-03-19
Künstler: Franziska Strauss
Thema: Vernissage 30 jan 2016, 19-21 Uhr Bislang hat die junge Photokünstlerin Franziska Strauss in ihren Ausstellungen in unserer Galerie oder in der Neuen Sächsischen Galerie – Museum für zeitgenössische Kunst Chemnitz wie auch im Kunstverein Böblingen nur einen, gleichwohl elementaren und umfangreichen Werkkomplex gezeigt, ihre Tanzphotographie, deren herausragende Qualität Kuratoren, Sammler und Kritiker sofort zu schätzen wussten: 2011 wurde Franziska Strauss für die in ihrer ersten Einzelausstellung präsentierte Serie Reckoner / I killed my dinner with karate der Reinhart Wolf Preis zuerkannt, ihre Serie Vert, mit der sie Anfang 2013 ihre zweite Einzelausstellung bestritt, wurde noch im gleichen Jahr – um zahlreiche Arbeiten erweitert – in der Neuen Sächsischen Galerie gezeigt. Bereits seit 2005 nahm Franziska Strauss ihre Kamera als ständige Begleiterin auf ihren Streifzügen durch das Dickicht von Großstädten wie New York, Paris, New Orleans oder in ländliche Regionen Europas oder Amerikas mit: "Mit der Strassenphotographie habe ich begonnen, als ich von meiner Heimatstadt Cottbus nach Chicago gezogen bin. Photographiert hatte ich bis dahin bereits mehrere Jahre lang. Dort überfiel mich ein unerwarteter Drang der Flut von Eindrücken, Gefühlen und der damit vermeintlich schneller vergehenden Zeit Einhalt zu gebieten. Das Gefühl, mir würde alles wie Sand durch die Finger gleiten, liess eine Art Panik in mir aufkommen, die nur die Kamera abfangen und umwandeln konnte, in etwas, dessen persönliche und kulturelle Bedeutungen sich mir erst nach und nach erschliessen." Inspiriert von prägenden Meistern der street photography wie Henri Cartier-Bresson, Martin Parr oder Diane Arbus, begibt sie sich auf die Suche nach gedanklichen Wegen, die sich dem Kopf alleine nicht erschließen. In ihrer dritten Einzelausstellung in der Galerie Egbert Baqué Contemporary, Berlin, zeigt Franziska Strauss nun zum ersten Mal eine Auswahl von 50 dieser zwischen 2005 und 2015 entstandenen Photographien.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-12-23
Künstler: Philippe Huart
Thema: Erstmals sind Werke des französischen Künstlers Philippe Huart in Deutschland zu sehen. In seiner Einzelausstellung Ceremony / Sacrifice in der Galerie Egbert Baqué Contemporary werden sowohl Gemälde als auch Zeichnungen gezeigt. In seiner Malerei bedient sich Philippe Huart virtuos der farbenprächtig schillernden Hochglanzoptik der Pop Art, die er in seiner Zeit als Designer von Plattencovers, unter anderen für Serge Gainsbourg und Jane Birkin, zu meistern lernte. Allerdings steht das Dargestellte in erheblichem Kontrast zur harmlosen, aufpolierten Welt der Werbung: Tabletten und chirurgisches Besteck, Stacheldraht, Revolver, Gasmasken und Folterhauben dominieren diese Bilder. Die fröhlich-bunte Anmutung scheint das Bedrohliche, Brutale mit einem Augenzwinkern zu versüßen. Ganz anders verhält es sich, wenn Philippe Huart als Zeichner agiert. Seine brillanten Graphitzeichnungen scheinen in ihrem um eine Vielzahl feiner Grautöne und Schattierungen bereicherten Schwarz-Weiss ganz auf den Menschen konzentriert und reduziert. Sie verzichten auf jegliche Kontextualisierung und könnten doch aktueller nicht sein. Der einsame Homo sapiens, quälender Brutalität ausgesetzt oder auch in spiritueller wie erotischer Hingabe versunken – in Philippe Huarts Kunst liegen Leid und Verzückung, Extreme menschlichen Miteinanders, sehr dicht zusammen. Seine Malereien wie seine Zeichnungen provozieren den Betrachter, nicht nur die Oberfläche eines Bildes anzuschauen, sondern nach dem ersten auch einen zweiten Blick zu wagen. Dabei scheut sich Philippe Huart offenbar nicht, Grenzen zu überschreiten oder Konventionen aufzubrechen. Es war an der Zeit, diesen Ausnahmekünstler, der bereits in zahlreichen europäischen Ländern, in den USA, Lateinamerika und in asiatischen Metropolen wie Hong Kong und Seoul ausgestellt hat, endlich auch in Deutschland zu präsentieren.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-10-24
Künstler: Neal Fox
Thema: Die wundersame Welt des Neal Fox ist bevölkert von Ikonen der Beat Generation und der Popkultur, von legendären Gestalten aus den Universen von Jazz und Rock, von Kunst, Literatur und Film, meist von jenen, die mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Werk auf irgendeine Art subversiv gewirkt haben. Der Betrachter, der sich auf diesen absurden, manchmal karnevalesken, oft von feiner Ironie durchzogenen Kosmos einlässt, muss mit allem rechnen: Mit Dinosauriern vor dem "Bunker" von William S. Burroughs in der New Yorker Bowery 222, mit Allen Ginsberg als Anhalter irgendwo in Arizona oder New Mexico, mit Charles Bukowski beim Schäferstündchen mit Minnie Maus, mit Jean-Michel Basquiat und Billie Holiday vor der Hintertür eines Jazz-Clubs mit John Coltrane, Charlie Parker, Miles Davis, Jack Kerouac und Willem De Kooning oder mit Marlene Dietrich bei David Bowie und Iggy Pop in der Berliner Hauptstrasse 155. Beim Fabulieren mit Pinsel und Stift beschränkt sich der junge britische Künstler keineswegs auf das Anglo- oder Afro-Amerikanische – eine Serie von acht in unserer Ausstellung gezeigten Tuschbildern konzentriert sich auf die wilden Zwanziger im Berlin der Weimarer Republik. Wenn Neal Fox zeichnet, folgt er einem Bewusstseinsstrom und taucht ein in eine Traumwelt: "Ich versuche, eine Art surrealer Archäologe zu sein, der Ikonen und Mythologien unserer gemeinsamen popkulturellen Geschichte ausgräbt und diese Funde auf neue Weise ordnet, um so eine neue Mythologie zu erschaffen". Der 1981 in London geborene Neal Fox hat sich bereits als Kind mit Lust in Tintin, Robert Crumb-Comics oder auch Monty Python-Filme vertieft, später dann ergründete er die Werke von William Hogarth und Hieronymus Bosch, von Otto Dix und George Grosz, die ihn allesamt prägten. Seit seinem Studium am Royal College of Art gehört Neal Fox auch zum Künstlerkollektiv LE GUN, das die gleichnamige Kunstzeitschrift herausgibt und Installationen, gewissermaßen dreidimensionale Zeichnungen, kreiert. Er schuf Illustrationen für The Guardian, The Independent, The Times, Dazed and Confused, Faber and Faber, Absolut, für Pete Dohertys Babyshambles und die Red Hot Chili Peppers. Seit 2006 wurden seine Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in München, London, New York, Paris, Rom und Berlin, sowie auf Kunstmessen wie der Art Brussels, Artissima, Drawing Now, FIAC und der Art Basel gezeigt. Der britische Filmemacher Peter Bach arbeitet zur Zeit an einer Fernsehdokumentation zu Neal Fox.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-08-29
Künstler: Claus Feldmann, Philippe Huart, Ivar Kaasik, LawickMüller, Volker Schlöndorff, Joachim Seinfeld
Thema: August Summerbreak Exhibition - We welcome you by appointment!
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-07-25
Künstler: Rainer Fetting, Neal Fox, Giuseppe Gonella, Ivar Kaasik, Volker Schlöndorff
Thema: Ein romantischer Anarchist, ein Enfant terrible sei er gewesen, radikal subjektiv, selbstzerstörerisch, von rastloser Produktivität getrieben, der kreative Motor, das Herz des Neuen Deutschen Films – der Autor, Schauspieler und Regisseur Rainer Werner Fassbinder (1945 – 1982) gilt weltweit als einer der innovativsten und prägendsten Filmemacher der Nachkriegszeit. Unsere Ausstellung Der wüste BAAL der Auferstandene – Eine Hommage an Rainer Werner Fassbinder, inspiriert vor allem von Volker Schlöndorffs 1969 gedrehtem, danach von Brechts Erben 44 Jahre mit einem Aufführungsverbot belegten Baal mit Fassbinder in der Hauptrolle, stellt die literarische Figur des Baal aus Bertolt Brechts erstem, 1918 entstandenen Bühnenstück, die Verbindungen und Parallelen dieser Figur zum Künstler Rainer Werner Fassbinder in den Mittelpunkt. "Was Brechts Erben und auch wir damals nicht gesehen haben, war, wie viel Fassbinder tatsächlich in Brechts Baal steckte", schrieb Volker Schlöndorff in seiner Autobiographie Licht, Schatten und Bewegung. Mein Leben und meine Filme. Rainer Fetting, wichtigster Protagonist jener Maler, die Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre unter dem – ungeliebten – Label "Neue Wilde" internationale Anerkennung fanden und elementare Themen wie Sexualität und subjektives Befinden, aber auch die Stadtlandschaft des geteilten Berlin und das heute fast schon mythisch verklärte Nachtleben im Schatten der Mauer in farbstarker und sinnlicher Malerei zum Ausdruck brachten, hat für diese Ausstellung einen fulminanten Werkkomplex von 15 Arbeiten geschaffen. Junge Künstler wie der Brite Neal Fox und der Italiener Giuseppe Gonella haben sich auf ihre sehr eigene und originelle Weise mit Fassbinder/Baal auseinandergesetzt, und der estnische Maler Ivar Kaasik vereint Rainer Werner Fassbinder auf einer Leinwand mit Arthur Rimbaud. Volker Schlöndorff, der in Fassbinder als Hauptdarsteller einen idealen Baal gefunden hatte, bereichert die Ausstellung mit 17 Szenen- und Werkfotos zu seinem nach Jahrzehnten endlich wieder zugänglichen Film. Unsere Ausstellung Der wüste BAAL der Auferstandene – Eine Hommage an Rainer Werner Fassbinder findet nicht nur parallel zum Theatertreffen der Berliner Festspiele mit seinem diesjährigen Focus Fassbinder statt, sondern auch zur großen Schau Fassbinder – JETZT, die das Deutsche Filminstitut / Deutsche Filmmuseum in Kooperation mit der Rainer Werner Fassbinder Foundation vom 6. Mai – 23. August 2015 im Berliner Martin-Gropius-Bau zeigen wird. Vernissage, Donnerstag, 30. April 2015, 19 – 21 Uhr
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-05-03
Künstler: Abetx & Drescher, Neal Fox, Snapple
Thema: Abetz & Drescher • Neal Fox • Snapple 1 Mai – 3 Mai 2015 Egbert Baqué Contemporary Art @ Lützowstrasse 105, 10785 Berlin. Vernissage 1 May 2015, 6 – 9 pm It was 50 years ago today… 1965 war das wohl revolutionärste Jahr in der Geschichte der Rockmusik, ein Wendepunkt – Bob Dylan stieg auf die elektrische Gitarre um, spielte Like A Rolling Stone und fragte singend das konsternierte Publikum auf dem Newport Folk Festival "How does it feel…", die Beatles offenbarten ihre Rubber Soul, die Rolling Stones konnten keine Satisfaction kriegen, The Who ließen auf der Bühne My Generation und gleich das Schlagzeug dazu explodieren, in New York traten Velvet Underground und in Los Angeles The Doors zum ersten Mal auf… Zur Feier dieses Jahrestags inszenieren wir A Rock 'n' Roll Cathedral, mit Rock-Ikonen-Bildern des Künstlerpaars Abetz & Drescher, veritablen "Kirchenfenstern" von Neal Fox, einem "Altarbild" von Snapple und einer "Kapelle" für den Berliner Schutzheiligen des Rock 'n' Roll – St. David (Bowie) aus der Hauptstrasse 155, Berlin-Schöneberg, der mit seinen Heroes auch einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum Fall der Mauer leistete.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-05-30
Künstler: Winston Chmielinski, Claus Feldmann, Giuseppe Gonella, Ivar Kaasik, LawickMüller, Joachim Seinfeld, Franziska Strauss
Thema: Intersection bietet eine aktuelle Auswahl von künstlerischen Positionen im Programm der Galerie: Der Fotokünstler Claus Feldmann ist seit 2006 dabei, der estnische Maler Ivar Kaasik seit 2007, der jungen Fotokünstlerin Franziska Strauss haben wir Anfang 2011 eine erste Einzelausstellung ausgerichtet, dem amerikanischen Maler Winston Chmielinski im Herbst 2013. Joachim Seinfeld, ebenfalls als Fotokünstler aktiv, wirkt seit unserer Bowie- Berlin-Ausstellung Hauptstrasse im Frühjahr 2013 mit, und der italienische Künstler Giuseppe Gonella hat seine Malereien in unserer Galerie im Herbst 2014 zum ersten Mal in Deutschland präsentiert. Das Künstlerpaar Friederike Lawick und Hans Müller, die ihre fotografischen Werke bereits seit 1990 unter dem Namen LawickMüller auf Ausstellungen in Europa und den USA zeigen, haben wir Anfang dieses Jahres neu in unser Programm aufgenommen.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-04-18
Künstler: Winston Chmielinski Claus Feldmann Giuseppe Gonella LawickMueller Tim Plamper Fernando M.Romero Franziska Strauss
Thema: Künstler der Galerie
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-03-14
Künstler: LawickMüller
Thema: LawickMüller Keeping Warm Together Photographie 17. Januar – 14. März 2015 Die wachsende Heterogenität der urbanen Gesellschaft in sozioökonomischer, ethnischer und kultureller Hinsicht, stellt neue Anforderungen an unsere "Ambivalenztoleranz" und unsere Fähigkeit in einem Modus urbaner Indifferenz zu leben, das heißt, alles in unserer Umgebung mit einer gewissen Gleich- Gültigkeit zu betrachten. Die Ausstellung Keeping Warm Together spielt mit den sozialen Implikationen von Architektur und zeigt aus Fotos von Berliner Hausfassaden konstruierte Bildreihen von Häuserzeilen mit fiktiver sozialer Mischung. Durch den Verweis auf die unterschiedlichen Lebenswelten hinter den Fassaden werden die Bilder zu Symbolen einer hybriden Kultur. Zu den Künstlern Friederike van Lawick und Hans Müller arbeiten seit 1990 künstlerisch zusammen. Mit den Mitteln der Fotografie und digitalen Prozessen schaffen sie Bildserien um das Kernthema Identität und deren Komplexität. Höhepunkte ihrer Ausstellungstätigkeit waren Beteiligungen an Ausstellungen in der Fondation Cartier, dem Museé du Louvre und dem Maison Européenne de la Photographie in Paris sowie eine Einzelausstellung im Musée de l‘Elysée in Lausanne. Auch auf den Fotofestivals in Arles, Groningen, Nizza und Braga waren ihre Werke ausgestellt. Werke von LawickMüller sind in Museen in Stuttgart, Paris, Lausanne und in wichtigen Privatsammlungen zu finden. 2013 realisierten sie eine Plakatintervention in einem Berliner U-Bahnhof im Rahmen der Projektreihe Kunst im Untergrund. Arbeiten von LawickMüller waren zuletzt (Juni-September 2014) in der vielbeachteten Ausstellung UNKNOWN: Pictures of Strangers in der Transformer Station in Cleveland, USA, zu sehen. LawickMüller, Brache / Urban Waste, 2014 Pigmenttinte auf Hahnemühle Fine Art Pearl 90 x 163 cm, Auflage 3 Exemplare / Edition of 3
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-01-23
Künstler: Abetz & Drescher, Claus Feldmann, Neal Fox, Ivar Kaasik, Wolfgang Neumann, Joachim Seinfeld, Snapple
Thema: Vor drei Jahren präsentierte die Berliner Galerie Egbert Baqué Contemporary – parallel zur Premiere von David Bowie is im Londoner Victoria & Albert Museum – die Ausstellung A Tribute to David Bowie HAUPTSTRASSE The Berlin Years 1976 – 1978. Der Katalog zu jener Ausstellung liegt inzwischen in der 3. Auflage vor und ist im Buchhandel oder in der Galerie erhältlich. Damals, nachdem David Bowie am 8. Januar 2013, seinem 66. Geburtstag und für alle Welt überraschend, das Video zu seinem Song Where Are We Now, einer anrührend wehmütigen Rückschau auf seine Berliner Jahre, veröffentlichte, hatten wir HAUPTSTRASSE spontan und kurzfristig organisiert. Der Tod dieses Ausnahmekünstlers und -performers am 10. Januar dieses Jahres hat uns tief getroffen, und so haben wir auch dieses Mal wieder spontan beschlossen, David Bowie mit einer Hommage zu ehren. Unsere kurzfristig anberaumte Sonderausstellung CITIZEN BOWIE Hommage to a Hero of Berlin wird bereits einen Tag nach der Trauerfeier für David Bowie im Meistersaal, ab Samstag, 16. Januar 2016, 12 Uhr, in unserer direkt am Fasanenplatz gelegenen Galerie zugänglich sein. CITIZEN BOWIE vereint noch einmal wichtige Werke der HAUPTSTRASSE-Ausstellung von 2013 mit neueren Zeichnungen des britischen Künstlers Neal Fox und jüngsten Malereien des deutschen Künstlers Wolfgang Neumann. Wegen der Kürze der Laufzeit von nur 8 Tagen, bieten wir durchgängig von Samstag, 16. – Samstag, 23. Januar 2016 tägliche Öffnungszeiten von 12 – 21 Uhr an. EGBERT BAQUÉ CONTEMPORARY Fasanenstrasse 37 • 10719 Berlin office@berlin-contemporary-art.com Tel. +49 (0) 30 – 43.91.08.80 Mobil +49 (0) 151 – 74.20.51.44 www.berlin-contemporary-art.com Verkehrsverbindungen: U-Bahnhöfe Uhlandstraße oder Spichernstraße, S-Bahnhöfe Zoologischer Garten oder Savignyplatz, Bus M29 oder M19 – Haltestelle Uhlandstraße, Bus 249 – Haltestellen Pariser Straße oder Lietzenburger Str. / Uhlandstraße Special thanks to Thilo Schmied BERLIN MUSICTOURS www.musictours-berlin.de EGBERT BAQUÉ CONTEMPORARY www.berlin-contemporary-art.com © Graphic design: Blanka Dominika Major, Berlin / Zürich, 2016 Courtesy Egbert Baqué Contemporary, Berlin
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-01-10
Künstler: Wolfgang Neumann
Thema: Als 1977 Aras Örens Gedichtband Privatexil erschien, schrieb Peter von Becker, auch die beiden zuvor publizierten Poeme Was will Niyazi in der Naunynstraße (1973) und Der kurze Traum aus Kagithane (1974) einbeziehend, in der ZEIT: "Aras Örens Gedichte gehören für mich zum Schönsten und in einem nicht nur binnenliterarischen Sinne Bedeutungsvollsten, was im deutschen Sprachraum in den letzten Jahren geschrieben wurde." Seither sind fast vierzig Jahre vergangen, und bis zur Jahrtausendwende veröffentlichte Aras Ören, der sich 1969 in West-Berlin niedergelassen hatte und neben seiner schriftstellerischen Arbeit als Redakteur beim Sender Freies Berlin tätig war, schließlich die türkische Redaktion von Radio Multikulti des RBB leitete, mehr als 30 Titel in deutscher Sprache: Gedichtbände, Romane, Erzählungen… 1981 erhielt er die Ehrengabe der Bayrischen Akademie der Schönen Künste, 1985 wurde er mit dem Adelbert-von-Chamisso-Preis ausgezeichnet, 1999 hatte er eine Poetik-Dozentur an der Universität Tübingen inne, und im Mai 2012 wurde Aras Ören als Mitglied in die Akademie der Künste, Berlin, berufen. Doch um den Schriftsteller Aras Ören, der in der Türkei auch in den letzten Jahren neue literarische Werke publizierte, war es in der deutschen Verlagslandschaft befremdlich still geworden, mehr als zehn Jahre lang – bis heute. Wir freuen uns sehr, mit Aras Ören, Kopfstand – der schöne Band ist in diesen Tagen im Verbrecher Verlag erschienen – nicht nur endlich wieder eine deutschsprachige Publikation des türkischen Berliner Autors ankündigen zu können: Aras Örens Geschichten wurden von Wolfgang Neumann, den unsere Galerie seit 2009 vertritt, kongenial illustriert. Nicht nur alle 48 in Kopfstand abgedruckten Zeichnungen, vom Künstler mit Farbstiften oder Bleistift ausgeführt, sind in unserer Ausstellung zu sehen – was Sie darüber hinaus noch erwartet, können Sie ein, zwei Tage vor der Vernissage erfahren… Save the date! Zur Eröffnung der Ausstellung und zur Präsentation des Buchs Dienstag, 2. Dezember 2014, 19-21 Uhr sind Sie und Ihre Freunde herzlich eingeladen. Mehr zum Buch finden Sie unter http://www.verbrecherverlag.de/book/detail/735
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2015-01-10
Künstler: Wolfgang Neumann
Thema: Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freunde der Galerie, wir freuen uns sehr, zur Eröffnung unserer Ausstellung anlässlich des 75. Geburtstags von Aras Ören und der Veröffentlichung seines mit Zeichnungen von Wolfgang Neumann illustrierten Buchs Kopfstand, eine Festschrift mit Texten seiner Schriftsteller-Kollegen Friedrich Christian Delius, Peter Schneider und Jürgen Theobaldy, sowie für diese Publikation – und die Ausstellung – entstandenen Malereien von Wolfgang Neumann präsentieren zu können. Ceci n'est pas une Festschrift – der Titel ist aus bestimmten Gründen von einem berühmten Gemälde des belgischen Surrealisten René Magritte inspiriert – ist ab sofort in der Galerie und in den nächsten Tagen auch im Buchhandel erhältlich. Eröffnung der Ausstellung, Dienstag, 2. Dezember 2014, 19-21 Uhr Sie sind herzlich eingeladen.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-11-22
Künstler: Abetz & Drescher, Neal Fox, Ivar Kaasik, Wolfgang Neumann, Tim Plamper
Thema: "There's a Bluebird in my Heart..." – der zierliche, in Nordamerika heimische Singvogel, den der Dichter Charles Bukowski in Versen aus seinem großartigen Buch The Last Night of the Earth Poems als Bild evoziert, gehört zur Familie der Drosseln. Seine Federn an Hals und Bauch haben die Farben eines Rotkehlchens, Kopf, Rücken und Schwanzfedern sind leuchtend blau. Das englische blue bedeutet aber auch melancholisch, traurig oder schlüpfrig, derb, und ein bird kann nicht nur ein Vogel, sondern – neben einer Tusse, Mieze – auch ein Kerl oder Kumpel sein. Bukowski, der Hartgesottene, der "zärtliche Hurenbock", wie ihn eine deutsche Zeitung mal nannte, kokettiert in den Versen dieses Gedichts mit einer tief in seinem Herzen verborgenen sanften, romantischen Seele, die er gegenüber der Außenwelt verbirgt. In unserer Ausstellung sind auf Bildern von Abetz & Drescher, Neal Fox, Ivar Kaasik, Wolfgang Neumann und Tim Plamper neben Charles Bukowski noch andere Kultfiguren und Ikonen der Rock- und Popkultur zu sehen, die den Blues hatten oder noch immer haben: Bob Dylan, David Bowie, Jack White, Paul McCartney und Gustaf Norén, Jimi Hendrix, Michael Jackson, Serge Gainsbourg und Jane Birkin, Jean Genet und Jack Kerouac, auch Doktor Freud, der den tief in unserem Innern verborgenen, eingesperrten blauen Vogel entdeckte. Das verehrte Publikum mag diese Schau, die nur drei Wochen zu sehen sein wird, durchaus als Auftakt zu einem Event betrachten, mit dem wir im Dezember dieses erfolgreiche Jahr der Galerie beschließen – einer Sonderausstellung zum 75. Geburtstag des seit 1969 in Berlin lebenden türkischen Schriftstellers Aras Ören. Egbert Baqué Contemporary Art Berlin www.berlin-contemporary-art.com
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-10-24
Künstler: Fox
Thema: Die wundersame Welt des Neal Fox ist bevölkert von Ikonen der Beat Generation und der Popkultur, von legendären Gestalten aus den Universen von Jazz und Rock, von Kunst, Literatur und Film, meist von jenen, die mit ihrer Persönlichkeit und ihrem Werk auf irgendeine Art subversiv gewirkt haben. Der Betrachter, der sich auf diesen absurden, manchmal karnevalesken, oft von feiner Ironie durchzogenen Kosmos einlässt, muss mit allem rechnen: Mit Dinosauriern vor dem "Bunker" von William S. Burroughs in der New Yorker Bowery 222, mit Allen Ginsberg als Anhalter irgendwo in Arizona oder New Mexico, mit Charles Bukowski beim Schäferstündchen mit Minnie Maus, mit Jean-Michel Basquiat und Billie Holiday vor der Hintertür eines Jazz-Clubs mit John Coltrane, Charlie Parker, Miles Davis, Jack Kerouac und Willem De Kooning oder mit Marlene Dietrich bei David Bowie und Iggy Pop in der Berliner Hauptstrasse 155. Beim Fabulieren mit Pinsel und Stift beschränkt sich der junge britische Künstler keineswegs auf das Anglo- oder Afro-Amerikanische – eine Serie von acht in unserer Ausstellung gezeigten Tuschbildern konzentriert sich auf die wilden Zwanziger im Berlin der Weimarer Republik. Wenn Neal Fox zeichnet, folgt er einem Bewusstseinsstrom und taucht ein in eine Traumwelt: "Ich versuche, eine Art surrealer Archäologe zu sein, der Ikonen und Mythologien unserer gemeinsamen popkulturellen Geschichte ausgräbt und diese Funde auf neue Weise ordnet, um so eine neue Mythologie zu erschaffen". Der 1981 in London geborene Neal Fox hat sich bereits als Kind mit Lust in Tintin, Robert Crumb-Comics oder auch Monty Python-Filme vertieft, später dann ergründete er die Werke von William Hogarth und Hieronymus Bosch, von Otto Dix und George Grosz, die ihn allesamt prägten. Seit seinem Studium am Royal College of Art gehört Neal Fox auch zum Künstlerkollektiv LE GUN, das die gleichnamige Kunstzeitschrift herausgibt und Installationen, gewissermaßen dreidimensionale Zeichnungen, kreiert. Er schuf Illustrationen für The Guardian, The Independent, The Times, Dazed and Confused, Faber and Faber, Absolut, für Pete Dohertys Babyshambles und die Red Hot Chili Peppers. Seit 2006 wurden seine Werke in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in München, London, New York, Paris, Rom und Berlin, sowie auf Kunstmessen wie der Art Brussels, Artissima, Drawing Now, FIAC und der Art Basel gezeigt. Der britische Filmemacher Peter Bach arbeitet zur Zeit an einer Fernsehdokumentation zu Neal Fox.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-10-18
Künstler: Giuseppe Gonella
Thema: Eröffnung: Samstag 6 September 2014, 19 - 21 Uhr Bild: Giuseppe Gonella Mente locale, 2014 Acryl auf Leinwand 177,5 x 297 cm
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-08-30
Künstler: Abetz & Drescher, Winston Chmielinski, Neal Fox, Giuseppe Gonella, Ivar Kaasik, Mrs. Chy, Wolfgang Neumann, Tim Plamper, Poet73, Snapple
Thema: Vernissage: Samstag, 19. Juli 2014, 19-21 Uhr Seit der Spätantike ist das Wort ABRACADABRA als Zauberformel in der gesamten Alten Welt bekannt – in Babylon wie in Karthago, in Byzanz, Jerusalem oder in Rom. In der kabbalistischen Tradition wird es mit Ich schaffe, während ich spreche übersetzt. Wir haben das Wort ausgesprochen, dabei an Apollon und Aphrodite, an Dionysos und Eros gedacht und eine ganz besondere Sommer- Ausstellung aus dem Hut gezaubert – überraschend und verblüffend, faszinierend und spannend. Since late antiquity the word ABRACADABRA has been known as a magic formula throughout the Old World – from Babylon to Carthage, in Byzantium, Jerusalem and Rome. In accordance with the cabbalistic tradition it means I create while I talk. We pronounced the word calling on Apollo, Aphrodite, Dionysus and Eros, and pulled a unique surprise-summer exhibition out of the hat – astonishing and intriguing, mesmerizing and thrilling.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-07-12
Künstler: Claus Feldmann – Schiffsmeldungen Joachim Seinfeld – Wenn Deutsche lustig sind (Photographie)
Thema: Vernissage: Donnerstag, 15. Mai 2014, 19 - 21 Uhr In unserem Photoshop-Zeitalter können wir nicht mehr sicher sein, ob diese oder jene Photographie einen wahren Moment unseres wirklichen Lebens eingefangen hat, eine Realität sichtbar macht. Die neuen Techniken ermöglichen weit mehr als nur ausgefeilte Retuschen. Unser Ausstellung Wahre Lügen präsentiert Arbeiten von zwei Künstlern, die sich – jeder auf seine ganz besondere Weise – ihre eigene Wirklichkeit schaffen: Zu Claus Feldmanns Werken bemerkt die Schriftstellerin Monika Zeiner: "Wenn David Lynch, Edward Hopper und Caspar David Friedrich gemeinsam einen Film ausstatteten, würde ich mir diesen Film vorstellen wie eine Bilderreihe Feldmanns. Man möchte ewig davor stehen und schauen, hineingehen kann man ja nicht." Feldmanns Bilder, die wie Filmstills wirken, zeigen zwar von Menschenhand geprägte Szenerien, doch nie ist ein Mensch zu sehen. Das Gegenteil ist bei den Schwarz-Weiss-Arbeiten von Joachim Seinfeld der Fall: Der Künstler schmuggelt sich selbst, teils mehrfach in Dokumentaraufnahmen zur deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts und verbindet so die augenzwinkernde Selbstdarstellung mit einem historischen Kontext – Irritationen ob dieser Dokufiction sind ausdrücklich erwünscht.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-05-04
Künstler: Wolfgang Neumann
Thema: FLASHLIGHT & BLACKOUT Malerei und Zeichnung 8. März – 4. Mai 2014 Wolfgang Neumann malt, zeichnet, schreibt und singt. Seine Songtexte, so der Kunsthistoriker Tilman Osterwold, "sind beobachtend, selbstreflektiv, kombinatorisch angelegt; sie bieten einen denkbaren Schlüssel im Versuch, dem reichhaltigen bildnerischen Werk dieses vielschichtig inspirierten und komplex inspirierenden Künstlers näher zu kommen". "Der Gang in Wolfgang Neumanns Atelier", berichtet Osterwold, "brachte die Ambivalenz in den Temperaturen seiner Bilder besonders intensiv zur Wirkung. Das Klima seiner Bilder wirkt auf den ersten spontanen Blick herb, gleichzeitig aber ist es von einer empfindsamen Wärme durchzogen. Die sensiblen Nuancen verstecken sich in den schroffen Temperamenten einer haltlosen bis aggressiven, engmaschigen bis weiträumigen Bildwelt, deren 'leere Fülle' sich kompositorisch und medial sucht und verliert: eine Art chaotischer Neuordnung…" Der Gang in unsere Galerie offenbart dem Kunstinteressierten eine Fülle neuer Malereien und Zeichnungen, eine großformatige digitale Radierung – und ein Bild, das Wolfgang Neumann nur für diese Ausstellung auf die größte Wand der Galerie malt. Besucher der Vernissage kommen zudem in den Genuss einer Live-Performance: Der Künstler tritt mit seiner Band ART-ATTACKE auf. Ein Katalog zur Ausstellung ist in Vorbereitung. Vernissage Samstag, 8. März 2014, 19 - 21 Uhr Music-Performance ART-ATTACKE, 20.30 Uhr
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2014-02-22
Künstler: Abetz & Drescher, Emilie Arfeuil, Winston Chmielinski, Rainer Fetting, Giuseppe Gonella, Ivar Kaasik, Ralf König, Evgenij Kozlov, Slava Mogutin, Wolfgang Neumann, Tim Plamper, Joachim Seinfeld, Snapple, Franziska Strauss, Bettina van Haaren, Lena Lapschina
Thema: Unsere Ausstellung Take A Walk On The Wild Side – To Russia with Love. And to Lou Reed wird zum zweiten Mal verlängert und ist noch bis zum 22. Februar 2014 zu sehen. Mit Beginn des neuen Jahres hat nicht nur das Publikumsinteresse deutlich zugenommen – die in dieser Schau angesprochenen Themenbereiche sind nach wie vor hochaktuell. Abgesehen davon, dass die Olympischen Winterspiele in Sotschi noch vor uns liegen: Das Coming-out des ehemaligen Fußball- Nationalspielers Thomas Hitzlsperger oder auch Guido Westerwelles Interview im stern sorgten tagelang für Schlagzeilen und trugen erheblich zu einer längst fälligen Belebung der öffentlichen Diskussion bei. Die Menschenrechts-Situation in Russland ist, trotz der Freilassung Mikhail Chodorkowskis und der Pussy Riot- Aktivistinnen Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, unverändert besorgniserregend, und jüngste Äußerungen des Präsidenten Putin zu Homosexuellen sind alles andere als geeignet, Hoffnung auf eine Verbesserung oder gar Einsicht aufkeimen zu lassen. Take A Walk On The Wild Side soll – im Hinblick auf die Häufung homophober und rassistischer Angriffe nicht nur in Russland – ein Zeichen setzen: gegen politische Bevormundung, Zensur und die Unterdrückung künstlerischer Arbeit, gegen Homophobie und Rassismus. Eine Politkunstschau ist diese Ausstellung allerdings nicht. Es geht dem Galeristen/Kurator um existentielle Entscheidungen von Menschen, die einen 'walk on the wild side' riskieren und damit ihr Leben einer gesellschaftlichen Ächtung aussetzen, als Außenseiter gebrandmarkt werden oder es gar aufs Spiel setzen. Die eingeladenen Künstler haben wir um Arbeiten gebeten, die um Sex, Liebe, Androgynie, um Eros und Tod, Grenzüberschreitung und Sprengung von Konventionen, um Rausch und Ekstase, das Dionysische, um den menschlichen Körper und Nacktheit oder um den Anderen/die Andere im Ich kreisen.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2013-11-09
Künstler: Winston Chmielinski
Thema: Als "ekstatische Bilder" wurden die Malereien von Winston Chmielinski bezeichnet, und Bezüge zu Francis Bacon und Henri Matisse, zu De Kooning oder auch zu Monet werden in der amerikanischen Presse bemüht, um das erstaunliche Werk dieses 25jährigen Künstlers einzuordnen, dem jedoch zugleich und einmütig zugestanden wird, "auf herausfordernde Weise ganz eigen" zu sein. Im November/Dezember letzten Jahres wurde er von seiner New Yorker Galerie in einer ersten Einzelausstellung vorgestellt und anschließend, während der Woche der Armory Show, auch auf der Kunstmesse VOLTA solo präsentiert. Prompt benannte ihn das New York Arts Magazine als einen der "5 Artists To See During Armory Art Week" und er landete auf der Hot List 2013 des Magazins OUT. Wie der bereits erwähnte Bacon ist Winston Chmielinski, der eigentlich Philosophie, Literatur und kreatives Schreiben studierte, als bildender Künstler Autodidakt. Doch zeugen seine Bilder nicht nur von einer für sein Alter bemerkenswerten Souveränität, ihre malerische Wucht, ihre sinnliche Aura und ihre Ausdruckskraft haben uns davon überzeugt, es hier mit einem der spannendsten jungen US-Talente zu tun zu haben. Wir freuen uns sehr, Winston Chmielinski parallel zur Berlin Art Week, die ohnehin mit dem programmatischen Slogan Painting Forever! lockt, mit einer Einzelausstellung in unserer Galerie erstmals in Europa vorstellen zu können.
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2013-07-20
Künstler: Plamper,Tim
Thema: Tim Plamper Das Können weicht dem Fleisch/The skills yield to flesh Zeichnungen und Photographie/Drawings and photography 14. Juni – 20. Juli 2013 Opening Freitag / Friday 14. Juni 2013 19 - 21 Uhr / 7 - 9 pm
Ort: Egbert Baqué Contemporary bis: 2013-05-18
Künstler: Abetz & Drescher, Claus Feldmann, Rainer Fetting, K.H. Hödicke, Ivar Kaasik, Wolfgang Neumann, Tim Plamper, Joachim Seinfeld, Snapple
Thema: Als David Bowie am 8. Januar 2013, seinem 66. Geburtstag, für alle Welt überraschend ein Video mit dem neuen Song Where Are We Now, einer anrührend wehmütigen Rückschau auf seine Berliner Jahre, im Internet veröffentlichte und noch dazu das erste neue Album seit zehn Jahren ankündigte – The Next Day erscheint in diesem Monat – fassten wir innerhalb kürzester Zeit den Entschluss, das Frühjahrsprogramm der Galerie zu ändern und für März-Mai eine Hommage an diesen Ausnahmekünstler und -Performer zu organisieren. Dass David Bowie im damaligen West-Berlin in der Schöneberger Hauptstraße 155 wohnte, ist inzwischen allgemein bekannt. Hauptstraße hat jedoch auch eine wörtliche Bedeutung – in Berlin fand der Mitte 1976 in vieler Hinsicht ausgebrannte Künstler wieder auf die Hauptstraße seines Lebens, zurück zu David Bowie. David Jones alias David Bowie alias Ziggy Stardust alias Thin White Duke musste einer Lebenssituation entfliehen, die ihn zu verschlingen drohte – er brauchte Ruhe und Anonymität, die Freiheit, zu tun, was er wollte. Die fand er in der geteilten Stadt. Hugo Wilcken schrieb: "Berlin war eine Insel, abgeschnitten von der Welt, doch groß genug, sich in dieser Stadt auch verlieren zu können. Jede Schicht des Mythos von Berlin schien einen Aspekt der Persona Bowies widerzuspiegeln – die Künstler des Expressionismus, die Cabaret-Dekadenz, der Nazi-Größenwahn, die verheerenden Zerstörungen, die Isolation hinter der Mauer, die Bedrückungen des Kalten Krieges, die Geister, die nie weichen. Vor allem – Berlin hatte etwas Unwirkliches." Oder, wie Bowie in Where Are We Now singt: "A man lost in time near KaDeWe…" In Berlin gesundete Bowie, und es gelang ihm, etwas künstlerisch Bedeutendes von bahnbrechender Wirkung zu schaffen: Die "Berliner Trilogie", die drei Alben Low, 'Heroes' und Lodger, und die von Bowie produzierten Iggy-Pop-Platten The Idiot und Lust for Life gehören bis heute den besten Rock-Alben aller Zeiten. Unsere Ausstellung versucht, Bowies Berliner Jahre mit Werken von Abetz & Drescher, Claus Feldmann, Rainer Fetting, K.H. Hödicke, Ivar Kaasik, Wolfgang Neumann, Tim Plamper, Joachim Seinfeld und Snapple, mit Malerei, Zeichnung, Fotografie und kurzen Texten nachzuzeichnen, sich dem Phänomen Bowie zu nähern und die Atmosphäre im Berlin der 1970er-Jahre anzudeuten.