Ort: Fotogalerie Friedrichshain bis: 2016-09-09
Künstler: Enrico Pietracci
Thema: Die fotografische Ausdrucksform der „Licht-Malerei“ ist die Fortsetzung einer bis dahin durch zahlreiche Akt-Sekundenskizzen umgesetzten Grundidee. Alle Skizzen sind in Gegenwart von Tänzerinnen in Aktion entstanden und Ergebnis einer langen Untersuchung der Bewegungsdynamik als Zusammenspiel von Körperlichkeit und dem Ausdruck der Linie. Nach Jahren des Experimentierens auf Basis der durch die reine Linie bestimmten intuitiven Live-Aktzeichnung von Tanz und expressiver Bewegung beginnt für den Künstler im Jahr 2015 eine neue kreative Phase. Diese ist der Fotografie, genauer gesagt der Fotomalerei gewidmet. Die Auswahl der aktuell gezeigten fotografischen Arbeiten zeigt die Umsetzung der synthetischen Linie in die chromatische Fülle der Fotografie. Bei der jeweiligen Fotosession mit performativem Charakter bewegt sich die Tänzerin/Performerin frei. Der Fotograf verfolgt sie intuitiv, ohne ihr Vorgaben zu machen und führt die Kamera dabei ausschließlich in der Hand (ohne Stativ). Die Fotos, die mit einer digitalen Reflexkamera im Atelier des Künstlers entstanden sind, zeigen das Ergebnis einer sorgfältigen Beschäftigung mit der Beleuchtungstechnik und der Belichtungszeit. Sie sind in keiner Weise nachbearbeitet.
Ort: Fotogalerie Friedrichshain bis: 2016-06-24
Künstler: Axel Heller
Thema: Die Fotogalerie Friedrichshain zeigt vom 13. Mai bis 24. Juni 2016 zum ersten Mal in Berlin das Langzeitprojekt „Maramureş“ des gebürtigen Rostocker Fotografen Axel Heller. Im Norden Rumäniens an der Grenze zur Ukraine gelegen, gehört die Maramureş zu den abgelegensten Regionen Europas. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein – die Menschen in den einsamen Bergen und Tälern leben und arbeiten wie vor Jahrhunderten, ihre Geschichten und Sagen werden von Generation zu Generation weitergereicht, und der Kreislauf der Jahreszeiten und die darin eingebetteten christlichen Feste bestimmten den Alltag seit eh und je. Die Maramureş steht symbolisch für die existentielle Frage, wie viel Forstschritt der Mensch braucht und auch wie viel davon er vertragen kann. Axel Heller hat das Leben vor Ort über zehn Jahre hinweg so umfassend und ehrlich portraitiert, dass seine Bilder weit über eine Romantisierung des Landlebens hinausgehen und in vier Jahreszeiten zahlreiche Facetten einfangen. So nahe kommt der Betrachter der traditionellen Lebensweise in dieser Region vermutlich nie wieder, da auch sie durch den Einbruch der Moderne in ihrem Wesen bedroht ist. Axel Heller (geb. 1962), Ausbildung zum Forstfacharbeiter, dann Facharbeiter für zoologische Präparation, seit 1990 als freier Fotograf tätig, lebt in Zippelow bei Neustrelitz. Im Lehmstedt Verlag erschien 2015 das gleichnamige Fotobuch „Maramureş“ von Axel Heller, welches für den Deutschen Fotobuchpreis 2016 nominiert wurde.
Ort: Fotogalerie Friedrichshain bis: 2016-05-06
Künstler: Sebastian Bieniek
Thema: --- for English scroll down --- Eröffnung der Ausstellung SEBASTIAN BIENIEK I DIE TRAURIGKEIT DER ELEFANTEN am Donnerstag, 24. März um 19 Uhr Einführung: Urszula Usakowska-Wolff (Kunstkritikerin und Journalistin) Wir freuen uns auf Euren Besuch! Sebastian Bieniek ist ein Meister der Täuschung und des subversiven Humors. Er stellt unsere Sehgewohnheiten infrage, indem er die Wirklichkeit defragmentiert, das Bekannte verfremdet und es in einem neuen überraschenden Kontext zeigt. Auch in Fotografien aus den Serien »Coupleations«, »Interventions«, »Undivided Divided« und »Bodyscapes«, die zum ersten Mal in einer Galerie präsentiert werden, spielt der Künstler mit der Wahrnehmung, mit gesellschaftlichen Konventionen, Geschlechterrollen und tradierten Vorstellungen. Wie kein anderer beherrscht Sebastian Bieniek die Kunst der Kommunikation: Seine Fangemeinde auf Facebook, Instagram und Tumblr zählt hunderttausende Leute. Der 1974 in einem Dorf bei Opole (Polen) geborene Maler, Performer, Filmemacher und Fotograf zog 1989 nach Niedersachsen, studierte Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig und dann an der Universität der Künste Berlin, wo er 2002 bei Katharina Sieverding einen Abschluss als Meisterschüler machte. Danach absolvierte er ein Regiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Seine Fotoserie »Doublefaced« machte ihn international bekannt. Der Mensch, wie ihn Sebastian Bieniek auf seinen Fotografien darstellt, ist häufig hybrid. Janusköpfig sind die Porträts seiner Protagonisten und Protagonistinnen, er inszeniert sie in unbequemen Posen, mit seltsam verrenkten Gliedern, er setzt einem Gesicht ein anders Gesicht oder eine Fratze auf. Was ist echt und was ist fiktiv? Was ist die Maske und was ist das Gesicht? Das sind nur einige Fragen, die sich beim Betrachten von Sebastian Bienieks Fotografien stellen. Das Gewöhnliche wirkt ungewöhnlich, das Vertraute und Harmlose unheimlich und bedrohlich. Sebastian Bieniek ist einer, der sein Publikum gern verwirrt. Deshalb nennt er seine Ausstellung in der Fotogalerie Friedrichshain »Die Traurigkeit der Elefanten«. Was hat dieser Titel mit dem Gezeigten zu tun? Nichts oder doch etwas? Bei Bieniek kann man nie sicher sein. Auch das macht den Reiz seiner Kunst aus. Text: Urszula Usakowska-Wolff ENGLISH Opening of the photo exhibition SEBASTIAN BIENIEK I THE MELANCHOLY OF ELEPHANTS on Thursday, 24th March 7 pm Introduction: Urszula Usakowska-Wolff (Art Critic and Journalist) Sebastian Bieniek is a master of illusion and subversive humour. He is constantly questioning our ways of perception by defragmenting reality, alienating the known and showing it in a new surprising context. In the same way, the artist is playing with our perception, social conventions and gender roles in the photo series »Coupleations«, »Interventions«, »Undivided Divided« and »Bodyscapes«, all of which are shown for the first time in public at Fotogalerie Friedrichshain in Berlin. Like no other, Sebsatian Bieniek dominates the art of communication: His fanbase on Facebook, Instagram and Tumblr counts half a million followers. Born 1974 in a village near Opole (Poland), the painter, performer, filmmaker and photographer moved to Lower Saxony in 1989. He went on to study Fine Arts at the Braunschweig University of Art and later at Universität der Künste in Berlin before finishing Film Studies at Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. His photo series »Doublefaced« brought him international fame. The individual portrayed by Sebastian Bieniek is mostly hybrid. His protagonists are Janus-faced, staged in uncomfortable positions with strangely twisted limbs, putting a face or grimace on top of another. What is real, what is fictional? What is the mask and what is the face? These are just some of the questions that arise from looking at Sebastian Bienieks photographs. The ordinary seems extraordinary, the familiar and innocent seems eerie and menacing. Sebastian Bieniek loves to confuse the audience. That is why he named its exhibition at Fotogalerie Friedrichshain – the first photo gallery of the former GDR - »The Melancholy of Elephants«. What does the title have to do with the images shown? Nothing or indeed something? You can never be too sure with Bieniek. And this is precisely what makes his art so interesting. Text by Urszula Usakowska-Wolff
Ort: Fotogalerie Friedrichshain bis: 2016-03-18
Künstler: Jeanne Fredac, Laure Gilquin, Laura Fiorio, Larissa Honsek
Thema: Die vier Fotografinnen aus Deutschland, Frankreich und Italien zeigen jede auf ihre Art hochästhetische, analoge Arbeiten, die zum Großteil mit selbst konstruierten Lochkameras entstanden sind. Ohne Sucher spielt dabei die Intuition, die Vorahnung wie das Bild aussehen könnte – quasi der innere Blick – eine zentrale Rolle. In der Ausstellung kommt auch der handwerkliche Aspekt der Fotografie besonders zur Geltung, im Gegensatz zum schnellen Selfie haben alle Bilder eine ausführliche Vorbereitung sowie die anschließende Entwicklung und das aufwändige Scannen – ganz im Sinne der slow photography. Laura Fiorio (Italien) entlockt in ihrer Serie Liquid Cities europäischen Altstädten wie Venedig, Padua, Verona oder Valencia mit der selbst konstruierten Lochkamera und sehr hohen Belichtungszeiten eine ungeahnte Ästhetik, die mit der urbanen Architektur zu verschmelzen scheint. Es entsteht ein Kontrast zwischen den abgebildeten Elementen der Moderne und einer Stilistik, die an die Anfangsjahre der Fotografie erinnert. Darüber hinaus wird eine Spannung aufgebaut zwischen dem langwierigen Prozess des Fotografierens mit der Lochkamera und der zunehmenden Schnelllebigkeit in Städten, die auch als Parabel für die unendliche digitale Bilderflut dient. Jeanne Fredac (Frankreich) setzte ihre Lochkamera in Burkina Faso ein, um Wildtiere in der Steppe sowie Minenarbeiter in einer den ärmsten Regionen abzulichten. Über die rein optische Präsenz der Lochkamera, ihre außergewöhnliche Form und Technik, gelang es ihr die Menschen neugierig zu machen und Vertrauen aufzubauen. Durch den Aberglauben der Menschen vor Ort wurde sie mit ihrer schwarzen Box zunächst für eine Voodoo-Priesterin gehalten und nach wenigen Tagen wusste der ganze Ort, wer sie war und was sie machte. Sie konnte zudem vermitteln, dass man sich keine teure Kamera kaufen muss, um Fotos zu machen, sondern dass jeder sich seine eingene Kamera mit geringsten Mitteln selbst bauen kann. Larissa Honsek aus Berlin treibt die Neugier und Experimentierfreude, um immer wieder neue Lichtquellen aufzustöbern und diese anschließend mit der Lochkamera in Szene zu setzen. Für Atmosphère experimentierte sie unter Anderem mit Silvesterfeuerwerken, Fahrradlichtern, Wunderkerzen, LED-Lichterketten, Telefonen und Leuchtstäben, die in einer Serie einen ganzen Wald mit magischer Energie aufladen, ein anderes Mal in einer Black Box „eingesperrt“ und dadurch in vorgegebene Formen gelenkt werden. Laure Gilquin (Frankreich) begab sich für die Serie Dox rekk – Geh’ einfach auf Entdeckungsreise durch das nächtliche Dakar, angezogen von der Dunkelheit und geleitet von gelegentlichen Lichtpunkten wie der Glut einer Zigarette, dem Flackern eines Fernsehers oder einer spaltbreit geöffneten Tür. Licht öffnet Passagen, wandelt Gebäudefassaden in Leinwände um. Der Blick dringt in diese Flächen ein und irrt umher.
Ort: Fotogalerie Friedrichshain bis: 2015-01-29
Künstler: Gunda Oelmann
Thema: Zum Abschluss der Ausstellung "Sich Kreuzende Wege" gibt es am Freitag, 29. Januar 2016, um 18 Uhr eine kostenlose Führung mit Fotografin Gunda Oelmann. mehr Infos zur Ausstellung: http://www.kulturring.org/galerien.php Ab 20 Uhr spielt das Nikolaus Neuser 5tet in der Fotogalerie ein Record-Release Konzert zum neuen Album "Pink Elephant". Eintritt: €15 / 12€ erm. NIKOLAUS NEUSER - trumpet SILKE EBERHARD - saxophone GERHARD GSCHLÖßL - trombone JOHANNES FINK - double bass BERND OEZSEVIM - drums Das Quintet wurde 2013 mit der Förderung "Studioprojekt Jazz" des Berliner Senats ausgezeichnet.