Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2021-09-11
Künstler: Arno Bojak
Thema: Arno Bojak, 1974 in Wuppertal geboren, begann 1995 sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf. Er studierte unter anderem bei den Professoren Markus Lüpertz und Dieter Krieg. 1999 schloss er sein Studium als Meisterschüler bei Dieter Krieg ab. Das Phantastische, das Absurde und Monströse, Deformationen, Metamorphosen und Transformationen sowie Bezüge zu Tragödie und Komödie als auch zur Kunst und Literatur spielen in Bojaks Kunst eine primäre Rolle. In der jüngsten 2020 begonnenen Werkphase „New Order“ tritt ein weiteres Merkmal der Kunst von Arno Bojak in den Vordergrund – die Camouflage. Das Figurative, Gegenständliche und Beschreibende seiner früheren Werkphasen wird in den neuen Werkserie zwar nicht vollkommen aufgegeben, ist jedoch stark verrätselt bzw. scheint unverfügbar unter Oberflächen oder Strukturen verborgen. Arno Bojak verdichtet die sinnstiftende gegenständliche Erzählstruktur seiner Bildmotive derart, dass sie sich einer abstrakten Oberfläche annähert. Übrig bleiben camouflageartig versteckte Assoziationen des Gegenständlichen. „Die Farbe hat sich aus den Objekten zurückgezogen. Sie will nicht mehr beschreiben, vielmehr verdichtet sie sich in Flächen und führt ein Eigenleben“, so der Künstler selbst. Auch die Werkserie „New Order“, auf den die Ausstellung den Fokus legt, ist charakterisiert durch Arno Bojaks einzigartige Bildsprache. Kennern seines Werks wird vieles vertraut sein. Etwa die unverwechselbare Farbästhetik seiner Bilder und die typische Art, wie Bojak mit Farbe moduliert oder mit welcher Raffinesse er Strukturen in die noch frische Farbmasse „einschreibt“. Doch die Gestalten, Räume und Gegenstände, die der Künstler um sein Kernthema Mensch herum formt, sind kein sicherer Besitz mehr. Sie bleiben ungewiss, sind nur noch vage Andeutungen an einstige Momente oder Zuständen. Sie durchdringen und überlagern sich gegenseitig, was an Vorgänge in der Natur oder an kosmische Prozesse erinnert, in welchen sich Verdichtung, Verflüchtigung, Entmaterialisierung und endgültige Auflösung im ewigen Kreislauf bedingen. André Lindhorst, 2021
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2021-05-22
Künstler: Simone Haack
Thema: Eröffnung Samstag, 27. März 2021 | 15-22 Uhr Sonntag, 28. März 2021 | 12-18 Uhr Aufgrund der geltenden Corona-Maßnahmen ist nur eine begrenzte Anzahl von Gästen in unserer Galerie zugelassen. Wir haben die Eröffnung deshalb über zwei Tage gestreckt und bieten mehrere Zeitslots im Halbstundentakt an. Realität, Traum, Vorstellungen und Utopien jenseits der Grenzen des Möglichen sind in Haacks Kunst dialektisch aufeinander bezogen. Das bildet zusammen mit ihrer Lust an der sinnlichen Materialität der malerischen Details die Basis für die ebenso faszinierende wie beunruhigend emotionale Wirkung ihres Œuvres.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2021-02-26
Künstler: Michael Köster
Thema: Die Motive der Ausstellung – fast ausnahmslos handelt es sich um Ansichten von Berliner Architekturen – sind in präziser Lichtregie, scharfer Konturierung und in feinsten Hell-Dunkel-Nuancen effektvoll inszeniert. Die Dramaturgie von Licht und Schatten ist ein wesentliches Element zur Steigerung der Bildstimmung. Kösters Bilder irritieren nicht nur dadurch, dass sie eine andere Wirklichkeit aufscheinen lassen in Bezug auf unsere alltägliche Erfahrung und Wahrnehmung städtischer Urbanität. Sie faszinieren, aber sie werfen auch – par excellence – Fragen auf, beispielsweise zu Themen wie Identität und Anonymität oder Urbanität und Stadtgesellschaft.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2020-11-21
Künstler: Jim Avignon, Julia Benz
Thema: Unter dem Titel „Tomorrow Never Knows“ öffnet die Galerie Köppe Contemporary mit dem Künstler Jim Avignon und der Künstlerin Julia Benz erstmals seit März 2020 am 26. September wieder ihre Pforten zu einer Vernissage. Mit dem Titel „Tomorrow Never Knows“ (Man weiß nie, was morgen ist) nehmen die Künstler Bezug auf einen Song der Beatles von 1966 vom Album Revolver.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2020-03-14
Künstler: Daniel Harms
Thema: STRANGE DAYS – Malerei und Zeichnungen von Daniel Harms Ausstellung in der Galerie Köppe Contemporary Vernissage: 13. Februar 2020 / 19 h, Ausstellung bis 14. März 2020 Die Kunst von Daniel Harms (*1980 in Hamburg, seit 2007 in Berlin ansässig) ist inspiriert von vielen Quellen. Auch wenn man vor seinen Bildern zunächst den Eindruck hat, dass Harms‘ Bildsprache dem Graffiti und dem Comic nahesteht, so sind es doch vor allem Bezüge zur Bildenden Kunst, die zur Stilistik seiner Werke beigetragen haben. Seine Bilder entstehen hauptsächlich aus Acryl- und Ölfarben. „Die magische Kraft der Bilder der Dresdner Brücke-Künstler fasziniert ihn, ‚ihre Unbekümmertheit und Unverfälschtheit‘. Die Detailfülle der Kunst von Daniel Harms gipfelt in Text-Einsprengseln, die eine tagebuchartige Grundierung […] bilden“ (Christoph Tannert). Aber auch Künstler wie Max Beckmann, Egon Schiele und Francis Bacon zählen zu seinen Vorbildern. Übergänge zwischen ‚High and Low‘ sind also charakteristisch für Daniel Harms‘ Kunst. Die Themen entwickelt der Künstler meist zyklenhaft. War, Rotkäppchen und Mirrors sind Beispiele für solche Zyklen, denen lange Recherchen vorausgehen.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2020-01-10
Künstler: Romy Campe
Thema: Das Bildnis des Menschen ist mehr denn je fragwürdig und unberechenbar geworden. Das Märchenhaft-fantasievolle, das Groteske und Bizarre kontrastiert auf eine hintergründige Weise mit dem Zwielichtigen, Unergründlichen und Unheimlichen. Diese Ambivalenz ist der rote Faden, der sich durch das Werk der Künstlerin Romy Campe zieht.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2019-10-19
Künstler: Becker Schmitz, Il-Jin Atem Choi
Thema: Becker Schmitz und Il-Jin Atem Choi unternehmen den Versuch, das Profane, Absolute, Moralische und Didaktische in der Kunst zu überwinden, um dem poetischen Schein zu entrinnen, der dadurch entsteht, wenn das Kunstwerk sich zu sicher ist, sich auf der richtigen Seite der Geschichte zu befinden. Becker Schmitz (*1980) und Il-Jin Atem Choi (*1981) wurden beide in Moers geboren und haben jeweils an der freien Akademie der bildenden Künste Essen und Städelschule in Frankfurt am Main studiert. Becker Schmitz ist seit 2018 in der Lehre an der Hochschule für bildende Künste Essen tätig. Zwei gemeinsame, kollaborative Arbeiten (Brennstoffzelle und Playing Them Trees) wurden in der Schirn Kunsthalle, Frankfurt, Crawford Art Gallery, Cork, Irland, Kunstraum Kreuzberg, Berlin, SchauFenster, Berlin, Nassauischer Kunstverein, Wiesbaden, TURM des Lehmbruck Museums, Duisburg sowie RAUM für Kunst, Düsseldorf, ausgestellt und umgesetzt.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2019-07-26
Künstler: von Haefen
Thema: von Haefen konzentriert sich auf die Präsenz des extravaganten Menschen mit seiner Vielschichtigkeit. Es sind Persönlichkeiten aus den Medien, ob provokant auf der Straße, auf dem Laufsteg geschmückt, kämpferisch auf der Bühne, nachdenklich oder einfach nur still auf der Matte. Und genauso malt sie auch, mit Schichten über Schichten, die wir als Tiefe bis zum Inneren empfinden. Im Grunde genommen ist es die Sehnsucht sich mit den Bedürfnissen der Menschheit zu beschäftigen, ob es der Narziss ist, der Buddhist, die Feministin oder der Schauspieler. Sie alle verfolgen ein Menschenbild, was nach außen getragen wird – ob als Schutz oder selbst erfunden. Es sind Wünsche, Brüche, Rollenspiele oder auch ganz spezielle fremdgesteuerte Handlungen, die kurz malerisch festgehalten werden. Zuzanna Skiba
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2019-04-30
Künstler: Kevin A. Rausch
Thema: Kevin A. Rausch, 1980 in Wolfsberg (Kärnten) geboren und heute in Wien lebend, ist ein exponierter, internationaler Repräsentant der jungen österreichischen Künstlergeneration. Seine Bilder entstehen in einem Mix von Spontaneität, Kalkül und Experiment. Sie sind charakterisiert durch eine spannungsvolle expressive Ästhetik zwischen Realismus und Abstraktion. Die Kunst von Kevin A. Rausch speist sich aus vielen Inspirationsquellen, Rausch setzt auf die Mischung vieler Einflüsse. Übergänge zwischen ‚High and Low‘ sind charakteristisch. Der rasante Mix seiner Bildsprache aus Kunst, Underground, Street Art und Gestaltelementen des Punks lässt Bezüge zur jungen Protestkultur erkennen. Sein Malprozess sei, wie Rausch einmal sagte, „ein Zumalen, Aufmalen, Wegmalen, Drübermalen und Auf- und Abtragen!“. Rauschs Bilder sind „Sedimentationen von Materialität!“, formulierte der österreichische Kunsthistoriker Florian Steiniger. Und tatsächlich wirken manche Bilder so, als ob aus den Tiefenschichten eine andere Dimension ins Bewusstsein dringt – oder als ob unter Malschichten Erinnerungsspuren an die Oberfläche hervortreten, gleich rätselhaften archäologischen Artefakten aus einer vergangenen Zeit.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2019-03-08
Künstler: Christian Rickert
Thema: In den 1960er bis 1980er Jahren machte Christian Rickert Schlagzeilen. Mehrfach wurde der Berliner für seine virtuos-furiosen Zeichnungen mit ihren sozialkritischen Themen ausgezeichnet. 1970 erhielt er den renommierten Ruhrpreis. Bald galt er im Kontext der kritischen Berliner Realisten in der Gruppe so exzellenter Zeichner wie Wolfgang Petrick, Peter Sorge oder Hans Jürgen Diehl als eines der größten Talente der Metropole. Schon in den 1960er Jahren stand Rickert auch international im Rampenlicht. Der junge Künstler stellt „auf Augenhöhe“ mit Weltstars aus. Seine Zeichnungen hingen neben Werken von Künstlern, die allesamt im Who´s Who der modernen Kunst festgeschrieben sind: Baselitz, Beckmann, Beuys, Chagall, Chillida, Hockney, Hrdlicka, Janssen, Matta, Mirò, Picasso, Pollock, Richter, Tàpies, Vasarely, Wols. Dann die Zäsur! Nach mehr als zwanzig erfolgreichen Jahren zog sich Christian Rickert 1986 sich aus dem öffentlichen Kunstgeschehen zurück. Doch seine Kunst entwickelt er in seinem Grunewalder Atelier aber kontinuierlich weiter. Er malt und zeichnet, fertigt Druckgrafiken und Collagen an, ist weiterhin Foto- und Objektkünstler. Doch bis heute ist die Zeichnung Christian Rickerts primäres Gestaltungsmittel geblieben. Sie steht gleichberechtigt neben allen anderen Gattungen seines Œuvres. In jüngster Zeit zeigt Christian Rickert seine Kunst wieder im größeren öffentlichen Kontext. 2013 zunächst in der Kommunalen Galerie Berlin und ein Jahr später in der Galerie Villa Köppe. In seiner aktuellen Ausstellung in der Galerie Köppe Contemporary präsentiert er Zeichnungen und Fotografien, die dokumentieren, dass die Lust am Menschenbild und am pointierten kritischen Realismus geblieben ist. Rickerts Kunst ist heute mehr und mehr von den Massenmedien inspiriert. Die Realitätsaussagen seiner Motive sind im Alterswerk direkter und härter geworden. Manche Bilder entstehen, wie der Künstler selbst sagt, aus Angstvisionen. „Die Macht und der Missbrauch der Macht durch Autoritäten, das ist für mich mehr und mehr zu einem wichtigen Thema geworden und das entspricht auch meinen heutigen Erfahrungen von anonymer Macht und Gewalt“, sagt er. Die Anonymität und Verletzlichkeit des Menschen in einer hochdifferenzierten und hochtechnisierten, jedoch auch konfliktvollen Zivilisation, sowie die Folgen ökologischer Katastrophen und die Tragik des Umgangs mit der Natur bilden Schwerpunktthemen in der neuen Ausstellung ‚Christian Rickert – Meister der Lichtdramatik‘, die die Galerie Köppe Contemporary dem Künstler mit Zeichnungen und Fotografien ausrichtet. Die Ausstellung legt einen Fokus auf Arbeiten, die zwischen 1984 und 2018 entstanden sind.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2019-01-18
Künstler: Arno Bojak
Thema: Bojaks Gemälde entstehen aus einem Mix an Bezügen – etwa zur Kunstgeschichte, zur Literatur, zu Märchen, Sagen und Kinderbuchillustrationen, zum Comic oder zum Genre des Fantastischen Films. Wie schon in früheren Bildern sind häufig Kinder dargestellt. Kinderfiguren fungieren in Bojaks Werk schon immer als Archetypen. Sie stehen stellvertretend für die Spezies Mensch. Es fällt auf, dass sich die Menschenbilder in den jüngsten Werken verändert haben. Es sind nicht mehr die umtriebigen coolen Kids und heimtückischen kleinen Monster im kindlichen Milieu dargestellt, sondern Jugendliche in der Adoleszenz. Die Figuren sind also ganz unverkennbar älter geworden. Aber es geht immer noch um Themen, die wir aus Bojaks früheren Bildern kennen – es geht um Macht, Liebes- und Rollenspiele.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2018-11-23
Künstler: Ulrich Baehr
Thema: Der 1938 in Bad Kösen / Saale geborene Berliner Maler Ulrich Baehr feiert in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag. 1958-65 studierte Baehr an der Hochschule der Bildenden Künste Berlin (1958-65). Er war Mitbegründer der legendären Berliner Selbsthilfegalerie ‚Großgörschen 35‘. Es folgten Stipendien und Studien-aufenthalte in Paris, New York, Levanto (Italien) und Los Angeles. Ulrich Baehr lehrte an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Nach einer Gastprofessur an der Hochschule der Künste Berlin hatte er bis 2006 eine Professur für Malerei und Kunst im Öffentlichen Raum in Hannover inne. 2006 erhielt er den Deutschen Kritikerpreis. „Ulrich Baehrs Historienbilder und die ‚Deutschen Toirsi‘, mit denen er in den 1960er und 1970er Jahren bekannt wurde, haben sich in die Kunstgeschichte eingeschrieben“, schreibt die Kuratorin Beatrice E. Stammer. Auslöser solcher Motive waren beispielsweise weltbewegende Schiffskatastrophen. In der Serie ‚Das 20. ‚Jahrhundert‘ wirken solche dramatischen Sujets wie „ein dunkles Resümee auf das 20. Jahrhundert“ (Simone Reber). Einige Arbeiten aus der Serie werden in der Ausstellung gezeigt. Ulrich Baehrs Landschaftsbilder – die Galerie zeigt einige Motive, die in der Umgebung von Berlin entstanden sind – machen deutlich, dass es in Baehrs Kunstkonzept um mehr geht als um kultivierte malerische Naturempfindungen oder um die geografische Wiedererkennbarkeit von Seen und Waldszenerien. Auch hier bleiben viele Motive hintergründig mit deutscher Geschichte verbunden – etwa der Zeit des Kalten Krieges. Selbst in scheinbar menschenleeren Seen, Wäldern oder Hügelketten lassen sich Zeichen einstiger militärischer Handlungen ausmachen. Ihre suggestive Kraft aber schöpfen sie aus der malerischen Auseinandersetzung zwischen Realismus und Abstraktion sowie aus der Energie ihre Farbkonstellationen. André Lindhorst, 2018
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2018-10-12
Künstler: Jim Avignon
Thema: JIM AVIGNON | The Remains Of The Night Die Zwanziger Jahre im Fokus Jim Avignon wird sich in der Galerie Köppe – natürlich im typisch subversiven ‚Jim-Avignon-Stil‘ – einem Thema widmen, dass einen Bogen von den Zwanzigern des vergangenen Jahrhunderts bis in die Gegenwart schlägt. Dabei wird er unter anderem Künstler wie Otto Dix, Max Beckmann und George Grosz mit ausgewählten Werken aus der damaligen Zeit zitieren, bei seiner Reise zurück aber auch der Frage zuwenden, ob es gewisse Parallelen gibt zwischen jener Epoche und unserer Gegenwart. So wird Jim Avignon Themen wie die damalige Salonkultur der heutigen Clubkultur und dem Nachtleben gegenüberstellen. Aber auch Themen wie Gentrifikation und Rechtsruck (damals wie heute) sollen mit einbezogen werden. Die Goldenen Zwanziger beziehungsweise der Zeitabschnitt 1924 bis 1929 standen in Berlin für ein völlig neues Lebensgefühl. Weltoffenheit und Internationalität, „Dreigroschenoper, Bubikopf, Josephine Baker, Dada, Bauhausarchitektur“(1), herausragende Sportwettkämpfe, Tanzvergnügungen, ein boomendes Nachtleben mit Bars, Clubs und Amüsement aller Art – das sind nur einige der Stichworte, die beispielhaft für den Geist dieser Zeit in der Metropole stehen. Die Neue Sachlichkeit mit ihrem harten Realismus war die charakteristische Kunstrichtung dieser Zeit. Berliner Künstler wie George Grosz oder Otto Dix reagierten mit diesem illusionslos hartrealistischen und sachlichen Stil wie auch mit satirischen Mitteln auf das Großstadterlebnis Berlin. Dabei warfen sie immer auch einen Fokus auf die sich zuspitzenden Klassenkämpfe und politischen Verwerfungen, die die gesellschaftlichen Verhältnisse veränderten – und schließlich den Weg für den Nationalsozialismus bereiteten. Radikal konterkarierten sie die Ignoranz eines zynischen Kapitalismus und einer vergnügungssüchtigen bürgerlichen Society, die in ihrer rauschhaft gesteigerten Lebenswirklichkeit und in exzentrischer Beschäftigung mit sich selbst ignorierte, dass die Republik auf ihr Ende und den II. Weltkrieg zusteuerte.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2018-06-09
Künstler: ter Hell
Thema: Im großen Neustart der Berliner Kunst um 1980 gehörte ter Hell zur Gruppe 1/61, der eher konzeptuell ausgerichteten Konkurrenz zur neo-expressiven Malerei der Galerie am Moritzplatz. Als Schüler des tachistischen Altmeisters Fred Thieler übernimmt er neben dessen gestischen Ansatz auch seine Experimentierfreude. Der andere „point de résistance“ ist Jackson Pollock. Die Mischung aus typisch Berliner rotziger Frechheit und politisch aufgeladener, anarchischer Protest-kultur auf der einen Seite sowie Weltoffenheit und internationale Orientierung auf der anderen prägt seither ter Hells Werk. [...] Wer den Emotionen dieser Bilderwelt nachspürt, entdeckt hinter der rationalen, „coolen“ Haltung und dem gelegentlich ausufernden, geradezu aufsässigen Aktionismus eine gewisse Melancholie, vielleicht sogar Verzweiflung – nicht nur über den Zustand der Welt im Allgemeinen, sondern auch über das individuelle Schicksal. Es geht um das existenzielle Zurückgeworfen-Sein auf sich selbst, um die Aufgabe jedes Einzelnen, seinen Platz in der Welt zu bestimmen und zu behaupten – um den Wunsch, das Unbehauste zu überwinden. Mehrere Bilder ter Hells tragen den Titel „Bezüge“, zu verstehen wohl als Ausdruck des Wunsches nach einem Lebens-Zusammenhang. Ernst A. Busche (Auszug)
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-12-02
Künstler: Barbara Quandt
Thema: In den 70er und 80er Jahren entwickelte Barbara Quandt ihren persönlichen Malstil. Auslöser für ihren explosiven und leidenschaftlichen Malstil waren ihre Aufenthalte in London und New York. In der amerikanischen Metropole hatte die Künstlerin beispielsweise endlich das Atelier, um auf großen Leinwänden zu arbeiten und um auch Mal- und Materialexperimente durchführen zu können. Sie nutzte gemusterte Dekorationsstoffe als Untergründe für ihre Malerei und neben Acryl- und Ölfarben kamen auch Farben aus der Sprühdose zum Einsatz. Großformatige Malerei, Papierarbeiten, Skizzen, Zeichnungen und Bühnenbilder entstanden in dieser Zeit. Die Kunst, die Liebe, die Musik und der Tanz und Reisen durch die Welt - und die Künstlerin sich selbst beobachtend mitten im Geschehen – solche Bilder sind Botschaften großer Leidenschaften. Viel dieser ebenso subjektiven wie leidenschaftlichen und unbekümmert-lebensbejahenden Arbeiten sind ab den frühen 1980er Jahren ganz im pulsierenden neoexpressiven Stil der Neuen Wilden gehalten, zu deren Umfeld die Künstlerin gezählt wird. Doch der Malstil von Barbara Quandt hat sich immer auch einer Festlegung widersetzt. Aus dem Füllhorn einer unersättlichen Lust auf neue Erfahrungen heraus hat Barbara Quandt ihr Oeuvre fortwährend bereichert und erweitert. Der autobiografische Einschlag ist geblieben: Die Verbildlichung von Körperlichkeit und Körperempfinden zieht sich wie ein Roter Faden durch das gesamte Œuvre. Geblieben ist bei allen Richtungen die Barbara Quandt eingeschlagen hat, das Thema des Menschen. Der Mensch, sein unbeständiges Leben, sein Unterwegssein und sein leidenschaftliches wagemutiges Ringen um schöpferische Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, das war von Anfang an Barbara Quandts Thema par excellence. Diese Tiefendimension kommt in Barbara Quandts aktueller Ausstellung – mit einer Bilderstrecke aus den späten 1980er Jahren bis zu den ganz neuen Werken aus 2017 – besonders zum Ausdruck. Gerade durch die spezifische Sicht Barbara Quandts auf Mensch und Alltag haben die gezeigten Werke eine starke emotionale Wirkung.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-07-28
Künstler: Becker Schmitz
Thema: Herzliche Einladung zur Finissage am Freitag, dem 28. Juli 2017 von 19:00-20:30 Uhr. Der Künstler ist anwesend und führt durch die Ausstellung.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-07-28
Künstler: Becker Schmitz
Thema: Wie eine Terra incognita – wie eine Landschaft, die noch zu erforschen wäre – wirken manche Bildmotive von Becker Schmitz. Die neuen Bilder des Niederrheinländers aus Moers, die er in der Berliner Galerie KÖPPE CONTEMPORARY zeigt, sind aufgeladen mit rätselhaften überwirklichen Stimmungen.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-06-10
Künstler: Kevin A. Rausch
Thema: "Alles steht auf der Kippe!" – Der Österreichische Maler Kevin A. Rausch in der Galerie Köppe Kevin A. Rausch, 1980 in Wolfsberg (Kärnten) geboren und heute in Wien lebend, ist ein exponierter Vertreter der jungen Österreichischen Künstlergeneration. Seine Motivwelten – auf den ersten Blick möchte man sie dem Landschaftsgenre zuordnen – changieren zwischen Wirklichkeit, Apokalypse und Vision. Bildräume sind durch massives Überschichten von Farbmassen, aber auch durch gegenläufige Perspektiven und durch eine Bildsymbolik, die sich an das Unbewusste und Unterbewusste wendet, verrätselt. Kevin A. Rausch arbeitet aus dem Experiment mit Farben und Maltechniken heraus und er wendet alle modernen Mittel malerischer Dramaturgie an. In seinen Bildern mischen sich Reminiszenzen an berühmte Künstler und Avantgardisten der Vergangenheit bis hin zu den wesentlichen Entwicklungen innerhalb der Gegenwartskunst. Die Werke von Kevin A. Rausch speisen sich aus vielen Inspirationsquellen. Aus dem Vokabular der Trivialkultur etwa oder aus den vielfältigen visuellen Bildsprachen des Undergrounds – wie etwa dem Comic, dem Graffiti oder der Street Art. Kevin A. Rausch bewegt sich nicht in den geschlossenen Systemen allgemein anerkannter Konventionen der Kunst. Die Übergänge zwischen High and Low sind bei ihm fließend. Und das Wechseln der Bildstimmungen ist brachial. Poetische, romantische, bedrohliche und unheimliche Aspekte fließen ineinander. Die Grenzen von Realität und fiktiver Landschaft sind nicht mehr auszumachen. Die Maltechnik des Österreichers ist unorthodox. Seine Werke entstehen mit dem Pinsel, mit den Fingern oder mit einem überdimensionierten Rakel. Und nicht selten nehmen sie auch durch Schleifen über den Atelierfußboden endgültige Gestalt an. Kevin A. Rauschs Themen sind zeitlos, wenngleich sie Reflexionen über die heutige Wirklichkeit beinhalten. Das, womit er sich auseinandersetzt, entspringt seinen Alltagsbeobachtungen und dem Nachdenken über unsere Zeit. Formal und inhaltlich ist seine Kunst hochaktuell. Es ist nicht nur eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit der Malerei in seine Kunst eingeflossen, sondern auch eine Grundstimmung unserer Zeit, in denen Erschütterungen und tiefe Beunruhigungen die gesellschaftlichen Verhältnisse charakterisieren. „Die Menschen in Kevin A. Rauschs Bildern spielen ein nicht ganz ungefährliches Spiel. Sie leben in einer Welt, in der alles unbewältigt ist. Alles scheint auf der Kippe zu stehen“, schrieb dann auch kürzlich die Kritikerin Barbara Baum über das Werk des Österreichers. Kevin A. Rauschs Figuren wandern ruhelos umher – durch gefahrvolles Terrain unbekannten Zielen entgegen. Das Thema gesellschaftlicher Anonymität und das Drama der Sinnsuche ziehen sich wie ein roter Faden durch sein Werk. Oft geht der Blick der Menschen, die Kevin A. Rausch malt, in die Ferne. Dorthin, wo ein unbekanntes und nur schwer auszumachendes Ziel lockt. Manchmal behindert eine Begrenzung das Fortkommen – ein Fluss, ein See, ein tiefer Abgrund in einem schroffen, scheinbar unüberwindbaren Gebirge. Und oft geht die Reise durch die rabenschwarze Nacht – zu welchem Ziel bleibt offen. Und schaut man genauer hinein in diese faszinierende Bildwelt, dann entdeckt man merkwürdige Formen am Horizont – eine ferne, willkommen heißende Stadt vielleicht? Oder Türme, die eine Grenze sichern? Kevin A. Rauschs Inszenierung von Menschen, Natur und Wildnis steht als Synonym für die Absurdität und Tragik des Lebens und für die Unbeständigkeit menschlicher Existenz. Die Landschaft wird zum Spannungsfeld von Enttäuschungen und Hoffnungen und vom Werden und Vergehen. Damit steht der Österreicher in einer langen europäischen Tradition. Denn so wie er haben zahlreiche Maler vor ihm – Hieronymus Bosch, Goya, El Greco, Max Ernst oder Giorgio de Chirico beispielsweise – ihre Kritik an den Zustände ihrer von Krisen und gesellschaftlichen Verwerfungen geschüttelten Epochen zugespitzt. Die Landschaftsdarstellung war ihnen dabei das bevorzugte Mittel. Der Mensch ist auf sich alleine verwiesen. Losgelöst aus tradierten Heilsvorstellungen tritt er in eine gefahrvolle Welt ein, in der er sich alleine zurechtfinden muss. Diese Welt kann ihm Glück verheißen, doch sie kann ihn auch scheitern lassen oder in die Katastrophe führen. Diese existenzielle Einsamkeit und Gebrochenheit des Menschen tritt auch in den neuen Mixed-Media-Skulpturen von Kevin A. Rausch zutage, die der Künstler seit 2010 bis heute parallel zu seinen Bildwerken unter dem Titel „when memories go on a journey“ realisiert hat. Das Österreichische Malertalent zu entdecken, dazu gibt es jetzt die Gelegenheit. in der Wilmersdorfer Galerie Villa Köppe, die eine umfangreiche Überblicksausstellung von Kevin A. Rausch mit aktuellsten Arbeiten zeigt. André Lindhorst, Galerie Köppe Contemporary 2016
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-04-30
Künstler: Karlyn De Jongh
Thema: Aufgrund ihrer bemerkenswerten Karriere als internationale Kuratorin, aber auch als Kunstakteurin, die unter anderem Arnulf Rainer oder Ben Vautier inspirierte und auch bei einer Inszenierung des Aktionisten Hermann Nitsch mitwirkte, zählt Karlyn De Jongh zu den außergewöhnlichen Protagonisten im Kunstgeschehen. Jetzt stellt die Niederländerin ihre eigene Kunst erstmals in Berlin aus Sa 29.04. und So. 30.04.2017: Führung der Künstlerin durch die Ausstellung. Jeweils um 14 / 15 / 16 / 17 und 18 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-03-03
Künstler: Susanne Ring, Willi Tomes
Thema: Die Ausstellung „Out Of The Heat“ eröffnet einen spannenden Dialog zwischen zwei künstlerischen Positionen zum Thema Figur. Als „Wesen einer Zwischenwelt“ wurden die Keramikfiguren der Berliner Künstlerin Susanne Ring bezeichnet. Doch es ist nicht nur das Rätselhafte, das nicht Zuordbare und phantasiereiche Abweichen vom gewohnten Körperbild, was die Kraft der Kunst von Susanne Ring ausmacht. Die Figurationen von Susanne Ring rufen vieles ab, was wir in unseren Köpfen aus der Menschheitsgeschichte, Mythos und Religion, Kultur (Comic, Märchen, Film) – aber auch aus Kriegen, Konflikten sowie individuellen Lebenseindrücken und -erfahrungen gespeichert haben. Der ebenfalls in Berlin lebende Willi Tomes formt seine skurrilen Skulpturen aus Vinyl – genauer gesagt aus Langspielplatten. Diese faszinieren nicht nur wegen des besonderen Materials, sondern gerade auch wegen ihrer vielfältigen Kultur- und Kunstbezüge. Was die einzigartige Arbeit von Willi Tomes mit Langspielplatten anbelangt, so haben ihm sicher seine Auftritte als DJ Impulse gegeben. Gezeigt werden in der Ausstellung auch Werke von Willi Tomes‘ Serie „Plastic Fantastic“ – aus Plastikeinkaufstüten gefertigte Landschaftsabstraktionen.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2017-01-13
Künstler: Said Baalbaki, Becker Schmitz, Kevin A. Rausch, Christian Rickert, Bodo Rott, Walter Yu
Thema: In der zeitgenössischen Malerei ist das Nachtbild wieder ein relevantes Motiv geworden. Es wurde durch neue Sichtweisen und neue Ausdrucksformen sowohl formal als auch inhaltlich erneuert. Aber wie setzen heutige Künstler das Thema „Nachtbild“ um? Was verbinden sie „zeitgenössisch“ mit dem Thema? Welche maltechnischen Neuerungen, welche Gestalt- und Ausdrucksmittel verwenden sie? Welche künstlerischen Traditionen fließen ein? Und ist der Begriff des Nachtbildes heute tatsächlich durch die Gegenwartskunst weiter gefasst? Diesen Fragen geht die Ausstellung über folgende Künstler nach.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2016-11-12
Künstler: Bodo Rott
Thema: Immer geht es in Bodo Rotts Bildern um Begegnungen. Begegnungen zwischen Menschen. Begegnungen mit dem eigenen Ich. Oder Begegnungen mit Erinnerungen. Rotts Kunst bewegt sich an der Grenze von Wirklichkeit und Vision. Vergangenheit und Gegenwart werden in Beziehung zueinander gesetzt.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2016-10-08
Künstler: Arno Bojak
Thema: Arno Bojak, 1974 in Wuppertal geboren, studierte von 1994-2000 Malerei an der Kunstakademie Düsseldorf. Er war Meisterschüler bei Dieter Krieg. Seit 2001 lebt und arbeitet Arno Bojak in Berlin. Seinen großformatigen Gemälden legt der Künstler sorgfältige Beobachtungen des Zeitgeschehens und des Alltags zu Grunde. In den Gemälden des Künstlers, in denen sich Realität und Fantastik vermischen, findet der Betrachter aber auch immer wieder Bezüge zur Kunstgeschichte, zur Literatur oder auch zu den modernen visuellen Massenmedien. Beim Durchgang durch die Ausstellung fällt auf, dass Bojak in seinen Bildern zumeist Kinder darstellt. So balanciert in seinem Bild „Schaurig ist´s übers Moor zu gehen" (2015) eine Kindergruppe, einem zwielichtigen Führer vertrauend, in einem irrwitzigen Akt auf einem Baumstamm über ein Moor. Das Bild ist ein modernes Zitat eines Gemäldes von Pieter Bruegel d. Älteren aus dem 16. Jh. („Der Blindensturz", 1568). Kinderfiguren fungieren in Bojaks Werk als Archetypen. Sie stehen stellvertretend für die „Spezies Mensch". Und die Interieurs, in die der Künstler seine Kinderfiguren hineinmalt, erscheinen in diesem Zusammenhang wie „Spielräume", in denen Prägungen und Verletzungen stattfinden und in denen oftmals eine verstörende Atmosphäre der Aggression und der Bedrohung aufscheint. In solchen Szenen und im Tun der Kinder wird das Zwiegespaltene, Beschädigte und Zerstörte menschlicher Existenz ebenso sichtbar wie in den 2014 von Bojak gemalten Bildern entmythologisierter, verwüsteter oder verbrannter Interieurs.
Ort: Galerie Köppe Contemporary bis: 2016-07-30
Künstler: Christian Roeckenschuss, Marie-Luise Heller
Thema: Die Ausstellung stellt zwei bemerkenswerte und wiederzuentdeckende Künstler der abstrakten Nachkriegsavantgarde in einem künstlerischen Dialog vor – Christian Roeckenschuss (1929–2011) aus Berlin und Marie-Luise Heller (1918–2009), die hauptsächlich in München gelebt hat. Was beide Künstler eint, sind vergleichbare Einflüsse in den frühen Schaffensjahren und die Begeisterung für die Abstraktion.