Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2019-06-16
Künstler: Hiroyuki Masuyama, Hans-Christian Schink
Thema: Photo Basel 2019 Vom 11. bis zum 16. Juni findet die Photo Basel 2019 statt, die erste Adresse für zeitgenössische Photographie während der Art Basel. Auf Einladung von Kurator Daniel Blochwitz ergreifen wir diese reizvolle Gelegenheit und präsentieren Werke von Hiroyuki Masuyama und Hans-Christian Schink. Gemeinsames thematisches Bindeglied zwischen Schink und Masuyama ist ein faszinierender Umgang mit dem Zeitbegriff. Hans-Christian Schink demonstriert das Verstreichen von Zeit, indem er den Weg der Sonne durch den Tag und über den Himmel auf frappierende Weise sichtbar macht. Seine Serie „1h“ begründet ein eigenes Kapitel in der Geschichte der Schwarzweißfotografie. Hiroyuki Masuyama verdichtet Raum und Zeit in methodischer Kleinarbeit zu sinnlichen Kompositionen, die mit der Wahrnehmung des Betrachters spielen: Die Werke bekannter Vertreter der Kunstgeschichte (wie Caspar David Friedrich) formieren sich neu in der temporalen Wirklichkeit ihrer Orte. „Die auf diese Art verschmolzenen Zeitebenen verdeutlichen einmal mehr: Kunst hat immer nur eine Gegenwart. Es ist die, in der das Denken über sie stattfindet." Michael Freitag
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2019-07-13
Künstler: Wieland Payer
Thema: Wieland Payer Biotop Pastelle, Grafiken und Objekte 18. Mai bis 13. Juli 2019 Zur Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Langen Nacht der Museen am 17. Mai um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich nach Erfurt ein. Der Künstler wird anwesend sein. Wieland Payer birgt die fast obsolet gewordene Technik der Pastellmalerei aus den Nischen der Kunstgeschichte und präsentiert sie uns in neuem Glanz. Das gelingt ihm durch ihre neuartige Anwendung aufs Großformat, eine brillante Beherrschung und behutsame Weiterentwicklung der Technik, durch künstlerische Virtuosität und sein Gespür für faszinierende Themen. Der Kaukasus, die Alpen, Island, - Wieland Payer unternimmt Expeditionsreisen, beobachtet Natur und Landschaften, skizziert akribisch und verknüpft anschließend im Atelier das Beobachtete mit verschiedensten Phänomenen zu einer großartigen bildgewordenen Erzählung. Seine Methode erinnert an die Sichtweise Alexander von Humboldts, der aus Millionen Einzelbeobachtungen und Messungen auf die Natur des Kosmos, der Welt als Ganzheit schloß. Im Unterschied zu Humboldts Zeiten ist die sichtbare Welt heute weitgehend erforscht und vermessen. Die Zahl der offenen Fragen ist dennoch gestiegen, und die Forschung häuft in zunehmendem Tempo Erkenntnisse an. Die Welt als immer komplexeres, überraschendes und faszinierendes Gebilde – Wieland Payers Pastelle gießen dieses Gleichnis in eine großartige künstlerische Form. Wieland Payer (*1981 in Erfurt) studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle (Diplom, 2009), der Accademia di Belle Arti Rom (Erasmusstipendium) und am Royal College of Art in London (Stipendium der Studienstiftung und des DAAD, Master, 2011). Arbeiten des jungen Künstlers befinden sich in renommierten öffentlichen Sammlungen.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2019-07-13
Künstler: Dana Meyer
Thema: Dana Meyer Südpazifikexpedition Objekte 18. Mai bis 13. Juli 2019 Zur Eröffnung der Ausstellung im Rahmen der Langen Nacht der Museen am 17. Mai um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich nach Erfurt ein. Die Künstlerin wird anwesend sein. Dana Meyer ist eine begnadete Bildhauerin. Ihre Skulpturen besitzen eine zeitlose Souveränität. Sie zeichnen sich durch unbändige Energie, Expressivität und einzigartige Präzision aus. Die Künstlerin schmiedet sie freihändig aus Stahl. Weithin unbeachtet ist bisher geblieben, dass die 1982 geborene Künstlerin vor ihrer Ausbildung an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein zunächst Geschichte, Literatur- und Kulturwissenschaft studierte. Einige kleine Publikationen zeugen ebenso von ihrem Sprach- und Wortwitz wie die Titel vieler ihrer Werke. Neben ihrer außerordentlichen bildhauerischen Sonderbegabung – einem einzigartigen Gefühl für Raum, Komposition und Form – besitzt sie ein ausgesprochen feines Gespür für die Wirkung von Sprache. Sprache begreift sie als Koordinatensystem zur Orientierung und Positionierung in Geschichte und Gesellschaft. Ein anschauliches Beispiel dieser subtilen Methode liefert Dana Meyers „Südpazifikexpedition“, eine in den letzten sechs Jahren entstandene (und sich weiter vermehrende) Gruppe kleinerer Metallplastiken, die sie im Unterschied zu ihren großen Arbeiten nicht glühend schmiedete, sondern kalt trieb und verschweißte. Es handelt sich ausnahmslos um Darstellungen von großen Phantasieinsekten, welche angeblich zwischen 1906 und 1910 bei einer fiktiven Südpazifikexpedition gefangen und in antiquierten Weckgläsern verwahrt wurden. Die Fundorte („Banaba, 1908“, „Vanuatu, 1907“ oder „Lord Howe Island, 1909“) verweisen auf entlegene Sehnsuchtsorte, die den meisten Menschen Zeit ihres Lebens nur in der Phantasie zugänglich werden. Die beigefügten Jahreszahlen schaffen einen weiteren fernen Kontext: In den Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wurden die letzten großen zoologischen und geographischen Entdeckungen gemacht und kurze Zeit später war es mit der kaiserlichen Kolonialherrlichkeit vorbei. Die Namen der „entdeckten“ Monster-Krabbeltiere scheinen zunächst beschaulich wie die Reiseliteratur der Zeit, („Kiribatischer Giraffenhalskäfer“, „Posaunenträger“), aber umgehend wird es absurd („Kanu-Pfeifenräumer“, „Strickendes Glühwürmchen“), grotesk („Warzige Streifenwanze“) und anekdotisch („Zotensteinfliege“). Man stellt sich unweigerlich preußische Insektenkundler und begleitende Seeoffiziere beim Sichten der Funde und Kalauern bei der Namensvergabe unter Palmen am abendlichen Lagunenstrand vor. Im Gegensatz zu diesen temporär imaginierten Herren sind Dana Meyers kleine Stahlplastiken von zeitloser Wirkung. Sie treffen menschliche Regungen, die – Digitalisierung hin, Globalisierung her – von Dauer sind: Erschrecken, Ekel, Faszination, Sinn für Schönheit auch im Ungewohnten. Dana Meyer erwarb 2011 ihr Diplom als Bildhauerin und absolvierte bis 2014 ein Meisterschülerstudium. 2011 erhielt sie den Kunstpreis der Saalesparkasse, 2012 Stipendien des Klosters Bergesche Stiftung und der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, 2014 gemeinsam mit Undine Bandelin den Kunstpreis der Stadt Limbur
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2019-05-11
Künstler: Hans-Christian Schink
Thema: Hans-Christian Schink Burma Fotografie Galerie Rothamel Erfurt 16. März bis 11. Mai 2019 Vergangenen Frühsommer erschien im Kerber Verlag HC Schinks neuester Katalog "Burma". Damit ist die gleichnamige Serie des Künstlers abgeschlossen. Zwischen 2013 und 2016 unternahm Hans-Christian Schink mehrere Reisen nach Burma. Ihn faszinierte die Widersprüchlichkeit eines Landes, das sich nach fünfzigjähriger Militärdiktatur in rasantem Wandel zu einem Staat mit den typischen Entwicklungen asiatischer Formen des Kapitalismus befindet. Und das trotz seiner konfliktreichen und blutigen Historie, seiner zahlreichen noch immer schwelenden ethnischen, religiösen und politischen Auseinandersetzungen und den überall sichtbaren Folgen der Misswirtschaft der Generäle als Projektionsfläche für westliche Sehnsüchte nach dem Zauber des ursprünglichen und friedfertigen Daseins dient. Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 16. März 2019 um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Es spricht Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Kunstmuseen Erfurt.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2019-01-26
Künstler: Annette Schröter
Thema: Annette Schröter "Zeichen" Papierschnitte Galerie Rothamel Frankfurt 25. bis 26. Januar 2019 Was treibt eine Malerin an, die vielfältigen Möglichkeiten ihres Mediums – Farbe, Peinture, Textur – gegen die auf ersten Blick unzulängliche Technik des Papierschnitts einzutauschen? Es ist die Herausforderung, mit reduzierten Mitteln den komplexen Effekt allerbester Malerei zu erreichen – Räume, Menschen und sogar Oberflächen darzustellen. Alleinstellung ist wichtig für die zeitgenössische Kunst, und Annette Schröters Alleinstellungsmerkmal ist die völlig neue, verblüffende und perfekte Anwendung des scheinbar seit Jahrhunderten veralteten und verstaubten Mediums Papierschnitt. Zuerst fällt das Format auf, ins Monumentale gewachsen. Annette Schröter arbeitet mit Mustern und Konturen, Räumen, Texturen und Unschärfen. Aber auch die eigentlichen Stärken des Papierschnitts spielt sie aus, das Lineare, das Ornament. Unsere Wirklichkeit, Graffitis auf verfallender Industriearchitektur, rätselhafte Bauten in Wohngebieten oder pflanzenberankte Maschendrahtzäune rücken ins Zentrum ihres bildnerischen Interesses. Wie perfekt Annette Schröter ihr Medium beherrscht, konnte man in der Kunsthalle Hamburg erleben, wo sie gemeinsam mit William Kentridge, Olaf Nicolai und Kara Walker Papierschnitte zeigte. 2018 stellte Annette Schröter gemeinsam mit ihrem Mann, dem Fotografen Erasmus Schröter, im Museum der Bildenden Künste Leipzig aus. Seit 2006 bekleidet sie eine Professur für Malerei und Grafik an der HGB Leipzig. Zur Eröffnung mit der Künstlerin am Freitag, 25. Januar 2019 um 19 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Am Samstag, 26. Januar von 11 bis 16 Uhr ist unsere Galerie in der Fahrgasse letztmalig geöffnet. Uns wurde gekündigt und Ende Januar ziehen wir aus. Die neuen Frankfurter Räume beziehen wir im Frühjahr 2019.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2019-03-02
Künstler: Harald Reiner Gratz
Thema: Harald Reiner Gratz Die Welt von gestern | die Welt von morgen Ansichten eines Europäers Galerie Rothamel Erfurt 12. Januar bis 2. März 2019 Die neuen Werke von Harald Reiner Gratz (*1962) entspringen einer Gedankenreise ins Goldene Zeitalter der Europäischen Moderne, der Zeit zwischen Impressionismus und dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Der Rückblick auf diese selbstgewisse Epoche europäischer Hochkultur fordert den Vergleich mit der Gegenwart heraus, in welcher manche jungen Europäer so stark an ihrer Identität zweifeln, dass sie bereit sind, diese im Tausch gegen obskure Ideologien oder Religionen preiszugeben. In der Auseinandersetzung mit derartiger Selbstaufgabe erschafft Gratz die progressive Vision einer Welt von morgen, einer kraftvollen Renaissance europäischer Kultur mit ihren positiven „Begleiterscheinungen“ wie Demokratie, Gleichberechtigung, Freiheit... Wir treffen auf die Kunst von Manet und Corinth, auf Bildideen von Liebermann, Schiele oder Maurice Denis und immer wieder auf Paul Cézanne. Seinen Diskurs trägt Harald Gratz in Gestalt einer kultivierten, kraftvollen und inspirierten Malerei vor, welche die Brüche des 20. Jahrhunderts verarbeitet und die Route hin zu einer helleren Welt weist. Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 12. Januar um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in unsere Erfurter Galerie ein.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2018-12-22
Künstler: Annette Schröter, Sten Gutglück, Eric Keller, Jonathan Kraus, Stefanie Pojar, Robert Rudat, Martin Schädlich, Soenke Thaden
Thema: „Es ist eine schöne Tradition in meiner Klasse, dass die Meisterschüler am Ende ihres zweijährigen Meisterschüler-Studiums eine große Ausstellung machen. Die Idee besteht darin, den aktuellen Stand der Dinge aus den jeweiligen Ateliers zu zeigen.“ (Annette Schröter) „Ich finde es produktiv, mit anderen Ausstellungen zu machen, einen gemeinsamen Rahmen zu bauen und auszuloten, was alles möglich ist.“ (Stefanie Pojar) „Im Idealfall malt man die Bilder, die man noch sehen möchte ...“ (Robert Rudat) „Ich glaube, dass man als Künstler sehr frei ist. Denn im Großen und Ganzen zählt auch für die Betrachter die Freiheit, das Gefühl: Hier ist jemand, der macht sein Ding.“ (Marten Schädlich) „Ich arbeite sehr lange an einem Bild und glaube nicht, dass es möglich ist, sich vollständig von der Frage zu lösen, wie auf die Arbeiten reagiert wird ... Das wäre ein sehr romantisch-verklärter Ansatz.“ (Jonathan Kraus) „Ich beschäftige mich liebend gern nur mit Sachen, die mich selbst betreffen. Und die etwas mit meiner Vergangenheit zu tun haben. Da ich dabei aber oft et- was arrangiere, das keiner versteht, muss ich mir Ge- schichten dazu ausdenken ...“ (Sten Gutglück) Aus einem Gespräch mit der Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Annekathrin Kohout. Der vollständige Text erscheint im Katalog zur Ausstellung.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2018-11-24
Künstler: Hans-Christian Schink
Thema: Diesen Frühsommer erschien im Kerber Verlag HC Schinks neuester Katalog "Burma". Damit ist die gleichnamige Serie des Künstlers abgeschlossen. Zwischen 2013 und 2016 unternahm Hans-Christian Schink mehrere Reisen nach Burma. Ihn faszinierte die Widersprüchlichkeit eines Landes, das sich nach fünfzigjähriger Militärdiktatur in rasantem Wandel zu einem Staat mit den typischen Entwicklungen asiatischer Formen des Kapitalismus befindet. Und das trotz seiner konfliktreichen und blutigen Historie, seiner zahlreichen noch immer schwelenden ethnischen, religiösen und politischen Auseinandersetzungen und den überall sichtbaren Folgen der Misswirtschaft der Generäle als Projektionsfläche für westliche Sehnsüchte nach dem Zauber des ursprünglichen und friedfertigen Daseins dient. Hans-Christian Schink, geboren 1961 in Erfurt, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Werke werden international ausgestellt und veröffentlicht und finden sich in wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen. 2013 wurde er mit dem LEAD Award in Gold ausgezeichnet.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2018-05-19
Künstler: Zur Eröffnung mit den Künstlern Samstag, 24. März um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Zeitgleich zeigen wir Keramiken von Grita Götze. Das Grußwort spricht Marion Walsmann. Zwei Künstler, Moritz Götze und Rüdiger Giebler, sind auf Grand Tour, auf der obligatorischen Kavaliersreise. Genußvoll, gründlich und seit Jahrzehnten holen sie nach, was verboten war, als ihre Freundschaft begann und der „antifaschistische Schutzwall“ sie vor zu viel frischem Wind „bewahrte“. „Moritz Götze hat immer einen Plan. Rüdiger Giebler gibt ergänzende Hinweise. Man kommt mal raus. Zusammen sind sie schon über ein Vierteljahrhundert auf ihrer Grand Tour. Das waren ein paar Ausblicke in die große weite Welt und etliche sehr interessante hinter die Kulissen der Lokalhistorie: Paris, London, Wurzen bei Leipzig und Viljandi in Estland und vieles andere mehr... Autodidaktisch erarbeitete Heimatliebe und die erweiterte Reisetätigkeit als Freundschaftsbekundung ist eine Bildungsform der besonderen Art.“ Was auf Jahren gemeinsamer Bildungsreisen an Eindrücken und Erkenntnissen gesammelt wurde und sich regelmäßig in Form von Kunst entlud, wird derzeit als Performance in Gestalt einer exzessiven Ausstellungstournee der Welt zurückgegeben. Die Ausstellungsorte sind willkürlich gewählt. Einen im üblichen Maße karrierebewußten Künstler würde diese großzügige Verschwendung von Potential, Zeit und Mitteln zur Verzweiflung treiben. London, Paris, New York, Melbourne, Frankfurt am Main und Brüssel als Ausstellungsstationen sind plausibel, aber wozu bespielt man, um Himmelswillen, Kasachstan oder Napier in Neuseeland oder einen Ort in den Wäldern Südschwedens? Diese Großzügigkeit ist Konzept - den Orten der Provinz ebenso wie den Kapitalen wird zurückgegeben, was sie geliefert haben: Inspiration.
Thema: Zur Eröffnung mit den Künstlern Samstag, 24. März um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Zeitgleich zeigen wir Keramiken von Grita Götze. Das Grußwort spricht Marion Walsmann. Zwei Künstler, Moritz Götze und Rüdiger Giebler, sind auf Grand Tour, auf der obligatorischen Kavaliersreise. Genußvoll, gründlich und seit Jahrzehnten holen sie nach, was verboten war, als ihre Freundschaft begann und der „antifaschistische Schutzwall“ sie vor zu viel frischem Wind „bewahrte“. „Moritz Götze hat immer einen Plan. Rüdiger Giebler gibt ergänzende Hinweise. Man kommt mal raus. Zusammen sind sie schon über ein Vierteljahrhundert auf ihrer Grand Tour. Das waren ein paar Ausblicke in die große weite Welt und etliche sehr interessante hinter die Kulissen der Lokalhistorie: Paris, London, Wurzen bei Leipzig und Viljandi in Estland und vieles andere mehr... Autodidaktisch erarbeitete Heimatliebe und die erweiterte Reisetätigkeit als Freundschaftsbekundung ist eine Bildungsform der besonderen Art.“ Was auf Jahren gemeinsamer Bildungsreisen an Eindrücken und Erkenntnissen gesammelt wurde und sich regelmäßig in Form von Kunst entlud, wird derzeit als Performance in Gestalt einer exzessiven Ausstellungstournee der Welt zurückgegeben. Die Ausstellungsorte sind willkürlich gewählt. Einen im üblichen Maße karrierebewußten Künstler würde diese großzügige Verschwendung von Potential, Zeit und Mitteln zur Verzweiflung treiben. London, Paris, New York, Melbourne, Frankfurt am Main und Brüssel als Ausstellungsstationen sind plausibel, aber wozu bespielt man, um Himmelswillen, Kasachstan oder Napier in Neuseeland oder einen Ort in den Wäldern Südschwedens? Diese Großzügigkeit ist Konzept - den Orten der Provinz ebenso wie den Kapitalen wird zurückgegeben, was sie geliefert haben: Inspiration.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2018-01-20
Künstler: Nguyen Xuan Huy
Thema: Zur Eröffnung mit dem Künstler am 4. November um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in unsere Erfurter Galerie ein. Seit zwei Jahrzehnten lebt Nguyen Xuan Huy in Deutschland. Seine aktuelle Ausstellung widmet sich dem Tanz auf dem Vulkan, den unsere Gesellschaft vollführt. Mit scharfsichtiger Akribie, kenntisreichen Parabeln und Sinn für kunsthistorische Finesse beschreibt er die Preisgabe von Zivilisation, Demokratie und Wohlstand durch eine übersatte Elite. Nguyen Xuan Huy wurde 1976 in Hanoi geboren. Er studierte an der Architekturhochschule Hanoi, an der Ecole des Beaux Arts in Bordeaux und erwarb 2003 sein Diplom der Malerei an der Burg Giebichenstein bei Möhwald und Pleuger. Er arbeitete am Vermont Studio Center und ist Träger internationaler Kunstpreise. Nguyens Malerei ist in hohem Maße politisch. Die vordergründige Erotik seiner Bilder ist das Trägermedium seiner Gesellschaftskritik und torpediert jegliche political correctness im Ansatz. So bitterböse, so frivol, so klug, perfekt und gegen den Strich muß gute Kunst sein.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2017-10-28
Künstler: Wieland Payer
Thema: Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 26. August 2017 um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Der Name des ersten bedeutenden Meisters der Pastellmalerei in unserem Jahrhundert lautet: Wieland Payer. Er barg die fast obsolet gewordene Technik aus den Nischen der Kunstgeschichte und präsentiert sie uns in neuem Glanz. Das gelingt ihm durch ihre neuartige Anwendung aufs Großformat, eine brillante Beherrschung und behutsame Weiterentwicklung der Technik, durch künstlerische Virtuosität und sein Gespür für faszinierende Themen. Kaum sonstwo kommt man den Wundern und dem Rätselhaften so nahe wie in Ultima Thule, dem sagenumwobenen äußersten Norden des Altertums. Hier schlief Brynhildr, hier vergaß Sigurd sein Gelübde und wurde König Gylfi von den Göttern getäuscht. In den Vulkan Snæfellsjökull stieg Professor Lidenbrock hinab, um zum Mittelpunkt der Erde zu gelangen. Das Land aus Feuer, Eis und Legenden lieferte Wieland Payer die Motive seiner aktuellen Werkgruppe. „Ultima Thule“ umfaßt eine Serie von Pastellen und Papierobjekten, phantasievoll erfaßt und meisterhaft ausgeführt. Wieland Payer (*1981) studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle (Diplom, 2009), der Accademia di Belle Arti Rom (Erasmusstipendium) und am Royal College of Art in London (Stipendium der Studienstiftung und des DAAD, Master, 2011). Arbeiten des jungen Künstlers befinden sich in renommierten öffentlichen Sammlungen.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2017-08-18
Künstler: Harald Reiner Gratz
Thema: Zur Eröffnung mit Harald Reiner Gratz am Samstag, 8. Juli 2017 um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in unsere Erfurter Galerie ein. Vorbesichtigung ist ab 18 Uhr möglich. Für den gleichen Tag bittet der Künstler ins Angermuseum Erfurt. Um 16 Uhr eröffnet dort die umfangreiche Ausstellung „Harald Reiner Gratz: Luthers Stein in Schmalkalden und andere Merkwürdigkeiten der deutschen Geschichte“. Zur Einführung spricht Prof. Dr. Kai Uwe Schierz. Es erscheint ein Katalog. Die Ausstellung läuft bis zum 3. September 2017. Angermuseum, Anger 18, 99084 Erfurt Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr Bis zum 22. Juli geöffnet wie immer: Dienstag bis Freitag 13–18 Uhr, Samstag 11–16 Uhr Danach gehen wir in die Sommerpause und öffnen Ihnen unsere Galerie nach Vereinbarung. Unser visuelles Erinnern ist mehr als je von künstlichen Bildern bestimmt. Sie stülpen sich über die Wirklichkeit und verdecken sie. Aus wie vielen Filmen kennen wir Jesus Christus? Gab es in Jerusalem tatsächlich eine Pferderennbahn oder wurde in „Ben Hur“ geflunkert? War Salomé brünett oder blond? Harald Reiner Gratz – Vollblutmaler und bestens beschlagener Cineast – beantwortet derartig kleingeistige Überlegungen mit einer kühnen wie kreativen Volte. Er besetzt das historisch verbürgte und ebenso das frei erfundene Personal kurzerhand selbst. Er rekrutiert seine Darsteller aus der Phantasie, den Medien und dem Kreis seiner Freunde und Bekannten. Salomé darf korpulent wie auch schlank sein und auf alle Fälle sämtliche Haarfarben tragen. Nero sieht aus wie Silvio Berlusconi als junger Mann und das Colosseum - einst Schauplatz öffentlicher Schlächtereien und ein gutgebautes Schandmal menschlicher Grausamkeit - wie ein gehaltvolles Gebäckstück. Historische Figuren nehmen bei Harald Gratz viele Posen ein – des Zweifels, des Grübelns, der Herrschsucht, der Angst oder der Unbeholfenheit – aber selten jene der Grandeur oder gar der Grazie (einer seiner zahlreichen Salomés gestattet er letzteres ausnahmsweise dennoch). Sie bleiben immer Menschen, eher Getriebene als Gestaltende. Gratzens Peinture ist stets üppig und spontan. Der verschwenderische Umgang mit kostbaren Pigmenten bereitet dem Künstler sichtliche Befriedigung. Gliederte man seine Leinwände und Tafeln willkürlich in Segmente, erhielte man kleine Farbinseln von erlesener Pracht. Der Duktus verweist auf die Expressionisten ebenso wie auf jüngere Meister. Einzelne Partien erscheinen wie kunsthistorische Zitate, erinnern an Greco, Velázquez und den alten Tizian. „Man spürt die unbändige Lust des Fabulierers, der den bekannten Geschichten gern noch etwas Rätselhaftes hinzufügt, der die Figuren den Metamorphosen seiner Einbildungskraft aussetzt, den Sinn einer Geschichte auch einmal mutwillig gegen den Strich bürstet, um zu schauen, was dabei herauskommt...“ Kai Uwe Schierz
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2017-07-01
Künstler: Hiroyuki Masuyama
Thema: Die Kunstwerke von Hiroyuki Masuyama (1968 in Tsukuba/Japan) überlisten Zeit und Raum. Masuyama fotografiert Parks, in denen alle Jahreszeiten zugleich herrschen, er läßt Sommerblumen neben vereisten Teichen sprießen, umrundet die Welt in wenigen Augenblicken und zeigt uns alle Sterne auf einmal - nicht nur die über uns, sondern auch jene unter uns. Zeitreisen sind für ihn mehr als nur eine fiktionale Möglichkeit. Besonders häufig führen sie ihn in die Zeit der europäischen Romantik. Dem bedeutendsten deutschen Landschaftsmaler dieser Epoche, Caspar David Friedrich (1774–1840) widmet Hiroyuki Masuyama eine umfangreiche Werkfolge. Aus Tausenden von Detailfotografien konstruiert er Friedrichs Gemälde neu. Friedrichs frei imaginierte Szenarien erwerben die Glaubwürdigkeit fotografischer Abbilder. Phantasien des neunzehnten Jahrhunderts, betrachtet mit den Augen des einundzwanzigsten - eine spannende Zeitreise beginnt. Das Vergangene im Licht der Gegenwart sehen, ohne die Patina der Zeit – Masuyama macht es möglich. Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 29. April um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich nach Erfurt ein. Es erscheint ein Katalog. Intro: Lila Bungalow Solo Set
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2017-02-19
Künstler: Axel Anklam Grita Götze Moritz Götze Anna Kant Dana Meyer (Skulpturenplatz) Hiroyuki Masuyama (One-Artist-Show) Nguyen Xuan Huy Wieland Payer Hans-Christian Schink Ulrike Theusner Thitz (One-Artist-Show)
Thema: ART KARLSRUHE 2017 16. - 19. Februar / 16 - 19 February Preview am Mittwoch, 15. Februar, 15 - 21 Uhr / preview on Wednesday, 15 February 3 - 9 pm Halle 3, Stand J 32 und Skulpturenstand H 32 Wir freuen uns auf Ihren Besuch! We are looking forward to seeing you! ART KARLSRUHE 2017 18. - 21. Februar / 18 - 21 February Öffnungszeiten 16. - 18. Februar 12 - 20 Uhr 19. Februar 11 - 19 Uhr opening hours 16 + 18 February noon - 8 pm 19 February 11 am - 7 pm
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2017-04-22
Künstler: Ulrike Theusner, Jazz-Minh Moore
Thema: Die Zeichnerin und Malerin Ulrike Theusner spielt ihre überragenden künstlerischen und technischen Möglichkeiten oft so beiläufig aus, dass man geneigt ist, vor allem ihre grandiosen Darstellungen komplexer gesellschaftlicher Themen zu bewundern. Ihre neuesten Serien „The Gasping Society“ (derzeit im Angermuseum) und „The Promised Land“ (ab 7. Januar in unserer Erfurter Galerie) beschäftigen sich mit dem Verlust von Werten, dem Wandel von Gerechtigkeit in Selbstgerechtigkeit und der Verlorenheit von Menschen in einem komplexen System. Zugleich prunken sie mit sagenhafter Kunst-Lust, zeichnerischer Brillanz, stilhistorischen Anspielungen und einem Feuerwerk von Bildfindungen. Es entsteht eine Authentizität, die diesen modernen Kassandrasprüchen eine Glaubwürdigkeit über den Fluch des Apolls hinaus verleiht... Stilistisch verschieden, aber verwandt im Geiste sind die Arbeiten von Jazz-Minh Moore. Ihre Variation des Themas „The Promised Land“ beginnt als Gegenüberstellung eines verlassenen American Diners und der milliardenteuren Amazon-Firmenzentrale „Biosphären“, die derzeit in Seattle entsteht. Das Amerika der Nachkriegszeit weicht einem Eldorado exotischer Hightech-Optionen. Viele bleiben zurück. Das ist nicht neu, wurde aber bei den vergangenen Wahlen zum Thema. Einige Tage nach den Wahlen kam der Künstlerin blitzartig Eugene Delacroix’ historisches Paradestück „Die Freiheit führt das Volk“ in den Sinn. Sie gestaltete einige vielfigurige Szenarien, die auf der berühmten Komposition basieren. Eine weitere Sequenz umfaßt eine Serie kleiner Portraits naher Freunde, ein Verweis auf die Komplexität der Lebensumstände der Generation der Künstlerin. ‘And The Band Played On’ verabschiedet das schwere Thema. "Ich glaube an die Pflicht des Künstlers, Klarheit, Wahrhaftigkeit und Leuchtkraft in schwierige Zeiten zu tragen." (Jazz-Minh Moore) Ulrike und Jazz-Minh trafen sich 2010 bei einer Dinnerparty im Villae, NYC. Im gleichen Jahr gründeten Sie das GutBox Kunstkollektiv und hatten ihre erste Ausstellung in der ‘Y Gallery’ in New York. Es folgten zwei weitere Ausstellungen in New York und Los Angeles, außerdem eine permanente Installation in der Magoski Art Colony. Im GutBox Kunstkollektiv schufen die Künstlerinnen gemeinsame Bilder. "The Promised Land" ist die erste Ausstellung der beiden als individuelle Künstlerinnen. Zur Eröffnung mit der Künstlerin am Samstag, 7. Januar 2017 um 20 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein! Es spricht Prof. Dr. Kai Uwe Schierz.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2016-12-23
Künstler: Hans-Christian Schink
Thema: Nach einem Jahr an der Villa Massimo in Rom kehrte Hans-Christian Schink mit zwei neuen Serien zurück nach Deutschland - "Aqua Claudia" und "E.U.R.". Die Aqua Claudia war ein antikes Aquädukt zur Wasserversorgung der römischen Kapitale mit einer Gesamtlänge von der Quelle bis ins Zentrum der Stadt von etwa 69 Kilometer. Vom heutigen Parco degli Aquedotti bis zur Porta Maggiore durchziehen die noch vorhandenen Fragmente die südöstlichen Stadtviertel. Hans-Christian Schink folgt dem Aquädukt durch die urbane Landschaft und zeigt einen Querschnitt durch die historische Entwicklung der Stadt. Esposizione Universale di Roma (E.U.R. wie die Römer das Viertel nennen) ist der Name eines ab 1938 im Süden Roms errichteten Stadtviertels. Hans-Christian Schink nähert sich dem Phänomen E.U.R. in ganz neuer Weise. Er widersteht (fast) der optischen Verlockung der monumentalen Achsen, grandiosen Zentralperspektiven und strengen Licht-Schatten Spiele. Er verlässt die Fluchtpunkte um einige Meter, betrachtet Skulpturen von ihrer Rückseite, lenkt den Blick auf Banalitäten. Mit dieser demokratischen Perspektive bricht er die intendierte Machtgeste des Ortes, durch die Abwesenheit von Menschen und Fahrzeugen verschiebt er dessen Atmosphäre ins Surreale. Hans-Christian Schink, geboren 1961 in Erfurt, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeit wird international ausgestellt und veröffentlicht und findet sich in wichtigen privaten und öffentlichen Sammlungen. 2013 wurde er mit dem LEAD Award in Gold ausgezeichnet. Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 22. Oktober um 21 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2016-10-08
Künstler: Grita Götze
Thema: Zur Eröffnung mit der Künstlerin am Samstag, 27. August um 21 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich ein. Es spricht Rüdiger Giebler. We cordially invite you and your friends to the opening with the artist. Please join us on Saturday, 27 August at 9 pm. We welcome special guest speaker Ruediger Giebler. Künstlergespräch am Mittwoch, 14. September um 19 Uhr. Artist's talk Wednesday, 27 September at 7 pm. Grita Götze ist eine außerordentliche Malerin. Sie besitzt eine vollkommen eigenständige künstlerische Auffassung und weiß über Komposition, Anatomie, Perspektive, Kolorit und Textur mehr als viele zeitgenössische Star-Painter. Nur finden ihre Werke an den Wänden unserer Museen selten Platz, denn statt der Leinwand nutzt sie die Keramik als Medium. Das erschwert nicht nur den Zugang zu Ruhm und Anerkennung in der Kunstszene, sondern ist auch handwerklich eine besondere Herausforderung. Keramikfarben ändern ihren Ton beim Brennen, daher setzt der Umgang mit ihnen jahrelange Erfahrung und technisches Können voraus. Überdies ist es weitaus diffiziler, eine Zeichnung, eine Komposition auf einem gewölbten, dreidimensionalen Grund anzulegen. Grita Götzes Gefäße sind keine herkömmlichen Keramiken. Sie sind Skulpturen, allerdings ohne den anmaßenden Habitus des Ich-bin-ein-Kunstwerk-und-sonst-nichts, sondern mit Sinn fürs berechtigte Dasein. Sie dienen als Vasen, Teller, Tassen, Kannen usw., zumindest theoretisch. Ihre ausgesuchte Kostbarkeit, Einzigartigkeit und Perfektion macht ihren praktischen Einsatz zum Statement, zum Akt der Verschwendung, der Präsentation oder sogar des Kultes. „Wer erfahren möchte, wie sich Schönheit und Naturbild im künstlerischen Gegenstand wechselseitig steigern können, der findet dazu in Grita Götzes keramischen Arbeiten faszinierende Anschauungsmodelle. Mit dem Gestus des Selbstverständlichen stehen in diesen Objekten Gebrauchsfähigkeit und Dekor, Gefäßform und Ornament in vollkommenem Einklang.“ Karin Thomas, 2006 An diesen Gefäßen arbeitet die Künstlerin wochenlang. Sie sind der sichtbare Luxus ruhender Zeit. Eigenwille und der erstaunliche Grad der Meisterschaft sind ihr Alleinstellungsmerkmal. Da gibt es kein Schielen zur Seite. Das ist eine Pracht, die sich um Konzepte, Trends, Innovationen und all die anderen Aktualitäten nicht im geringsten kümmert. Rüdiger Giebler 2015 Die an der renommierten Burg Giebichenstein in Halle ausgebildete Keramikerin schafft sehr entschieden Kunstobjekte, die man benutzen kann, zum Beispiel Teller und Deckelvasen. Aber das Dekor, die Malerei, mit der sie ihre Artefakte schmückt, heben sie aus der Sphäre des Pragmatischen und machen sie zu Kunstwerken. Michael Stoeber 2015 Gritas Arbeitsweise zeichnet sich durch einen geradezu anachronistischen handwerklichen Aufwand aus. Um sicher zu gehen, entwickelt die Perfektionistin in Versuchsreihen Engoben und Glasuren, probiert unterschiedliche Dekorationsvarianten aus und brennt sie. Erst wenn Farbton und der gewünschte Effekt mit ihren Intentionen übereinstimmen, überträgt sie in langwierigen Arbeitsabläufen die gewonnenen Erkenntnisse auf den eigentlichen Gegenstand und vollendet ihn. Doerte Brekenfeld
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2016-08-20
Künstler: Jörg Ernert, Isabelle Borges, Jens Hausmann, Fabio La Fauci, Rodion Petroff, Jochen Görlach, Eckart Hahn, Nabil El Makhloufi, Jan Muche, Wieland Payer, Nguyen Xuan Huy
Thema: The Great Leap Galerie Rothamel Erfurt Nam Chau, Jörg Ernert, Isabelle Borges, Jens Hausmann, Fabio La Fauci, Rodion Petroff, Jochen Görlach, Eckart Hahn, Nabil El Makhloufi, Jan Muche, Wieland Payer, Nguyen Xuan Huy In der Sommerpause (05.07.2016-20.08.2016) öffnen wir unsere Räume gerne nach Vereinbarung für sie!
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2016-05-07
Künstler: Thitz
Thema: „Wer Großstädte wirklich malen will, darf nicht eine ausgedachte Stadt darstellen, sondern muß versuchen, das empfundene Erlebnis an sich zu malen, mit allen Geräuschen, Krach, Staub und Gerüchen. In eine Sekunde Stadt paßt unendlich viel Information – diese Stadt meine ich, das sind meine inneren Bilder“ postuliert Thitz. Für den 1962 geborenen Künstler sind Reisen Ausgangspunkt seiner Malerei. Sie führten ihn nach Brasilien, Marokko, Italien, Island, die Türkei, Norwegen, Schweden, Ecuador, Mexiko, Guatemala, Indien, Nepal, Südafrika, in die Vereinigten Staaten ... Dabei sammelt er Artefakte urbaner Kulturen – und was bildet eine Zivilisation besser ab als Einkaufstüten? Thitz integriert sie in seine Stadtlandschaften, und ihre Laschen verwandeln sich in optische Reißleinen für den Sprung aus der nüchternen Realität in verborgene Dimensionen. Tüten aus aller Welt liegen unter seinen Stadtlandschaften, in immer neu- en Übermalungen entfaltet sich ein faszinierend assoziatives Gedankengeflecht zwischen Tüten und Malerei. Henkel durchbrechen die Lein- wand, stehen im Bild oder ragen über die Lein- wand hinaus. In dieser Kopplung entstehen neue Bilder jenseits einer äußerlich sichtbaren Wirk- lichkeit, Bilder, in denen Gefühle, Ahnungen, Spannungen und Stimmungen herausgefiltert werden. Die Farben beginnen zu leuchten, tau- sende Figuren bevölkern Fassaden, Häuser- meere, Wasserflächen und sogar den Himmel. New York, Paris, Venedig – von den Highlights der Großstadtarchitektur sehen wir nur Versatzstücke. Thitz’ Ortsbezüge sind codiert. Dem Künstler geht es nicht um prägnante Motive oder wiedererkennbare Stadtpläne. Stattdessen bestimmen Rhythmus und ornamentale Prinzipien – Spiegelung, Reihung, Wiederholung – die Komposition. Uneinheitliche Perspektive und mehrseitige Ausrichtung sind Kennzeichen seiner Bilder. Thitz’ Visionen der Metropole breiten sich explosiv über den Bildraum aus, ohne die Bildgrenzen zu beachten. Thitz ist, glaubt man, fasziniert von der anarchische Geometrie ex- pandierender Städte und der spezifischen Ro- mantik des modernen Lebens. Nun entwirft Thitz eine urbane Utopie: die Stadt von morgen. Es ist lebendig wie immer, aber inzwischen scheint die Luft sauberer, der Geräuschpegel moderater. Statt hypertrophierter Darstellung des real existierenden städtischen Chaos’ schafft Thitz Gegenentwürfe, Visionen eines heiteren Lebens. Thitz (*1962) studierte ab 1983 an der Staatlichen Akademie der bildenden Künste Stuttgart bei Sonderborg Malerei. Schon 1985 entstanden seine ersten Tütenbilder, 1989 erhielt er dafür das Diplom der Stuttgarter Akademie. Im gleichen Jahr nahm Thitz ein Meisterstudium bei Pijuan an der Facultad de Bellas Artes der Universidad de Barcelona auf. 1993 lud die Internationale Gesellschaft der bildenden Künste Thitz zur Zusammenarbeit ein. 1994 erhielt er den Förderpreis des Verbands bildender Künstler Württemberg und 1996 ein Stipendium des „Centre d‘Art Contemporani Piramidón“. Werke des Künstlers befinden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen auf der ganzen Welt.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2016-03-19
Künstler: Moritz Götze
Thema: Als Goethe über Cranach schrieb „in Hinsicht auf Wahrheit und Blüte“ könne er „selbst neben Tizian bestehen“, ahnte der Dichter nicht, dass der Maler zu seinen Ahnen gehörte: Lucas Cranachs d. Ä. Tochter Magdalena war mit dem sächsischen Kanzler Christian Brück verheiratet. Aus dieser Linie stammt Goethes Mutter, so dass Cranach Goethes Oberurgroßvater ist. Das passt, denn Moritz Götze pflegt seit einigen Jahren eine massive Goethe-Cranach-Manie. Auf seinem „Goethe-Regal“ stapeln sich Devotionalien des Dichterfürsten, vom Gartenhaus bis zum Lauchstädter Heilbrunnen; die Kleider seiner Emaille-Damen bilden den jungen Johann Wolfgang beim Schmökern ab und auf einem „Picture-Vinyl“ begutachtet der Weimarer Olympier eine blaue Blume, das Zeichen der jungen Romantiker aus Jena. Die Bilder beider Cranachs wiederum werden umstandslos dem Repertoire von Götzes „Deutschem Pop“ zugeschlagen. „Venus und Amor“ verlassen den mystisch dunklen Raum der Zeitlosigkeit, den sie in der Eremitage-Fassung des älteren Cranach bewohnen. Sie streifen durch eine leicht vermüllte mitteldeutsche Landschaft, unter deren blauem Himmel sich Windräder drehen. In Götzes Paradies liegen leere Dosen herum, werden Hochhäuser errichtet und Europaletten angeschwemmt. „Er schenkt den Verhängnissen der Fremdheit, dem vermüllten Planeten, dem Vergessenen oder Verkümmerten zwischen Fensterbrett, Strand und Luftkriegshimmel immer die Poesie einer letzten Unberührbarkeit, das Gewicht eines fraglosen Daseins, also auch ein Staunen, weil bei ihm das Ereignis zählt, nicht sein Grund. Es so zu sehen, macht ihn zum Künstler, es so zu zeigen, zu Götze.“ (Michael Freitag) „Wenn die Geschichte eine Dunkelkammer ist, dann zählt Götze zu den Lichtmachern. Er leistet sich den ungetrübten Blick, frei von Ideologie.“ (Christoph Tannert) Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 16. Januar 2016 um 21 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in unsere Erfurter Galerie ein. Es spricht Rüdiger Giebler.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2015-12-31
Künstler: Wieland Payer
Thema: Betrachter der Arbeiten von Wieland Payer sehen Nebelbänke zwischen Bergriesen, schauen weit hinaus übers Land und ins Metaphysische. Die atmosphärische Dichte und künstlerische Perfektion von Payers Pastellen und Drucken verweist auf die Kunst der deutschen Romantik, auf Carl Blechen und Caspar David Friedrich. Die Kunstsammlungen Jena stellen ihn im Rahmen ihrer Ausstellung "Das Unendliche im Endlichen - Romantik und Gegenwart" in Korrespondenz mit Arbeiten von Philipp Otto Runge und Bertel Thorvaldsen. Payer besteht den Vergleich und schlägt eine Brücke ins Jetzt und darüberhinaus: Der Künstler ist leidenschaftlicher Konsument fiktionaler Erzählungen von Stanislaw Lem, den Strugazkis und Christian Kracht, deren Themen er in seine Werke transponiert. Wieland Payer (*1981) studierte an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein Halle (Diplom, 2008), der Accademia di Belle Arti Rom (Erasmusstipendium) und am Royal College of Art in London (Master, 2011). Arbeiten des jungen Künstlers befinden sich bereits in renommierten öffentlichen Sammlungen wie der Neuen Sächsischen Galerie Chemnitz, dem Angermuseum Erfurt, dem Klingspor Museum Offenbach und der des Royal College. Zur Eröffnung mit dem Künstler am Samstag, 17. Oktober laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich nach Erfurt ein. Es spricht Prof. Dr. Kai Uwe Schierz, Angermuseum Erfurt. Soloshows für Wieland Payer 2016 Lyonel-Feininger-Galerie Quedlinburg, 12.3. bis 5.6.2016 Angermuseum Erfurt, Sommer 2016 Leonhardi-Museum Dresden, Herbst 2016
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2015-09-27
Künstler: Soloshow: Eckart Hahn
Thema:
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2015-10-10
Künstler: Anklam, Axel, Muche, Jan
Thema: Eröffnung mit den Künstlern am Samstag, 29. August um 21 Uhr Performance: Klinke auf Chinch Die Entdeckungsreise beginnt und endet im Raum. In der Auseinandersetzung mit diesem Begriff entwickeln die Künstler unterschiedliche abstrakte Darstellungen. Jan Muche verbindet im Bildraum seiner Gemälde Linien zu architektonischen, dunkelfarbigen Kompositionen. Axel Anklam arbeitet mit der Lichtwirkung und der Atmosphäre des Umgebungsraums - je nach Position des Betrachters verändern seine Skulpturen aus transparenten oder opaken Materialien ihren Ausdruck. Zugleich sind sie von innerer Harmonie durchdrungen. Mit Hilfe der Konsonanz-Studien des Pythagoras bringt Anklam sie zum Klingen: Per Monochord übersetzt er Tonhöhen in Streckenlängen und baut diese in seine Konstruktionen ein. Beide Künstler verlassen die Prinzipien der vollkommenen Abstraktion durch die Titel ihrer Werke, die eine Verbindung zur Realität unserer Welt und somit auch zum Betrachter knüpfen. Sie ermöglichen ihm, diesen Zugang zu nutzen, um die verschiedenen Ebenen und Parallelwelten im angebotenen Kunstraum zu erforschen. Axel Anklam wurde 1971 geboren. Seine erste Ausbildung zum Kunstschmied schloss er zweiundzwanzigjährig mit dem Meistertitel ab. Im Anschluss arbeitete er für die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten als Restaurator und erhielt ein Stipendium für einen Studienaufenthalt beim Europäischen Zentrum für Denkmalpflege in Venedig. 1998 begann er ein Studium der Bildhauerei an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein, wechselte 2002 in Tony Craggs Klasse an der UdK in Berlin und schloss sein Studium 2004 ab. 2010 trat er eine Gastprofessur für die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart an. 2013 nahm er an der Biennale di Venezia teil. Im gleichen Jahr gewann er zwei umfangreiche Kunstausschreibungen des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Anklams Arbeiten sind in Museen, renommierten Sammlungen und im öffentlichen Raum zu besichtigen. Der Künstler lebt und arbeitet in Berlin und Bad Freienwalde.
Ort: Galerie Rothamel - Erfurt bis: 2015-07-25
Künstler: Nachbilder
Thema: Zur Eröffnung am Samstag, 6. Juni um 21 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in unsere Erfurter Galerie ein. Es spricht Dr. Jan Nicolaisen, Museum der bildenden Künste Leipzig. Lange Nacht der Museen: Freitag, 12. Juni, 19 – 24 Uhr Was passiert, wenn die Malkultur der Leipziger Schule auf Schlüsselwerke der Kunstgeschichte trifft? Jörg Ernerts neue Arbeiten führen es vor. Farben, Formen und inhaltliche Zusammenhänge erscheinen in einem bisher ungesehenen Licht. Jörg Ernert unternimmt seit vielen Jahren malerische Ausflüge zu anderen Meistern, und wiederholt schuf er Neufassungen ihrer Werke in seinem eigenen Duktus. Ernerts bevorzugtes Interesse gilt der Frage, wie weit Abstraktion gehen kann, wenn der Gegenstand noch erkennbar bleiben soll, auf welche Weise Reduktion das Bild bereichert. Die „Nachbilder“ rollen das Thema noch umfassender auf. Ernerts neue Arbeiten analysieren ein Phänomen, das schon Rubens, Rembrandt oder Tizian faszinierte: Kunstwerke wirken am lebendigsten, wenn sie dem Auge nur ein optisches Gerüst liefern, welches vom Gedächtnis komplettiert wird – und zwar nicht nur mit visuellen Erinnerungen, sondern auch mit Geruch, Geschmack, Empfindungen und Erinnerungen aller Art. Jörg Ernert wurde 1974 geboren. Seit 2012 bekleidet er an der HGB Leipzig eine Professur für Malerei.