Ort: Galerie Traversée, München bis: 2009-08-01
Künstler: Matze Görig
Thema: „Ein Hammer ist ein Hammer ist nicht gleich ein Superhammer”: das gilt insbesondere für die 12 Superhammer, die Matze Görig in der Galerie Traversée ausstellt. Sein Konzept um die Ausstellung bedient sich der Banalität verschiedener Werbestrategien, die Multiplikationseffekte aufweisen. Superhammer-Sticker, Superhammer-Flyer, Superhammer-Countdown, Superhammer-Newsticker - Superhammer könnte über abstrakte Wege der Kommunikation ein Sommerhit werden. Die Superhammer-Objekte selbst entziehen sich jedoch jeglicher Instrumenatlisierung, sowohl als Konsumprodukt als auch als Gegenstand der Kunst. Die aus Holz gefertigten Superhammer-Typen ruhen in diversen Schatullen und Kästen und offerieren, ähnlich einer Zierwaffensammlung, vielfältige Anwendungsmöglichkeiten: von Violent bis Happy Style, von Cubicorientalarthistorical bis Dead. Individuelle Spielarten suggeriert Matze Görigs Stimme den Superhammer-Liebhabern aus dem Off in seinem Superhammer-Werbeclip. Die Frage ist: schafft es der Superhammer, Pop-Art und Konzeptkunst durch den Kakao zu ziehen und gleichzeitig der erfolgreichste Superhammer aller Zeiten zu werden? Matze Görig, geboren 1980 in Konstanz, absolvierte sein Studium 2007 an der Akademie der Bildenden Künste, München, bei Prof. Joseph Kosuth. Sein Schaffen umfasst Performance, Zeichnung, Installation, elektronische Musik und kulminiert in aufwendigen Videoproduktionen. Seit 2002 kollaborierte er in Theaterproduktionen ( plattform, Michel Houllebecq, Schauspielhaus, Frankfurt ) und war mit Tourette-TV auf internationalen Filmfestivals vertreten ( reject film festival, International Film Festival, Rotterdam; Transmediale, Berlin ). 2006 begann Matze Görig sich auf die Produktion einer Reihe von Kurzfilmen ( skotom, Teile eines Theaters ) zu konzentrieren, die er u.A. als Installationen in Kunstinstitutionen zeigte ( Lothringer 13, München; Pudelkollektion, Hamburg ). Mit Sozius ( 2007 ) ist er zum diesjährigen IFTC_Festival in Los Angeles geladen. Matze Görig lebt und arbeitet seit 2009 in Berlin.
Ort: Galerie Traversée, München bis: 2009-07-18
Künstler: Ryuta Amae
Thema: Die Galerie Traversée präsentiert mit großer Freude die Ausstellung Topology - Mythology von Ryuta Amae. Ryuta Amae, 1967 in Oiso, Japan, geboren, lebt und arbeitet in Paris und Brüssel. Er absolvierte die Ecole National Supérior des Beaux-Arts Paris. 2002 wurde Ryuta Amae mit dem Prix Altadis ausgezeichnet. Mit seinen Werken der Computer Generated Photography ist er u. A. in den Sammlungen des Centre Pompidou, Musée National d’art Moderne, dem Maison de la Photographie Européenne und der Hypo Kulturstiftung vertreten. Unmittelbar bricht unser Auge in die weiten Landschaften von Ryuta Amae ein, da schließlich unser Körper sie niemals erfahren wird. Diese Darstellungen, scheinbar wahrheitsgetreu jedoch ohne greifbare Bezüge rufen eine gewollte Subversion des ausgewogenen Ordnungssystems des Realen und dessen Wahrnehmung hervor. Die Idee des Realen war bisher an das Bild der Welt, das wir uns mit den Sinnen machen, gebunden. Die Tendenz der Virtualisierung unserer Umwelt – und damit einhergehend die zunehmende Unsicherheit darüber, was das Echte und was das Falsche bedeuten – betrifft die Gesamtheit der Dinge, die uns umgeben. Die Auflösung dieser Korrespondenzen bringt hybrid-parasitäre Objekte und Wesen in mitten einer immateriellen und durch die Medien industrialisierten Realität hervor. Die Landschaft wird mehr denn je eine geistige: ein Kulturgegenstand gespeist aus der Natur, im Dienst des Denkens, ein verborgenes Territorium im Zentrum des Bewusstseins, die Kehrseite einer Welt, die das Reale und das Imaginäre neutralisiert. Auf diese Weise behandeln die Visionen von Ryuta Amae unsere individuellen oder gemeinschaftlichen Fiktionen und schicken sich an diesen einen Körper zu verleihen. Im Gegensatz zu der optischen und analogen Reproduktion eine Fotografie enthält das zusammengesetzte Bild nicht notwendigerweise Anzeichen von Lichtspuren; es erfindet seine eigene Substanz durch ein Rechnen mit Koordinaten, welches der Materie, die sie sichtbar macht, fremd ist. Diese Bilder sind das Ergebnis einer technologischen Synthese: sie entstehen aus Gemälden und Modellen, die abfotografiert oder digital eingelesen und dann am Computer bearbeitet werden, sowie aus synthetischen Bilder, die mit einem 3D-Programm entworfen sind. In der Zusammenführung wird durch die Vervielfältigung der Blickwinkel die Perspektive fragmentiert, es entstehen unerhörte Zusammenklänge einzelner Motive und Kombinationen von Ebenen, bis hin zur Implosion topografischer Grenzen. Im Dienst dieser rhetorischen Grafik setzt Ryuta Amae den Pinsel an, der unterschiedslos in alle Paletten getaucht ist, seien sie malerischer oder digitaler Natur. Nathalie Leleu