Ort: GUDBERG NERGER bis: 2019-12-07
Künstler: Levke Leiss, Karla Helene Hecker
Thema: Gemeinschaftsausstellung mit Einzelarbeiten von Levke Leiss und Karla Helene Hecker sowie Gemeinschaftsarbeiten als Künstlerduo Lecker & Heiss GbR. Kuratiert von Angelika Watzl. Vernissage am 9. November 2019, 19:00 Uhr bis 23:00 Uhr Ausstellungslaufzeit: 10. November bis 7. Dezember 2019 Im Alltagsverständnis ist Wirklichkeit das, was tatsächlich existiert. Fängt man aber an, über den Begriff Wirklichkeit nachzudenken, merkt man sehr schnell, dass die Unterscheidung zwischen wirklich und unwirklich gar nicht so einfach ist. Für die Künstlerinnen Levke Leiss und Karla Helene Hecker gibt es viele Wirklichkeiten und dabei ist eine spektakulärer als die andere. Sich selbst davon überzeugen kann man sich in deren Gemeinschaftsausstellung in den Räumen unserer Galerie. Levke Leiss schafft mit Buntstiften (Polychromos) in meisterhafter Technik eine besondere Art des Hyperrealismus. Karla Helene Hecker kreiert in ähnlicher Technik aus bis zu 30 Schichten rätselhafte Farbdimensionen, die sich als Landschaften entpuppen. Sie nutzt dabei eine Mischtechnik aus Öl, Acryl, Lack und Leim mit Spuren von Gold, Silber und Phosphor, was ihren Werken eine besondere Tiefe und Glanz verleiht. Die beiden Künstlerinnen haben nicht nur zusammen an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden studiert, sondern bereits 2004 eine Werkstatt gegründet, die sie vielversprechend und in Anlehnung an ihre Nachnamen „Lecker & Heiss GbR“ genannt haben und in der regelmäßig Gemeinschaftsarbeiten entstehen. Der akribische Perfektionismus von Levke Leiss trifft dann auf das überbordende Malerische von Karla Helene Hecker und es entstehen Bilder von eigenwilliger Schönheit, die den Betrachter in surreale Welten und Utopien entführen. Zu sehen in der Galerie GUDBERG NERGER vom 9. November bis 7. Dezember 2019. GUDBERG NERGER Poolstraße 8 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo-Fr 10 - 18 Uhr Sa 12-18 Uhr
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2019-10-20
Künstler: Dennis Busch, Jill Tegan Doherty, Marcus Günther, Nils Kasiske, Kristine Kolb, Svenja Maaß, Stefan Mosebach, Jenni Tietze
Thema: Gruppenausstellung mit Dennis Busch, Jill Tegan Doherty, Marcus Günther, Nils Kasiske, Kristine Kolb, Svenja Maaß, Stefan Mosebach und Jenni Tietze Handelt es sich beim Menschen nun um eine eigene Daseinsart oder um eine Art der Tiere? Die Philosophie und Soziologie hat darauf nie eine wirklich befriedigende Antwort gefunden. Aristoteles machte keinen Unterschied zwischen Mensch und Tier, Descartes schon – um nur zwei namhafte Vertreter zu nennen, die sich der Faszination Animalismus ebenso wenig entziehen konnten, wie alle Menschen, die nach Gegensätzen und Gemeinsamkeiten zwischen Mensch und Tier suchen. Die Literatur konnte es ebenfalls nicht lösen, obwohl George Orwell mit seiner „Farm der Tiere“ schon ein sehr nachvollziehbares Bild von seiner Überzeugung, dass der Unterschied so groß nicht sein kann, gezeichnet hat: Haben sich die Schweine in Orwells Fabel zunächst nicht nur das Lesen beigebracht, können die anderen Tiere sie am Ende nicht mehr vom Menschen unterscheiden. Die Kunst hat da ihre ganz eigenen Möglichkeiten und liefert mitunter verblüffende Antworten in Bildern, Objekten oder Installationen. Was dabei auf den ersten Blick oft nach Vertierlichung des Menschen oder Vermenschlichung des Tiers aussieht, entpuppt sich nicht selten als erschreckend realistische Version einer Kreuzung, die es am Ende vielleicht auf den – fantastischen – Punkt bringt. So entstehen ganz eigene Identitäten mit körperlichen Formen und charakterlichen Merkmalen, die wie ein Eingriff in die Schöpfung wirken und dabei unweigerlich nicht selten komisch bis grotesk erscheinen. Ein reines Vergnügen für alle, die sich mehr vorstellen wollen, als das, was sie sich vorstellen können. Die Ausstellung Animalism zeigt herausragende Arbeiten acht Künstler, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzen und immer schon gesetzt haben. Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 5. September 2019 von 19:00 bis 23:00 Uhr Laufzeit der Ausstellung bis Sonntag, 20. Oktober 2019
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2019-07-31
Künstler: World Street Photography, internationale Fotografen. Kuratiert von kujaja.com
Thema: Straßenfotografie lebt durch ihre Momenthaftigkeit, durch surreale und komische, irritierende oder faszinierende, schöne, groteske, minimalistische, überfüllte sowie gegensätzliche Szenarien. Sie feiert die Kunst, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, um genau diesen kurzen Augenblick einzufangen, der so kein zweites Mal existieren wird. Mal klammheimlich aufgenommen, mal in direkter Interaktion entstehen hier Bilder, die scheinbar Banales in seiner Besonderheit zeigen. 1985 Fotografen aus 83 Ländern haben im vergangenen Jahr 23.350 Street Photos hochgeladen. In diesem Bildband finden sich 120 Fotografien von 103 Fotografen aus 30 Ländern. Von Australien bis Vietnam reicht die Bandbreite der, im diesjährigen World Street Photography 6 - Katalog vertretenen, Nationen. Das Buch hat 152 Seiten. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung präsentieren wir das von GUDBERG NERGER publizierte Buch "World Street Photography 6" in Kooperation mit der internationalen Fotocommunity world-street.photography. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf des Buches wird an die Ashalayam - House of Hope Hilfsorganisation gespendet, die sich für die Bildung, die Sicherheit, den Schutz und eine Unterkunft für die Straßenkinder von Kolkata in Indien einsetzt. Eröffnung am Donnerstag, den 20. Juni 2019 Laufzeit der Ausstellung: bis 31. Juli 2019 Ort: GUDBERG NERGER, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 18:00, Sa 12:00 - 18:00 Informationen zur Publikation: ISBN: 978-3-945772-57-7 Gido Carper 16,5 x 23,5 cm, 152 Seiten, Hardcover English, 2019 EUR 39,90 Photocredit: untitled - Linda Maclean, Australia
Ort: GUDBERG NERGER bis: 0000-00-00
Künstler: Sarah Kretchmer
Thema: Nachdem sie in den USA, in Chicago, geboren und aufgewachsen ist, zog Sarah Kretchmer 2010 nach Deutschland und lebt dort in Berlin, wo sie Inspiration für ihre lebhaften und farbenreichen Bilder findet. Getragen von ihrer Leidenschaft für Geschichte, Natur, Magie und Farben, beleuchten ihre Arbeiten die Magie des Gewöhnlichen, die still und unmittelbar unter der Oberfläche des Alltäglichen lauert. Realistische, lebensnahe Figuren sind Haushaltsgegenständen auf malerischen Farbfeldern gegenübergestellt, die in abstrakte Hintergründe übergehen und frei von räumlichen Begrenzungen den Bildern eine Atmosphäre der Ungewissheit und Möglichkeit verleihen. Im Rahmen ihrer aktuellen Ausstellung setzt die Künstlerin ihre Bearbeitung des Magischen als Motiv mit einer Reihe von visuellen „Zaubersprüchen” fort. Kretchmer gelingt es somit einen Sinn für Magie und Kuriosität zu erwecken und lädt Betrachter ein, sich mit alternativen Welten, Geschichten, Märchen und Zaubern auseinanderzusetzen und vorübergehend die Schwelle physischer Sphären in Richtung des Metaphysischen zu überschreiten. Ausstellungseröffnung am 23. Januar 2020 um 19:00 Künstlergespräch am 23. Januar 2020 um 20:30 Zu sehen vom 23. Januar bis zum 29. Februar 2020
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-12-01
Künstler: Rayk Goetze
Thema: Dark Ruhm – dieser Titel ist so vielschichtig, wie die Malerei des Leipziger Malers Rayk Goetze, dessen erste Solo-Ausstellung in Hamburg vom 2. November bis zum 1. Dezember in den Räumen von GUDBERG NERGER gezeigt wird. Die Bilder spielen mit dem Wortklang, öffnen verschiedene Assoziationsfelder und bleiben dabei immer der Malerei als der eigentlichen Hauptprotagonistin treu. Figuration und Abstraktion verbinden sich in Goetzes Bildern zu dynamischen Kompositionen, die nicht nur mit der Form arbeiten, sondern die Oberfläche, die Struktur des Farbauftrags, die Texturen der Pinselstriche oder Rakelzüge als gleichwertig ansehen. So eröffnen diese Werke Bildräume, die aufgrund ihrer dynamischen Oberfläche von innen heraus zu vibrieren scheinen. Räume, dunkle Räume, sogenannte „Dark Rooms“ finden sich auch im Wortklang des Titels. Sie bezeichnen die nur schummrig beleuchteten Räume der Partyszene. Nachtschwärmer sind dort unterwegs um all das zu leben, wofür am Tage kein Raum ist und von dem manches möglicherweise besser im Dunklen bleibt. Rayk Goetze liefert keine direkten Einblicke in diese Räume, doch könnte der mysteriöse Eingang in Elsterbad 1 durchaus die Tür in einem Nachtclub sein. Und sind die beiden Frauenfiguren in Anordnung und Anordnung II nicht auffallend nackt? Stehen sie dem Maler im Atelier Modell oder sind die abstrakten gestalteten Kreise im Hintergrund das nächtliche Leuchten des Underground? Hier wird es metaphorisch, denn auch das Atelier des Künstlers ist im weitesten Sinne ein „Darkroom“, diesmal jedoch im Sinne der Übersetzung als „Dunkelkammer“. Denn so wie dort Fotografien das Licht der Welt erblicken, so werden im Atelier Bilder „geboren“ und Ideen eine bildliche Form verliehen. Dunkel gestrichen und damit ein Gegenpol zum klassischen White Cube sind aber auch die Räume von GUDBERG NERGER, die ebenfalls ein Ort der Bilder sind. Viele Facetten des Dunklen prallen in der Ausstellung also aufeinander und produzieren doch in gewisser Weise Licht: Denn Bilder beleuchten stets Aspekte der Welt, die – wenn sie nicht in Farbe gestaltet werden – im Dunkeln blieben. Und dann ist da noch der Ruhm. Wer verleiht Ruhm? Und wer macht in sich zu eigen? Ist der Ruhm überhaupt vorhanden? Oder ist der Dark Ruhm, wie ein schwarzes Loch, eine dunkle Entsprechung des „hellen Ruhmes“? Es ist wissenschaftlich belegt, dass im All schwarze Löcher eine so starke Gravitation haben, dass nichts ihre Umgebung verlassen kann. Die enorme Wirkung des Unsichtbaren. Die Bilder von Rayk Goetze besitzen eine immense Anziehungskraft. Diese Malerei lebt aus der Farbe heraus. Fast greifbar gestaltet der Künstler die Faltenwürfe der Gewänder seiner Figuren, Farbe wird hier in ihrer Materialität erfahrbar, Begriffe wie Oberfläche, Auftrag oder Struktur erhalten in dieser Malerei eine neue Gültigkeit. Offen sind jedoch die Erzählungen. Manches wird nur angedeutet, vieles der Imagination des Betrachters anheim gegeben. Womit wir wieder beim Dark Ruhm in all seinen Aspekten sind, der ebenfalls davon lebt, dass das, was dort vorgeht, im Wesentlichen unserer Phantasie überlassen bleibt. Der Künstler ist zur Eröffnung anwesend. Eröffnung am Freitag, den 2. November 2018 Laufzeit der Ausstellung: bis 1. Dezember 2018 Ort: GUDBERG NERGER, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 12:00 - 18:00 Uhr
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-10-30
Künstler: Jill Tegan Doherty
Thema: Der Mensch und die Natur sind in der postmodernen Gesellschaft ein heikles oder auch zwei konträre Themen. Wir leben in einer durch und durch urbanen Welt, umgeben von einem sozialen Netz und digitalen Verknüpfungen. Was geschieht, wenn wir uns außerhalb dieses Netzes bewegen? Die Künstlerin Jill Tegan Doherty, die am College of Art and Design in London studierte, verbrachte 2017 im Rahmen einer Residency einen Monat auf der ländlichen Insel Fyn in Dänemark. Ohne Elektrizität und ohne Internet. Zurückgeworfen auf sich selbst und in unmittelbarer Nähe zur Natur, reflektierte sie ihre Erfahrungen in einer Serie von Gemälden, die die Distanz zur digitalen Realität thematisieren. Doch ist der Wald wirklich der Gegenpol zum vom Menschen kultivierten Raum? In den Malereien von Jill Tegan Doherty bevölkern seltsame Wesen Szenarien, die letztlich alles andere als natürlich wirken. Eigenartige Mischwesen aus Mensch und Tier bewegen sich durch Bildräume, in denen die Perspektive und das Licht eigenen Gesetzen folgen und eine weitere Realität offenbart wird, die weder urban noch naturnah ist. Vielmehr erscheint die Welt in den Bildern eine ganz eigene zu sein. Sie ist dominiert von blassen Pastelltönen, von schwarzen undurchdringlichen Tiefen und bizarren vielfarbigen amorphen Formen, die an kosmische Nebel erinnern. Die merkwürdigen Kreaturen bewegen sich durch die instabilen Raumkonstrukte, verwirren durch ihre uneindeutigen Tätigkeiten und durch ihre Präsenz – denn sie gehören weniger in den Wald als in unser Unterbewusstsein, das vom digitalen Bilderstrom alltäglich geflutet wird. Statt einer naturnahen Realität als Gegenpol zur Alltagswelt, der sie temporär „entflohen“ ist, konfrontiert die Künstlerin uns mit einer faszinierenden und bizarren Fake-Realität, die nachdenklich macht. Der Wald als „alternatives Königreich“ hat hier keine beruhigende Wirkung im Sinne des „Back to Nature“-Kults sondern erinnert mehr an den Märchenwald, der schön und schauerlich in einem daherkommt. Er führt uns nicht zurück zur Natur sondern zurück zu uns selbst, in die Tiefen der künstlichen und konstruierten Realitäten, die uns näher sind als die jene Wälder vergangener Zeiten. Dennoch, und das ist das Geheimnis und das Potenzial dieser Bilder, lassen sie uns in eine Welt eintauchen, die irritierend rätselhaft und wunderlich bezaubernd zugleich ist. Die Künstlerin ist zur Eröffnung anwesend. Eröffnung am Donnerstag, den 19. Oktober 2018 Laufzeit der Ausstellung: bis 30. Oktober 2018 Ort: GUDBERG NERGER, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 12:00 - 18:00 Uhr
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-10-16
Künstler: Frederik Busch
Thema: Frederik Busch - German Business Plants Sie sind schweigsame Mitarbeiter, oft in Ecken verfrachtet, vergessen, verwelkt – die „German Business Plants“. Dennoch trotzen sie allen Widrigkeiten und verlieren selten ihren Lebensmut. In tragikomischen Fotografien porträtiert der Medienkünstler Frederik Busch den Alltag deutscher Büropflanzen. Und gibt jedem der Gewächse eine Persönlichkeit. Wer wären diese Pflanzen, wenn sie denken, fühlen, sprechen würden? Aloe vera Ingrid, reckt ein einziges noch strotzendes Blatt tapfer in die Höhe und gibt nicht auf, der Kaktus René hat ein Geheimnis und die Yucca-Palme Jonas-Elias kommt gut in der Betriebskita zurecht. Frederik Busch findet liebevoll-nachdenklich für jede von ihnen einen treffenden Charakter und macht sie zu stolzen, starken und empfindsamen Geschöpfen. Seit nunmehr neun Jahren fotografiert Frederik Busch in Kanzleien, Agenturen, Arztpraxen und Büroräumen. Immer bleibt er dabei authentisch – er arbeitet mit den Lichtverhältnissen vor Ort und verrückt die Pflanzen maximal um 50 cm. Die schönsten Aufnahmen hat er dieses Jahr als Fotobuch veröffentlicht, jedes Foto begleitet von einem Satz zur Geschichte des Pflanzenwesens und mit einem Text zur Kulturgeschichte der Zimmerpflanze von Annika Wind. Auszüge des Buches wurden in zahlreichen Medien veröffentlicht, darunter die New York Times, die FAZ, das British Journal of Photography, Vice, Monopol, brand eins oder Spiegel Online. Nach der Erstpräsentation der Publikation in den Deichtorhallen Hamburg zeigt GUDBERG NERGER nun 30 der limitierten Fotografien aus diesem Bildband in Kooperation mit dem Künstler in einer Ausstellung. Im Rahmen der Eröffnung findet um 20 Uhr ein Künstlergespräch statt. Das Fotobuch „German Business Plants“ kann vor Ort erworben werden und wird vom Künstler signiert. Eröffnung am Donnerstag, den 11. Oktober 2018 von 19 Uhr bis 23 Uhr Künstlergespräch am Donnerstag, den 11. Oktober um 20 Uhr Laufzeit der Ausstellung: bis 16. Oktober 2018 Ort: GUDBERG NERGER, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 12:00 - 18:00 Uhr
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-09-30
Künstler: Michel Lamoller
Thema: Wohnungen sind Lebensraum, sind Ausdruck individueller Träume, Ideen, Lebensentwürfe. Oft nur wenige Quadratmeter groß, spiegeln sie als zentraler Ort menschlichen Seins das Wesen ihrer Bewohner wider, bieten Einblicke in deren Geschichten. In seiner jüngsten Werkreihe spürt der Absolvent der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, Michel Lamoller, den „feinen Unterschieden“ innerhalb eines Berliner Wohnhauses aus dem Jahr 1897 nach. Die dreidimensionalen Fotoarbeiten verschmelzen Aufnahmen von verschiedenen Wohnungen und bilden damit die Fusion von zwei Lebensentwürfen ab, von jedem Leben ein bisschen. Immer anders. Oder doch gar nich so unähnlich? Die Rätselhaftigkeit der Arbeiten basiert auf dieser Überlagerung zweier Räume, deren Fragmente wie ein willkürlich zusammengesetztes Puzzle zwar ineinandergreifen, im gleichen Moment aber irritieren. Die reale Räumlichkeit verstärkt die Präsenz der Werke zusätzlich – wir können im wahrsten Sinne des Wortes in das Bild eintauchen. Denn die Fotoreliefs bewegen sich in einer individuellen Dimension zwischen den Gattungen Fotografie und Plastik. Verschiedene Schichten eines Fotomotivs werden übereinander gelegt und mit dem Skalpell von Hand bearbeitet. Auf diese Weise konstruiert der Künstler faszinierende Tiefenreliefs. Diese bilden auf beeindruckende Weise die Facetten gesellschaftlicher Träume ab. Jede Wohnung ein eigener Kosmos, getrennt nur durch eine Wand. Und alle stellen sie die gleichen Fragen: Was macht uns jeweils aus? Worin konstituiert sich unsere Identität? Was trennt und verbindet uns? Was erzählt unser Lebensraum über unsere Träume und wie sehr unterscheiden sich diese Träume? Zur Ausstellung publiziert GUDBERG NERGER die erste Künstler-Monografie von Michel Lamoller. (ISBN 978-3-945772-47-8, 40 Seiten, 21 x 29,7 cm, deutsch / englisch, EUR 15,-) Die Eröffnung findet im Rahmen des ersten Rundgangs der Galerien in der Neustadt statt. Neun Galerien öffnen an diesem Abend ihre Türen: Enfants Artspace, Feinkunst Krüger, FREELENS, Gallery Lazarus, Golden Hands, GUDBERG NERGER, heliumcowboy artspace, LKB/G und TEMPEL1844. Eröffnung am Freitag, den 7. September 2018 Laufzeit der Ausstellung: bis 30. September 2018 Ort: GUDBERG NERGER, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 12:00 - 18:00 Uhr
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-08-26
Künstler: Sebastian Menzke
Thema: Wie kommt das Licht ins Bild? Und was wäre ein Bild ohne Licht? Die Geschichte des Lichts in der Kunst ist eine lange, außergewöhnliche. Ohne Licht kein Schatten, ohne Schatten kein dreidimensionaler Tiefenraum – oder doch? Sebastian Menzke erschafft Bilder, die das Licht auf eine erstaunliche Weise anders denken. Viele seiner Arbeiten sind aus transparentem Epoxidharz gefertigt, welches das Licht auf faszinierende Art einfängt. Die Strahlen dringen durch verschiedene eingefärbte Schichten bis zum Grund des Bildes, lassen es von innen heraus leuchten: der Ausstellungstitel „Rising“ fängt diesen Moment des Schimmerns und Glimmens ein, der wie ein kleiner Sonnenaufgang in der Tiefe eines farbigen Meeres erscheint. Während die alten Meister vom 14. Jahrhundert bis ins 18. Jahrhundert aufwendig mit Lasuren arbeiteten, um Licht und Plastizität zu erzeugen, greift Sebastian Menzke mit seinen Arbeiten zu anderen Mitteln. Die samtige-schillernden Oberflächen der Epoxidharz-Bilder eröffnen neue Licht-Spiele. Dass der Künstler jedoch auch den klassischen Umgang mit Licht und Schatten beherrscht, zeigen seine Malereien auf Leinwand. Auch hier dominiert eine auffällige und fesselnde Lichtstimmung, die den Betrachter in ihren Bann zieht, ihn emotional ins Bild eintreten lässt. Das Licht moduliert die Figuren und den Bildraum und verleiht der Komposition eine Gesamtatmosphäre, die teilweise an die starken Hell-Dunkel Kontraste eines Caravaggio oder Rembrandt erinnert. ‚Chiaroscuro’ nennt die Kunstgeschichte solche dramatischen Licht-Effekte, die eine beispiellose Atmosphäre, eine Aura erzeugen. Diese Aura, das Leuchten, das sanfte Glänzen der Oberfläche verleihen den Arbeiten eine einzigartige Ausstrahlung. Die mal figurativen, mal abstrakten Bilder erzählen von Menschen und Mythen, mixen modernes Bildrepertoire aus den Medien mit Verweisen auf Ikonen der Kunstgeschichte, teils durchaus kritisch, teils eher aus Interesse am Motiv selbst. Immer aber erzählen sie auch vom Licht, von seiner Magie, seiner Macht, seinen Möglichkeiten. Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Galerie Kristine Hamann in Wismar statt. Eröffnung am Freitag, den 3. August 2018 Laufzeit der Ausstellung: bis 26. August 2018 Ort: GUDBERG NERGER, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 18:00 Uhr, Sa 12:00 - 18:00 Uhr
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-07-30
Künstler: Fotografen aus 35 Nationen
Thema: World Street Photography 5 Die schönsten Fotos internationaler Street Photography Eine Mittagspause im Schatten eines alten Panzers, eine aufgerüschte Drag-Queen im Großstadt-Alltag, eine Gruppe von Kindern die sich vor einem Auto für die Kamera in Szene setzen – Straßenfotografie lebt durch ihre Momenthaftigkeit, durch surreale und komische, irritierende oder faszinierende, schöne, groteske, minimalistische, überfüllte sowie gegensätzliche Szenarien. Sie feiert die Kunst, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein um genau diesen kurzen Augenblick einzufangen, der so kein zweites Mal existieren wird. Mal klammheimlich aufgenommen, mal in direkter Interaktion entstehen hier Bilder, die scheinbar Banales in seiner Besonderheit zeigen. 19 internationale Kuratoren haben für World Street Photography 5 aus 20.777 Fotografien von Fotografen aus 77 Ländern die 212 stärksten Bilder ausgewählt. Von Australien bis Vietnam reicht die Bandbreite der 35, im diesjährigen World Street Photography 5 – Katalog vertretenen, Nationen. Straßenfotografie hat eine lange Geschichte. Zunächst aufgrund der umständlichen Technik einigen wenigen vorbehalten, ist sie heute durch und durch demokratisch. Ob Handykamera oder Profi-Objektiv – Momente öffentlichen Lebens sind mehr denn je Thema der Fotografie. Neben ihrem künstlerischen Aspekt besitzen die Aufnahmen das immense Potential, historische Zeugnisse unseres Zeitalters zu werden. „Man stelle sich vor wie es wäre, wenn wir Fotografien des Königs Tutanchamun oder von den Vorgängen der Französischen Revolution besäßen. Und ein Foto von Jesus wäre im besten metaphorischen Sinne mehr Wert, als tausend Worte.“ (Michael Ernest Sweet, Aus dem Vorwort des Jahrbuchs „World Street Photography 5). Im Rahmen der Ausstellungseröffnung präsentieren wir das von GUDBERG NERGER publizierte Buch „World Street Photography 5“ in Kooperation mit der internationalen Fotocommunity world-street.photography. Ein Teil des Erlöses aus dem Verkauf des Buches wird an die Ashalayam - House of Hope Hilfsorganisation gespendet, die sich für die Bildung, die Sicherheit, den Schutz und eine Unterkunft für die Straßenkinder von Kolkata in Indien einsetzt. Eröffnung am Freitag, den 15. Juni 2018 Laufzeit der Ausstellung: bis 30. Juli 2018 Ort: GUDBERG NERGER GALLERY, Poolstraße 8, 20355 Hamburg Öffnungszeiten: MO - FR 10:00 - 18:00, SA 12:00 - 18:00
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-05-30
Künstler: Lukasz Chrobok, Astrid Ehlers, Isabell Kamp, Maren Schimmer, Nike Schröder, Jenni Tietze
Thema: #WelcomeToTheRealWorld „Wie ist alles so wahr daß sich nicht leicht jemand gegen sein Zeitalter retten kann!“ notiert Johann Wolfgang Goethe 1825 in einem Brief an seinen langjährigen Freund, den Komponisten Carl Friedrich Zelter.[1] Und hätte Goethe bereits gewusst, wie herrlich sich die Dinge via Hashtag auf den Punkt bringen lassen, dann wären seine Zeilen untermalt gewesen mit #Zeitstrudel #Reichtum #Schnelllebigkeit, denn im gleichen Brief konstatiert er mit Weitblick: „Junge Leute werden viel zu früh aufgeregt und dann im Zeitstrudel fortgerissen; Reichthum und Schnelligkeit ist was die Welt bewundert und wonach jeder strebt [...]“. Knapp zwei Jahrhunderte später ist Goethe aktuell wie nie: Instagram, Facebook, Twitter und Co. zeigen uns Bilder einer Welt, die so weder real noch beständig ist. Eine Welt, deren Haptik sich auf die Oberfläche eines kühlen gläsernen Display beschränkt. Sinnliche Qualitäten sind hier Mangelware, ein Defizit, das gerade die Kunst erspürt und hinterfragt. Die Ausstellung #WelcomeToTheRealWorld vereint 6 künstlerische Positionen, die sich mit dem „In-der-Welt-Sein“ auseinandersetzen. Hier wird geformt, gecuttet, geschnitten, gepinselt, Farbe gerührt, mit der Radiernadel akkurat Strich neben Strich gesetzt und vor allem – sich Zeit gelassen. Von Tagen über Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern die Werkprozesse die hier vereint werden und so eine immense Masse gebündelter Zeit in einem einzigen Raum zusammenführen. Zeit, die erlebbar, erfahrbar, erfühlbar ist. Welcome to the real world, einer Welt, die sich seit Jahrmillionen mit gleicher Geschwindigkeit dreht und dich von digitaler Raserei nicht beeindrucken lässt... [1] Johann Wolfgang Goethe, Brief an Carl Friedrich Zelter vom 6.6.1825, Artist Talk: Im Rahmen der Ausstellung findet am Donnerstag, den 26. April um 18.30 Uhr ein Artist Talk statt.
Ort: GUDBERG NERGER bis: 2018-04-01
Künstler: Felix Eckardt
Thema: Wie fühlt sich die moderne Stadt an? Wie kann man das pulsierende Leben, die urbanen Energien, Dynamiken, Vibes verbildlichen? Felix Eckardts Malereien laden den Betrachter dazu ein, in Stadtlandschaften einzutauchen, die mehr Emotion als Situation sind. Flirrende Lichter und schillernde Farben lösen die Bilder in tanzende Farbpunkte auf, erinnern an eine nächtliche Taxifahrt in einer der Metropolen dieser Welt, an New York, London, Berlin oder Hamburg. Selten wissen wir, von welcher Stadt der Künstler erzählt, vielmehr geht es um den Typus der Stadt als solchen, um einen Allgemeinplatz der zur Besonderheit wird. Denn es sind die kleinen flüchtigen Momente, deren Schönheit wir im hektischen Alltag oft übersehen, die Felix Eckardt für uns auf Leinwand bannt. Kleine Schätze, die er auf seinen Streifzügen entdeckt und in Malerei festhält, Urban Vibes, die vom Kommen und Gehen erzählen. Baudelaire hätte seine Freude an diesen Bildern gehabt, die den dandyhaften Flaneur des 19. Jahrhunderts durch den globalen Weltenbummler des 21. Jahrhunderts ersetzen.