Ort: Kicken Berlin bis: 2010-06-05
Künstler: Jitka Hanzlová, Helga Paris
Thema: Die Frühjahrsausstellung bei Kicken Berlin, die am 30.04.2010 anlässlich des Gallery Weekend Berlin eröffnet, präsentiert mit etwa 30 Werken einen Ausschnitt aus Jitka Hanzlovás neuer Serie HIER. Jitka Hanzlová (*1958 in Náchod, ehemals Tschechoslowakei) besitzt als Photographin internationales Renommee. Sie wurde u.a. mit dem Otto Steinert Preis (1993) und dem BMW-Preis für zeitgenössische Photographie (2007) ausgezeichnet und Ihre Arbeiten sind in wichtigen Sammlungen vertreten. Das Werk von Jitka Hanzlová ist durch die Erfahrung des Fremden geprägt. Sie sammelt „Bilder von Menschen und Orten“, die sie berühren und irritieren: sei es in Rokytník, dem Dorf ihrer Kindheit, im Ruhrgebiet, in Berlin, London, New York oder Japan. Die tschechische Photographin, die ihre Heimat als Flüchtling verließ und in der Bundesrepublik Asyl fand, lebt seit 1982 in Essen. Ihre Wahlheimat ist das Thema der aktuellen Serie HIER. Die Geschichte der Serie ist eine gleichzeitige Suche nach der eigenen Identität und der Widersprüche zwischen Stadt und Land. Der Anfang liegt in dem Jahr 1998, als Hanzlová sich intensiv mit der renaturierten, „zivilisierten“ Landschaft des ehemaligen Industriegebiets in und um Essen beschäftigt. Mit Befremden betrachtet Hanzlová die künstlich angelegten Gewässer, Berge und Wälder, die zuvor Halden und Kohlegruben waren. Erst 2006 - nach mehreren anderen Serien wie Female (2000), Brixton (2002), Cotton Rose (2004) und Forest (2000-2005) - nimmt sie die Arbeit wieder auf. Menschenbilder und Architekturdetails kommen hinzu. Die Problematik des modernen urbanen Lebens gewinnt im Gestus des Zeigens Gestalt: hier offenbart sich das ambivalente Beziehungsgeflecht von Mensch, Stadt und Natur, das Hanzlová selbst erfahren hat. Während sie in ihrer Arbeit Rokytník (1990-1994), das Dorf ihrer Kindheit, mit anderen Augen – denjenigen der Zurückgekehrten -betrachtet hat, wendet sie sich in ihrer aktuellen Serie dem HIER und Jetzt, ihrem aktuellen Leben in der Stadt zu. Hier hat sie sich einer unbekannten Umwelt eingefügt und wichtige Erfahrungen gesammelt. Aber das urbane Leben ist bei aller gewachsenen Vertrautheit gekennzeichnet von dem Gefühl der Fremdheit und Anonymität, von Distanz, die immer wieder neu in Nähe verwandelt werden muß. Schon früh, in der Serie bewohner (1994-1995), die in Essen und Berlin entstand, hat Hanzlová sich dieser Auseinandersetzung gestellt. Fast anderthalb Jahrzehnte später setzt sie mit HIER ihre eigenständige Bildsprache eines dichten, formal konsequenten Gewebes von Portrait, Landschaft und Stilleben fort, die seit Rokytník und bewohner Gültigkeit besitzt. Als verbindendes wie kontrastives Element wirkt die subtile Farbigkeit. Das Hochformat, das Jitka Hanzlová ausschließlich verwendet, setzt einen knappen Rahmen, der dem jeweiligen Sujet dennoch ein aussagekräftiges Umfeld gewährt. Vom 24.04. – 24.10.2010 werden Arbeiten aus der Serie HIER u.a. neben Werken von Bernd und Hilla Becher, Joachim Brohm, Andreas Gursky, Candida Höfer, Thomas Struth, in der Ausstellung „Ruhrblicke“ im SANAA-Gebäude auf der Zeche Zollverein in Essen zu sehen sein. Photographien aus ihrer Serie Forest werden vom 28.03.2010 – 15.08.2010 in der Ausstellung „Landschaft ohne Horizont. Nah und Fern in der zeitgenössischen Fotografie“ im Museum Schloß Moyland präsentiert. Wie Jitka Hanzlová stellt sich die zwei Jahrzehnte ältere Helga Paris einer als irritierend und ambivalent empfundenen Situation. Kicken II wird mit Arbeiten aus ihrer Serie Friedrichshain (1993) bespielt. Sie resultieren aus den Umbrüchen der Nachwendezeit und der damit verbundenen Selbstbefragung der Künstlerin. Im unweit ihrer Berliner Wohnung gelegenen Volkspark Friedrichshain erprobt Helga Paris eine neue Bildsprache, die Erinnerungen und subjektiver Wahrnehmung Raum gibt. Mit Nahansichten, Anschnitten und bewußt eingesetzter Unschärfe formt sie innere Bilder zu einer photographischen Erzählung, die poetische wie bedrohliche Momente einschließt. Carolin Förster
Ort: Kicken Berlin bis: 2009-04-18
Künstler: Rudolf Koppitz, Heinrich Kühn, Alfred Stieglitz, Robert Demachy, James Craig Annan, Frank Eugene, Hugo Henneberg, Gertrude Käsebier, Hans Watzek, Clarence H. White, Erwin Raupp und Elise Mahler
Thema: Einen Überblick der Kunstphotographie von 1896 bis 1916 stellt Kicken Berlin in der ersten Schau des Jahres 2009 vor. Die Ausstellung faßt über 40 Meisterwerke renommierter Piktorialisten wie JAMES CRAIG ANNAN, ROBERT DEMACHY, FRANK EUGENE, HUGO HENNEBERG, GERTRUDE KÄSEBIER, RUDOLF KOPPITZ, HEINRICH KÜHN, ALFRED STIEGLITZ, HANS WATZEK oder CLARENCE H. WHITE, aber auch Werke weitgehend unbekannter Künstler wie ERWIN RAUPP und ELISE MAHLER zusammen. In der Photographie der Jahrhundertwende hatte sich ein "internationaler Stil" mit dem Anspruch der künstlerischen Anerkennung des Mediums etabliert. Modernität war ein weiteres Ziel der bildmäßigen – piktorialistischen – Bewegung: im Gegensatz zur kommerziellen wie privaten Ausübung der Photographie strebten die Kunstphotographen die bildkünstlerische Transformation der Realität an. Sie adaptierten die Sujets des Symbolismus, das Formbewußtsein des Jugendstils und die Kunstfertigkeit der Arts and Crafts-Bewegung. So hatten sie Teil an der künstlerischen Avantgarde, der Moderne des Fin-de-Siècle, und vermittelten die Botschaft: Photographie ist Kunst. Nicht plakativ und schockierend war diese Modernität, sondern verborgen im individuellen künstlerischen Ausdruck und der kostbaren Materialqualität des Kunstobjekts. Ein Forum kritischer Öffentlichkeit boten den Kunstphotographen die zahlreichen Photoclubs, Zeitschriften und Museumsausstellungen. Wichtige Zentren der Bewegung waren Wien, Hamburg und London, einer ihrer bedeutendsten Verfechter der Amerikaner Alfred Stieglitz mit seiner Zeitschrift Camera Work. Eines seiner nach eigener Einschätzung wichtigsten Bilder, The Steerage (1907), ist hier vertreten. Kongeniale Umsetzung der malerisch- graphischen Anmutung fanden die Photographien in den verschiedenen Edeldruck- verfahren wie den Gummi-, Pigment- oder Platindrucken. Auge und Hand des Künstlers wurden in der raffinierten Ausarbeitung der Abzüge bzw. Edeldrucke manifest. Die mechanische Kälte der Kamera schien damit überwunden. Der Piktorialismus, wie der späte Impressionismus eine Kunst der Stimmung, bevorzugte den "subjektiven Augeneindruck" (Hans Watzek). Mit seinem bekanntesten Stilmittel, der absichtlichen Unschärfe, lenkt er die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die gestaltende Kraft des Lichts. Vor allem der in Dresden geborene, seit den 1890er Jahren in Innsbruck lebende Heinrich Kühn wußte die Lichtwirkung seiner Photographien meisterhaft umzusetzen. Die greifbar lichterfüllte Atmosphäre in seinen bewusst einfach gehaltenen Kompositionen betont das Wesen des jeweiligen Sujets. Gemeinsam mit Hans Watzek und Hugo Henneberg bildete er innerhalb des Wiener Camera-Clubs zwischen 1897 und 1903 die Trifolium – Kleeblatt – genannte Gruppe. Die drei Künstlerfreunde unternahmen gemeinsam Reisen, stellten zusammen aus und fügten ihrer Signatur ein dreiblättriges Kleeblatt hinzu. Henneberg ist es zu verdanken, seinen Mitstreitern das Verfahren des Gummidrucks vermittelt zu haben, das Kühn in den folgenden Jahren zur Perfektion führte. Sowohl Kühn als auch Henneberg übten nachhaltigen Einfluss auf Rudolf Koppitz aus. Seine Hungrigen Raben (vor 1914) verdanken ihre moderne Anmutung, die an einen japanischen Holzschnitt erinnert, dem Schwarzweiß-Kontrast ebenso wie der abstrahierenden Wirkung des Bromölumdruck- Verfahrens. In großformatigen Gummidrucken setzte dagegen der Dresdner Hofphotograph Erwin Raupp seine Auffassung von Landschaften um. Der Schotte James Craig Annan, Sohn des frühen Photographen Thomas Annan, war als Mitglied des Linked Ring und erster Präsident der International Society of Pictorial Photographers eine Schlüsselfigur des britischen Piktorialismus. Er erlernte gemeinsam mit seinem Vater in Wien die Technik der Photogravüre bei deren Erfinder Karl Klíc. Für seine Genreszenen und Portraits perfektionierte er dieses, aber auch andere Edeldruckverfahren wie den Kohledruck. Eine der prägenden Photographinnen des Piktorialismus war Gertrude Käsebier, die nach Studien der Malerei in New York und der Photographie und Photochemie in Berlin 1897 ihr eigenes Studio in New York eröffnete. Stimmungsvolle Frauen- und Kinderportraits und Landschaften kennzeichnen ihr Werk. Neu zu entdecken ist das photographische Oeuvre der Malerin Elise Mahler, die ihre Landschaftssujets auf ausgedehnten Reisen, u.a. nach Italien, fand. Begleitend zur Ausstellung ist in Kooperation mit Georg Kargl Fine Arts, Wien, ein aufwendig gestaltetes und produziertes Katalogbuch in limitierter Auflage mit Beiträgen von Monika Faber und Wilfried Wiegand sowie über 40 Farbabbildungen erschienen. Carolin Förster
Ort: Kicken Berlin bis: 2008-12-20
Künstler: Götz Diergarten
Thema: Götz Diergarten (*Mannheim) untersucht in seinen typologischen Serien das Erscheinungsbild alltäglicher, funktionaler Architekturen. Deutsche Fassaden, französische Strandkabinen, Ferienhäuser und britische Bade-Architektur hat er im dokumentarischen Stil seines Lehrers Bernd Becher zusammengefasst und dessen strenges Konzept um die Dimension der Farbe erweitert. KICKEN BERLIN präsentiert erstmals Diergartens umfangreiches neues Projekt METROpolis über das Erscheinungsbild europäischer U-Bahnhöfe. Er nimmt das spezifische Interieur des öffentlichen Raums, die Gänge, Tunnel und Bahnsteige des unterirdischen Nahverkehrs in den Blick. Nicht weniger als die systematische Erfassung von mehr als 20 Hauptstädten des geographischen Europa steht auf seinem Programm. Bei KICKEN BERLIN zeigt er Serien aus Amsterdam, Brüssel, Budapest, London und - jüngst entstanden - Berlin.
Ort: Kicken Berlin bis: 2008-08-30
Künstler: Fritz Henle, Berenice Abbott, Arnold Newman
Thema: KICKEN BERLIN präsentiert mit der Ausstellung FRITZ HENLE & BERENICE ABBOTT "Paris – New York" den Blick zweier Photographen auf die beiden Metropolen, die für die Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts prägend waren: die eine als Zentrum der künstlerischen Avantgarde der zwanziger Jahre, die andere als Metropole der Moderne und Zufluchtsort für viele Künstler, die dem Europa des Faschismus und Zweiten Weltkriegs den Rücken kehrten. ## Der Amerikaner ARNOLD NEWMAN (1918-2006) schuf mit seinen Portrait-Photographien ein 'Who is who' des 20. Jahrhunderts. Die Kreativen und Intellektuellen – von Arthur Miller bis Frank Lloyd Wright, von Pablo Picasso über Jackson Pollock bis Andy Warhol – ließen sich von ihm ebenso bereitwillig porträtieren wie Staatsmänner, Kardinäle und auch Firmenkunden und Wirtschaftsmagnaten. ARNOLD NEWMAN gilt als Begründer des Environmental Portrait. Seine Aufnahmen haben neue Maßstäbe für die Ikonographie der Portraitphotographie im 20. Jahrhundert gesetzt.
Ort: Kicken Berlin bis: 2008-06-07
Künstler: RYUJI MIYAMOTO, J. MAYER H.
Thema: KICKEN BERLIN präsentiert die "Pinhole" Photographien von RYUJI MIYAMOTO erstmalig in dem von J. MAYER H. Architekten verwandelten Ausstellungsraum in der Linienstraße 155. Ein zweigeteilter Raumkörper aus Rahmen und Füllung ("positive.negative") wird zum transformierenden Element und ermöglicht eine spannungsvolle Präsentation der "Pinhole" Photographien von Ryuji Miyamoto, die nach den ursprünglichsten Prinzipien der Phototechnik – der Camera Obscura – hergestellt werden. Parallel zu den Arbeiten von RYUJI MIYAMOTO werden Architekturzeichnungen von J. MAYER H. über die Umgestaltung des Ausstellungsraumes zu sehen sein.
Ort: Kicken Berlin bis: 2008-04-26
Künstler: OTTO STEINERT, KIYOSHI NIIYAMA
Thema: Mit OTTO STEINERT (1915-1978) präsentiert KICKEN BERLIN einen der bedeutendsten deutschen Nachkriegsphotographen. Der promovierte Mediziner OTTO STEINERT entdeckte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs die künstlerischen Möglichkeiten der Photographie neu, indem er als Autodidakt an experimentelle Findungen der Avantgarde der zwanziger Jahre anknüpfte. Er gilt als Initiator und Führungsfigur der "subjektiven fotografie" der fünfziger Jahre. # # Ergänzt werden die Werke von Steinert durch Photographien des Japaners KIYOSHI NIIYAMAs (1911-1968), der ähnliche ästhetische Ziele verfolgte und die japanische Photographiegeschichte des 20. Jahrhunderts nachhaltig prägte. #
Ort: Kicken Berlin bis: 2007-12-22
Künstler: Joachim Brohm, Eugène Atget
Thema:
Ort: Kicken Berlin bis: 2007-07-28
Künstler: Frantisek Drtikol Jaromir Funke Jaroslav Rössler Josef Sudek u.v.m.
Thema:
Ort: Kicken Berlin bis: 2007-06-16
Künstler: Jitka Hanzlová Ryuji Miyamoto
Thema: