Ort: PSM Gallery bis: 2011-03-19
Künstler: Mathis Collins
Thema: Mathis Collins arbeitet mit Kork indem er dessen Funktion dekontextualisiert und durch diese Übersetzung themenbezogene als auch thematisch unabhängige Inhalte zur Diskussion bringt. Collins untersucht allgemein bekannte Nutzen von Kork, wie beispielsweise die des Flaschenkorken oder der Pinnwand. Die Grundfunktionen dieser Gebrauchsobjekte könnten neben Ihrer herkömmlichen Nutzung theoretisch auch auf andere Objekte angewandt werden oder weiterführend sogar in Metaphern des öffentlichen und privaten Lebens übersetzt werden; Kunst, Wirtschaft, Geographie und Ökologie. Diese von bestimmten Volkstraditionen inspirierten Skulpturen werden zu figurativen Elementen, hinter deren humorvoller Seite sich auf den zweiten Blick weitere Interpretationsebenen offenbaren. Mathis Collins - works with cork, PSM, 04.02-19.03.2011, Strassburger Str. 6-8, 10405 Berlin, Mi-Sa 12-18 Uhr; Eröffnung: Do, 03.02.2011, 18-22 Uhr
Ort: PSM Gallery bis: 2010-10-30
Künstler: Ariel Reichman
Thema: "the space between here and there, the intimate, the political, a physical space as well as an abstract state of mind" /-Ariel Reichman- / # Ariel Reichman wurde 1979 in Johannesburg, Südafrika, als Kind einer weißen jüdisch-orthodoxen Familie geboren. Er wuchs in einer "gated community" auf. Der Umzug 1992 nach Israel befreite ihn zwar von diesen physischen Eingrenzungen, führte jedoch gleichzeitig zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit seinem von Ideologie und Religion geprägten Umfeld. / # Diese persönliche Auseinandersetzung erarbeitet er mit Hilfe einer minimalen Formensprache, die politischen Interpretationen zugänglich ist, jedoch unabhängig davon auch persönliche Interpretationsebenen abseits des Politischen zulässt. / # ARIEL REICHMAN, 1979 in Johannesburg, Südafrika, geboren, lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeiten sind derzeit auch auf der Mediations Biennale in Poznan, Polen, zu sehen. Zudem wird er an der Manifesta 8 teilnehmen, die am 9. Oktober 2010 in Murcia, Spanien, eröffnet wird.
Ort: PSM Gallery bis: 2010-07-24
Künstler: Slater Bradley
Thema: SLATER BRADLEY # CLEAN SLATE # # „CLEAN SLATE markiert den Anfang des Endes meiner Doppelgänger-Saga./ Die zentrale 4-Kanal Souround-Sound HD Video Installation der Ausstellung Boulevard of broken dreams findet den Doppelgänger am Ende einer langen, verstörten Suche nach dem Selbst. In dieser manischen Episode bringt er die Stimmung von Hoppers’s Nighthawks und die Sogkraft des Bankenviertels während eines angsterfüllten Umherstreifens in New Yorks schillernder 5th Avenue zusammen – ziellos gegen den Strom von Touristen, Markentaschen und Schuldner anlaufend. Die Strasse überquerend, bewaffnet mit einer an Holden Caulfield erinnernden Paralyse, der zerrissenen Wahrheit James Deans und den Vorträgen des verdreht philosophischen, von Drogen verwirrten Jugendhelden des Romans Novel with Cocaine von M. Ageyev aus dem Jahre 1934, sieht Ben Brock nach 11 Jahren als Doppelgänger endlich Licht am Ende des Tunnels. # Boulevard of Broken Dreams ist ein Nachsinnen über das Abladen psychischer Schuld. Der Moment in dem einen die eigene Identität schließlich einholt.“ # Slater Bradley, Dumbo, Brooklyn 6.02.10 # # „Gewöhnlich bummelte ich die Boulevards entlang und versuchte Blickkontakt mit jeder vorbeilaufenden Frau aufzunehmen. Weder zog ich sie jemals ‚mit meinen Blicken aus’, wie es das Sprichwort sagt, noch empfand ich je sexuelles Begehren für sie. In diesem fiebrigen Zustand, der andere zu, sagen wir Poesie, inspiriert hätte, starrte ich gewöhnlich lediglich in die Augen jeder in die entgegengesetzte Richtung laufenden Frau, wartend auf ein ähnlich schreckenerregendes, weit aufgerissenes Paar Augen in Reaktion. # Niemals sprach ich Frauen an, die zurücklächelten, denn ich war davon überzeugt, dass jede, die einem Blick wie meinem mit einem Lächeln entgegnet, nur eine Prostituierte oder eine Jungfrau sein konnte.“ # M. Ageyev, 1934 (Novel with Cocaine)
Ort: PSM Gallery bis: 2010-04-17
Künstler: Shannon Bool, Agnieszka Brzezanska, Nadira Husain, Ray Johnson, Voin de Voin, curated by Fanny Gonella
Thema: Seit einiger Zeit gilt es als allgemeingültige Tatsache, daß Gott nicht sichtbar und somit auch nicht darstellbar ist. Dennoch stand eine der größten Bilderindustrien - die Katholische Kirche - unter seiner Autorität. Die üppige Bildproduktion der Katholischen Kirche scheint die Unsichtbarkeit ihres Herren und zudem die Ungreifbarkeit der Wünsche, die ihrem Glaubenssystem inhärent sind - wie Unsterblichkeit und Schutz vor der willkürlichen Natur des Lebens - entgegen zu wirken. Die katholische Bildsprache nutzt menschliche Ängste und Unsicherheiten teils durch Zurschaustellung dieser, teils indem sie Trost und Zuspruch liefert. Obwohl die Stellung der Katholischen Kirche in der modernen westlichen Gesellschaft abgenommen hat, bleiben die Eigenschaften ihrer Bildsysteme relevant. Ihre visuelle Erziehung hat zu dem Glauben geführt, dass Darstellungen die Fähigkeit besitzen, uns etwas Ungreifbares, etwas abseits des Sichtbaren zu zeigen. Die religiöse Bildersprache bezieht ihre Macht durch ihre Funktion als Offenbarung. Sie versucht uns das Unsichtbare, das zuvor nur im Bereich der Imagination existierte, zu enthüllen. In diesem Kontext wird das Bild zu einem Orakel des Unsichtbaren indem es die Bildoberfläche mit dem Immateriellen verbindet. Werke, die sich mit dem Unsichtbaren auseinandersetzen, aktualisieren zudem die Macht, die von religiösen Bildern ausgeht, da sie auf demselben syntaktischen Verfahren beruhen und uns mit Dingen konfrontieren, deren unmittelbare Erfahrung uns nicht möglich ist. Die in dieser Ausstellung gezeigten Werke fungieren als Versuch innere Vorstellungen darzustellen. Ray Johnsons Collagen bringen seine Faszination für das Wesen des Bildes zum Vorschein. Deren kontinuierliche Überarbeitungen und die beständige Erneuerung, der sie unterliegen, zeugen von seiner Suche nach dem Grundprinzip des Bildes. Nadira Husain arbeitet in ihrem Werk mit der Überlagerung von Mustern. Die verschiedenen Formen dieser Muster bedecken die Oberfläche ihres Werks ohne Unterbrechung und werden in die Fläche des Bildes eingebunden, was letztendlich zum Verschwinden seines Sujets führt. gnieszka Brzezanska präsentiert zwei Videoarbeiten, welche beiläufige Situationen in Bilder umwandeln. Auf sehr einfache und direkte Art und Weise verweist die Künstlerin auf den unmittelbaren Reiz für ungreifbare Bilder, die in ihren Werken durch Schatten und Opazität entstehen. Voin de Voins Arbeit ist als Tribut an das Verschwinden seiner eigenen Präsenz konzipiert. Durch das Nebeneinanderstellen von zahlreichen eigenen Portraitphotographien überführt de Voin seine figurativen Selbstportraits ins Abstrakte und nutzt Strategien der Anhäufung und Fragmentierung. Shannon Bool setzt sich mit der Verbindung zwischen natürlichen und kulturellen Elementen auseinander, indem beide vermengt werden um inkongruente Bilder und Objekte zu erschaffen. All diese Arbeiten konfrontieren uns mit der menschlichen Neigung zu einem Glauben an eine „bessere Welt“, der als Ausgleich zur Instabilität der menschlichen Existenz angesichts des Ungewissen und Unermesslichen dient. Die Ausstellung nimmt Bezug auf eine der von der Religion verursachten Überzeigungen bezüglich Kunst - nämlich der, dass eine ihrer wichtigsten Funktionen die Offenbarung einer „bessern Welt“ sei. Sie untersucht die Ambivalenz von Bildern, die sich mit ihrer ontologischen Dimension beschäftigen, indem sie ihre eigene Oberfläche erforschen. Die ausgestellten Werke - seien es Skulpturen, Videos oder Installationen - fungieren hier nicht als räumliche Erfahrungen, sondern als Bilder. Sie hinterfragen ein Glaubenssystem, das fortfährt zu Wirken, seitdem religiöse Institutionen der Kunst einen Teil ihrer eigenen Autorität übertrugen. Somit konfrontieren uns diese Werke mit gegenwärtigen Strategien, das Unermessliche durch die Beschäftigung mit der Bildoberfläche zum Ausdruck zu bringen. Künstler: Shannon Bool, Agnieszka Brzezanska, Nadira Husain, Ray Johnson, Voin de Voin, curated by Fanny Gonella
Ort: PSM Gallery bis: 2009-12-12
Künstler: Anca Munteanu Riminic
Thema: Anca Munteanu Rimnic die Haptik, das Überreale, die Erinnerung, das Warten, die Erwartung, die Verhinderung des Wissens und die Verhinderung des Scheiterns, die Last der Fantasie, die Melancholie Vernissage: Donnerstag, 29.Oktober 2009, 18-22 Uhr Öffnungszeiten: Mittwoch - Samstag 12-18:15 Uhr Ausstellungsdauer: 29. Oktober – 12. Dezember 2009 Das Verhindern bekannter Betrachtungsweisen ermöglicht neue Einsichten. Anca Munteanu Rimnic nimmt dem Objekt seine eigentliche Funktion und übersetzt es in eine neue Materialität. Ausgehend von der puren Ästhetik des jeweiligen Objektes fokussiert Anca Munteanu Rimnic das ursprüngliche Objekt. Jedoch nicht nur in seiner rein optischen Formalität eines Ready Made, sondern überträgt dieses oft auch in einen emotionalen Zusammenhang. In den 70er Jahren hat Anca Munteanu Rimnics Vater in Rumänien Vasen entworfen und produziert. Die acht Grundformen dieser konvex-konkav austaillierten Objekte sind in der Ausstellung wiederzuerkennen - jedoch sind die Vasen ihrer ursprünglichen Funktion beraubt worden. Als Vollkorpus ausgegossen, reduziert sich das Objekt auf die reine Form und findet sich in neuen skulpturalen Arbeiten entfremdet wieder. Eine Fotografie von der Skyline Tokyos, die die Deutsch-Rumänin Munteanu Rimnic 2005 während Ihres DAAD Stipendiums aufgenommen hat, wurde von einer Weberin in Rumänien in handgefärbter Wolle umgesetzt. Ein kleinformatiger, abstrakt wirkender Teppich in dezenten Grau-Grüntönen, der von dem Wunsch nach der Ferne und ökonomischen Differenzen spricht. Arbeiten wie dieser Teppich – ein Bilderrahmen rückseitig dokumentiert und wiederum erneut gerahmt - ein Vogel festsitzend im Gips - erzählen individuell lesbare Geschichten und beinhalten die Sehnsucht nach etwas, das unerreichbar scheint. Der Form verschrieben, betrachtet Anca Munteanu Rimnic aber nicht nur das Objekt des alltäglichen Lebens. Sie wirft auch einen genauen Blick auf die Objekte des Kunstbetriebes, und stellt ihre reine Form zur Betrachtung dar.