Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2020-07-19
Künstler: Hassan Sharif
Thema: Die KW Institute for Contemporary Art freuen sich, die erste umfassende Retrospektive des aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) stammenden Künstlers Hassan Sharif (1951–2016) in Europa zu präsentieren. Sharif gehört zu den einflussreichsten Künstler*innen des 20. Jahrhunderts im Nahen und Mittleren Osten. Als einer der führenden Pioniere der Konzeptkunst und eines innovativen künstlerisch-experimentellen Ansatzes dachte Sharif tradierte Vorstellungen von Raum, Zeit, Form und sozialer Interaktion neu. Sein Werk ruft bis heute eine große Resonanz bei der jüngeren Künstler*innengeneration hervor. Hassan Sharif wurde Anfang der 1950er-Jahre in Dubai geboren und wuchs in einer Zeit großer sozialer und wirtschaftlicher Umbrüche auf, die durch die Entdeckung des Erdöls 1966 – dem wichtigsten Wendepunkt in der Geschichte Dubais – gekennzeichnet war. 1984 kehrte Sharif nach seinem Studienabschluss an der Londoner Byam Shaw School of Art zurück in die Vereinigten Arabischen Emirate und realisierte Interventionen sowie Ausstellungen zeitgenössischer Kunst in Schardscha, die die dortige Künstler*innenszene erstmals mit Konzeptkunst und Fluxus-Praxis in Berührung brachten. In unterschiedlichen Rollen als Künstler, Vermittler, Kritiker und Autor suchte Sharif stets sein Publikum für den Dialog mit zeitgenössischer Kunst zu gewinnen – nicht nur mit seinen Ausstellungen, sondern auch mit historischen Kunsttexten und Manifesten, die er ins Arabische übertrug. Durch die produktive Auseinandersetzung mit dem internationalen Kunstdiskurs leistete er einen entscheidenden Beitrag zu einem neuen Kunstverständnis in den Vereinigten Arabischen Emiraten und wurde zur treibenden Kraft eines experimentellen Ansatzes um künstlerische Entsprechungen für ein hybrides Identitätsbewusstsein, bei dem die Erinnerung an die noch junge Vergangenheit nomadisierender Beduinenstämme mit einer hypermodernen Gegenwart vereinbar ist. Hassan Sharif schuf im Laufe seines Lebens ein komplexes, kritisches und mannigfaltiges Œuvre, das Zeichnungen, Gemälde, Assemblagen, skulpturale Installationen und Performances umfasst. Losgelöst von der lokalen Kunstproduktion artikulierte er eine künstlerische Sprache, die ihrer eigenen Logik und ihrem eigenen künstlerischen Impuls folgte, prozessorientiert und nicht elitär war. Seine Arbeiten zeichnen sich durch die Verwendung alltäglicher Materialien aus und spiegeln die Produktionsbedingungen in einer postmodernen, postglobalen Gesellschaft wider – einer künstlerischen Reflexion gleich, die sich aus einer analytischen Sicht auf die unmittelbare Umgebung und aus philosophischen Fragen speist. Die Retrospektive in den KW markiert Sharifs lange und wechselvolle Beziehung zum Emirat Schardscha und ist in enger Zusammenarbeit mit der Sharjah Art Foundation (VAE) entstanden, wo die Ausstellung 2018 erstmals präsentiert wurde. Gezeigt werden rund 150 Werke aus dem vielfältigen Œuvre des Künstlers, darunter frühe Zeitungskarikaturen und Comiczeichnungen, Gemälde, Skulptureninstallationen und Assemblagen. Im Herbst 2020 wird die Ausstellung in der Malmö Konsthall (SE) präsentiert. Kurator*innen: Hoor Al Qasimi, Krist Gruijthuijsen Assistenzkuratorin: Cathrin Mayer
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2020-07-19
Künstler: Jasmina Metwaly & Yazan Khalili
Thema: Als wegweisendes Modell zur Förderung progressiver Auftragsarbeiten stehen die Consortium Commissions für Mophradats innovativen Ansatz zur Unterstützung von Künstler*innen im gesamten arabischen Raum. Mit den zwei Einzelausstellungen der Künstler*innen Jasmina Metwaly (*1982, PL) und Yazan Khalili (*1981, SY) präsentieren die KW Institute for Contemporary Art einen Teil der ersten Ausgabe des neuen Programms im 2020.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2020-03-14
Künstler: Hassan Sharif
Thema:
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2019-09-01
Künstler: Heike-Karin Föll
Thema: ***Please scroll down for English version*** Heike-Karin Föll (geboren 1967 in Bad Cannstatt, DE) arbeitet zu Materialität und Mechanismen von Zeichnung, Malerei und Schrift. Ihr Schaffen steht im Austausch mit medialem Alltag, Styles, analogen oder digitalen Texten und Displays. Dabei arbeitet sie ‚post-post‘ – im Aufbruch aus nicht mehr soliden, ehemals postmodernen Strategemen wie Aneignung, Zitat und Kopie. In diesem Zusammenhang wird Zeichnung und damit auch die Linie als ihre kleinste Einheit exponiert. Hier von ausgehend lassen sich unterschiedliche künstlerische Formate für den Ausstellungsraum erschließen: Buchseite, Blatt oder Leinwand, die auf digitalen Bildschirmen gleichsam durchscheinend werden. Föll studierte Freie Kunst an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, an der Universität der Künste Berlin (UdK) und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Seit 2019 ist Föll Professorin für Zeichnung an der UdK Berlin. Heike-Karin Föll lebt und arbeitet in Berlin. Die Ausstellung in den KW ist ihre erste institutionelle Einzelausstellung in Deutschland und präsentiert einen Überblick über verschiedene Werkgruppen. Kuratorin: Maurin Dietrich ***English*** Heike-Karin Föll (born in 1967 in Bad Cannstatt, DE) works on the materiality and mechanisms of drawing, writing, and painting. Her work interplays with everyday media reality and styles, analogue or digital texts and displays. Föll works “post-post”—emerging from no longer solid, former postmodern strategies such as appropriation, quotation, and duplication. Drawing, and therefore also the line as its smallest unit, is prominent in this context. From here, different artistic formats unfold: a book page, a sheet of paper, a canvas, becoming seemingly translucent on digital screens. Föll studied at the Academy of Fine Arts in Stuttgart and at the Berlin University of the Arts. She also studied art history at the Freie Universität Berlin. She is Professor of Drawing at the Berlin University of the Arts. Heike-Karin Föll lives and works in Berlin. The exhibition at the KW is her first institutional solo exhibition in Germany, and presents an overview of various groups of work. Curator: Maurin Dietrich
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2019-09-01
Künstler: Image Bank
Thema: ***Please scroll down for English version*** Image Bank wurde 1970 von Michael Morris (geboren 1946 in Saltdean, GB), Vincent Trasov (geboren 1947 in Edmonton, CA) und Gary Lee-Nova (geboren 1943 in Toronto, CA) in Vancouver (CA) ins Leben gerufen. Als Modell für ein utopisch-alternatives Distributionssystem für Kunst außerhalb des institutionellen Radars von Museum und Markt initiierte Image Bank von Vancouver aus einen elf Jahre währenden, internationalen Austausch von Bildern und Korrespondenzen auf postalischem Weg, oft mit fließenden Grenzen zur konkreten Poesie. Zu den regelmäßigen Kollaborateur*innen des stetig wachsenden Netzwerks zählten neben Morris, Trasov und Lee-Nova u.a. Dana Atchley, Robert Cumming, Dick Higgins, Geoff Hendricks, Glenn Lewis, Eric Metcalfe, Kate Craig, Willoughby Sharp, General Idea und Ant Farm. Image Bank stand in engem Austausch mit anderen Mail Art-Kollektiven wie Ray Johnsons New York Correspondence School oder Robert Filliou und seiner Eternal Network-Idee. Die Appropriation und Umschreibung von Bild- und Sprachproduktionen aus Mainstream-Medien und oft wechselnde, Duchamp’sche, genderübergreifende Pseudonyme, die beteiligte Künstler*innen zirkulieren ließen, waren subversive Äußerungen zu Nachkriegs-Individualismus und -Konsumkultur und partizipierten an einem Moment beschleunigten Informations- und Datenaustauschs. Sie validierten zugleich die mythologisch-libidinale Kraft banalster, massenweise distribuierter Bildwelten und Wortspiele. Das Interesse an der Idee des Fetischs, das Image Bank mit General Idea in Toronto teilte, sowie am Ritual und Archiv, bestimmte die mannigfachen Tätigkeiten des Netzwerks bis zu seiner Umbenennung in Trasov/Morris-Archiv im Jahr 1977 aufgrund eines Copyright-Streits. Das Archiv umfasst mehr als 10.000 Ephemera (Korrespondenzen, Postkarten, Briefpapier, Zeichnungen, Notizen, Collagen und Konzeptpapieren) sowie Fotografien, Filme und Requisiten. Die KW Institute for Contemporary Art präsentieren in Kooperation mit der Morris and Helen Belkin Art Gallery (Vancouver, CA) die weltweit umfassendste Retrospektive von Image Bank und geben einen Überblick über ihre wichtigsten Projekte, die aus einem Moment kollaborativer Kunstproduktion hervorgegangen sind, die die Grenze zwischen Kunst und Leben von Grund auf in Frage stellte und zeitgenössische Fragen zu Netzwerken, Tagging/Keyword-Indexing, kollektiver Autor*innenschaft und UGC (User Generated Content) vorwegnahm. Die Ausstellung wird im Sommer 2020 in der Morris and Helen Belkin Art Gallery an der University of British Columbia zu sehen sein. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit Texten, u.a. von AA Bronson, Zanna Gilbert, Krist Gruijthuijsen, Angie Keefer, Maxine Kopsa, Hadrien Laroche, Felicity Tayler and Scott Watson. Kurator*innen: Krist Gruijthuijsen, Maxine Kopsa, Scott Watson Assistenzkuratorin: Kathrin Bentele Die Ausstellung wird großzügig unterstützt vom Canada Council for the Arts, der Audain Foundation und der Botschaft von Kanada. ***English*** Image Bank was founded in 1970 in Vancouver, Canada, by artists Michael Morris (born 1946 in Saltdean, GB), Vincent Trasov (born 1947 in Edmonton, CA) and Gary Lee-Nova (born 1943 in Toronto, CA). A model for a utopian, alternative system of art distribution operating outside institutions like the museum and the market, Image Bank engaged in an international exchange of images and correspondence by mail. Among the artists participating in the ever-growing network of exchange were (besides Morris, Trasov, and Lee-Nova) Dana Atchley, Robert Cumming, Dick Higgins, Geoff Hendricks, Glenn Lewis, Eric Metcalfe, Kate Craig, Willoughby Sharp, General Idea and Ant Farm. Image Bank maintained close ties with Ray Johnson’s New York Correspondence School as well as Robert Filliou and his concept of the Eternal Network. Using frequently changing Duchampian, gender-crossing aliases, and appropriating and reworking images and texts from mainstream media was both a subversive take on post-war individualism and consumer culture, and a way of partaking in an accelerated flow of data. At the same time, Image Bank’s production affirmed the mythological and libidinous power of mass distributed visual imagery and puns. Its interest in the idea of the fetish—which it shared with General Idea in Toronto—in rituals, and in archives shaped the collective’s manifold activities until 1978, when, due to a copyright challenge, it was renamed the Morris/Trasov Archive. The archive is comprised of more than 10,000 files of ephemera (correspondence, postcards, stationery, notes, collages, and concept drafts) as well as photography, film and props. In collaboration with the Morris and Helen Belkin Art Gallery at the University of British Columbia (Vancouver, CA), KW Institute for Contemporary Art presents the most comprehensive retrospective of Image Bank to date. The exhibition gives an overview of the collective’s most important projects emerging from a moment of collaborative production that fundamentally questioned the boundary between art and life and anticipated topics relevant today, such as networks, tagging/keyword indexing, collective authorship, and UGC (user generated content). The exhibition will travel to the Morris and Helen Belkin Art Gallery at the University of British Columbia in Summer 2020. A catalogue will accompany the exhibition, featuring texts by AA Bronson, Zanna Gilbert, Krist Gruijthuijsen, Angie Keefer, Maxine Kopsa, Hadrien Laroche, Felicity Tayler and Scott Watson. Curators: Krist Gruijthuijsen, Maxine Kopsa, Scott Watson Assistant Curator: Kathrin Bentele The exhibition is generously supported by the Canada Council for the Arts, the Audain Foundation and the Embassy of Canada in Berlin.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2019-08-18
Künstler: Anna Daučíková
Thema: ***Please scroll down for English version*** Anna Daučíková (geboren 1950 in Bratislava, SK) ist Trägerin des Kunstpreises der Schering Stiftung 2018, der von der Schering Stiftung in Kooperation mit den KW verliehen wird. Daučíková hat in den vergangenen 50 Jahren ein umfangreiches Œuvre geschaffen, das Malerei, Fotografie, Collage, Film und Skulptur vereint. Mit außergewöhnlicher Sensibilität betrachtet sie in ihrer künstlerischen Arbeit übergeordnete, gesellschaftliche Bedingungen und soziale Normen und deren Einflussnahme auf die Konstitution des Selbst. In ihren Arbeiten verhandelt die Künstlerin die Politiken eines Raumes, in dem lineare Vorstellungen von Autor*innenschaft, tradierte Regelwerke und Konventionen keine Gültigkeit mehr haben. In den 1970er Jahren verlegte Daučíková ihren Lebensmittelpunkt für über zehn Jahre von Bratislava nach Moskau. Während dieser Zeit begann sie, das Konzept des „mentalen Körpers“ zu erforschen – Grundlage hierfür war ihre Beschäftigung mit dem „Dazwischensein“, einem Begriff, mit dem Daučíková ihrer Transgender-Identität Ausdruck verleiht. Ihre Praxis entfaltete sich in Folge der Sowjetischen Moderne und war zudem maßgeblich durch einen konzeptuellen Ansatz geprägt, der die Dokumentation von Daučíkovás Umgebung und das Erforschen numerischer Systeme sowie Abstraktion als Möglichkeiten einschloss, dem Persönlichen in abstrakten Ordnungen nachzuspüren. Seit den 1990er Jahren und nach dem Ende der bipolaren Weltordnung im Kalten Krieg engagiert sich die Künstlerin nicht nur für die LGBTQ-Community in Bratislava, sondern wendet ihren Blick vermehrt nach innen und konzentriert sich zunehmend auf die Manifestation ihres queeren Selbstverständnisses im Kontext einer sich rasch verändernden Gesellschaft. Die umfassende monografische Ausstellung in den KW liefert einen Überblick über das künstlerische Werk Daučíkovás aus den vergangenen vier Jahrzehnten. Zudem vermittelt eine neue Auftragsarbeit die langjährige Faszination der Künstlerin für Glas und dessen ambivalente Verfasstheit zwischen Materialität und Immaterialität, Handwerk und Konzept. Kuratorinnen: Anna Gritz, Cathrin Mayer Der Kunstpreis der Schering Stiftung wird von der Schering Stiftung in Kooperation mit den KW Institute for Contemporary Art vergeben. Der Kunstpreis zeichnet internationale Künstler*innen aus, die als wichtigste Neuentdeckungen der letzten Jahre im Bereich der bildenden Kunst gelten und deren Werk einen herausragenden, eigenständigen künstlerischen Ansatz aufweist. Der Kunstpreis ist mit einem Preisgeld von 10.000 Euro, einer Einzelausstellung in den KW, für die eine neue Arbeit geschaffen wird sowie mit einem Katalog zur Ausstellung dotiert. Seit 2005 wird der Kunstpreis der Schering Stiftung alle zwei Jahre vergeben. Bisherige Preisträger*innen sind Cornelia Renz, Nairy Baghramian, Renata Lucas, Wael Shawky, Kate Cooper und Hiwa K. Der Kunstpreis wurde dieses Jahr zum siebten Mal verliehen, davon zum fünften Mal in Kooperation mit den KW. ***English*** Anna Daučíková (born in 1950, Bratislava, SK) is the recipient of the Schering Stiftung Art Award 2018, which is bestowed by the Schering Stiftung in cooperation with KW. Over the last five decades, the artist has developed a comprehensive oeuvre that comprises painting, photography, collage, film, and sculpture. Her approach is characterized by an extraordinary sensibility for the way overarching societal structures shape self-definition and personal expression. In her work Daučíková negotiates a space where linear authorship and customary rules and conventions are no longer applicable. Daučíková moved to Moscow in the late 1970s and remained there for over a decade. During this time she started to develop a practice that explored the concept of the “mental body,” a result of her preoccupation with what she coined as “inbetweenness,” a term used to express her transgender identity. Her practice unfolded during the dissolution of Soviet modernism and was significantly shaped by a conceptual approach, which included documenting her surroundings and exploring numerical systems and the notion of abstraction as a way to find the personal in abstract orders. Since the 1990s and after the end of the bipolar world order in the Cold War, the artist not only became an advocate for the LGBTQ community back in Bratislava but also turned her eye inwards, focusing increasingly on manifestations of her queer self-understanding within a rapidly changing society. The large-scale monographic exhibition at KW surveys work from the past four decades alongside a new commission emphasizing the artist’s longstanding fascination for glass and its ambiguous status between materiality and immateriality, craft and concept. Curators: Anna Gritz, Cathrin Mayer The Schering Stiftung Art Award is awarded by the Schering Stiftung in cooperation with KW Institute for Contemporary Art. It honors international artists who can be considered as the most important positions in the last couple of years and who pursue an outstanding original artistic approach. The award is endowed with a prize money of 10,000 Euro and a solo exhibition at KW, for which a new artwork is created. Coinciding with the exhibition, a monographic catalogue will be produced. Since 2005, the Schering Stiftung Art Award has been awarded biannually. Previous prize winners include Cornelia Renz, Nairy Baghramian, Renata Lucas, Wael Shawky, Kate Cooper, and Hiwa K. This is the seventh time that the prize has been awarded, and the fifth time in cooperation with KW.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2019-05-05
Künstler: David Wojnarowicz
Thema: *Please see below for english version* David Wojnarowicz (1954–1992) erlangte Bekanntheit in der Kunstszene des New Yorker East Village in den 1980er Jahren, als er durch Einbeziehung mannigfacher Medien ein breites Spektrum künstlerischer Arbeiten schuf, die sowohl leidenschaftlich politisch und zugleich hochpersönlich waren. Obwohl Wojnarowicz weitestgehend Autodidakt war, gelang es ihm als Künstler und Autor, eine ausgeklügelte Kombination vorgefundener und ausrangierter Materialien mit einer außergewöhnlichen Kenntnis literarischer Einflüsse zu verschmelzen. Zu Beginn in rauen Schaufenster-Galerien ausgestellt, erlangten seine Arbeiten nach kurzer Zeit landesweit Anerkennung. Nach seiner HIV-Diagnose Ende der 1980er Jahre begann sich Wojnarowicz für die Rechte der queeren Community zu engagieren. Zu jener Zeit, in der durch die AIDS-Epidemie eine Generation von Künstler*innen starb, wurde auch seine künstlerische Arbeit unverkennbar politisch. Von den späten 1970er Jahren bis zu seinem Tod 1992 schuf Wojnarowicz ein Werk, das ebenso konzeptionell rigoros wie stilistisch vielfältig war. Die KW Institute for Contemporary Art freuen sich, mit Photography & Film 1978–1992 eine Ausstellung zu präsentieren, die sich erstmalig ausschließlich dem fotografischen und filmischen Werk Wojnarowicz’ widmet. Gezeigt werden über 150 Arbeiten, darunter Fotografien und Testabzüge, Siebdrucke, 16mm- und Super-8-Filme sowie kollaborative Videoarbeiten. Im Anschluss wird die Ausstellung in der Morris and Helen Belkin Art Gallery in Vancouver (CA) präsentiert. Parallel zur Ausstellung zeigt die Berlinale-Sektion Panorama in dem Jubiläumsprogramm Panorama 40 den Kurzfilm Fear of Disclosure (1989) von Phil Zwickler und David Wojnarowicz sowie das Essay-Dokument Self-Portrait in 23 Rounds: A Chapter in David Wojnarowicz’s Life 1989–1991 (2018) der französischen Fotografin und Filmemacherin Marion Scemama. Kurator: Krist Gruijthuijsen David Wojnarowicz (1954–1992) came into prominence in the East Village art world of the 1980s, actively embracing all media and forging an expansive range of work both fiercely political and highly personal. Although largely self-taught, he worked as an artist and writer to merge a sophisticated combination of found and discarded material with an uncanny understanding of literary influences. First displayed in rough storefront galleries, his work already gained national prominence at the very moment. Diagnosed with HIV in the late 1980s his work became resolutely and fervently political at a time where the AIDS epidemic was cutting down a generation of artists. From the late 1970s until his death in 1992, Wojnarowicz produced a body of work that was as conceptually rigorous as it was stylistically diverse. KW Institute for Contemporary Art is pleased to present the exhibition Photography & Film 1978–1992 that will be the first to solely concentrate on Wojnarowicz’s photographic and filmic work. It will present over 150 works including photographs, test prints, silkscreens, 16mm and super-8 film, and collaborative video works. Afterwards the exhibition will travel to the Morris and Helen Belkin Art Gallery in Vancouver (CA). Alongside the exhibition, the short film Fear of Disclosure (1989) by Phil Zwickler and David Wojnarowicz as well as the essay document Self-Portrait in 23 Rounds: A Chapter in David Wojnarowicz’s Life 1989–1991 (2018) by the French photographer and filmmaker Marion Scemama will be shown in the framework of the anniversary program Panorama 40 of the Berlinale’s Panorama section. Curator: Krist Gruijthuijsen
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2019-05-05
Künstler: Reza Abdoh
Thema: *Please see below for english version* In Zusammenarbeit mit dem MoMA PS1 in New York präsentieren die KW eine Einzelausstellung des iranischen Theatermachers Reza Abdoh (1963–1995). Abdoh war für seine groß angelegten, experimentellen, konfrontativen und oft schockierenden Theaterproduktionen bekannt. Seine ästhetische Formsprache war unerbittlich, rücksichtslos erfinderisch und mannigfach inspiriert – von der Geschichte des avantgardistischen Theaters, Märchen, BDSM, Talkshows, Raves und Videokunst. In seinem mehr als zwölf Jahre umfassenden Schaffen brach Abdoh mit sämtlichen Parametern des Theaters und brachte seine Schauspieler und das Publikum oft an ihre Grenzen. Abdohs halluzinatorische Traumlandschaften waren eindringlich, seine Inszenierungen adressierten sprachgewaltig die bitteren politischen Realitäten seiner Zeit – vom staatlich sanktionierten Rassismus über die Weigerung der Reagan-Regierung, sich der AIDS-Krise anzunehmen bis hin zu den kriegerischen Auseinandersetzungen der Vereinigten Staaten. Als Reza Abdoh 1995 im Alter von nur 32 Jahren an AIDS verstarb, galt er bereits als eine der bedeutendsten Figuren des amerikanischen Avantgarde-Theaters. Kurz vor seinem Tod verfügte er, dass seine Stücke nicht neu aufgeführt werden dürfen. Hinterlassenschaften seiner Arbeit sind bis heute auf alten Videokassetten zu finden, die noch immer als Inspirationsquelle unter experimentellen Theaterensembles zirkulieren und die als Grundlage für die Ausstellung im MoMA PS1 (3. Juni – 3. September 18) und in den KW dienen. Kurator*innen: Bidoun (Negar Azimi, Tiffany Malakooti, Babak Radboy), Krist Gruijthuijsen In collaboration with MoMA PS1 New York, KW presents a solo exhibition around the work of the late Iranian theater director Reza Abdoh (1963–1995). Over a career that spanned twelve years, Abdoh pushed his actors—and audiences—to their limits. His aesthetic language was relentlessly, recklessly inventive, borrowing from fairy tales, BDSM, talk shows, raves, video art, and the history of avant-garde theater. The hallucinatory dreamscapes he produced spoke forcefully and eloquently to the ugly political realities of his time—from government-sanctioned racism to the Reagan administration’s refusal to acknowledge the AIDS crisis to warmongering at home and abroad. Reza Abdoh was already one of the most compelling figures in American avant-garde theater when he died of AIDS in 1995 at the age of thirty-two. Near the end of his life, Abdoh insisted that he didn’t want his plays to be restaged. Traces of his work were to be found on videotapes passed around experimental theater circles, many of which serve as the basis of the exhibition at hand. The exhibition at KW around Abdoh’s work is co-produced with MoMA PS1, where it was on display from June 3 to September 3, 2018. Curators: Bidoun (Negar Azimi, Tiffany Malakooti, Babak Radboy), Krist Gruijthuijsen
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2019-05-05
Künstler: Frank Wagner
Thema: *Please see below for english version* Die Ausstellung TIES, TALES AND TRACES ist der Arbeit des 2016 verstorbenen Kurators Frank Wagner gewidmet. Wagner hatte mit wegweisenden und international viel beachteten Ausstellungen zu kritischer Kunst, AIDS, Gender- und LGBTQI*-Themen großes Ansehen erlangt. Der Kurator, der sich selbst als Independent Curator bezeichnete, holte zahlreiche Künstler*innen oft noch vor ihrem internationalen Durchbruch nach Berlin und unterstützte die Realisierung ihrer Projekte mit außerordentlicher Intensität. In den KW erinnerte Wagner 1992/93 mit der Ausstellung David Wojnarowicz – Ein Gedenkraum / A Memorial Exhibition an das Schaffen des 1992 an den Folgen von AIDS verstorbenen Künstlers, dessen Arbeiten er mehrfach ausgestellt hatte. Als renommiertem und umtriebigem Akteur der Berliner Kunst- und Kulturszene gelang es Wagner durch seine institutionsübergreifenden Projekte und sein Verhandlungsgeschick, Akteur*innen unterschiedlichster künstlerisch-kultureller Bereiche zu fördern und miteinander zu vernetzen. Seine unabhängigen, projektgebundenen Tätigkeiten ließen ihn als Kurator flexibel bleiben, bescherten ihm jedoch ein Leben in existenzieller Unsicherheit. Dennoch gelang es Wagner, mit sensibler Radikalität seine politischen Fragestellungen zu gesellschaftlichen Verhältnissen, alltäglicher Gewalt, Rassismus, Kolonialismus, Faschismus, Homophobie und marginalisierter Sexualität konsequent zu verfolgen. Mit Mitteln der Kunst und seinem experimentellen kuratorischen Ansatz provozierte er unbequeme Diskurse und versuchte auch Menschen jenseits des Kunstbetriebes zu adressieren. Mit frühen Ausstellungen zu machtpolitischen Körperdiskursen, Genderfragen, Sexualität oder AIDS nahm Wagner eine Vorreiterrolle ein und gab der Politisierung des Privaten eine neue Dimension. Mit der Ausstellung in den KW, die im Wesentlichen auf Kunstwerken und Dokumenten aus Wagners Nachlass basiert, wird sein kuratorisches Schaffen in einem größeren Zusammenhang gewürdigt und ein Einblick in seine vielschichtige Arbeit ermöglicht. TIES, TALES AND TRACES. Dedicated to Frank Wagner, Independent Curator (1958–2016) ist eine Ausstellung der KW Institute for Contemporary Art, kuratiert vom RealismusStudio der neuen Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in Kooperation mit Between Bridges. Das RealismusStudio besteht aus Christin Lahr, Isabelle Meiffert, Ulrike Riebel, Vincent Schier und Susanne Weiß. Der ergänzende Ausstellungsteil im Projektraum Between Bridges wird kuratiert von Wolfgang Tillmans und Eugen Ivan Bergmann (1. Februar – 16. März 2019). Ort: KW Studio The exhibition TIES, TALES AND TRACES commemorates the work of curator Frank Wagner, who died in 2016. Wagner gained a reputation for his groundbreaking and internationally acclaimed exhibitions on critical art, AIDS, gender, and LGBTQI* topics. Wagner, who described himself as Independent Curator, often brought artists to Berlin before their international breakthrough and supported the realization of their projects with remarkable commitment. With the exhibition David Wojnarowicz – Ein Gedenkraum / A Memorial Exhibition at KW in 1992/93, Wagner commemorated the oeuvre of David Wojnarowicz, who died of AIDS in 1992 and whose work he exhibited multiple times. Through his cross-institutional projects and his negotiating skills, Wagner was a respected and tireless agent of the Berlin art and cultural scene, succeeding in promoting and connecting protagonists with the most disparate approaches. His independent, project-based activities allowed him to remain flexible as a curator, but also brought him a life of financial uncertainty. Nevertheless, Frank Wagner succeeded in resolutely pursuing his political examination of social relations, everyday violence, racism, colonialism, fascism, homophobia, and marginalized sexuality with sensitive radicalism. Through art and his own experimental curatorial approach, he provoked uncomfortable conversations and tried to address people beyond the art world. He took on a pioneering role with early exhibitions on political discourses of the body, gender issues, sexuality, and AIDS, giving new dimensions to the politicization of the private sphere. The exhibition at KW is primarily based on art works and documents from the estate of Frank Wagner. It commemorates his curatorial work in a broader context while giving an insight into his complex work. TIES, TALES AND TRACES. Dedicated to Frank Wagner, Independent Curator (1958–2016) is an exhibition by the KW Institute for Contemporary Art, curated by the RealismusStudio of the neue Gesellschaft für bildende Kunst (nGbK) in collaboration with Between Bridges. The RealismusStudio consists of Christin Lahr, Isabelle Meiffert, Ulrike Riebel, Vincent Schier, and Susanne Weiß. The complementary exhibition at the project space Between Bridges will be curated by Wolfgang Tillmans and Eugen Ivan Bergmann (February 1–March 16, 2019). Venue: KW Studio
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2014-01-19
Künstler: Christoph Schlingensief
Thema: "Für mich ist es sehr schön jetzt im Ausstellungsraum zu sein, weil dieser Ort eben tatsächlich von diesem Theatralischen auch wegholt. Ich bin hier nicht im Bild, ich muss hier auch nicht spielen, ich will hier auch nicht spielen, es ist etwas passiert, das wird gezeigt. Das gibt es ja nun in der bildenden Kunst öfter und es kann auch so gezeigt werden, dass der Betrachter damit sogar selber anfängt zu spielen. Und das ist doch das Größte." (Christoph Schlingensief)" Christoph Schlingensief (* 24. Oktober 1960 in Oberhausen; † 21. August 2010 in Berlin) war Filmemacher, Theaterregisseur, Aktionskünstler, Hörspielautor, Installationskünstler, Musiker, Opernregisseur, Sichtbarmacher und vor allem: Bildermacher. Er hat sich über jegliche künstlerischen, medialen und institutionellen Grenzen hinweggesetzt. Schlingensiefs Werk ist ausufernd, vielgestaltig und erzielt seine Wirkung durch stetige Fragmentierung, Gleichzeitigkeit, Entgrenzung, Inter- und Transmedialität. Mit der Ausstellung CHRISTOPH SCHLINGENSIEF geben die KW Institute for Contemporary Art in Berlin einen Einblick in sein umfassendes Werk. Durch seine radikale Aufforderung zur Stellungnahme, durch seine Bildfindungen, seine obsessive Verausgabung und ständige Heraus- und Überforderung aller Beteiligten nimmt Schlingensief eine Sonderstellung im gegenwärtigen Kunstgeschehen ein. Stets sind seine Filme, Inszenierungen, Aktionen und Performances auch eine Reaktion auf ihre Entstehungszeit und gesellschaftliche Zusammenhänge; sie kreisen um Themen wie Medieninszenierung, Gegenwartspolitik, deutsche Geschichte, Faschismus, Kirche und Familie. Dem sozialhistorischen und politischen Kontext der Arbeiten und ihrer gesellschaftlichen Brisanz sollen daher neben den Leitmotiven von Schlingensiefs künstlerischem Weg in der Werkschau besondere Aufmerksamkeit zukommen. Die Ausstellung wird ergänzt durch ein Rahmenprogramm sowie eine Publikation. Die Ausstellung Christoph Schlingensief ist kuratiert von Klaus Biesenbach, Anna-Catharina Gebbers und Susanne Pfeffer. Künstlerische Beratung: Aino Laberenz/Nachlass Christoph Schlingensief CHRISTOPH SCHLINGENSIEF wird gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Mit freundlicher Unterstützung von Volkswagen, der Rudolf Augstein Stiftung und der KW Freunde. Medienpartner: Der Freitag. FREUND! FREUND! FREUND!, Dokumentation, 1997, Film Still Abgebildet: Christoph Schlingensief, PASSION IMPOSSIBLE, 1997, (c) Ahoi Media, Hamburg
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2013-11-10
Künstler: Nader Ahriman, Matthew Antezzo, Wolfgang Betke, Daniel Biesold, Armin Boehm, Shannon Bool, Lutz Braun, Clara Brörmann, Maria Brunner, André Butzer, Marieta Chirulescu, Friederike Clever, Ben Cottrell, Kerstin Drechsel, Michaela Eichwald, Friederike Feldmann, Rainer Fetting, Shannon Finley, Hermann Gabler, Adrian Ghenie, Ellen Gronemeyer, Thilo Heinzmann, Valeria Heisenberg, Thomas Helbig, Anton Henning, Ull Hohn, Olaf Holzapfel, Andy Hope 1930, Helena Huneke, Nadira Husain, Dorothy Iannone, Leiko Ikemura, Sergej Jensen, Heike Kelter, Maja Körner, Thomas Kratz, Elke Silvia Krystufek, Michael Kunze, Ulrich Lamsfuß, Olga Lewicka, Bernhard Martin, Birgit Megerle, Florian Meisenberg, John Miller, Alexandra Müller, Michael Müller, Stefan Müller, Matt Mullican, Anne Neukamp, Frank Nitsche, Katrin Plavčak, Gunter Reski, Bernd Ribbeck, Willem de Rooij, Aura Rosenberg, Dennis Rudolph, Julia Rüther, Matthias Schaufler, Gerda Scheepers, Isa Schmidlehner, Erik Schmidt, Gunna Schmidt, Thomas Schroeren, Dominik Sittig, Despina Stokou, Daniela Trixl, Geerten Verheus, Vincent Vulsma, Klaus Weber, Marcus Weber, Dominic Wood, Amelie von Wulffen, Kailiang Yang und Claudia Zweifel sowie der KANZEL von Nina Rhode.
Thema: Painting Forever! ist eine Kooperation der Berlinischen Galerie, Deutsche Bank KunstHalle, KW Institute for Contemporary Art und Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin. Für den Auftakt des vom Berliner Senat initiierten Kooperationsprojekts haben die vier beteiligten Institutionen mit dem Titel Painting Forever! im ersten Jahr der zukünftig regelmäßig geplanten Zusammenarbeit den Schwerpunkt Malerei gewählt. KEILRAHMEN, der Beitrag der KW Institute for Contemporary Art, versammelt über 70 Werke von zeitgenössischen Malerinnen und Malern, die in Berlin arbeiten oder gearbeitet haben. Die Ausstellung gibt Einblick in Fragen und Themen, die heute mit den Mitteln der Malerei verhandelt werden, und untersucht, was das Medium Malerei für die zeitgenössische Kunst bedeutet, welchen Stellenwert es hat und welches Potenzial es birgt. Gezeigt werden sowohl Positionen von etablierten, als auch von (noch) unbekannten KünstlerInnen, die teilweise zum ersten Mal institutionell präsentiert werden. Die Arbeiten behandeln genuin malereispezifische Themen wie Licht und Komposition, setzen sich mit der Stofflichkeit von Malerei auseinander und loten die Möglichkeiten des Tafelbildes aus. Unterschiedliche Malereiauffassungen kommen zum Tragen und werden miteinander in Bezug gesetzt.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2013-11-10
Künstler: Merlin James
Thema: SIGNAL BOX ist Merlin James' erste institutionelle Ausstellung in Deutschland. Sie zeigt Arbeiten aus drei Jahrzehnten seines Schaffens und gibt einen Einblick in die Spannbreite seiner Bildsprache, in die Genres, mit denen er arbeitet, sowie in seine technischen und stilistischen Ansätze. James beschäftigt sich ausgehend von seinen Kenntnissen der Malereigeschichte mit den verschiedenen Möglichkeiten, heute Bilder zu malen. Er untersucht die Rahmenbedingungen, an die ein Gemälde gebunden ist und fordert diese immer wieder heraus, um neue Blickwinkel zu entdecken, von denen aus er die Welt adressiert.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2013-11-10
Künstler: Ute Adamczewski
Thema: Die Videoinstallation NEUE ORDNUNG von Ute Adamczewski beschreibt Berlin beispielhaft als eine durch ökonomische Modernisierung einerseits und kulturelle Historisierung andererseits geprägte Stadt. Einer Reihe von Interviews stehen filmische Perspektiven auf den Berliner Schlossplatz gegenüber. Die radikalen räumlichen und gesellschaftspolitischen Veränderungen seit dem Mauerfall lassen die neoliberalen und neokonservativen Tendenzen unserer Zeit in Berlin besonders gut erkennen.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2013-08-04
Künstler: Böhler & Orendt, Claire Fontaine, Goldin+Senneby, Daniel Keller
Thema: In den Finanzkrisen der letzten Jahre ist die Wette in Form von Spekulation allgegenwärtig geworden. Der Glaube an die Berechenbarkeit unserer Zukunft dominiert Politik und Gesellschaft. Was ist das Potenzial der Wette heute? Und was ihr Einsatz? Die Ausstellung VIER GEWINNT: DIE WETTE konfrontiert in den KW vier künstlerische Positionen miteinander, die sich auf analytische wie auch auf spielerische Weise mit Wetten im Spannungsfeld von Glauben und Ökonomie, vom Einzelnen und der Gesellschaft auseinandersetzen. So stellt Daniel Keller Hypothesen über absurde futuristische Jobbezeichnungen auf, die im Zuge der technologischen Entwicklung entstehen könnten, es aber mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht tun werden. Böhler & Orendt inszenieren eine Kreativworkshop-Situation mit transzendentem Lernziel. Hier wird das Publikum in die Lage versetzt, gleich vor Ort seine Bereitschaft zu beweisen, jenen persönlichen Einsatz zu erbringen, der nun einmal nötig ist, um das Wachstum weiter zu steigern. Goldin+Sennebys Installation The Discreet Charm untersucht Spekulationen am Finanzmarkt und Claire Fontaine aktiviert mit einer Performance am Eröffnungsabend ihre Installation Get Lost, in der sie Intimität und deren abrupte Zurückweisung im Kontext kapitalistischer Strukturen verortet. Mit der neuen Ausstellungsserie VIER GEWINNT bringen die KW künftig in unregelmäßigen Abständen vier KünstlerInnen und deren Werke zu einem Thema in einen Dialog.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2013-08-25
Künstler: Kader Attia
Thema: Mit REPARATUR. 5 AKTE zeigen die KW Institute for Contemporary Art die erste Einzelausstellung des algerisch-französischen Künstlers Kader Attia in Deutschland. Attia entwickelt eigens für die Räume der KW eine Installation in fünf Akten, die seine künstlerische Recherche zum Austausch zwischen europäischen und außereuropäischen Kulturen weiterverfolgt. Dabei bedient sich die Installation REPARATUR. 5 AKTE sowohl der europäischen Kunstgeschichte, als auch afrikanischer Kultgegenstände, und verbindet verschiedene historische und politische Orte sowie Zeitspannen, Medien und Materialien.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2013-01-20
Künstler: N.N.
Thema: Eins-zu-eins mit dem Werk, allein mit der Kunst – die Ausstellung ONE ON ONE schafft eine radikal konfrontative Intimität und einen direkten Dialog zwischen Künstler und Betrachter. Internationale Künstler werden neue, auf die Rezeption eines einzelnen Besuchers ausgerichtete Arbeiten in speziell dafür konzipierten Räumen präsentieren. In Opposition zu gigantischen Museumsarchitekturen mit weitläufigen Ausstellungshallen wird sich der Besucher durch einzelne separate Räume bewegen: Ob Aktions- oder Kontemplationsraum, Miniaturmuseum, Kabinett oder Nicht-Ort, ob performativ, installativ oder konzeptuell, abstrakt oder gegenständlich, utopisch oder heterotopisch – der künstlerischen Schaffung individueller Mikrokosmen sind jenseits der räumlichen keine Grenzen gesetzt. Einzelne abgeschlossene Raumeinheiten, bespielt mit divergierenden künstlerischen Positionen, werden die gesamte Ausstellungsfläche der KW besiedeln, um gänzlich neue, experimentelle Formen des Zeigens, des Ausstellens und des Sehens hervorzubringen. Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds, Berlin.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2012-10-21
Künstler: Wael Shawky
Thema: Der ägyptische Künstler Wael Shawky widmet sich in seinen filmischen, installativen und performativen Arbeiten Prozessen der Neuordnung sozialer und politischer Systeme, die im arabischen Raum seit Jahrzehnten zu beobachten sind. Durch Neuinszenierungen historischer Ereignisse mit Kindern oder Marionetten sowie mit den Mitteln inhaltlicher und formaler Verrückung und Verfremdung schafft er einen Übergangsraum zwischen Dokumentation, Fiktion und Animation. Liebevoll und detailliert produzierte Bühnenbilder und Kostüme, ein Reichtum der Bezüge auf literarische und historische Quellen sowie der bewusste Einsatz von Musik formen außergewöhnlich facettenreiche Filme, die uns Geschichte und Gegenwart neu denken lassen. Für seine Einzelausstellung in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin hat Wael Shawky eine raumgreifende neue Videoinstallation geschaffen. Ausgehend von seinen persönlichen Erfahrungen in Al Araba Al Madfuna in Oberägypten – der antiken Stadt Abydos –, inszeniert er mithilfe von Kindern die Geschichte eines dort ansässigen Schamanen neu: Als eine verheißungsvolle Gestalt mit Schnauzbart und einer Laterne in der Hand den Versammlungsraum der Gemeinde in Al Araba Al Madfuna betritt, lüftet sich ein unerwartetes Geheimnis, das unter dem Teppich in der Mitte des Raumes verborgen lag. Ein Loch im Boden verheißt Reichtum, und die Grabungen beginnen …
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2012-07-01
Künstler: Kuratiert von Artur Zmijewski.
Thema:
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2012-04-09
Künstler: Karen Finley, Tessa Hughes-Freeland, Richard Kern, Lung Leg, Lydia Lunch, Kembra Pfahler, Casandra Stark Mele, Tommy Turner, David Wojnarowicz, Nick Zedd
Thema: There will be blood, shame, pain and ecstasy, the likes of which no one has yet imagined. Nick Zedd Albtraumhafte Gewaltszenarien, dramatische Seelenzustände, perverse sexuelle Abgründe: Die bewusst auf Schock, Provokation und Konfrontation angelegten Filme des Cinema of Transgression zeugen von einer außergewöhnlichen Radikalität. In den 1980er Jahren ging eine Gruppe von Filmemachern in der New Yorker Lower East Side auf Kollisionskurs mit der amerikanischen Gesellschaft. Alle moralischen und ästhetischen Grenzen überschreitend, enthüllten sie in ihren Filmen eine soziale Härte, die auf gesellschaftspolitische Gleichgültigkeit trifft. In den teilweise mit geklautem Kameraequipment gedrehten Low-Budget-Filmen manifestieren sich scharfe Analysen des von Kriminalität, Brutalität, Drogen, Aids, Sex und Exzessen geprägten Lebens in der Lower East Side. Wenngleich die Bewegung bislang weitestgehend unbekannt blieb, hat das Cinema of Transgression nachfolgende Künstlergenerationen maßgeblich beeinflusst. YOU KILLED ME FIRST in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin ist die erste Ausstellung des Cinema of Transgression. Zutritt ab 18 Jahren Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds, Berlin.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2012-01-29
Künstler: Helen Mirra
Thema: In der Reihe künstlerischer Positionen, die sich mit Natur und Ordnungsprinzipien beschäftigen, nehmen die Arbeiten von Helen Mirra eine besondere Stellung ein. Sie entziehen sich idealisierenden Vorstellungen von Natur und zeugen von einer einerseits wissenschaftlich-experimentellen, andererseits kalligrafisch-meditativen Vorgehensweise und entfalten so Momente von Melancholie und Ordnung. Die neu produzierten Werkgruppen von Drucken und Frottagen, die auf Wanderungen in und um Bonn, Berlin und Zürich entstanden, eröffnen mit ihrem poetischen Minimalismus Assoziationsräume, in denen die Wahrnehmung der kleinen Dinge der Natur eine Belebung erfährt und unsere ethische Verantwortung gegenüber der Umwelt und ihrer Vielfalt mobilisiert wird. Kuratiert von Gabriele Horn Begleitveranstaltungen 26. November 2011, 17 – 22 Uhr: Helen Mirra / Ernst Karel: Swiss Mountain Transport Systems: multi-channel version Im Sommer und Herbst 2008 besuchte der Musiker Ernst Karel Helen Mirra, die sich wegen eines Stipendiums in der Schweiz aufhielt, und begleitete sie auf ihren Wanderungen in den Bergen. Karel machte eine Reihe von Audioaufnahmen von Transportmitteln, die sie zu den Ausgangsstationen der Wanderungen brachten. Karels Audio-CD mit dem Titel Swiss Mountain Transport System wurde bei dem Label Grünrekorder veröffentlicht. 2009 führten Mirra und Karel die Aufnahmen in der Taka Ishii Galerie im japanischen Kyoto auf, begleitet von Trommeleinlagen der Künstlerin. Davon inspiriert realisierten sie eine gemeinsame 68-minütige Acht-Spur-Version des Projektes. Diese Arbeit wird am Eröffnungstag im Dachgeschoss der KW zu hören sein. 27. November 2011, 17 Uhr: Helen Mirra / Ernst Karel: Location Recordings Präsentation von Mirras Filmen (16 mm, ohne Ton) und Karels Stereo-Audioarbeit, gefolgt von einem öffentlichen Gepräch Eintritt: 5 Euro Location Recordings ist eine Kooperation der KW Institute for Contemporary Art und Certain Sundays und findet in Zusammenarbeit mit dem Berliner Künstlerprogramm/DAAD statt.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2011-11-27
Künstler: A Prior Magazine, Gent | Afterall, London | AKV Berlin, Berlin | AND Publishing, London | Anita Di Bianco, New York/Berlin | Apparent Extent, Köln | Archive Books, Berlin | argobooks, Berlin | Art Metropole, Toronto | Automatic Books, Venedig | b_books, Berlin | ballabella papers, Berlin | Bartleby & Co., Brüssel | Bedford Press, London | Boabooks, Genf | BOM DIA BOA TARDE BOA NOITE, Berlin | Brinkmann & Bose, Berlin | Broken Dimanche Press, Berlin | Bücherbogen, Berlin | Bücher & Hefte, Berlin |
Thema: Zum dritten Mal hat MISS READ internationale Verleger und Künstler eingeladen, ihre Künstlerbücher in den KW Institute for Contemporary Art in Berlin zu zeigen. Als eigenständige Form spiegelt das Künstlerbuch in besonderem Maße zeitgenössische Praktiken des künstlerischen Arbeitens und Publizierens wider, die sich den Fragen der Präsentation und Zirkulation sowie neuen Strategien der Distribution widmen. Mit der Präsentation einer Auswahl von über 80 der in diesem Bereich aktivsten und spannendsten Positionen bietet MISS READ Gelegenheit, die zeitgenössische Künstlerbuchszene zu entdecken und direkt mit den Künstlern, Verlegern und weiteren Akteuren in Kontakt zu treten. MISS READ. Veranstaltungen Freitag, 25.11., 18–21 Uhr Samstag, 26.11., 15–19 Uhr Sonntag, 27.11., 15–17 Uhr Veranstaltungsprogramm zum Thema künstlerisches Publizieren: Mit einem Poetry-Gespräch von Jason Dodge und Dieter Roelstraete, Vorträgen von David Robbins und Nick Thurston, Präsentationen von Casco Issues, OEI magazine, Kunstverein Publications, einer Diskussion mit Triple Canopy und Project Projects, einer Performance-Lecture von Kerstin Cmelka, einer Lesung von Megan Francis Sullivan und einem Open Mike von The Piracy Project. Eintritt frei MISS READ für Kinder MISS READ lädt alle Kinder herzlich in eine eigens für sie errichtete Lese- und Bilderbuchecke ein. Workshop für Kinder ab 5 Jahren Sonntag, 27.11., 15–17 Uhr „selbst gemacht! Mein allererstes Künstlerbuch“ Unter der Leitung von Silke Feldhoff bekommen Kinder ab fünf Jahren die Möglichkeit zu zeichnen, zu drucken und zu collagieren, um schließlich ihr ganz eigenes Künstlerbuch zu produzieren. Anmeldung unter: info@kw-berlin.de Teilnehmerzahl: max. 15 Kinder. Die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Der Eintritt zum Festival und allen Begleitveranstaltungen ist frei. MISS READ ist eine Kooperation mit STADT LAND BUCH und findet auf Initiative der KW Institute for Contemporary Art, argobooks und Michalis Pichler statt. Projektleitung KW: Anke Schleper Das Programm ist eine Kollaboration von Anke Schleper, Axel John Wieder und Alexis Zavialoff. Gestaltung: Matthias Friederich, Julian von Klier mit Achim Lengerer, Reading The Aesthetics of Resistance
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2011-10-23
Künstler: Hanna Brandes, Michaela Eichwald, Agathe Fleury, Hella Gerlach, Daniel Müller-Friedrichsen, Martin Neumaier, Nina Rhode
Thema: Hanna Brandes, Michaela Eichwald, Agathe Fleury, Hella Gerlach, Daniel Müller-Friedrichsen, Martin Neumaier, Nina Rhode With KW69 #7 our series of exhibitions KW69 ends.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2011-11-13
Künstler: Adel Abdessemed, Abbas Akhavan, Kenneth Anger, Nadim Asfar, Taysir Batniji, Adam Broomberg und Oliver Chanarin, Paul Chan, Zeyad Dajani, Anita Di Bianco, Joana Hadjithomas und Khalil Joreige, Khaled Hourani, Iman Issa, Alfredo Jaar, Nedim Kufi, Iñigo Manglano-Ovalle, Gianni Motti, Adrian Paci, Walid Sadek, Taryn Simon, Sean Snyder, Hito Steyerl, Akram Zaatari
Thema: Die Bilder eines Terroranschlages können live verfolgt werden und gehen innerhalb von Sekunden um die Welt. Im UN-Sicherheitsrat wird ein Wandteppich mit Guernica-Motiv verhüllt, um bald darauf ein Satellitenfoto als zentrales Argument in der Legitimierung eines Krieges zu präsentieren. Bilder einer Exekution werden live ins Weiße Haus übertragen, doch kein Foto gelangt an die Öffentlichkeit. Rasant und unmittelbar verbreiten sich Bilder; sie erscheinen als einzige Zeugnisse, die uns ein Ereignis glaubhaft und erfahrbar machen können. Seeing is believing – und dennoch übersteigen Bilder unsere Vorstellungskraft sowie unseren Glauben an die Wirklichkeit. Die Erkenntnis, dass Bilder nicht einfach Repräsentanten außermedialer Wirklichkeit sind, sondern eigene Realitäten erschaffen, ist mittlerweile integraler Bestandteil zeitgenössischer Bildkompetenz. Die visuelle Gegenwärtigkeit politischer Ereignisse, die Politisierung von Bildern sowie die unkontrollierbare Geschwindigkeit ihrer Verbreitung haben in der gegenwärtigen Kunst zu einem konzentrierten Nachdenken über das Bild geführt. Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds, Berlin.
Ort: KW Institute for Contemporary Art bis: 2011-05-22
Künstler: Cyprien Gaillard
Thema: „Nun zur Hauptsache! Wie kommt alles nach Berlin?“ Carl Humann, September 1878 Die Erhaltung eines Monuments scheint auch immer seine Zerstörung zu beinhalten. Um städtische Architekturen, Kulturdenkmäler und Reliquien zu bewahren, erfolgt nicht selten ihre Überführung an andere Orte. Diese urbanen Verschiebungen lassen die Idee einer autonomen Geografie oder Archäologie verschwinden. Der Transfer ändert nicht nur die Geschichte des Ursprungsortes, sondern führt auch zu einer brachialen Umdeutung des vor der Zerstörung Bewahrten. Für seine Ausstellung in den KW Institute for Contemporary Art schafft Cyprien Gaillard (*1980) eine neue, raumgreifende Arbeit, die erst durch die aktive Missachtung ihrer Form die Komplexität ihrer Bezüge aufzeigt. Gleich einer öffentlichen Amnesie, verloren in der ausweglosen Interaktion mit dem Monument, wird die sukzessive Zerstörung zu einer Ästhetik des Widerstands. Mit freundlicher Unterstützung des Hauptstadtkulturfonds, Berlin. Öffnungszeiten: Di – So 12 – 19 Uhr, Do 12 – 21 Uhr Eintritt: 6 Euro, ermäßigt 4 Euro