Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2025-01-12
Künstler: Gabriele Münter, Wassily Kandinsky
Thema: Die erste Ausstellung der Stiftung Ahlers Pro Arte am neuen Standort – im Herzen der Herforder Kulturmeile und in unmittelbarer Nachbarschaft zum Museum Marta – widmet sich dem farbstarken Werk von Gabriele Münter (1877–1962). Präsentiert wird das Schaffen der deutschen Expressionistin von ihren frühen Arbeiten in Paris über die Werke aus der gemeinsamen Zeit mit Wassily Kandinsky und den Künstlern des Blauen Reiter bis zu ihrem Spätwerk der 1950er Jahre.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2022-12-11
Künstler: Carl Buchheister, Walter Dexel, Theo van Doesburg, Kurt Schwitters, Rudolf Jahns, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Lajos Kassák, László Moholy-Nagy, Lázló Peri, Oskar Schlemmer, Nikolai Michailowitsch Suetin u. a.
Thema: Vor einhundert Jahren – dem Jahr seiner Berufung an das Bauhaus Weimar – schuf Wassily Kandinsky den Zyklus „Kleine Welten“. Im selben Jahr 1922 tagte in Düsseldorf und Weimar die „Konstruktivistische Internationale“. Damit manifestierte sich der Beginn einer neuen Weltsprache der ungegenständlichen Kunst. In der Ausstellung sind neben Kandinsky auch dessen Bauhaus-Kollegen Oskar Schlemmer und László Moholy-Nagy vertreten, die diese neue Bildsprache maßgeblich prägten, aber auch die osteuropäischen Avantgardekünstler Lajos Kassák, László Peri und Nikolai Michailowitsch Suetin. Sie alle fanden ihren jeweils eigenen Weg in die Abstraktion. Ihre Werke bilden somit eine faszinierende Ergänzung zu denen Kandinskys und dokumentieren den internationalen Charakter dieser neuen Kunstrichtung. In Deutschland hatte der Konstruktivismus ausgeprägte regionale Zentren, zu denen insbesondere Weimar und Hannover zählten. Tonangebend in Hannover war die Künstlergruppe „die abstrakten hannover“ mit Kurt Schwitters, El Lissitzky, Carl Buchheister und Rudolf Jahns. Ihre Arbeiten bilden in der Ausstellung einen eigenen Schwerpunkt. Eine Werkgruppe von Eduard Steinberg zeigt beispielhaft die Auseinandersetzung späterer Künstlergenerationen mit den historischen Vorbildern und ist ein Beleg dafür, dass der Konstruktivismus nicht ein abgeschlossenes Kapitel der Kunstgeschichte darstellt, sondern nach wie vor schöpferisches Potential birgt.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2019-12-15
Künstler: u. a. Arman, August Macke, Erich Heckel, Adolf Menzel, Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Barlach, Max Beckmann, Pablo Picasso, Adolf Erbslöh, Alexander Kanoldt, Armand Guillaumin, Max Liebermann, Auguste Renoir, Kurt Schwitters, Alberto Giacometti, William Kentridge, Dieter Roth, Jacques Villeglé
Thema: Schon in den 1920er Jahren formulierte Walter Benjamin die auch heute oft ausgesprochene Befürchtung, das Buch sei tot und damit gehe eine Kulturepoche zu Ende, der die Gegenwart nur Zerstreuung und Oberflächlichkeit entgegensetzen könne. Tatsächlich scheinen die Konzentration und Sammlung, die das Lesen erfordert, in der digitalen Ära kaum noch möglich, und das Buch wird durch neue Medien ersetzt. Die von Cathrin Klingsöhr-Leroy kuratierte Ausstellung „Das Lesen in der Kunst. Lektürebilder - Bildlektüre“ wirft einen Blick zurück in die goldene Epoche des Lesens, in der das Buch noch ständiger Begleiter und in jeder Situation parat war. Sie versucht darzustellen, was Lesen bedeutet und was die Maler an dem Motiv lesender Frauen und Männer fasziniert hat. Dazu geht sie nicht nur von Bildern, sondern auch von literarischen Texten aus, die das Phänomen „Lesen“ analysieren. Schriftsteller und Philosophen beschreiben die Lektüre als einen kreativen Akt, der die im Text entworfene Welt jeweils individuell nachschafft und Gestalt annehmen lässt. In diesem Sinne sind die Darstellungen der Leserinnen und Leser bestimmt von deren Versunkenheit in den Text, von einer Faszination durch das Buch, die der Fixierung des Malers auf sein Motiv entspricht. Adolph Menzel, Max Liebermann, Auguste Renoir, Lovis Corinth, Pablo Picasso, Erich Heckel, August Macke, Max Beckmann, Albert Marquet und viele andere haben Lesende gemalt. Ihre Bilder üben eine besondere Anziehungskraft auf den Betrachter aus. Denn die Maler erfassen den Zustand der „kontrollierten Entrücktheit“ der Lesenden mit immer neuen bildnerischen Mitteln und zeigen einerseits das Individuum seit der Epoche der Aufklärung in zunehmender geistiger Unabhängigkeit, andererseits die Intimität und Privatheit, die sich im Akt des Lesens konstituieren, als einen privilegierten, geschützten Raum. In der Ausstellung geht es jedoch nicht nur um Bilder vom Lesen, sondern es geht auch um das Lesen von Bildern, die Buchstaben als Formelemente abstrakter oder auch gegenständlicher Darstellungen nutzen oder die die Geste des Schreibens mit der des Zeichnens, Malens oder Kritzelns in eins fallen lassen. Mit Werken von Alberto Giacometti, Paul Klee, Jacques Villeglé, Grisha Bruskin, Ivan Chuikov, Svetlana Kopystiansky, Beate Passow oder William Kentridge wird der Frage nachgegangen, wie das Lesen funktioniert: Wie verbinden sich Wort und Bedeutung, Zeichen und Bezeichnetes zu der die Leserinnen und Leser in ihren Bann ziehenden Vision? Bei der Betrachtung dieser Werke verdichtet sich die Gewissheit, dass das Entziffern der Buchstaben und das Verstehen der Wörter nicht reichen und dass das Wesentliche zwischen den Zeilen steht. Die rund 50 Exponate stammen zur Hälfte aus der ahlers collection. Die andere Hälfte sind Leihgaben aus Museen und privaten Sammlungen. Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog, der in der Stiftung Ahlers Pro Arte erhältlich ist. Begleitend zu der Ausstellung finden zwei Abendveranstaltungen statt (Anmeldung erforderlich): Am 15. November spricht Joachim Sartorius, Diplomat, Lyriker und Herausgeber von viel beachteten internationalen Anthologien, wie „Atlas der neuen Poesie“, über das Lesen. Sein erstes Schulheft, das er mit Schriftzeichen gefüllt hat, gehört zu den Exponaten der Ausstellung. Am 6. Dezember findet eine Lesung mit ergänzendem Musikprogramm statt. Der Schauspieler Raphael Dwinger liest Texte von Kurt Tucholsky, Marcel Proust, Vladimir Nabokov, Ingeborg Bachmann und anderen. Die Hannoveraner Geigerin und Bratschistin Elisabeth Kufferath spielt Musikstücke des 20. Jahrhunderts.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2018-12-09
Künstler: Max Beckmann, Albrecht Dürer, Alberto Giacometti, Dorothy Iannone, Yves Klein, Otto Müller, Gabriele Münter, Emil Nolde, Niki de Saint Phalle, Tom Wesselmann u. a.
Thema: BEAUTY, GODDESS, MOTHERHOOD, BATHING, SOLICITING, FULLFILLING UND FRAGMENT SIND TOPOI DER DARSTELLUNG VON FRAUEN MIT EINER LANGEN BILDTRADITION. WIE STEHEN WIR ZU DIESEN FRAUENBILDERN? Das weltweite Presseecho auf die Kunst-Aktion in der Manchester Art Gallery Anfang dieses Jahres, für die ein präraffaelitisches Gemälde entfernt wurde, auf dem unbekleidete Nymphen dargestellt sind, und die dadurch ausgelösten Diskussionen zeigen, dass die #MeToo-Bewegung längst auch in der Kunstwelt angekommen ist. Kunstwerke aus älteren Epochen ebenso wie aus der Gegenwart werden kritisch betrachtet und im öffentlichen und privaten Rahmen diskutiert, dies nicht selten hitzig und polemisch. Es geht um die Verbindung zwischen Macht und Sex, um die Definition der Rollen von Mann und Frau, um konservative Weltbilder und feministische Ideale – um das Verhältnis der Geschlechter zueinander. Auch unsere Ausstellung beschäftigt sich mit dieser aktuellen Debatte. In Anlehnung an die #MeToo-Bewegung wurde der Titel deshalb mit einem Hashtag versehen. Die Thematik selbst ist im Grunde nicht neu. Schon in der Antike, in Ovids Metamorphosen, konnte man von dem zypriotischen Bildhauer Pygmalion lesen. Der Künstler schuf eine Skulptur, in der er – unbewusst – sein Frauenideal formte. Er liebkoste seine Statue täglich und verliebte sich in sie. Seinem Sehnen nachgebend, erweckte die Göttin der Liebe und Erotik, Venus, das Kunstwerk zum Leben. Pygmalion erschuf sich sein Idealbild einer Frau genauso wie sich viele männliche Künstler späterer Zeiten Traumfrauen und Wunschszenen gestalteten. Ihr männlich geprägter, begehrender Blick formte Bildtraditionen von Schönheiten, von Prostituierten und Geliebten, von Göttinnen und Müttern und von Frauen, die nicht mehr mit ihrem ganzen Körper existieren, sondern von denen lediglich die Körperteile übrig bleiben, die dem Mann von Bedeutung erscheinen. Viele Exponate der Ausstellung, die zeitlich einen Bogen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart spannt, belegen dies. Dieser männliche Blick auf das Sujet Frau bleibt in der Ausstellung #DepictingWomen jedoch nicht unkommentiert. Jeder Themengruppe ist mindestens eine Position einer Künstlerin an die Seite gestellt, die den Topos mit ihrer Arbeit hinterfragt. Daneben finden sich nicht minder kritische Stellungnahmen männlicher Künstler. Ein Schwerpunkt liegt auf Kunstwerken, die ihren gedanklichen Ausgangspunkt in den 1960er- und 70er-Jahren haben – der Zeit des Aufbegehrens gegen konservative Weltbilder und des feministischen Aufbruchs. Die Gegenüberstellung von traditionellen Frauendarstellungen und jüngeren Arbeiten, die überkommene Rollenbilder ironisch, witzig oder kritisch reflektieren, fordert nicht nur dazu auf, die eigene Positionierung hierzu zu überprüfen, sondern wirft weitere Fragen auf: Wie sieht der weibliche Blick auf das Motiv Frau aus? Sehe ich einem Kunstwerk an, ob es von einer Frau oder einem Mann geschaffen wurde? Gibt es überhaupt eine speziell weibliche Sichtweise? Außerdem: Wie definieren sich Frau und Mann? Gibt es eine duale Ordnung der Natur, die das Denken der Personen bestimmt? Oder sind es ausschließlich gesellschaftlich definierte Rollen, denen sich die Menschen durch ihre soziale Prägung (mehr oder weniger) anpassen? So verschiedene Denker und Denkerinnen wie Friedrich Nietzsche und Simone de Beauvoir vertraten schon diese These. Aber was sieht man in den Kunstwerken? Die Ausstellung #DepictingWomen stellt Fragen nach Frauenbildern, die in der Kunst transportiert werden. Die annähernd 90 Exponate stammen, bis auf wenige Leihgaben, aus der ahlers collection. Zu der Ausstellung erscheint ein Katalog, der in der Stiftung Ahlers Pro Arte erhältlich ist. Abbildung: Niki de Saint Phalle Little Nana, 1968 Gips, bemalt, 16 x 14 x 12,5 cm ahlers collection © Niki Charitable Art Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2018
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2018-06-10
Künstler: Paula Modersohn-Becker, Otto Modersohn
Thema: Wie kein zweiter Ort in Deutschland steht der Name Worpswede für den behutsamen Aufbruch der Kunst um 1900 in die Moderne: Ab 1889 schlossen sich hier die Künstler Fritz Mackensen, Hans am Ende, Otto Modersohn, Fritz Overbeck und Heinrich Vogeler zu einer Künstlergruppe zusammen. Kurz vor der Jahrhundertwende kamen Paula Becker, Clara Westhoff und Ottilie Reyländer, zunächst als Schülerinnen der Worpsweder Maler, hinzu. Die Künstlerkolonie Worpswede steht dabei für die Überwindung der traditionellen akademischen Malerei durch das Malen vor der Natur. Intensiv wurden Fragen der Freilichtmalerei und der Komposition erörtert. Otto Modersohn und Paula Becker, die 1901 heirateten, arbeiteten dabei kontinuierlich an der Entwicklung neuer Bildideen. Durch ihr Pendeln zwischen Worpswede und Paris trug vor allem Paula Modersohn-Becker zwischen 1900 und ihrem frühen Tod 1907 entscheidend dazu bei, den Aufbruch der Künstler in Worpswede mit den Ideen der Pariser Moderne zu verbinden. Sie entwickelte dabei Kompositionen und Bildkonzepte von bis dahin unbekannter Kraft. Die ‚Kabinettausstellung’ in der Stiftung Ahlers Pro Arte führt Werke von Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn zusammen und präsentiert somit exemplarisch den Impuls, der von der Künstlerkolonie Worpswede ausging und dazu beitrug, die Epoche der Avantgarden im frühen zwanzigsten Jahrhundert einzuleiten. Die Ausstellung wird begleitet von zwei Lesungen, die die Zeit und den Geist dieses Aufbruchs anschaulich machen. Anmeldung für unseren Verteiler unter www.ahlers-proarte.com
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2017-12-10
Künstler: u.a. Max Beckmann, Alexej von Jawlensky, Lovis Corinth, Man Ray, Alberto Giacometti, Francis Bacon, Horst Janssen, Dieter Roth,Timm Ulrichs, Arnulf Rainer, Joseph Beuys, Andy Warhol, Katsura Funakoshi, Yue Minjun, Guo Jin, Qi Zhilong, Xue Song, Qiu Zhijie, Zeng Fanzhi und Zhang Xiaogang
Thema: Ist Dieter Roths Selbstbildnis als Loch in gleicher Weise als Porträt zu erachten wie Rembrandts Selbstbildnis mit Barett? Wo der eine sein Antlitz detailgenau beschreibt, bringt sich der andere in Form eines weißen „Lochs“ zum Verschwinden. Ohne das Gesicht desjenigen, der hier ein Bild von sich selbst geben möchte, kann die Identität nicht festgestellt, geschweige denn über Ähnlichkeit oder künstlerische Treffsicherheit diskutiert werden. Der Bildtitel lässt jedoch keinen Zweifel zu, denn mit seiner selbstironischen Behauptung, ein „Loch“ zu sein, macht Roth deutlich, dass allein die Absicht des Künstlers darüber entscheidet, ob das „Loch“ ein Selbstporträt ist oder nicht. Die Ausstellung schlägt eine Brücke zwischen traditionellen Porträts und abstrakten Bildnissen. Der Wandel des geläufigen Ähnlichkeitsbegriffs spinnt sich als roter Faden entlang höchst unterschiedlicher Werkbeispiele, mit denen der Betrachter die erprobten Möglichkeiten der Identitätsbeschreibung erkunden und die Grenzen der Gattung ausloten kann: Physiognomische Verzerrungen und Dekonstruktionen, Porträts ohne Antlitz sowie Maskenund Rollenspiele sind Facetten einer modernen Bildniskunst, bei der Porträtähnlichkeit nur eine unter verschiedenen Optionen ist. Die von Michael Kuhlemann kuratierte Ausstellung zur Porträtkunst des 20. Jahrhunderts, beginnend - gewissermaßen als Prolog - mit einer Reihe von Selbstdarstellungen Rembrandts, konfrontiert Werke der westlich-europäischen Avantgarde mit solchen aus anderen Kulturkreisen, insbesondere aus China. Gezeigt werden Arbeiten u.a. von Max Beckmann, Alexej von Jawlensky, Lovis Corinth, Man Ray, Alberto Giacometti, Francis Bacon, Horst Janssen, Dieter Roth,Timm Ulrichs, Arnulf Rainer, Joseph Beuys, Andy Warhol, Katsura Funakoshi, Yue Minjun, Guo Jin, Qi Zhilong, Xue Song, Qiu Zhijie, Zeng Fanzhi und Zhang Xiaogang. Der intime Ausstellungsort eines ehemaligen Wohnhauses bietet den passenden Rahmen gerade für dieses Genre der bildenden Kunst und erlaubt es, Werke von musealem Rang in privater Atmosphäre zu erleben. Die Hängung der über 70 Exponate, die sämtlich aus den Beständen der ahlers collection stammen, folgt dem Beispiel, das für private und öffentliche Sammlungen von Künstlerbildnissen geläufig ist: in mehreren Reihen übereinander, in dicht gedrängter Eintracht und nur durch die Vorgaben der räumlichen Architektur gegliedert. Foto: Zeng Fanzhi, Mask Series no. 25, 1997, ahlers collection © 2017 Zheng Fanzhi
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2014-08-03
Künstler: August Macke
Thema: Zum 100. Todesjahr von August Macke (1887-1914) zeigt die Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte in Kooperation mit der Stiftung Sammlung Ziegler, Mülheim an der Ruhr, eine Übersichtsausstellung des rheinischen Expressionisten. Mit rund 60 Werken werden Themenkreise im Kontext von Vorstudien und Variationen aufgezeigt, die dem Besucher Einblicke in den schöpferischen Prozess der Bildfindung gewähren.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2014-04-21
Künstler: Niki de Saint Phalle
Thema: Die Ausstellung kreist um jenen Wendepunkt, als Niki Mathews ihren Künstlernamen – Niki de Saint Phalle – annahm, ihre ersten Schießbilder (Tirs) schuf und sich dem Nouveau Réalisme anschloss. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Nachlassverwaltung von Niki de Saint Phalle und der Galerie Georges-Philippe & Nathalie Vallois. Sie wurde zuvor in Paris gezeigt und ist in Deutschland nur in der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte in Hannover zu sehen – der Stadt, in der das Werk der Künstlerin besonders präsent ist. Niki de Saint Phalle, Green Sky, Mai 1961 © 2013 Niki Charitable Art Foundation / ADAGP, Paris
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2014-01-05
Künstler: Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Edvard Munch, Rembrandt van Rijn, Dieter Roth, u.a.
Thema: Die Ausstellung zeigt eine Auswahl von Druckgraphik aus fünf Jahrhunderten, wobei der Blick einzig auf Schwarz-Weiß-Drucke gelenkt wird. Wohl kein zweites Medium der Bildenden Kunst verfügt über ein ähnliches Spektrum an experimentellen Möglichkeiten und damit ästhetischen Wirkungen. Mit Werken großer alter Meister wie Dürer und Rembrandt spannt sich der Bogen ins 20. Jahrhundert zu Künstlern wie Kirchner, Munch und Beckmann bis hin zu Dieter Roth. Hendrick Goltzius, Der Fahnenschwinger, 1587
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2013-08-25
Künstler: Dmitri Prigov, Mikhail Shvartsman, Grisha Bruskin, Ilya Kabakov u.a.
Thema: Die Ausstellung präsentiert zwölf der wichtigsten nonkonformistischen russischen Künstler mit rd. siebzig Gemälden, Skulpturen und grafischen Arbeiten vorwiegend aus den 1960er bis 1980er Jahren. Ausgehend von Alexej von Jawlensky wird die Tradition des Metaphysischen, Transzendenten in der russischen Kunst aufgezeigt, und zwar nicht nur bei der Gruppe der „Moskauer Metaphysiker“, sondern auch bei „Konzeptualisten“ wie etwa Ilya Kabakov. Gezeigt werden neben Werken der Sammlung Ahlers Leihgaben aus bedeutenden europäischen und amerikanischen Museen sowie Privatsammlungen. Erik Bulatov, aus der Serie Incompatible Spaces (Land-Sky) 1994 © VG Bild-Kunst Bonn 2013
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2013-04-01
Künstler: William N. Copley
Thema: William N. „Bill“ Copley (1919-1996) ist seit Mitte der 1940er Jahre ein wichtiger Vermittler zwischen den Surrealisten und der Pop-Art-Bewegung und gehört zu den eigenwilligsten Persönlichkeiten der Kunstszene. Copley setzt sich in seinen Bildern auf ironische Weise mit dem erotischen Spiel zwischen Mann und Frau in all seinen Facetten auseinander. Die umfassende Retrospektive präsentiert Werke aus allen Schaffensphasen. Ein Großteil der Arbeiten stammt aus dem Nachlass des Künstlers und wurde bislang kaum öffentlich gezeigt. Bildunterschrift: William N. Copley, Herself an Exile, 1948, © VG Bild-Kunst, Bonn 2012
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2012-10-21
Künstler: Emil Nolde
Thema: Zwischen 1911 und 1929 schuf Emil Nolde zahlreiche Stillleben mit exotischen Masken und Figuren. Dank einer engen Zusammenarbeit mit der Nolde Stiftung Seebüll, bedeutenden Museen und privaten Sammlungen kann diese Werkgruppe mit vielen wichtigen Beispielen präsentiert werden. In den rund 30 Gemälden, ergänzt durch Aquarelle und Druckgraphik, begegnet uns Nolde als Südsee-Reisender und passionierter Sammler kulturhistorischer Objekte, als Schöpfer glühender Farbkompositionen, aber auch als unkonventioneller und kosmopolitischer Künstler.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2012-06-17
Künstler: George Grosz
Thema: Anhand von rund 60 hochkarätigen, teils noch nie ausgestellten Aquarellen, Zeichnungen und Collagen wird das Werk von George Grosz vom Beginn der künstlerischen Laufbahn bis zu den späten Jahren vorgestellt. Der Titel der Ausstellung zitiert nicht nur das berühmte, 1844 entstandene Gedicht von Heinrich Heine, sondern nimmt auch Bezug auf ein verschollenes Grosz-Hauptwerk von 1918. Zu dem Gemälde ist 2010 eine bedeutende Vorstudie in Aquarell aufgetaucht, die im Herbst vergangenen Jahres im Max Ernst Museum Brühl und jetzt in Hannover erstmals öffentlich gezeigt wird. Bildunterschrift: George Grosz, „Deutschland, ein Wintermärchen“, 1918, © VG BILD KUNST, Bonn 2011
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2012-01-22
Künstler: T. Lux Feininger
Thema: T. Lux Feininger - Welten-Segler 29. Oktober 2011 - 22. Januar 2012 Die Ausstellung präsentiert rund 60 Ölbilder, Zeichnungen und Fotografien aus der frühen künstlerischen Periode von T. Lux Feininger und ehrt damit den jüngsten der drei Söhne von Lyonel Feininger. Schon im Alter von 16 Jahren kam T. Lux Feininger, geboren am 11. Juni 1910 in Berlin, an das Bauhaus in Dessau, wo er bei Oskar Schlemmer in der Bühnenklasse studierte. Er widmete sich zunächst der Fotografie, ab 1929 verstärkt auch der Malerei. 1932 verließ er Deutschland in Richtung Paris und emigrierte noch vor seinen Eltern 1936 in die Vereinigten Staaten. Am 7. Juli 2011, im Alter von 101 Jahren, verstarb T. Lux Feininger in Cambridge (Massachusetts). In Deutschland ist sein Werk bislang vor allem einem kleineren Kreis von Liebhabern bekannt, aus deren Sammlungen die Mehrzahl der nur sehr selten gezeigten Werke entliehen werden konnte.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2011-09-18
Künstler: François Dufrêne, Raymond Hains
Thema: Über ihre künstlerische Freundschaft als Affichisten hinaus verband François Dufrêne und Raymond Hains eine intensive Beziehung zum Schreiben. Beide gelten als die Poeten unter den Nouveaux Réalistes, wobei sich die Technik des einen von der des anderen unterschied, durch Dufrênes Rückgriff auf Reim und Vers einerseits und Hains‘ bis ins Unendliche aufgelöste Sprache andererseits. Anhand ausgewählter Werke wird die enge Verbindung zwischen Poesie und bildender Kunst verdeutlicht. Die Ausstellung wird kuratiert von Bernard Blistène, einem der Direktoren des Centre Pompidou in Paris. (Abbildung: Raymond Hains, Cet homme est dangereux, 1957 © VG Bild-Kunst, Bonn 2011)
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2011-03-13
Künstler: Feininger
Thema: Die Präsentation des künstlerischen Werkes von Lyonel Feininger hat in dem Gebäude der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte in der Warmbüchenstraße eine lange Tradition. Hier fanden nach den Jahren der Verfemung und des Zweiten Weltkriegs 1951, mit 40 Aquarellen, und 1954, mit 89 Gemälden, Aquarellen und Zeichnungen die beiden ersten größeren Feininger-Ausstellungen statt. Und bereits 1919, drei Jahre nach ihrer Gründung, veranstaltete die Kestner-Gesellschaft in Hannover eine Ausstellung, in der Arbeiten von Feininger und Paul Klee gezeigt wurden. 1926 war Feininger in einer Ausstellung zum Bauhaus Dessau vertreten, 1932 folgte eine umfassende Einzelausstellung. Das Werk von Lyonel Feininger, der 1871 in New York geboren wurde und zeitlebens amerikanischer Staatsbürger war, wird meist aus zwei unterschiedlichen Perspektiven wahrgenommen. Zum einen gilt er als der Maler der kristallinen Architektur thüringischer Dörfer und Kirchen, zum anderen als Schöpfer lichtdurchfluteter, transparent übereinander geschichteter Farbflächen, die atmosphärisch aufgeladene Stimmungen in all ihren Variationen wiedergeben. Die Ausstellung in der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte konzentriert sich auf einen anderen Aspekt, nämlich auf Schiffe und das Meer als die über das gesamte Schaffen hinweg wichtigste Themen- und Bildwelt des Künstlers. Sie zeigt Feiningers Leidenschaft für die vielfältigen landschaftlichen Motive und meteorologischen Phänomene an der See, stellt ihn vor als versierten Kenner verschiedenster Schiffstypen, als interessierten Chronisten des Lebens an Strand und Küste. Die Ausstellung dokumentiert Feiningers prägende Begegnung mit der Ostsee zu einer Zeit, in der er sich gerade von den skurrilen Figurenbildern seines Frühwerkes zu lösen begann. Mit dem Aufenthalt an der Lübecker Bucht 1921, die er gemeinsam mit Wassily Kandinsky und dem Begründer des Bauhauses, Walter Gropius, besuchte, begann Feiningers künstlerisches Interesse an der weiten, sich ständig in ihrer Stimmung verändernden Ostsee. Seit dem ersten Besuch des pommerschen Dorfes Deep, das direkt an der Mündung der Rega in die Ostsee lag, wurden das Meer und die darauf fahrenden Boote, Segelschiffe und Dampfer zum zentralen Thema seines Schaffens. Feiningers mehrmonatige Sommerreisen, die für ihn Arbeitsurlaube fernab vom Dessauer Bauhaus, an dem er seit 1919 lehrte und arbeitete, waren, setzten sich bis 1935 jährlich fort - im letzten Jahr allerdings aus Vorsicht ohne seine Gattin Julia, die als Jüdin Anfeindungen ausgesetzt war. Im Sommer 1936 erhielt er einen Lehrauftrag in Kalifornien. Nach einer gemeinsamen Reise in die Vereinigten Staaten von Amerika, dem ersten Besuch Feiningers in seiner Heimat seit der Ankunft in Europa 1887, beschloss das Paar, im folgenden Jahr Deutschland zu verlassen und nach New York überzusiedeln. Für Feininger war dieser Schritt einerseits, verglichen mit anderen deutschen Emigranten, einfach, weil er Sprache und Kultur in den USA kannte. Andererseits musste er seine Motive, somit sein gesamtes künstlerisches Fundament, in Deutschland zurücklassen. Bis zu seinem Tod waren es die Dünen am Strand von Deep und die Segelschiffe auf der Ostsee, die aus der Erinnerung heraus das Spätwerk des Malers bestimmten. Die Ausstellung beleuchtet mit rund 50 Arbeiten aus den Jahren 1910 bis 1955 alle Facetten der Beschäftigung Feiningers mit Schiffen und Meer. Gezeigt werden Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Holzschnitte, die teils aus Museen, teils aus vorwiegend norddeutschen Privatsammlungen stammen und oft seit Jahrzehnten nicht mehr öffentlich zu sehen waren. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Die Ausstellung wird von Ulrich Luckhardt kuratiert, der sich auf Lyonel Feininger spezialisiert hat und international als einer der besten Kenner seines Werkes gilt. (Abbildung: Lyonel Feininger, Rotes Meer mit blauer Barke, 1912, © VG BILD KUNST, Bonn 2010)
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2010-10-17
Künstler: Dieter Roth
Thema: Zum 80. Geburtstag von Dieter Roth widmet ihm die Stiftung Ahlers Pro Arte - Kestner Pro Arte in Hannover eine umfassende Ausstellung, die eine bedeutende Auswahl von Kunstwerken dieses Künstlers präsentiert und, neben wichtigen Leihgaben, aus der einzigartigen Sammlung der Stiftung stammt.# In der Ausstellung findet sich neben den typischen Objekten von Dieter Roth eine beachtliche Anzahl von Collagen, Zeichnungen, Aquarell-Studien und Druck-Graphiken, die alle als nie vollendete Dokumente eines Prozesses gesehen werden müssen, der permanenten Veränderungen unterworfen war. Wichtig sind vor allem die vielen Bücher und Buchobjekte aus seiner Hand. Diese gehören zu den bildweltlichen und konzeptuellen Ausgangspunkten seines Schaffens und standen immer im Zentrum des sammlerischen Interesses der Stiftung.# Dieter Roth wurde am 21. April 1930 in Hannover als Sohn einer Deutschen und eines Schweizers geboren. Maler, Zeichner, Typograph, Dichter, Verleger, Bildhauer, Komponist, Professor .... Dieter Roth ist im weitesten Sinne des Wortes ein Künstler, der sich immer auf eine „mentale Reise in fiktive Welten“ begab.# Von 1947 bis 1951 erlernte er die graphischen Techniken und widmete sich als Zeichner-Ätzdrucker hauptsächlich der Öffentlichkeitsarbeit. 1951 gründet er zusammen mit zwei Freunden die Zeitschrift „Spirale“. Einige Zeit später entstanden noch andere Zeitschriften, wie zum Beispiel 1975 „la revue por tout“ (Zeitschrift für alles) und 1984 Fachzeitschriften wie „Kopics, Kallix und Island“. In der Zwischenzeit drehte er 1954 seinen ersten Film.# Sein erstes Buch (ein Kinderbuch) erschien 1957. Dabei handelte es sich eher um eine Montage von neo-dadaistischen Elementen, bestehend aus Wörtern und Bildern.# Gleichzeitig war er beteiligt an „Aktionen“ mit Happenings und Performances innerhalb der Fluxus-Bewegung der sechziger und siebziger Jahre. Dieter Roth war oft zwischen Europa und den Vereinigten Staaten von Amerika unterwegs und lebte in Bern, Kopenhagen, New York, Philadelphia, Reykjavik, Stuttgart, Hamburg, Düsseldorf, Basel und Amsterdam, wo er neben seiner künstlerischen Tätigkeit an verschiedenen Institutionen im In- und Ausland unterrichtete. 1974 veröffentlichte Dieter Roth die Ausgaben „Dieter Roth und die Familien“ in „Pictures in zoug“.# Sein Schaffen beinhaltet neben vielen Schriften auch zahlreiche Objektwerke aus organischen Materialien (Kräuter, Schokolade, Wurstwaren). Auf diese Weise zeigte er den Zerfall und die Konflikte des menschlichen Verhaltens auf. Dabei machte er häufigen Gebrauch von alltäglichen Materialien und Gegenständen und arbeitete auch mit Papier in anderer Form sowie mit Objekten aus Papier.# Er organisierte selbst viele Ausstellungen, sowohl in Eigenregie als auch mit anderen Künstlern. Seit 1960 arbeitete er eng mit Künstlern wie Richard Hamilton, Daniel Spoerri, Stefan Wewerka und Arnulf Rainer zusammen. Er hinterließ eine umfangreiche Sammlung an Postkarten und führte intensive Briefwechsel - die Postkarten an Dorothy Iannone sind in der Ausstellung eindrucksvoll präsentiert.# Jeder Versuch und jede Linie, jede Kunstrichtung entfaltet sich bei Dieter Roth als ‚Markenzeichen’ seiner Spontaneität, und seiner Fantasie gibt er Ausdruck in melancholischen Farben, die er jedoch mit dem nötigen ‚fransigen’ Humor umgibt, ohne die Harmonie zu stören. Bauen und Vernichten, Zerfall und Transformation, Akkumulierung und Reproduktion tauchen auf als Quintessenz seines Werkes.# Dieter Roth starb 1998 in Basel. Besonders in seinen letzten Lebensjahren verband ihn eine tiefe Freundschaft mit Jan Ahlers.# Die Ausstellung wird kuratiert von Jan Hoet. Der 1936 geborene Belgier machte sich unter anderem 1986 mit der Ausstellung „Chambres d´Amis“ einen Namen im internationalen Ausstellungskontext. Sein überzeugendes Engagement für die Kunst führte 1992 zu seiner Ernennung als Leiter der weltbekannten documenta IX in Kassel. Nicht zuletzt durch seine Energie bekam die documenta eine neue Bedeutung. Das von Jan Hoet aufgebaute S.M.A.K. Stedelijk Museum voor Actuele Kunst in Gent, Belgien gehört zu Europas renommiertesten Häusern für Gegenwartskunst. Für seinen „Mut, Kunst auf ungewöhnlichen Wegen der Öffentlichkeit nahe zu bringen”, wurde er im Herbst vergangenen Jahres mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2010-09-14
Künstler: Philippe Pasqua
Thema: Philippe Pasqua agiert spontan und direkt vor seinen großen Bildfeldern. Das fortwährende Thema sind das menschliche Gesicht, der menschliche Körper; Körper und Gesicht interes-sieren ihn gleichermaßen wegen ihrer Aussagekraft über die Person, die ihre Träger sind. Das Werk von Pasqua erscheint spontan und direkt, ist aber gekonnt und kalkuliert ins Format gesetzt: Seine großformatigen Porträts besetzen fast die gesamte Bildfläche allein mit dem menschlichen Gesicht, und seine Figuren, die posieren und sich präsentieren, sind ebenfalls Format füllend und das Format gelegentlich sprengend angelegt. Pasquas Blick ist einer, der an den Erfahrungen der modernen Fotografie und des Kinos geschult ist; spontan und schnell in der Bewegung des Malens erfasst, sitzen die Dargestellten im Format.#Über die Jahre der Arbeit finden sich immer wiederkehrende Figuren in diesen Bildern. Ar-naud etwa, der seine Behinderung stolz im Porträt zur Schau trägt; Constance, die als Akt-modell ohne Scheu posiert, in all den Positionen, die das klassische Aktporträt zulässt ebenso wie in jenen Posen, die erotischen Magazinen entnommen sind. Auch die Befragung des eigenen Bildnisses in den wiederholten Selbstporträts ist bei Pasqua unübersehbar. Solche Annäherungen an das Bildnis sind nur zu erklären aus dem unmittelbaren Schauen des Künstlers, aus seinem Interesse am Gegenüber, seiner Lust an der Konfrontation und der Gegenüberstellung mit dem gesehenen und formulierten Bild des Anderen. Das schließt auch das eigene Bildnis mit ein: Denn was der Künstler sieht, im Spiegel, im Foto, in vorbereitenden Zeichnungen, das findet sich transportiert im großen Porträt, anders gesehen und sich selbst fremd, wieder.#Pierre Restany hat 2001 in einem Text über Philippe Pasqua davon gesprochen, dass dieser in seinen Bildern einen grundsätzlichen "Humanismus" verfolgt, eine "Art und Weise, sich frei zu fühlen". Der betrachtende Künstler ist nicht allein Voyeur, nicht nur interessiert Sehender, sondern einer, der den anderen sieht, den Menschen, der ihm gegenübersteht, und ihm eine große, spontane und überraschende Form setzt. Alle seine Figuren, selbst die Rückenfiguren, sind uns zugewandt gedacht; in der Regel forcieren die Porträtköpfe den Blick aus dem Bild heraus und haben uns voll im Blick, verweigern den Blick nur selten durch das Senken der Augen.#Zeichnerisch und malerisch ist Pasqua eine überraschende Position, eine, die sich – vielleicht auch, weil der Künstler autodidaktisch gebildet ist – wenig um Traditionen und Konnotationen mit zeitgenössischer Kunstpraxis kümmert. Unbekümmert, selbst erschaffen, von hohem malerischem Vermögen getragen formuliert er seinen Blick auf die Welt. "Die Botschaft von Philippe Pasqua ist eine Lehrstunde über die Freiheit in der Malerei." (Pierre Restany, 2001)#Ulrich Krempel
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2009-06-14
Künstler: George Legrady Zhang Xiaogang, Yue Minjun, Zeng Fanzhi, Fang Lijun...
Thema: Die Ausstellung „China in Transition“ in der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte tritt in eine zweite Phase ein. Die erfolgreiche Schau, die zeitgenössische chinesische Malerei und Plastik sowie Fotografien des in Ungarn geborenen und in den USA lebenden und arbeitenden Medienkünstlers George Legrady zeigt, wird um wichtige Werke ergänzt und bis zum 3. Mai 2009 fortgesetzt./Neu zu sehen ist eine bedeutende Werkgruppe des 1973 geborenen Pekinger Künstlers Liu Bolin. Er ist vor allem mit seinen Camouflage-Bildern bekannt geworden, in denen er zum Teil seiner Umgebung wird und förmlich mit ihr verschmilzt. Die Bilder sind weit davon entfernt, nur ein dekoratives, malerisches Spiel zu sein, sondern höchst ambivalent. Einerseits setzen sie symbolhaft die verschlingende Kraft eines autoritären Staates ins Bild, der sich seine Subjekte ideologisch unterwirft. Andererseits lassen sie in ihrer Anpassung an die Umgebung auch an eine militärische Strategie denken, bei welcher derjenige am effektivsten Widerstand leistet, der sich in Feindesland wie ein „Fisch im Wasser“ (Mao) bewegt./Nicht weniger ambivalent ist Liu Bolins Skulpturengruppe aus zehn Figuren, „Rote Hand (Reflektion)“ (2007), welche die Stiftung neu präsentiert. Die Population der Plastiken aus glänzendem Kunstharz zeigt immer wieder dieselbe Figur, eine Art kindlichen Mann mit großem Kopf und dünnem Körper, der in allen möglichen Posen und Situationen dargestellt ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei der Gegensatz der Farben weiß und rot. Mal besetzen sie in symbiotischer Weise ein und dieselbe Figur, so wenn sich der weiße Kopf der Plastik in eine rote Hand schmiegt. Oder eine rote Hand reckt sich in die Höhe und zerquetscht zwischen ihren Fingern eine kleine weiße Figur. Dann herrscht Krieg - wie zwischen den „Weißen“ und „Roten“ in der Anfangszeit des Kommunismus. Daneben gibt es noch die monochrome rote Plastik, deren Schädel in ebenso surrealer wie anspielungsreicher Weise von einem Flugzeug gerammt wird./In hohem Maße komplex ist die Monitorarbeit „Blink“ (2007) von George Legrady. Durch seine analogen Fotoserien in der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte haben wir den Professor für das Fach „Interaktive Medien“ an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara bereits als äußerst reflektierten Künstler kennen gelernt. Die Werbetafeln, die er in China im Jahre 1985 fotografiert hat, spiegeln den Umbruch und Neuanfang im Lande nach dem Tod Maos und der Entmachtung der so genannten Viererbande. Indem Legrady seine Bilder nach formalen und inhaltlichen Kriterien in Serien zusammenführt, in einem sich an die Zeichentheorie des Strukturalismus anlehnenden Verfahren, arbeitet er diesen gesellschaftlichen Prozess anschaulich heraus und konzentriert die Aufmerksamkeit des Betrachters darauf./„Blink“ (2007) ist als Computer basierte Installation ein eindrucksvolles Beispiel für die digitale Arbeit des Künstlers. Wir sehen auf einem Monitor eine Reihe identischer Augenpaare, die sich öffnen und schließen, nach oben und unten und nach rechts und links schauen. Ihre Bewegungen richten sich in Anpassung oder Widerspruch nach den Vorgaben ihrer Nachbarn. Bei den Augenbewegungen folgt der Künstler dem Wahr- scheinlichkeitsmodell des Mathematikers Ernst Ising aus dem Jahre 1925. Danach ist eine komplette Übereinstimmung aller Augenpaare eher selten. Das Werk von George Legrady wirkt sehr suggestiv. Es weckt einerseits Erinnerungen an die Vorstellung der Romantiker von den Augen als Spiegel der Seele. Andererseits lassen die nervösen Augenbewegungen aber auch an Erkenntnisse von Soziologen und Psychologen im Bereich der Kommunikation und Affekte denken.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2009-02-15
Künstler: George Legrady, Zhang Xiaogang, Yue Minjun...
Thema: In ihrer neuen Ausstellung zeigt die Stiftung Ahlers Pro Arte-Kestner Pro Arte die Begegnung von zeitgenössischer chinesischer Malerei und westlicher Fotografie. Dabei ist das gemeinsame Thema beider Medien China. Ein China im Übergang, wie der ungarisch-amerikanische Medienkünstler George Legrady seine im Jahre 1985 entstandene Fotoserie betitelte. Sie wird in der Stiftung in der hannoverschen Warmbüchenstrasse zum ersten Mal öffentlich gezeigt und bildet eine Art Echoraum für die Malerei, in der sich - nicht anders als in den Fotowerken Legradys - die Brüche und Verwerfungen der chinesischen Gesellschaft in der Gegenwart abbilden.#Als George Legrady 1985 China bereist, hatte das Land gerade begonnen, sich für den Westen zu öffnen. Die dunklen Jahre der chinesischen „Kulturrevolution“ (1966-76) lagen glücklich hinter ihm, und die so genannte „Viererbande“ war entmachtet. Diese Öffnung ließ sich vorzüglich in der Werbung studieren, die nun wieder in den Straßen der großen Metropolen auftauchte. Eine Werbung, die zu dieser Zeit noch von Hand gemacht war, das heißt von Plakatmalern. Legrady ist fasziniert von diesen Bildern, in denen sich ganz unterschiedliche Malstile spiegeln, die sich zu einer Art Syntax der Bildverfertigung zusammen schließen.#Legrady verbindet die Aufnahmen, die er von den großen Werbetafeln macht, zu Mehrfachbildern. Zu Sequenzen von jeweils vier gleich großen Abbildungen, in denen er im Prinzip das Billboard-Format wiederholt. Die Kriterien der Bildverknüpfung sind unterschiedlich, entweder formal oder inhaltlich. Auf einer Bildtafel sieht man Werbung für Industrieprodukte, auf einer anderen für Spielfilme, auf einer dritten für korrektes soziales und politisches Verhalten. Dann wieder geht es darum, wie auf den Plakaten mit dem Motiv der Hand, des Blickes oder der Drei-Personen-Konstellation für ganz unterschiedliche Zwecke geworben wird.#Die gesellschaftliche Veränderung Chinas ist auch Thema der zeitgenössischen chinesischen Malerei der letzten Jahre. Unter den Künstlern, die in der Stiftung vorgestellt werden, sind prominente Namen wie Fang Lijun, Zhang Xiaogang, Feng Zhengije, Wang Guangyi oder Yue Minjun. Spätestens mit ihrer Vorstellung durch Harald Szeemann auf der Biennale in Venedig 1999 sind einige von ihnen auch in Europa bekannt geworden. Seitdem ist ihre Popularität ungebrochen. #Das mag damit zusammenhängen, dass die chinesischen Künstler in ihrer gegenständlichen Erzählweise beim westlichen Publikum einen „Hunger nach Bildern“ und nach Erzählung befriedigen, wie das die „Jungen Wilden“ in Deutschland Anfang der achtziger Jahre schon einmal taten. Dabei liegt der Reiz der chinesischen Malerei in der soliden handwerklichen Ausbildung ihrer Künstler. Ihre Kompetenz stellt sich aber nicht in den Dienst eines akademisch altbackenen Naturalismus, sondern untergräbt die Wirklichkeit in subversiver Weise. Ein chinesischer Kritiker hat in diesem Zusammenhang von „zynischem Realismus“ gesprochen.#Bedeutender Protagonist dieser Kunst ist Yue Minjun mit seinem lachenden Mann, der als Klon seiner selbst immer wieder in seinen Bildern auftaucht. Er parodiert als Einmannunternehmen die kollektive Gesellschaft ebenso wie den ihr von ihren Machthabern verordneten Optimismus. Subversiver Witz bestimmt auch die Bilder von Fang Lijun, in denen die Welt eine soap opera ist, deren in einen blauen Hoffnungshimmel steigenden Seifenblasen der Mensch debil hinterher lächelt. Oder die Vermischung aller Werte in der Malerei von Wang Guangyi, der die chinesische Arbeiterklasse vor den Nobelmarken des westlichen Konsumismus paradieren lässt.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2008-09-21
Künstler: Emmett Williams
Thema: Emmett Williams wurde 1925 in Greenville (South Carolina) geboren und starb 2007 im Alter von 81 Jahren in Berlin. Er war einer der bedeutenden Künstler der Fluxus-Bewegung, zu der u. a. auch Joseph Beuys, George Brecht, John Cage und Nam June Paik gehörten. # Diese Kunstrichtung wurde bereits in den sechziger Jahren durch den aus Litauen stammenden New Yorker George Maciunas begründet. Fluxus wollte im Sinne seines lateinischen Namens alle verfestigten Dinge verflüssigen oder - um es mit Karl Marx zu sagen – den erstarrten Verhältnissen ihre ureigene Melodie vorspielen, um sie zum Tanzen zu bringen. Fluxus demokratisierte die Kunst und brachte sie aus dem ästhetischen Ghetto in den sozialen, politischen und ökonomischen Raum. Fluxus hob die Grenzen zwischen Kunst und Leben auf und vereinte Aktionskunst, Dichtung und Musik zu einem Gesamtkunstwerk. # Emmett Williams hat als Künstler in diesem Sinne sein Leben lang multimedial gewirkt. 1962 nahm er an Maciunas Gründungs-Happening von Fluxus in Wiesbaden teil. Mit dem Schweizer Daniel Spoerri arbeitete er von 1957-59 im Darmstädter Kreis für konkrete Poesie zusammen. Seine Kooperationen und Künstlerfreundschaften mit u. a. Robert Filliou, Dieter Roth, Richard Hamilton, John Cage, Claes Oldenburg, Charles Bukowski, Alison Knowles, Allan Kaprow, Joseph Beuys und seiner Frau Ann Noël sind berühmt geworden. Kaum ein anderer Künstler kann von sich sagen, mit so vielen unterschiedlichen Kollegen erfolgreich zusammen gearbeitet zu haben. 1966 bis 1970 war er Chefredakteur der legendären „Something Else Press“ in New York. Seine Gedichte und Anthologien sind Meilensteine der konkreten Poesie. Zu seinen wichtigsten Werken gehören der erotische Gedichtband „sweethearts“ (1966), dessen Titelseite Marcel Duchamp gestaltete, und das 1992 veröffentlichte autobiografische Werk „My Life in Flux – and Vice Versa“. # Zu Berlin entwickelte Emmett Williams eine ganz besondere Beziehung. Nachdem er die Stadt 1980 als Artist-in-residence des Berliner Künstlerprogramms (DAAD) kennen gelernt hatte, machte er sie zu seiner Wahlheimat. In Berlin - und Hamburg - war er von 1981-85 Gastprofessor an der Hochschule der Künste. Hier hatte er 1993 im Haus am Lützowplatz zusammen mit Dorothy Iannone und William N. Copley eine wichtige Ausstellung seiner Werke unter dem Titel „Berliner Amerikaner“. In Berlin wurde er 1996 mit dem Hannah-Höch Preis der Berlinischen Galerie für sein Lebenswerk ausgezeichnet, im selben Jahr ernannte man ihn im polnischen Lodz auch zum Präsidenten des Internationalen Künstlermuseums. In Berlin lebte er zusammen mit seiner Frau, der britischen Künstlerin Ann Noël, bis zu seinem Tod im Jahre 2007. # Die Stiftung Ahlers Pro Arte-Kestner Pro Arte zeigt in ihren hannoverschen Ausstellungsräumen in der Warmbüchenstrasse Werke von Emmett Williams aus der eigenen Sammlung sowie Ausleihen unter dem Titel „Ein Berliner Amerikaner“. Aus der eigenen Sammlung kommen u. a. die „Pointierten Punktogramme“ (1978-2003), die „Recycled Lichtskulpturen“ (198-85-2003) und die „21 Proposals for the Stained-Glass Windows of the Fluxus Cathedral“ (1991). # Die „Pointierten Punktogramme“ sind Überarbeitungen nicht genutzter Illustrationen zu Williams Buch „The Boy and the Bird“, das in den siebziger Jahren in Harvard entstand. Mit Hilfe kleiner Signalpunkte gibt der Künstler jedem Bild ein neues Gesicht und einen Titel, der Williams ironische Selbstanalysen in glänzenden Wortwitz kleidet. # Die Entstehung seiner „Lichtskulpturen“ hat Williams selbst folgendermaßen kommentiert: „Kennen Sie mein Buch Deutsche Gedichte, das 1986 im Rainer Verlag erschienen ist? Die 70 Illustrationen entstanden in einem Prozess, den ich Lichtskulpturen nenne. Ich nahm Papierblätter und schlitzte sie mit einem X-Acto-Messer auf – schlitz, schlitz, schlitz, eine wahrhafte Zufallsprozedur. Dann legte ich sie in einen Kopierer und drückte den Startknopf. Das Licht der Maschine zeichnete durch die Schlitze hindurch. Voilà: schwarzweiße Strichzeichnungen mit höchst subtilen Schatten. Später ließ ich diese Blätter nochmals arbeiten. Ich legte sie auf Kunstdruckpapier und sprayte Farbe durch die Schlitze. Sie bezogen schlimme Prügel, doch auf dem Kunstdruckpapier erschienen wunderschöne farbige Drucke.“ # Und in der Grafikmappe „21 Proposals for the Stained-glass Windows of the Fluxus Cathedral“ begegnen uns gute alte Bekannte: Charaktere aus der Population der farbenfrohen, verspielten, comicartigen „People“, in denen sich in unnachahmlicher Weise das humorvolle, ideenreiche und originelle Wesen ihres Schöpfers Emmett Williams zeigt.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2008-06-22
Künstler: Gabriele Münter, Wassily Kandinsky
Thema: Im letzten Jahr würdigte die Städtische Galerie im Lenbachhaus in München das photographische Werk von Gabriele Münter mit der Ausstellung +Gabriele Münter – die Jahre mit Kandinsky, Photographien 1902 - 1914*. Die Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte hat diese Ausstellung für Hannover übernommen und um Bilder und Graphiken aus ihrem Sammlungsbestand erweitert.#Im Frühjahr 1901, wenige Monate nach ihrer Rückkehr aus Amerika, wo sie zu photographieren begonnen hatte, nimmt Gabriele Münter (1877-1962) ihr Kunststudium in München auf. Dort wird sie Anfang des Jahres Schülerin von Wassily Kandinsky (1866-1944) und 1903 seine zunächst heimliche Verlobte. Die Jahre mit Kandinsky sind nicht nur für Münter und ihre persönliche künstlerische Entwicklung prägend. Bis zu ihrer Trennung 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, überschlagen sich die Ereignisse – weltpolitisch, aber auch in der Kunstszene, und hier spielen beide eine entscheidenden Rolle. In München und im oberbayerischen Murnau, wo sie sich nach vier Jahren ausgedehnten Reisens – Holland, Tunis, Dresden, Rapallo, Sèvres und Paris – niederlassen, finden sie zu einem neuen expressiven Malstil mit leuchtenden Farben, in denen sich Gefühle, Träume, Gedanken und Erinnerungen ausdrücken, der unter dem Namen der 1911 gegründeten Künstlervereinigung „Der Blaue Reiter“ Kunstgeschichte schreiben wird.#Im Fokus der Ausstellung der Stiftung Ahlers Pro Arte / Kestner Pro Arte stehen die Photographien Gabriele Münters aus den Jahren 1902-1914, in denen sie die Stationen der Reisen und wechselnden Wohnorte festhält. Sie photographiert Kandinsky – und er sie –Künstlerfreunde wie Franz Marc, August Macke, Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin, das Haus in Murnau und die erste Blaue Reiter-Ausstellung 1911/12 in der Galerie Heinrich Thannhauser in München.#Gabriele Münter und auch ihr Mentor Wassily Kandinsky haben die Kamera für private, dokumentarische und künstlerische Aufnahmen eingesetzt, wobei die Bilder dieser letzten Kategorie nicht eigentlich als Kunstphotographie zu bezeichnen sind, viel mehr benutzte Münter ihre eigenen Photos partiell als Vorlagen für künstlerische Umarbeitungen in Gemälden, Graphiken und auch Hinterglasbildern. Ihre Photographien sind insofern von besonderem Wert und Interesse, als sie nicht nur die künstlerischen Aktivitäten des Blauen Reiters dokumentieren, sondern auch das Lebensgefühl seiner Protagonisten und der Künstler seines Umkreises vermitteln. Generell sind sie unschätzbare Zeugnisse der Lebensweise von Wassily Kandinsky und Gabriele Münter.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2008-01-27
Künstler: Jacques Villeglé
Thema: Nach Ausstellungen zu Yves Klein und den Nouveaux Réalistes und zum Werk von Rotraut zeigt die hannoversche Stiftung Ahlers Pro Arte Kestner Pro Arte das Werk von Jacques Villeglé, einem der bedeutenden Pariser Affichisten. Der Begriff (von frz. “affiche” für Plakat) weist darauf hin, dass diese Künstler Plakate sammeln, die durch den Abrieb von Wind und Wetter und durch den Abriss anonymer Passanten eine unverwechselbare Physiognomie erhalten.#Jacques Villeglé, dessen vollständiger Name Jacques Mahé de la Villeglé lautet, kommt 1926 in Quimper zur Welt und studiert Kunst und Architektur in Rennes und Rouen. In Rennes lernt er Raymond Hains kennen, mit dem zusammen er später in Paris fünf Jahre lang (1949-54) gemeinsam Plakate abreißt. Während sich Hains dann anderen Themen zuwendet, fährt Villeglé mit dem Plakatabriss fort.#In der Sammlung der Stiftung Ahlers Pro Arte Kestner Pro Arte finden sich u. a. exzellente frühe Abrisse Villeglés aus den fünfziger und sechziger Jahren, die sich zu einem eindrucksvollen gesellschaftlichen und künstlerischen Panorama dieser Zeit zusammenschließen. Sie vermitteln in ausgezeichneter Weise, was Villeglé im Rückgriff auf Balzacs comédie humaine als comédie urbaine bezeichnet hat.#Im Zusammenhang mit dieser Ausstellung stellt die Stiftung Ahlers Pro Arte Kestner Pro Arte auch das von Jacques Villeglé verfasste Buch La Traversée Urbi & Orbi vor, das die Stiftung ins Deutsche hat übersetzen und verlegen lassen. Es geht um die Geschichte des Plakatabrisses aus der Sicht des Künstlers.#Mit über vierzig Arbeiten zeigt die Stiftung Ahlers Pro Arte Kestner Pro Arte eine umfangreiche Werkschau des in Paris lebenden Künstlers.
Ort: Stiftung Ahlers Pro Arte gGmbH bis: 2007-06-17
Künstler: Rotraut Klein-Moquay
Thema: ROTRAUT ist als geborene Uecker die Schwester des Düsseldorfer Künstlers Günther Uecker, den man als virtuosen Schöpfer von Nagelobjekten kennt. Und in erster Ehe war sie eine verheiratete Madame Klein, Ehefrau jenes fränzösischen Künstlers, der mit seinen blauen Monochromen weltberühmt wurde.#Seit 1957 fertigt ROTRAUT bereits ihre „Galaxien“. Es sind Bilder zwischen Malerei und Plastik. In diesen Werken trifft sich die Lust am Experiment mit der Lust an der Geste. Die Ausstellung der Stiftung Ahlers Pro Arte \ Kestner Pro Arte konzentriert sich auf die frühen Werke aus den fünfziger und sechziger Jahren und präsentiert sie zusammen mit den großen, eindrucksvollen Plastiken der Künstlerin aus den letzten Jahren, da sich die Module der Plastiken einem ähnlichen Gestaltungsprozess verdanken wie die frühen „Galaxien“.