Ort: Draiflessen Collection bis: 2024-02-25
Künstler: Magdalena Abakanowicz, Louise Bourgeois, Jeongmoon Choi, Alphonse-Victor Colas, Vincenz Grüner, Eva Hesse, Maria Lai, Rosa Loy, Cesare Nebbia, Vanessa Oppenhoff, Crispijn van de Passe, Antonio Tempesta, Rosemarie Trockel, Heike Weber
Thema: Wer kennt ihn nicht, den Lebensfaden, den roten Faden? Wer ist nicht mit anderen verwoben? Fäden begegnen uns in Mythen, im Sprachgebrauch und auch in der Kunst, wo sie vielfach als Metapher, Modell oder Medium eingesetzt werden. Thema dieser Ausstellung sind daher die symbolischen Bedeutungen von Fäden für den Menschen und das menschliche Leben. So versammelt FÄDEN Werke zeitgenössischer Künstlerinnen, exemplarische Spinn- und Webutensilien sowie Grafiken mit Motiven ausgewählter griechisch-römischer Mythen. Diese bewusst aus verschiedenen Kontexten und Kategorien zusammengetragenen Werke werden so miteinander „vernetzt“, dass sie – um im Bild zu bleiben – Besucher*innen zahlreiche Anknüpfungsfäden bieten, sich über die Verwendung und die Bedeutung des Fadens als Sinnbild auch persönlicher und gesellschaftlicher Narrative auseinanderzusetzen. Es eröffnen sich Denk- und Assoziationsräume zwischen den Polen Schicksal und Verantwortung, Vertrauen und Skepsis, Individualität und Kollektivität sowie Macht und Ohnmacht. Die Ausstellung schlägt damit Brücken von der Antike über die Gegenwart in ein mögliches Morgen.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2023-08-20
Künstler: Joep Nicolas und andere
Thema: Erstmalig zeigt die Draiflessen Collection eine Doppelausstellung, die sich epochenübergreifend zwei Arten derselben Kunstform widmet: den unterschiedlichen Facetten des Materials Glas zur Fenstergestaltung sowie der fragilen und faszinierenden Glasmalerei auf Einzelscheiben. Sie verbindet alte und neuere Formen, auf Glas zu malen, miteinander: Während im Studiensaal Einzelscheiben des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Liberna Collection präsentiert sind, werden in DAS Forum, der Plattform für die Arbeit mit den hauseigenen Archiv- und Sammlungsbeständen, Bleiglasfenster von 1939 vorgestellt. Diese sind erst vor Kurzem in die Sammlung aufgenommen worden und wurden von dem bekannten Roermonder Glasmaler und Künstler Joep Nicolas für das C&A Gebäude in Utrecht geschaffen. Die Einzelscheiben aus dem 15. und 16. Jahrhundert Die Kabinettausstellung im Studiensaal fokussiert das Spiel des Lichts und die intensive Leuchtkraft der Silbergelb- und Grisaille-Malerei auf Einzelscheiben – einer zur Zeit der Spätgotik und Renaissance vor allem in Deutschland, der Schweiz und den Niederlanden florierenden Kunstform. Erstmals werden die 18 zur Liberna Collection gehörenden Einzelscheiben gezeigt. Während die oft mehrere Meter hohen Kirchenfenster fester Bestandteil eines öffentlichen Kirchenraums waren und sind, zierten die kleineren runden, rechteckigen oder vierpassförmigen Einzelscheiben eher profane, private Räume. Bevorzugte Motive solcher Einzelscheiben waren moralisierende Allegorien und Exemplata, die die Menschen zu einem besseren, tugendhafteren Leben anleiten sollten, oder religiöse Sujets. Doch ist es gerade das durchscheinende, sich im Licht stets anders präsentierende Material, das bis heute fasziniert und den dargestellten Figuren und Geschichten erst ihr Leben einhaucht. Die Bleiglasfenster von Joep Nicolas Im Jahr 1939 entwarf der Roermonder Glasmaler und Künstler Joep Nicolas insgesamt zehn Bleiglasfenster für den Neubau von C&A Utrecht. Nach der Schließung der Filiale wurden die reich bemalten Fenster ausgebaut, restauriert und fanden 2019 ihren Weg in die Sammlung der Draiflessen Collection. Das Spannende an diesen Scheiben ist unter anderem ihre Entstehung, die in eine turbulente Zeit fällt, nachvollziehbar anhand ausgewählter Dokumente. Kurz nach ihrer Fertigstellung verkauft Joep Nicolas seinen Glasmalereibetrieb und emigriert nach New York. Eine Ergänzung zu den ausgestellten Bleiglasfenstern bilden die Vorzeichnungen, die als Leihgabe aus dem Gemeentearchief Roermond kommen und die schrittweisen künstlerischen Prozesse der Gestaltung einer solchen Glasmalerei aufzeigen. Ebenso wie die ausgestellten Einzelscheiben im Studiensaal Liberna sind die großformatigen Bleiglasfenster von Joep Nicolas Bestandteile einer Profanarchitektur mit religiösen und allegorischen Motiven. Auch maltechnisch ähneln sich die Einzelscheiben und die Bleiglasfenster auf den ersten Blick, obwohl mehrere Jahrhunderte dazwischen liegen. Die Präsentation thematisiert erstmalig die ikonografischen und technischen Merkmale dieser Fenster sowie deren Entstehungsgeschichte. Die Kunst der Glasmalerei Die Ausstellung zeigt, dass die Kunst der Glasmalerei Jahrhunderte zurückreicht und eine reiche Tradition hat. Der einführende Raum der Doppelausstellung widmet sich der Technik der Glasherstellung und -malerei. Der Einsatz von Silbergelb und Grisaille-Malerei auf Glas hat sich dabei kaum verändert und bildet somit eine Brücke zwischen den Einzelscheiben der Spätgotik und der Renaissance und den Glasfenstern von Joep Nicolas aus dem 20. Jahrhundert. Was sich in der langen Tradition der Arbeit mit Glas ebenfalls nicht geändert hat, ist die Bedeutung anderer Kunstformen im Arbeitsprozess, insbesondere der Zeichnung. Diese, aber auch Grafiken, spielten eine entscheidende Rolle bei der Herstellung der verzierten Glasscheiben. Um 1500 entstand so eine faszinierende Zusammenarbeit zwischen Glasmalern und Malern. Erstere sorgten dafür, dass das Motiv auf das Glas übertragen wurde, während letztere die Entwürfe realisierten. Auch dies wird in der Ausstellung - und im begleitenden Katalog - durch die Präsentation von Entwurfszeichnungen und Grafiken sichtbar. Während es sich bei den Kunstwerken auf Papier im Studiensaal meist um Entwürfe handelt, die nicht mehr direkt mit einer Einzelscheibe in Verbindung gebracht werden können, weil oft eine von beiden den Zahn der Zeit nicht überlebt hat, erlaubt eine exemplarische Auswahl von Skizzen und Vorzeichnungen von Joep Nicolas in DAS Forum einen direkten Vergleich der beiden Kunstgattungen und den Schritt (und die Unterschiede) vom Entwurf zur Ausführung. Zur Ausstellung erscheint eine dreisprachige Publikation.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2023-02-26
Künstler: Michael Pinsky
Thema: Am Thema Nachhaltigkeit kommt heutzutage niemand mehr vorbei. Der Begriff wird dabei so vielfältig verwendet, dass er droht, zur leeren Worthülse zu verkommen, und eher Überforderung als Motivation hervorruft. Viele fragen sich, ob sie überhaupt etwas bewirken können und welche Schritte sinnvoll wären. An diesem Punkt setzt der britische Künstler Michael Pinsky mit seiner prozessualen Installation THE FINAL BID an, die er erstmals in der Draiflessen Collection realisieren wird. Der größte Anteil unseres durchschnittlichen Treibhausgasausstoßes in Deutschland entfällt – mit circa vier Tonnen – nämlich auf den Konsum von Dingen wie Möbel, Kleidung oder Geräten und eben nicht auf die Flugreise, den Energieverbrauch oder Lebensmittel. Museum als Verkaufsplattform Auf spielerische Art und Weise lädt Pinsky die Menschen ein, aktiv zu werden und in einer symbolischen Aktion den nicht abreißenden Strom neuer Waren zu durchbrechen. Beispielhaft hat er sich dabei für das ikonische Objekt des Stuhles entschieden. Jeder Mensch braucht mindestens einen Stuhl. Im Grunde existieren bereits Unmengen von ihnen. Anstatt immer neue Stühle zu kaufen und somit weitere Ressourcen zu verbrauchen, schlägt der Künstler vor, bereits vorhandene und gebrauchte Exemplare wiederzuverwenden. Dafür verwandelt er das Museum in eine Verkaufsplattform und ruft dazu auf, nicht mehr benötigte Stühle ins Museum zu bringen. Auf der Ausstellungsfläche werden sie Teil einer Installation, die durch einen Auktionsprozess in Bewegung versetzt wird. Im Zusammenspiel der Gebote entsteht ein sich ständig veränderndes skulpturales Ensemble, das sich am Ende wieder auflöst. THE FINAL BID Das Projekt spielt mit der Idee des Sammelns von Artefakten und der Aufwertung, die sie gewinnen, wenn sie in einen musealen Kontext gestellt werden. Während einige der Stühle eine besondere sentimentale Bedeutung haben mögen, sind sie im Allgemeinen von geringem kommerziellen Wert. In der Tradition des Readymade werden sie für einen Moment aus ihrer funktionalen Verwendung gerissen und zu einer Skulptur, die betrachtet werden soll, anstatt nur Möbelstücke zu sein, auf denen man sitzt. Nach dem Kauf kehren sie jedoch zu ihrer früheren Verwendung zurück. POLLUTION PODS Im Außenbereich der Draiflessen Collection wird während der ersten vier Wochen der Ausstellung ein weiteres Werk von Michael Pinsky zu sehen sein: Zu unserer großen Freude ist es uns möglich, die POLLUTION PODS zu präsentieren. Diese Installation simuliert in fünf miteinander verbundenen geodätischen Kuppeln die Luft- und Klimabedingungen verschiedener Orte der Welt. Die Besucher*innen durchwandern die klare Luft Norwegens, riechen die dieselbetriebenen Londoner Taxen und erfahren die Belastung durch Smog in den Städten Neu-Delhi, Peking und São Paulo am eigenen Leib. Luftverschmutzung wird in einer Intensität körperlich erfahrbar wie selten zuvor. Es ist ein unmittelbares Erlebnis, das niemanden kalt lässt und zum Nachdenken darüber anregt, was die Menschen mit ihrer Lebensweise ihrer Umwelt und damit letztendlich sich selbst zufügen. Die Installation hat bereits international für Aufsehen gesorgt und wurde unter anderem im norwegischen Trondheim, in London, Vancouver, Madrid und New York präsentiert. Der Künstler Der britische Künstler Michael Pinsky (* 1967) untersucht in seinen Arbeiten die geopolitische Einflussnahme des Menschen auf sein Umfeld – das kann den ökologischen Fußabdruck jeder und jedes Einzelnen, aber auch die Art der zwischenmenschlichen Interaktion umfassen. Dabei stellt er den Status quo infrage und beleuchtet mit seinen häufig auf Beteiligung und Austausch angelegten Kunstwerken, unseren wenig nachhaltigen Lebensstil, der nicht nur die Umwelt überstrapaziert, sondern langfristig auch unsere eigene Existenz bedroht. Doch geht es dem Künstler nicht um den erhobenen Zeigefinger, sondern vielmehr um die Entwicklung eines Dialogs und eines gemeinsamen lösungsorientierten Handelns – denn: Wir können nicht weitermachen wie bisher und erwarten, dass sich etwas ändert. Pinskys Arbeiten wurden unter anderem in der Tate Britain und im Victoria and Albert Museum, London, im Museum of Contemporary Art Chengdu, im Centre for Contemporary Arts, Glasgow, im Kunstmuseum Bonn, auf der Liverpool Biennial of Contemporary Art, im Armory Center for the Arts in Pasadena sowie auf der International Architecture Biennale Rotterdam gezeigt.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2023-01-15
Künstler: Rembrandt u.a.
Thema: Eine Zeichnung einer*m Künstler*in eindeutig zuzuschreiben, hängt von verschiedenen Gegebenheiten ab. Ist das Kunstwerk signiert, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, einen Treffer zu landen. Doch wie funktionieren Zuschreibungen eigentlich bei nicht signierten Zeichnungen? Oder noch einen Schritt weiter: Können Skizzen und Studienblätter überhaupt Künstler*innen oder Künstler*innengruppen, Lehrer*innen oder Schüler*innen zugeordnet werden? Gerade beim Studieren ging es oft um kopieren, aneignen, lernen und so finden sich insbesondere in den nicht als verkaufbares Kunstwerk hergestellten Zeichnungen, Skizzen und Studien Parallelen und Ähnlichkeiten. Wer also ist die*der Urheber*in? Kann man das überhaupt im Nachhinein festlegen? In der Liberna Collection gibt es im Bereich der Zeichnungs- und Studiensammlung einige Beispiele, anhand derer die nahezu detektivische Arbeit der Spurensuche nachgezeichnet werden kann.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2023-01-15
Künstler: C&A
Thema: Zum 180-jährigen Jubiläum brachte C&A im Jahr 2021 eine Retrokollektion heraus, die sich an den eigenen Modekreationen zurückliegender Jahrzehnte orientierte und die Inhalt dieser Präsentation in DAS Forum ist. Quelle der Inspiration für die Designer*innen waren sowohl Werbeanzeigen aus dem Archiv als auch historische Kleidung aus der Modesammlung der Draiflessen Collection. „The Archive Collection“ beschreibt somit jene Symbiose treffend. Für die Präsentation einer möglichst facettenreichen Auswahl von aktueller Mode und historischen Vorbildern, werden die Exponate in der Mitte der Laufzeit ausgetauscht: Frühling/Sommer weicht Herbst/Winter. Abgerundet wird das Kooperations- und Präsentationsprojekt durch die Publikation eines Open up! mit umfangreichem Bildmaterial und exklusiven Hintergrundinformationen.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2022-07-31
Künstler: Diverse
Thema: Fragen wir nach Wert und Bedeutung eines Kunstwerks, spielen seine wissenschaftliche Erforschung, sein zeitlicher Kontext sowie die öffentliche Anerkennung eine wesentliche Rolle. Wie aber sehen unsere Kriterien und Maßstäbe bei Werken aus, die diejenigen kopieren, die im „Original“ jemand anderes geschaffen hat? Die Ausstellung zeigt Gipsabgüsse, Gemäldekopien, Grafiken und Architekturmodelle aus dem 19. Jahrhundert, die unterschiedliche Perspektiven auf diese Frage zulassen. An Beispielen wie den überlebensgroßen Gipsabgüssen der Venus von Milo, des Torsos vom Belvedere oder auch Louis Castellis monumentaler Gemäldekopie nach Raffaels Sixtinischer Madonna wird untersucht, inwieweit die Reproduktionen eines Werks dazu anregen, Werte wie Originalität, Herkunft und Autorschaft neu zu überdenken. Lässt sich die Bedeutung eines Werks nicht sogar gerade über vielfältige Ketten von Wiederholungen ausmachen? Spielt es bei einer ersten Begegnung mit einem Werk überhaupt eine Rolle, ob es sich um ein Original oder um eine Kopie handelt? Hauptleihgeber ist das Lindenau-Museum Altenburg. Dessen von Bernhard August von Lindenau angelegte Sammlungen sind ein beeindruckendes Beispiel jener Praxis, in der Originale, Kopien, Abgüsse und Modelle zusammen präsentiert wurden.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2022-02-27
Künstler: Daan Roosegaarde
Thema: Was bis vor Kurzem noch völlig alltäglich, ein selbstverständlicher Akt der menschlichen Begegnung war, ist dies plötzlich nicht mehr: die gegenseitige Berührung, die Umarmung oder der Handschlag zur Begrüßung. Diesen Moment und die Bedeutung dieser menschlichen Verbindung thematisiert der niederländische Künstler Daan Roosegaarde (*1979) in seiner eigens für die Draiflessen Collection entwickelten raumgreifenden Installation. In dem 4.300 m3 fassenden Ausstellungraum des Museums hat Roosegaarde mit TOUCH ein interaktives Kunstwerk entstehen lassen, das die Besucher*innen beim Betreten in seinen Bann zieht, Verwunderung entstehen lässt und ohne Worte zum Handeln auffordert und inspiriert. Dass unsere Wahrnehmung und Handlung gezielt auf diesen besonderen Akt der Verbindung gelenkt werden, enträtselt sich genau im Moment der Berührung: Diese ist der Schlüssel zu einer imposanten visuellen Explosion, die uns und unser Gegenüber in ein neues Universum versetzt. „Roosegaarde hebt eine Handlung hervor, die wir nie wieder als selbstverständlich ansehen dürfen. Er lässt uns einen kulturell und persönlich wichtigen Akt kontrolliert ausführen und öffnet uns im selben Moment die Augen. Statt Angst vor der Zukunft zu haben, weckt er bewusst die Neugier auf die unendlichen Möglichkeiten der Zukunft, lenkt den Blick geschickt nach innen wie ebenso auf unser Gegenüber und lässt uns damit Teil eines Universums werden“ (Museumsdirektorin Dr. Corinna Otto). Die Installation TOUCH macht fühlbar, dass selbst die kleinste gemeinsame Interaktion eine große Wirkung haben und die Welt um uns herum verändern kann. Sie lässt uns spüren, wie wichtig es ist, Teil einer Gemeinschaft zu sein, welche Kräfte dadurch entstehen können, bewusst zusammenzuarbeiten, und öffnet die Augen dafür, wie eine gemeinsame Zukunft gestaltet werden kann. Licht ist für Daan Roosegaarde ein wesentliches Gestaltungsmittel. „Licht ist das Symbol für Neuanfang. Um eine bessere Welt zu schaffen, müssen wir sie uns erst einmal vorstellen. In TOUCH reichen wir uns die Hände, um über unsere gemeinsame Zukunft nachzudenken.“ (Daan Roosegaarde) TOUCH wurde in Zusammenarbeit mit „The Wellbeing Project“ und der Draiflessen Collection entwickelt. TOUCH wird im Juni 2022 in Bilbao, Viscaya, als Teil des Wellbeing Summit for Social Change ausgestellt. Über das Studio Roosegaarde Der niederländische Künstler und Designer Daan Roosegaarde (* 1979) entwickelt seit 2007 Projekte, die Technologie und Kunst ebenso wie Kunst und Betrachter*innen miteinander verbinden. Er entwickelt dabei neue physische und gedankliche Räume, die den Blick auf eine alternative Welt eröffnen. Als Social Design Lab verbinden Roosegaarde und sein Team Menschen und Technologie in Projektentwürfen, die das tägliche Leben im urbanen Bereich verbessern und gleichzeitig die Fantasie anregen. Das Studio hat zahlreiche internationale Designpreise gewonnen. Zu den international anerkannten Arbeiten gehören WATERLICHT (eine virtuelle Überschwemmung, die die Kraft des Wassers zeigt), SMOG FREE PROJECT (der weltweit erste große Luftreiniger für den Außenbereich, der Smog in Schmuck verwandelt), SMART HIGHWAY (Straßen, die sich tagsüber aufladen und nachts leuchten), SPACE WASTE LAB (Visualisierung und Upcycling von Weltraummüll) und URBAN SUN (Reinigung öffentlicher Räume vom Coronavirus). https://www.studioroosegaarde.net Über die Draiflessen Collection Die Draiflessen Collection wurde 2009 auf private Initiative der Unternehmer*innenfamilie Brenninkmeijer gegründet. Das Kunstmuseum nähert sich mit seinem Programm und seinen Ausstellungen Themen an, die sich zwischen Spannungsfeldern wie Tradition und Zukunft, Glaube und Zweifel, Grenzen und Freiheit, Realität und Fiktion bewegen und die aus künstlerischer und wissenschaftlicher Perspektive beleuchtet werden. Aktuelle Beispiele sind die Trilogie GLAUBE, LIEBE, HOFFNUNG (2019/2020), die Ausstellung EMIL NOLDE – A CRITICAL APPROACH BY MISCHA KUBALL (2020/21) und MADE REALITIES (2021). Über das Wellbeing Project Das Wellbeing Project ist ein internationaler Zusammenschluss von mehreren hundert Organisationen, die sich für den sozialen Wandel einsetzen. Diese umfassen neben den wesentlichen Basisnetzwerken einer solchen globalen Initiative auch führende Stiftungen wie die Ford Foundation und die Skoll Foundation sowie Hochschuleinrichtungen wie die Georgetown University und die University of Capetown. Der „Wellbeing Summit for Social Change“ ist die erste Veranstaltung, die 1.500 Führungskräfte aus dem Bereich des sozialen Wandels, aus Regierung und Wirtschaft der ganzen Welt zusammenbringt,. Sie befasst sich mit neurowissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema „Wellbeing“ und zu dessen ökologischen Bedingungen. Auch die Übertragung von Traumata auf die nachfolgenden Generationen und die Frage, wie man gesündere Organisationskulturen fördern kann, sind dabei wesentliche Themen. Im Mittelpunkt steht dabei die Kunst. In Zusammenarbeit mit renommierten internationalen Kunstorganisationen und Partnern wie der Ursula Hauser Collection, dem Silkroad Ensemble und der Science Gallery Bengaluru präsentiert das Event ein umfangreiches Programm aus bildender und darstellender Kunst.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2021-10-31
Künstler: Die Präsentation HOHE SCHNEIDERKUNST in DAS Forum ist das Ergebnis eines Kooperationsprojekts mit dem Fachgebiet Textiles Gestalten des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück: In zwei Seminaren setzen sich Studierende mit den vier Modeschöpfer*innen, ihren Arbeitsweisen und ihrem Œuvre theoretisch und praktisch auseinander.
Thema: Die Modesammlung der Draiflessen Collection enthält Kreationen berühmter Modeschöpfer*innen wie Madeleine Vionnet, Christian Dior, Madame Grès und Cristóbal Balenciaga. Inspiriert von deren Kleidern und Ensembles setzen sich Studierende mit den vier Designer*innenpersönlichkeiten, ihren Arbeitsweisen und ihrem Œuvre theoretisch und praktisch auseinander und entwerfen auf dieser Grundlage eigene Modelle. Die Ergebnisse stellen sie in einer Präsentation in DAS Forum vor. Das Projekt entsteht als Seminararbeit in Kooperation mit dem Fachgebiet Textiles Gestalten des Fachbereichs Kultur- und Sozialwissenschaften der Universität Osnabrück. Inspiration und eigene Kreation 15 Studierende widmen sich in ihren Arbeiten jeweils einem der vier Modeschöpfer*innen. Sie forschen nach dem, was sie*ihn bis heute ausmacht und lassen sich von Techniken inspirieren, um eigene Modelle zu erschaffen und handwerkliche Finessen zu erproben. Begleitet werden sie in ihrer Arbeit von Dr. Maria Spitz, Kuratorin für Mode und Textilien an der Draiflessen Collection, und Christine Löbbers, Dozentin an der Universität Osnabrück. Neben den vier aus der Draiflessen Collection ausgewählten Kleidern und Ensembles werden die studentischen Kreationen samt ihres Entstehungsprozesses gezeigt. Vier Meister*innen der Mode Madeleine Vionnet (1876−1975) gilt als Erfinderin des Schrägschnittes und vielen als die größte Schnittkünstlerin; Christian Dior (1905−1957) feierte mit dem „New Look“ 1947 einen durchschlagenden Erfolg und diktierte in den Folgejahren die Linien der Damenmode; Madame Grès (eigentlich Germaine Krebs, 1903−1993) orientierte sich an antiken Gewändern und schuf Kleider von zeitloser Eleganz; Christóbal Balenciaga (1895−1972) wird bis heute als „König der Haute Couture“ verehrt. Alle vier waren Mitglieder der „Chambre Syndicale de la Haute Couture“, dem Pariser Modeverband, in dem ausschließlich nur Modehäuser zugelassen sind, die nach Modellen maßgeschneiderte Kreationen in aufwendiger Handarbeit und aus luxuriösen Materialien fertigen.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2021-10-31
Künstler: Drucke und Grafiken aus der Liberna und Tiluba Collection sowie Leihgaben aus dem Rijksmuseum Amsterdam
Thema: Besonders seit der Covid-19-Pandemie ist der Ausdruck „Bleib gesund“ zu einem konkreten Wunsch für das Gegenüber geworden. Allerdings begleitet uns das Bedürfnis nach Gesundheit nicht nur heute, sondern schon seit jeher. Die Kabinettausstellung STAY HEALTHY veranschaulicht, dass eine ganzheitliche Körperprävention kein moderner Ansatz ist, sondern dass sich bereits vor rund 500 Jahren Menschen Fragen zur eigenen Gesundheit gestellt und zu beantworten versucht haben. Die in der Kabinettausstellung präsentierten Drucke und Grafiken aus dem 16. Jahrhundert spiegeln diesen damaligen Zeitgeist wieder und vermitteln das gesundheitliche Verständnis der Frühen Neuzeit. Denn nicht nur heute gilt: Gesundheit ist das höchste Gut. Die Kunst des Heilens Bedingt durch das Aufkommen des Buchdrucks im 15. Jahrhundert entstand eine Vielzahl von Gesundheitsratgebern: Nicht nur Hinweise zur Kräuter- und Frauenheilkunde sind in diesen Büchern zu finden, sondern auch Anregungen zur richtigen Ernährung, der Körperhygiene oder zum Aderlass. Anhand von Drucken und Grafiken aus der Liberna und Tiluba Collection sowie Leihgaben aus dem Rijksmuseum Amsterdam ergründet die Ausstellung, was genau die Menschen damals unter Gesundheit verstanden und was sie zur Vorbeugung und im Krankheitsfall unternommen haben. Sie ermöglicht es somit auch, Parallelen zu heute zu entdecken. Zeit des Umbruchs Das 16. Jahrhundert ist geprägt von politischen, kulturellen, religiösen und gesellschaftlichen Umbrüchen sowie von neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ebenso kennzeichnen diese Zeit Pandemien und Ausbrüche neuer Krankheiten, sodass die Sorge um das eigene Wohlbefinden weitaus größer war, als wir heute vielleicht vermuten. Ganze Berufsstände wie Bader, Barbiere, Ärzte, Apotheker, Wundärzte und Hebammen trugen Verantwortung für die öffentliche Gesundheit. Der Erfolg volkssprachlicher Gesundheits- und Lebensratgeber bestätigt das zunehmende, vielfach private Interesse.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2021-07-25
Künstler: Thomas Demand, Philip-Lorca diCorcia, Andreas Gursky und Jeff Wall
Thema: Die Ausstellung MADE REALITIES vereint Werke von vier Fotografen, die den traditionell dokumentarischen Aspekt der Fotografie mit fiktiven Elementen verbinden. Thomas Demand, Philip-Lorca diCorcia, Andreas Gursky und Jeff Wall analysieren in ihren Fotografien Möglichkeiten und Grenzen ihres künstlerischen Mediums und der menschlichen Wahrnehmung. Immer wieder animieren sie Betrachter*innen dazu, die eigenen Eindrücke der Wirklichkeit zu hinterfragen. Das Motivspektrum reicht dabei von flüchtigen Alltagsszenen über rätselhaftes Geschehen bis hin zu historischen Ereignissen. Ausschnitte der Wirklichkeit? Gerade die Fotografie gilt als Medium, das die Wirklichkeit und den Moment am authentischsten wiedergibt. Doch schon seit Beginn der Fotografie werden Abbilder manipuliert; sei es durch gestellte Posen, Kameraeinstellungen oder nachträgliche Bildbearbeitung. Die Ausstellung zeigt Werke, die auf den ersten Blick eindeutige und realitätsgetreue Ausschnitte der Wirklichkeit abzubilden scheinen. Erst bei genauerer Betrachtung kommen Zweifel auf, ob die Perspektive, die Pose, der Ausschnitt oder generell das Motiv tatsächlich eine Wiedergabe der Realität sei. Visuelle Irritationen Demand, diCorcia, Gursky und Wall rufen visuelle Irritationen hervor, die die Aufmerksamkeit auf den Akt der Betrachtung und Deutung des Dargestellten lenken. MADE REALITIES spielt also auch mit der Frage, welche Rolle subjektive Erfahrungen, Erwartungen und Erinnerungen im Begreifen der Realität einnehmen. Die insgesamt 97 Fotografien der vier Künstler werden in der Ausstellung in vier einzelnen offenen Räumen präsentiert. Die erste, ausschließlich der Fotografie gewidmete Ausstellung der Draiflessen Collection beleuchtet die unterschiedlichen Ansätze, wie sich Fotografie als künstlerisches Medium der Realität annähern kann. Publikation Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in drei Sprachausgaben (DE, EN, NL) mit großformatigen Abbildungen der Werke und anschaulichen Texten von Julia Franck, Jonas Lüscher, George Pavlopoulos und Angela Steidele.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2020-06-21
Künstler: Lee Bul, Michal Buthe, Joseph Beuys, Sofia Hultén, Wolfgang Mattheuer, Duane Michals, Anna Oppermann, Philippe Vandenberg, Fritz Winter
Thema: Menschen machen sich Hoffnungen, halten an diesen fest, können die Hoffnung verlieren, neue Hoffnung schöpfen oder hoffnungslos verzweifeln. Was aber bedeutet Hoffnung? Die Draiflessen Collection widmet sich im letzten Teil ihrer Ausstellungstrilogie „Glaube, Liebe, Hoffnung“ dem Konzept Hoffnung als einem Prinzip der Offenheit gegenüber faktisch (noch) nicht verfügbaren Möglichkeiten. Künstlerische Positionen aus dem 20. und 21. Jahrhundert, darunter Arbeiten von Michael Buthe, Duane Michals und Fritz Winter, machen Mehrdeutigkeiten und mögliche Widersprüche deutlich: Ist Hoffnung das Vertrauen, dass „alles gut geht“ oder eher blinder Irrglaube? Ist sie stärkender Antrieb oder lähmt sie nicht sogar? Die ausgestellten Werke zeigen, dass sich im Prozess des Hoffens die Grenzen von Wissen, Erfahrung und Bewusstsein verschieben, dass sie überschritten oder komplett aufgelöst werden können. Über das Medium Kunst wird die Hoffnung so zu einem Gegenstand der Betrachtung, Selbstbefragung und Diskussion.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2017-01-28
Künstler: Francis Bacon, Georg Baselitz, rudolf Belling, Laurenz Berges, Giovanni del Biondo, Christian Borchert, Janet Cardiff, Nardo di Cione, Björn Dahlem, Marlene Dumas, Werner Fechner, Lucio Fontana, Vilhelm Hammershøi, Hannah Höch, Leonhard Kern, Yves Klein, Hans Leinberger, Herbert List, João Louro, Lorenzo Monaco, des Meisters von Osnabrück, Isaak van Nickelen, Sigmar Polke, Angelo Puccinelli de Lucca, Neo Rauch, Yael Reuveny, Gerhard Richter, Pietro Antonio Rotari, Thomas Ruff, Salomon van Ruysdael, Thomas Struth, Franz von Stuck, Wilhelm Trübner, James Turrell, Clemens Walter.
Thema: Bei der Betrachtung von Kunst geht es um ein individuelles Erleben. Im Fokus der Ausstellung stehen sowohl der Moment der Wahrnehmung von Kunst als auch die Beziehung, die sich zwischen einem Kunstwerk und seinem Gegenüber ergeben kann. In diesem Sinne möchte die Ausstellung anhand ausgewählter Kunstwerke aus unterschiedlichen Jahrhunderten die Perspektive darauf lenken, was der flüchtige, schwer fassbare, individuell oder kollektiv erlebte Augenblick der Betrachtung von Kunst bewirken kann. Es sind Kunstwerke von Francis Bacon, Georg Baselitz, rudolf Belling, Laurenz Berges, Giovanni del Biondo, Christian Borchert, Janet Cardiff, Nardo di Cione, Björn Dahlem, Marlene Dumas, Werner Fechner, Lucio Fontana, Vilhelm Hammershøi, Hannah Höch, Leonhard Kern, Yves Klein, Hans Leinberger, Herbert List, João Louro, Lorenzo Monaco, des Meisters von Osnabrück, Isaak van Nickelen, Sigmar Polke, Angelo Puccinelli de Lucca, Neo Rauch, Yael Reuveny, Gerhard Richter, Pietro Antonio Rotari, Thomas Ruff, Salomon van Ruysdael, Thomas Struth, Franz von Stuck, Wilhelm Trübner, James Turrell und Clemens Walter zu sehen. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2017-11-05
Künstler: Martin Luther
Thema: Was für ein Vermächtnis haben uns die Reformatoren, allen voran Martin Luther, die Symbolfigur der Reformation, hinterlassen? Welche Glaubensbotschaft bleibt bestehen – auch noch nach 500 Jahren? Denn obwohl 1517 als Datum der Reformation gilt, so geht es um mehr als darum, „500 Jahre Thesenanschlag“ zu feiern. Es geht um mehr als die Spaltung der christlichen Welt in zwei konfessionelle Lager. In der ökumenischen Bewegung wird heute die Rolle Martin Luthers eher als Erneuerer des Glaubens denn als Spalter betont. Die Kabinettausstellung schöpft aus dem reichen Fundus der Liberna Collection zum Thema Theologie und Reformation und folgt den Spuren Martin Luthers. Sie zeigt Druckerzeugnisse des damals neuen Zeitgeistes – von der noch in lateinischer Sprache verfassten ersten gedruckten Bibel („Gutenberg-Bibel“), über den ersten deutschen Bibeldruck vor Luthers Neuübersetzung („Mentelin-Bibel“), bis hin zur letzten Fassung aus Luthers Hand („Luther-Bibel“). Daneben dokumentieren weitere zeitgenössische Bücher die Auswirkungen auf das europäische Umland. Zudem versucht die Kabinettausstellung einen Einblick zu geben, wie theologische Differenzen und Unverständnis zu einer Art „Flugblatt-Streitkultur“ führten, die eine epochale Zeitenwende nach sich zog. Sie lässt außerdem erkennen, dass das Bild des neuen Glaubens nicht nur rosig ist: So fördert die neue Denkweise Luthers Antisemitismus zutage. Auch der Bildersturm in Folge der Reformation muss aus heutiger Sicht als ein kultureller Super-GAU bezeichnet werden. Nicht zuletzt sind die Auswirkungen der Reformation nicht alle religiöser Art: Aus Luthers Übersetzung der Bibel ins Deutsche folgt die Orthografie unserer heutigen hochdeutschen Sprache. Zur Ausstellung erscheint eine Publikation.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2017-03-12
Künstler: Rembrandt van Rijn, Jan van de Velde d.J., Adriaen van Ostade, Cornelis Dusart, Jan Miense Molenaer, Hendrick Goltzius, Lucas van Leyden
Thema: Die Kabinettausstellung widmet sich dem Thema „Essen und Kochen“. Dabei steht das sehr zentrale Alltagsereignis – die gemeinsame Mahlzeit –im Zentrum der Präsentation, die sich dem Themenbereich auch kulturgeschichtlich nähert. Neben zwei äußerst seltenen, sehr bedeutsamen „Küchenbüchern“ aus dem 17. Jahrhundert, die den Beginn von „normalen“ Kochbüchern für den täglichen Gebrauch veranschaulichen, zeigt die Ausstellung auch die handgeschriebene Rezeptsammlung von Maria Sophia Brenninkmeijer, der Frau des C&A-Firmengründers August, aus dem 19. Jahrhundert sowie Anleitungen zum guten Haushalten aus dem frühen 18. Jahrhundert. Niederländische Gemälde und druckgrafische Werke des Goldenen Jahrhunderts gewähren darüber hinaus Einblicke in das bäuerliche Familienleben sowie die Zubereitung und den Ablauf gemeinsamer Mahlzeiten der damaligen Zeit. Dabei ist der Kreis der zur Familie gehörenden Personen anders als heute, gehören doch das Gesinde und Teile der Dorfgemeinschaft lange Zeit selbstverständlich dazu. Die Genredarstellungen von Rembrandt van Rijn, Jan van de Velde d.J., Adriaen van Ostade, Cornelis Dusart und Jan Miense Molenaer werden durch zwei Abendmahlsszenen der niederländischen Künstler Hendrick Goltzius und Lucas van Leyden inhaltlich erweitert.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2017-01-29
Künstler: Bagel (Druck- und Verlagshaus), Brügelmann (Spinnerei), C&A (Textilien), Falke (Spinnerei und Strickwaren), Harkort (Handel und Metallverarbeitung), Hohner (Musikinstrumente), De Kuyper (Spirituosen), Roeckl (Handschuhe und Accessoires), Steiff (Spielwaren), Stollwerck (Süßwaren), Ullstein (Druck- und Verlagshaus), Von der Heydt (Bankhaus), Warburg (Bankhaus).
Thema: Fast neunzig Prozent aller Unternehmen sind familiengeführt. So alltäglich diese Unternehmensform demnach also ist, so faszinierend muss sie wohl sein. Wie sonst ist der Erfolg der seit etlichen Jahren im deutschen Fernsehen ausgestrahlten TV-Reihe „Deutsche Dynastien“, in denen auch Unternehmerfamilien und ihre Firmen vorgestellt werden, zu erklären? Neben dem offensichtlichen Interesse an Geschichte und Schicksal ist das komplexe Phänomen Familienunternehmen aber auch immer Forschungsgegenstand von Volks- und Betriebswirten, Historikern, aber auch Psychologen und Soziologen gewesen. Denn ihre Besonderheit ist die untrennbare Verbindung zweier nach völlig unterschiedlichen Regeln funktionierender Systeme: die Familie als privater, emotional dominierter Bereich und die den Marktgesetzen unterworfene Firma. So treffen Familienunternehmer ihre Entscheidungen in einem sich wechselseitig bedingenden Spannungsfeld, das Chancen und Freiheiten, aber auch Fallstricke und Konflikte in sich birgt. Traditionsbewusstsein und Innovationsfähigkeit miteinander in Einklang zu bringen, gehört in fast all diesen Firmen ohnehin zum Alltag. Die Ausstellung nähert sich dem Thema aus der Perspektive von Unternehmerpersönlichkeiten und ihren Familien. Briefe, Tagebücher, Testamente und Geschäftsprotokolle gewähren Einblicke in die spezifischen Motive ihres Handelns. Ziele, Wünsche und Verpflichtungen der Akteure werden so lebendig und überraschend aktuell wie auch die zeit- und generationenüberspannenden Handlungs- und Wirkungszusammenhänge, Wertmaßstäbe und Entscheidungsmuster. Stellvertretend für viele international tätige Groß- und Mittelstandsunternehmen sind neben C&A folgende Firmen aus ganz unterschiedlichen Branchen vertreten: Bagel (Druck- und Verlagshaus), Brügelmann (Spinnerei), Falke (Spinnerei und Strickwaren), Harkort (Handel und Metallverarbeitung), Hohner (Musikinstrumente), De Kuyper (Spirituosen), Roeckl (Handschuhe und Accessoires), Steiff (Spielwaren), Stollwerck (Süßwaren), Ullstein (Druck- und Verlagshaus), Von der Heydt (Bankhaus), Warburg (Bankhaus). Zur Ausstellung erscheint eine zweibändige Publikation, deren erster Band diesen neuen, von konkreten Unternehmerpersönlichkeiten des 18. bis 20. Jahrhunderts ausgehenden Betrachtungsansatz des Phänomens Familienunternehmen beleuchtet, während der zweite Band einen ausführlichen Überblick über das Thema aus der Sicht von Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen verschafft.
Ort: Draiflessen Collection bis: 2015-12-31
Künstler: Candida Höfer, Julian Rosefeldt, Arnold Dreyblatt, Gianfranco Baruchello, Hans-Peter Feldmann, Bernd und Hilla Becher, Hannah Höch, Kurt Schwitters, Mariana Castillo Deball
Thema: Die Ausstellung DIE KUNST DES AUFBEWAHRENS (19. Oktober 2015 – 31. Januar 2016) widmet sich den Bedeutungen und Funktionen des Archivs sowie den Herausforderungen der Archivarbeit. Bild-, Schrift- und Tonträger aus dem Archiv der Draiflessen Collection werden dabei in Dialog mit künstlerischen Positionen von Candida Höfer, Julian Rosefeldt, Arnold Dreyblatt, Gianfranco Baruchello, Hans-Peter Feldmann, Bernd und Hilla Becher, Hannah Höch und Kurt Schwitters sowie Mariana Castillo Deball gesetzt. Ausstellungsbesuch nach vorheriger Anmeldung unter + 49. (0) 54 52.91 68 - 35 00