27.04.2025 - 03.07.2025
Richild Holt – Blaue Stunde
Ort: Frauen Museum Wiesbaden bis: 2025-06-29
Künstler: Gesine Büttner, Luisa Francia, Cecilia Herrero-Laffin, Richild Holt, Gust Kaiser, Rosa Loy, Hewdig Marquardt, Matuschka, Cambra Skadé, Annette Schreyer, Beldan Sezen, Constance Short, Annegret Soltau, Ute Thiel, Franca Weiss
Thema: Anlässlich des 40-jährigen Bestehens des frauen museum wiesbaden zeigt die Jubiläumsausstellung „faszinierend · mutig · wirkungsvoll – frauen museum wiesbaden 1984 bis heute“ 40 Objekte aus 40 Jahren Sammlungstätigkeit – von beachtenswert, über wegweisend bis hin zu überraschend. Die Exponate der Schau werfen Schlaglichter auf Ausstellungen und Projekte genauso wie auf die Grundlagenforschung, die das frauen museum wiesbaden in Hinblick auf Historie, Gegenwart und Zukunft betreibt. So geben sie auch einen Einblick in die Geschichte(n) des frauen museum wiesbaden. Über die Laufzeit entsteht dabei eine sich wandelnde „Ausstellung in Bewegung“. Am 7. November 1984 eröffnete das frauen museum wiesbaden mit der Ausstellung „Leben in Bewegung – Frauen in Wiesbaden 1850 bis heute“, die den Alltag von Frauen über mehrere Generationen, bedeutende Beiträge von Frauen in Kunst und Stadtgeschichte sowie die Entwicklung der Frauenbewegung in den Blick nahm und damit Geschichte schrieb. Es folgten viele hundert Ausstellungen und mit ihnen eine außergewöhnliche Sammlung. Die Sammlung hinterfragt traditionelle Museumsbestände und erweitert sie um Exponate, die sich auf Frauen in der Kultur-, Kunst- und Stadtgeschichte konzentrieren. Das Herzstück des frauen museum wiesbaden bildet die archäologische Sammlung, deren Grundstock bereits in den ersten Jahren gelegt wurde: Mit der Ausstellung „Steinzeiten – Frauenzeiten“ von 1986 und der 1993 folgenden Ausstellung „Die Sprache der Göttin“ zu Frauendarstellungen seit der Altsteinzeit erlangte das fmw internationale Bekanntheit. In vielen Bereichen war das frauen museum wiesbaden Vorreiterin und Tabubrecherin, sei es zu Themen wie Brustkrebs, Menstruation, Care-Arbeit oder Frauenfußball. Es wurde bis dato unbekannte Wiesbadener Stadtgeschichte entdeckt sowie renommierte Künstler:innen präsentiert, und bis heute sind viele der angestoßenen Themen virulent.
Ort: Frauen Museum Wiesbaden bis: 2024-10-06
Künstler: Cambra Skadé
Thema: Die Einzelausstellung schlägt einen Bogen von Cambra Skadés Anfängen zu ihrem aktuellsten Schaffen. Schon in frühen Jahren folgte die Künstlerin, tief inspiriert von Fluxus und Dada, bevorzugt ihrem freien Geist jenseits von Kommerz und klassischem Kunstmarkt. Auch ihre feministischen Wurzeln und die thematische Auseinandersetzung mit mütterlicher Schenkökonomie versus patriarchalem Geldsystem spielten dabei eine große Rolle und bekräftigten sie darin, aus dem Geldsystem auszusteigen, wo immer es möglich war. In ihrer Ausstellung „Kunst bekommt Flügel“ setzt sie dieses Anliegen nun entschlossen um, öffnet ihre Schatzkammern und gibt ihre Kunstwerke frei. Anlässlich des 40. Geburtstags des frauen museum wiesbaden zeigt Cambra Skadé damit nicht nur die Kunst, zu schenken, sondern die Kunst, Kunst zu schenken, und lädt Besucher:innen dazu ein, ihre Bilder und Bildobjekte vor Ort zu erleben und mit nach Hause zu nehmen – als Geschenk. Ohne Bezahlung, ohne Tausch. Einfach so. Die Kunstwerke sind während der Laufzeit der Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten des Museums zu sehen. Besucher:innen können sich jeweils ein Werk aussuchen und später mit nach Hause nehmen. An drei verschiedenen Daten kann dann das ausgewählte Werk abgeholt werden: 8. September 2024, 22. September 2024 und 6. Oktober 2024. Die Ausstellung ist der Auftakt einer Reihe von Jubiläumsausstellungen zum 40-jährigen Bestehen des frauen museum wiesbaden. Am 3. November 2024 wird mit einer Ausstellung zur Geschichte des Museums dann offiziell Geburtstag gefeiert! Bildcredits: Cambra Skadé, Im Boot der Närrin, 2015, Courtesy: Cambra Skadé
Ort: Frauen Museum Wiesbaden bis: 2025-04-06
Künstler: Guerrilla Girls
Thema: Als das „Gewissen der Kunstwelt“ enthüllen die Guerrilla Girls seit nunmehr 40 Jahren die Ausgrenzungsmechanismen und die Unterrepräsentanz von Frauen und People of Colour in der Kunst- und Kulturlandschaft, welche sich selbst gerne als divers, aufgeklärt und progressiv stilisiert. Auch vor Hollywood, Popkultur oder Politik macht die Kunst der Guerrilla Girls dabei keinen Halt. Um ihre Anonymität zu wahren und frei agieren zu können, tragen die Mitglieder in der Öffentlichkeit Gorillamasken und agieren unter Pseudonymen historischer Künstlerinnen wie Frida Kahlo oder Shigeko Kubota. In einer Sonderausstellung geben über 30 Plakate und Filme einen Überblick über ihr bis heute unvergleichbares Schaffen. Die Ausstellung ist der Auftakt einer Reihe von Jubiläumsausstellungen zum 40-jährigen Bestehen des frauen museum wiesbaden. Am 3. November 2024 wird mit einer Ausstellung zur Geschichte des Museums dann offiziell Geburtstag gefeiert! Bildcredits: Guerrilla Girls at the Abrons Art Center, 2015, Photo: Andrew Hinderaker
Ort: Frauen Museum Wiesbaden bis: 2024-07-14
Künstler: Geschichtliche Ausstellung
Thema: Die historische Ausstellung Margot und die anderen – Zwangssterilisation im Nationalsozialismus nimmt die grausame Praxis der Zwangssterilisationen an Menschen, die nicht in das rassistische, menschenfeindliche System des NS-Regimes passten, in den Blick, und schreibt eine lokale Geschichte Wiesbadens, die bisher kaum beachtet wurde – die Geschichte der sogenannten Rheinland-Kinder, die auf mündlichen Befehl in „Geheimer Reichssache“ sterilisiert wurden, nur, weil sie anders aussahen, weil sie die „falschen“ Väter hatten, weil sie nicht „deutsch“ genug waren. Die Ausstellung legt dabei einen besonderen Fokus darauf, die individuellen Geschichten der Wiesbadener Kinder zu schreiben und gleichzeitig das Thema Zwangssterilisierung in der NS-Unrechtsgesetzgebung zu beleuchten. Nicht zuletzt wird durch das Ausstellungsprojekt die Frage gestellt, was es bedeutet, hier und heute zu leben und welche Verantwortung wir alle für dieses „Hier“ und „Jetzt“ tragen. Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche begleitende Publikation mit Beiträgen von Kim Engels (frauen museum wiesbaden), Rolf Faber (Vorsitzender des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung), Margret Hamm (Bund der „Euthanasie“-Geschädigten und Zwangssterilisierten) und Peter Gast (Oberstaatsanwalt a.D.). Die Ausstellung und die Publikation sind das Ergebnis einer mehrjährigen Forschungsarbeit, die durch das frauen museum wiesbaden durchgeführt wurde. Begonnen hat es mit der Geschichte von Margot, einer Frau, die im Kindesalter zwangssterilisiert wurde und sich dem frauen museum wiesbaden anvertraut hat. Sie gab den Anstoß für das Projekt, das nun mit der Ausstellung und der Publikation für Besucher:innen sichtbar gemacht wird.
Ort: Frauen Museum Wiesbaden bis: 2024-07-14
Künstler: Gladys Kalichini
Thema: Gladys Kalichini ist eine zeitgenössische bildende Künstlerin und Forscherin aus Sambia. Sie beschäftigt sich mit der (Un-)Sichtbarkeit von Frauen in der Geschichte des kolonialen Widerstandes, wie auch der Auslöschung von Frauen aus der Geschichtsschreibung. In ihrem Werk befasst sich Gladys Kalichini mit den verschiedenen Ausformungen von Erinnerung und Geschichte, Trauer und Gedenken. Mit der Installation "...these gestures of memory" thematisiert sie das Erinnern und Vergessen einzelner Frauen innerhalb des größeren Zusammenhangs der Widerstandsnarrative gegen die Kolonialherrschaft in Sambia und Simbabwe im 20. Jahrhundert. Die Ausstellung ehrt Freiheitskämpferinnen und ist zugleich Mahnmal für die individuelle wie auch kollektive Erinnerung selbst.