Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2013-09-08
Künstler: Irene Bisang
Thema: Pressemitteilung Irene Bisang. Magic Onion 18. Mai 2013 – 8. September 2013 Im Rahmen seiner Reihe zur jungen zeitgenössischen Kunst eröffnet das Museum Franz Gertsch im Kabinett eine Ausstellung mit neuen malerischen Arbeiten und Collagen der Luzerner Künstlerin Irene Bisang. Irene Bisangs künstlerisches Schaffen schöpft sowohl aus der Fantasie als auch aus der Fülle des Bildmaterials, das uns heutzutage umgibt. Vom Alltäglichen bis zum Besonderen und sogar Fantastischen können die verschiedensten Figuren und Dinge Eingang in ihre kleinformatigen Zeichnungen, Aquarelle, Ölgemälde und Collagen finden. Die essentiellen Themen des Lebens, der Sexualität und des Todes ziehen sich bereits seit längerem durch ihr Werk, in der letzten Zeit zeichnet sich dazu eine vertiefte Beschäftigung mit religiösen Motiven ab. Bei deutlich narrativen Ansätzen bleiben Irene Bisangs Arbeiten jedoch offen für verschiedene Lesarten und gestatten das persönliche Einfühlen und Eindenken des Betrachters. Irene Bisang (*1981) nahm nach einem einjährigen Vorkurs und einem Aufenthalt in Schweden 1999 das Grundstudium an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Luzern auf. Im Jahr 2000 wechselte sie an die Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo sie Malerei bei Arno Rink und Neo Rauch studierte. Von 2007 bis 2009 absolvierte sie das Meisterschülerstudium bei Neo Rauch. Seit 2007 stellt Irene Bisang regelmässig im In- und Ausland aus und ist u.a. Preisträgerin des Kiefer Hablitzel Preises (2009). Die Künstlerin lebt und arbeitet in ihrer Heimatstadt Luzern. In der Kabinettausstellung im Museum Franz Gertsch zeigt Irene Bisang eine grosse Anzahl ihrer neuen Arbeiten. Die Einzelwerke, die zu einer Betrachtung aus intimer Nahsicht einladen, sind in einer installativen Hängung lose miteinander verbunden, die auf mögliche Verbindungen und Zusammenhänge der Werke untereinander verweist. Die Ausstellung wurde kuratiert von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit der Künstlerin. Katalog Der Katalog zur Ausstellung erscheint im modo Verlag. Medienkonferenz Freitag, 17. Mai 2013, 10.30 Uhr Anwesend sind Arno Stein, Geschäftsführender Direktor, Anna Wesle, Kuratorin sowie die Künstlerin. Vernissage Freitag, 17. Mai 2013, 18.30 Uhr Veranstaltungen zur Ausstellung • Künstlergespräch: Irene Bisang im Gespräch mit Anna Wesle, Sonntag, 16.06.2013, 11 Uhr • Workshop zur Kunst von Irene Bisang: Samstag, 24.08.2013, 10–17 Uhr
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2013-09-01
Künstler: Justine Otto
Thema: Pressemitteilung Justine Otto. Halbpension 23. März– 1. September 2013 Das Museum Franz Gertsch stellt dem Schweizer Publikum eine weitere Position zeitgenössischer figurativer Malerei vor und präsentiert Gemälde von Justine Otto (Räume 3–4). „Mädchen, Frauen und Tiere bevölkern die Welt von Justine Otto. Der malerische Duktus ist gnadenlos, die Kälte brutal. Auch wenn die Landschaft grünt – die Temperatur liegt auf der Nullgradgrenze. Der metallische Schein, der den Bildern eigen ist, macht die Protagonistinnen zu Wesen, denen nichts, aber auch gar nichts fremd ist. Sie verorten ihre Handlungen mit Neugier, quälend, vielleicht auch sadistisch, stets aber rätselhaft, in einem Niemandsland, dem die Himmelsrichtungen fehlen. […] Die Malerei generiert die emotionale, sezierende Unterkühlung der weiblichen Figuren bis hin zur Aggressivität der Tiere. Die Figuren ihrerseits reflektieren im Zusammenspiel ein die Handlungen bestimmendes Begehren. Die Handlungen wiederum sind rätselhaft, Sondierungen im Schattenbereich, die der Erfahrung eines 'unheimlichen' Wissens alchemistische Züge verleihen. […] In der Härte ihrer Bilder, in deren Unerbittlichkeit, schafft Justine Otto eine Realität, die weder überzogen noch pathetisch ist, sondern kalt den Nerv einer Gegenwart trifft, in der Gegensätze entweder eingeebnet sind oder explodieren.“ (Jean-Christophe Ammann) Die polnisch-deutsche Künstlerin Justine Otto (* 1974) wurde in Zabrze (Polen) geboren und kam im Alter von acht Jahren nach Deutschland. Während ihres Studiums ab 1996 bei Peter Angermann und Michael Krebber an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main war sie zeitweise an den Städtischen Bühnen Frankfurt am Main im Bereich Bühnenbild und Kunstgewerbe tätig. 2003 wurde sie zur Meisterschülerin im Fach Freie Malerei ernannt. Seit 1998 stellt Justine Otto ihre Gemälde regelmäßig im In- und Ausland aus und gilt als wichtige Vertreterin der zeitgenössischen Malerei. Bei der Ausstellung im Museum Franz Gertsch handelt es sich um Justine Ottos erste Ausstellung in der Schweiz. Gezeigt werden gross- und kleinformatige Ölgemälde aus den letzten fünf Jahren. Die Ausstellung wird kuratiert von Jean-Christophe Ammann und Anna Wesle. Katalog Der Katalog zur Ausstellung erscheint im Kerber Verlag. Medienkonferenz Donnerstag, 21. März 2013, 10.30 Uhr Anwesend sind Arno Stein, Geschäftsführender Direktor, Jean-Christophe Ammann und Anna Wesle, Kuratoren sowie die Künstlerin. Vernissage Freitag, 22. März 2013, 18.30 Uhr Veranstaltungen zur Ausstellung • LehrerInnen-Einführung: Mittwoch, 27.03.2013, 16.30–17.30 Uhr • Kuratorenführung: Sonntag, 28.04.2013, 11–12 Uhr • Workshop zur Kunst von Justine Otto: Samstag, 04.05.2013, 10–17 Uhr • Künstlergespräch: Justine Otto im Gespräch mit Jean-Christophe Ammann und Anna Wesle, Sonntag, 07.07.2013, 11–12 Uhr Pressekontakt Benjamin Dodel, Sponsoring/Marketing/PR Museum Franz Gertsch Platanenstrasse 3, Postfach, CH-3401 Burgdorf T +41 (0)34 421 40 15, F +41 (0)34 421 40 21 benjamin.dodel@museum-franzgertsch.ch www.museum-franzgertsch.ch
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2013-03-03
Künstler: Franz Gertsch
Thema: Franz Gertsch. Momentaufnahme Anlässlich des Jubiläumsjahres zu seinem zehnjährigen Bestehen zeigt das Museum Franz Gertsch eine umfassende Ausstellung mit Gemälden und Holzschnitten von Franz Gertsch aus den Jahren 1983 bis 2012. Den Höhe-punkt dieser Schau bildet das neueste Gemälde des Künstlers, Maria aus der Trilogie Guadeloupe (ab 2012). Im vergangenen Herbst wurde das malerische und druckgrafische Frühwerk des Künstlers präsentiert, in der aktuellen Ausstellung geht es nun darum, den reifen Künstler ab den frühen Achtziger Jahren zu zeigen. Neben den „Publikumslieblingen“ Johanna I (1983/84) und Silvia I (1998) werden Gräser I–IV (1995–99) ausgestellt. In den Jahren 1987 bis 1995 gab Gertsch die Malerei für einige Jahre auf, nahm den Holzschnitt wieder auf und entwickelte eine eigene Technik. Eine Auswahl der grossformatigen Holzschnitte des Künstlers aus den Jahren 1987 bis 2007 wird die Gemälde begleiten und ergänzen. Es handelt sich dabei um Landschaften und Frauenporträts. Ein Ausstellungsraum gewährt Rückblicke in die Gruppe der frühen Holzschnitte. Die Bandbreite dieses Überblicks des Schaffens der letzten dreissig Jahre wird selbstverständlich vom 2007 begonnenen und 2011 fertig gestellten Zyklus der Vier Jahreszeiten gekrönt, der als Hauptwerk im späten Schaffen von Franz Gertsch betrachtet werden kann. Unermüdlich im Schaffensdrang, hat sich Franz Gertsch nach der Vollendung des Frühlings einem weiteren zyklischen Werk zugewandt. Das Museum Franz Gertsch freut sich, sein neues Gemälde erstmals zu präsentieren: Bei Maria (Guadeloupe) (2012) handelt es sich um das mittlere Gemälde eines dreiteiligen Werks, das sich unter den Stichworten „Werden – Sein – Verge-hen“ mit dem Lebenszyklus auseinandersetzt. Das monumentale Aktbildnis der Maria, das nach einer auf Guadeloupe entstandenen Fotografie ausge-führt wurde, steht hierbei mit seiner überlebensgrossen Sinnlichkeit für das „Sein“. Die beiden flankierenden Gemälde werden nach ihrer Fertigstellung ebenfalls im Museum Franz Gertsch enthüllt.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2013-03-03
Künstler: Cécile Hummel
Thema: Cécile Hummel. Abtauchen und Auftauchen Im Kabinett des Museum Franz Gertsch wird die Ausstellungsreihe mit zeit-genössischer Kunst fortgesetzt. Installative Kompositionen aus Zeichnungen, Offsetdrucken und Fotografien der Basler Künstlerin Cécile Hummel verset-zen den Betrachter in eine Zeit zwischen dem Gestern und Heute und regen zu einer assoziativen Auseinandersetzung mit dem Dargestellten an. Den Kern der Ausstellung im Museum Franz Gertsch bilden Cécile Hummels in lasierenden Grautönen ausgeführte Zeichnungen mit Gouache auf Papier. Die Arbeiten gewähren einen Einblick in Cécile Hummels aktuelles Schaffen, das sich mit unser aller „kollektivem Gedächtnis“ beschäftigt. Ihre meist kleinformatigen Blätter halten Gesehenes, Beobachtetes, Erlebtes in der Reduktion auf das Wesentliche aus der Erinnerung heraus fest. Die Darstellungen changieren zwischen Figuration und Abstraktion, klar benenn-bare Gegenstände und Figuren koexistieren neben architektonischen For-men und Kompositionen, die in ihrer Bedeutung offen bleiben. In der Anord-nung zu Gruppen entstehen vielfältige Vernetzungen, Querbezüge und Assoziationen. Ergänzt, komplettiert und facettiert werden diese in installativen Hängungen durch vereinzelte oder gruppierte Offsetdrucke und Fotografien. Den Offset-drucken liegt ein Konvolut von Glasnegativen aus den 1930er Jahren zugrun-de, das Cécile Hummel in Süditalien ankaufte. Verschiedene Personen, Paare und Familien erscheinen in demselben Fotostudio mit denselben Requisiten wie eingefroren in der Zeit. Vertraut und doch fremd, menschlich und doch gestellt nehmen sie durch ihre Blicke mit dem Betrachter über die Grenzen der Zeit hinweg Kontakt auf. Die Künstlerin druckt in einem Offset-verfahren teilweise mehrere dieser Porträts vergrößert übereinander und verfremdet sie zusätzlich durch eigene Eingriffe. So entstehen neue Interpre-tationen, die weit über einen herkömmlichen Abzug des Negativs hinaus gehen. Cécile Hummels Fotografien wiederum bannen einen Moment, oftmals fängt die Künstlerin hier Orte und Objekte ein, die auf Vergangenes verweisen – wie etwa ihre Ansichten einer Bibliothek in Palermo, einem Wissensspeicher, der dem Verfall anheim gegeben wird. Beim assoziierenden, mäandrierenden Betrachten wird der Besucher in den Bann dieser Bildwelt gezogen, taucht in die gezeichneten Räumlichkeiten und fremden Vergangenheiten ein, folgt den Spuren anderer und spürt dabei seine eigene Vergangenheit und Gegenwart. Cécile Hummel verarbeitet und hinterfragt die Bildwelt, die uns umgibt und sucht nach ihrer Bedeutung für das Heute und Jetzt.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2012-09-02
Künstler: Cornelia Schleime
Thema: Cornelia Schleime. Die Farbe, der Körper, das Antlitz, die Augen 24. März – 2. September 2012 Cornelia Schleime gehört zu den bedeutendsten Malerinnen der Gegenwart. Es ist ihre erste, grosse Ausstellung in der Schweiz. Sie wurde 1953 in Ostberlin geboren und übersiedelte 1984 unter dramatischen Umständen nach Westberlin. Es sind fast ausschliesslich Frauen, die sie malt, zeichnet, aquarelliert. Zu sehen sind Werke aus den letzten achtzehn Jahren. Cornelia Schleime hat nicht nur einen phänomenalen Instinkt für die Farbe, ihre Figuren leben ebenso sehr aus der Erotik der Linie wie auch aus einem mythischen Ineinanderwirken von Mensch-, Tier- und Vogelwesen: Geweihe werden zu Antennen, Haare, in Zöpfen geflochten, zu Tentakeln. Eine Mythologisierung findet dennoch nicht statt, denn wie in einer Serie von 2010 bezeichnet sie diese Verbindungen als „Camouflage“. Die zum Teil grossformatigen Bilder üben eine Faszination aus, der man sich kaum entziehen kann, Cornelia Schleime gelingt etwas Besonderes: Sie weiss das Individuelle in einer Farbexplosion zu generieren, eine Körperlinie in eine Lichtspiegelung zu tauchen, Handlungen in die Intimität einer Selbstreflexion einzubinden. Stets sind ihre Figuren bestimmte Figuren, sowohl in Ausdruck, als auch in Blick und Haltung. Die Ausstellung wurde kuratiert von Jean-Christophe Ammann und Anna Wesle, der Katalog ist im Museumsshop und im Buchhandel erhältlich.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2012-03-04
Künstler: Franz Gertsch
Thema: Franz Gertsch. Aus dem Frühwerk 01. Oktober 2011 - 04. März 2012 Medienkonferenz: Donnerstag, 29. September 2011, 10.30 Uhr Vernissage: Freitag, 30. September 2011, 18.30 Uhr Franz Gertsch (*1930) setzte 2005 im Zuge der Retrospektive das Jahr 1969 als Startpunkt seines künstlerischen Schaffens fest. In den letzten Jahren begann der Künstler aber verstärkt, sich seinem Frühwerk zuzuwenden, Skizzen und Entwürfe zu sichten und diese auch in kleinen Kabinettausstellungen im museum franz gertsch der Öffentlichkeit zu präsentieren. Nun ist es an der Zeit, dem Frühwerk eine umfassende Ausstellung zu widmen. Die Gemälde des jungen Gertsch sind überwiegend von einer sehr persönlichen, romantischen und teils melancholischen Haltung geprägt. Beziehungen zwischen jungen Frauen und Männern, Landschaften, Märchen und Mythen bilden die thematische Grundlage. Stilistisch wird der Wechsel von der Malschule Max von Mühlenens zu Hans Schwarzenbach deutlich – bei ihm lernte Gertsch die altmeisterlichen Maltechniken und fand zu einem realistischen Stil mit glatter Malweise. Nach einer Phase der künstlerischen und inneren Zerrissenheit, in der sehr unterschiedliche Werke entstanden, nahm Gertsch Mitte der 1960er Jahre von den mythologischen und märchenhaften Themen und dem Naturstudium Abstand. Flächig vereinfachte Gemälde in greller Farbigkeit führten ab 1966 zu den figürlichen Collagen im Stile der Pop Art. Die Ausstellung wurde kuratiert von Rainer Michael Mason in Zusammenarbeit mit dem Künstler. Veranstaltungen zur Ausstellung: - LehrerInnen-Einführung: Mittwoch, 26. Oktober 2011, 16.30 Uhr - Workshop Franz Gertsch. Aus dem Frühwerk: Samstag, 29. Oktober 2011, 10-17.30 Uhr - Kuratorenführung mit Rainer Michael Mason: Sonntag, 6. November 2001, 11 Uhr - Workshop Die Malerei von Franz Gertsch: Samstag, 12. November 2011, 10-17.30 Uhr - Künstlergespräch mit Franz Gertsch: Sonntag, 5. Februar 2012, 11 Uhr - Workshop Die Holzschnitte von Franz Gertsch: Samstag, 18. Februar 2012, 10-17.30 Uhr
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2002-09-02
Künstler: Franz Gertsch
Thema: Franz Gertsch. Die vier Jahreszeiten 01. Oktober 2011 - 04. März 2012 Medienkonferenz: Donnerstag, 29. September 2011, 10.30 Uhr Vernissage: Freitag, 30. September 2011, 18.30 Uhr Im Jahr 2007, damals 77jährig, begann Franz Gertsch mit der Arbeit an einem Zyklus der vier Jahreszeiten – wohl wissend, dass er jeweils etwa ein Jahr Zeit für ein Gemälde benötigen würde. Das grosse Vorhaben ist geglückt, Anfang 2011 vollendete der Künstler seinen magistralen Vier Jahreszeiten-Zyklus mit dem Gemälde «Frühling». Im museum franz gertsch wird das monumentale Werk nun erstmals in einem Raum mit «Herbst» (2007/08), «Sommer» (2008/2009) und «Winter» (2009) ausgestellt. Franz Gertsch hat all sein Können, seine Kraft und seine Zeit in diese Gemälde gelegt. Ausgehend von einer bereits vorhandenen Aufnahme des Wäldchens hinter seinem Haus von 1994 entstand der «Herbst». Für die fotografischen Vorlagen der anderen Werke verfolgte der Künstler den Wechsel der Jahreszeiten während er bereits am Zyklus arbeitete: Der «Sommer» ist der Sommer des Jahres 2007, der „Winter“ ist der Winter des Jahres 2008 und der «Frühling» ist der Frühling des Jahres 2009. Über den Verlauf der Jahreszeiten vierer Jahre hinweg entstanden also diese Gemälde, die zweifellos als Hauptwerke im späten Schaffen des Künstlers bezeichnet werden können. Die Präsentation der vier Jahreszeitengemälde in einem Raum zeigt, wie die Werke farblich harmonieren. Franz Gertsch beschränkt sich auf eine reduzierte Farbpalette, auf wenige, aus Mineral-, Erd- und anderen Pigmenten selbst hergestellte Farbtöne. Bei der Betrachtung der Jahreszeiten verbinden sich die Farbklänge der einzelnen Gemälde miteinander, bestimmte Farbtöne werden von einem Werk zum anderen wieder aufgenommen. Das Wechselspiel, das in jedem einzelnen Gemälde zwischen Sujet, Malweise und Farbgebung, zwischen Wahrnehmung und Wirkung stattfindet, wird im Zusammenspiel der Gemälde noch einmal verstärkt. Veranstaltungen zur Ausstellung: - LehrerInnen-Einführung: Mittwoch, 26. Oktober 2011, 16.30 Uhr - Workshop Die Malerei von Franz Gertsch: Samstag, 12. November 2011, 10-17.30 Uhr - Künstlergespräch mit Franz Gertsch: Sonntag, 5. Februar 2012, 11 Uhr
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2012-03-04
Künstler: Anna Lea Hucht
Thema: Anna Lea Hucht. Aquarelle und Zeichnungen 01. Oktober 2011 - 04. März 2012 Medienkonferenz: Donnerstag, 29. September 2011, 10.30 Uhr Vernissage: Freitag, 30. September 2011, 18.30 Uhr Anna Lea Hucht (*1980) präsentiert im Kabinett Aquarelle und Zeichnungen aus den vergangenen fünf Jahren bis hin zu ihren neuesten Arbeiten. Es ist die erste Ausstellung ihrer Werke in der Schweiz. Die Bandbreite ihres zeichnerischen und malerischen Schaffens reicht von aufwändig ausgetüftelten Aquarellen und Kohlezeichnungen bis zu den neuen, in kürzerer Zeit entstehenden Bleistift- oder Kohleskizzen. Anna Lea Hucht kreiert fiktive Interieurs und deren Bewohner aus der eigenen Fantasie heraus, für Stillleben dienen ihr Abbildungen von Objekten, die sie in Publikationen aus vergangenen Jahrzehnten aufspürt, oder eigene Fotografien von Gegenständen als Anregung. In den detailliert eingerichteten und liebevoll bestückten Innenräumen führen Akteure rätselhafte Handlungen aus oder sind in alltäglichen Posen festgehalten. Die sachlich anmutenden, auch mal poetischen Bildtitel liefern dem Betrachter Denkanstösse beim Eintauchen in die faszinierenden und einzigartigen Bildwelten der Künstlerin. Hucht studierte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und wurde u.a. mit dem Horst-Janssen-Grafikpreis (2008) und dem HAP-Grieshaber-Preis (2011) ausgezeichnet. Sie lebt und arbeitet in Karlsruhe. Die Ausstellung wurde kuratiert von Anna Wesle in Zusammenarbeit mit der Künstlerin. Veranstaltungen zur Ausstellung: - LehrerInnen-Einführung: Mittwoch, 26. Oktober 2011, 16.30 Uhr - Workshop Anna Lea Huchts Bildwelten: Samstag, 28. Januar 2012, 10-17.30 Uhr
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2011-03-06
Künstler: Claudia Müller, Julia Müller
Thema: Die beiden Schwestern Claudia & Julia Müller (*1964/65) leben und arbeiten in Basel, sie gehören zu den wichtigsten Vertreterinnen der aktuellen Schweizer Kunstszene. Sie arbeiten mit verschiedenen Medien, die sie in ihren weiträumigen Installationen zu einem grossen Ganzen verweben. Dazu gehören Zeichnungsserien auf Papier, Wandmalereien, Collagen, Objekte und Videoarbeiten. Thematisch beschäftigen sie sich mit kulturellen Kontexten und beleuchten die Grundbedingungen menschlicher Existenz. Im museum franz gertsch realisieren die Künstlerinnen zwei ortsspezifische Installationen. In Raum 3 zeigen Claudia & Julia Müller eine angepasste und weiterentwickelte Version ihrer Installation „Rebus (Lehrling ohne Meister)“. Fünf Elemente, die als visuelle Buchstaben gelesen werden können, sind in einem schwarzen Raum angeordnet und beziehen sich erzählerisch aufeinander. Für Raum 4 wurde eine ausgedehnte Wandmalerei entworfen, die von skulpturalen Objekten ergänzt wird. Im Kabinett findet ein Zusammentreffen der jüngeren Künstlerinnen mit Franz Gertsch statt. Diese Begegnung lässt frühe Zeichnungen von Franz Gertsch mit frühen Arbeiten auf Papier von Claudia & Julia Müller in einen Dialog treten.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2010-09-05
Künstler: Max von Mühlenen und Franz Gertsch / Marcel Gähler
Thema: +"Rot und Blau. Franz Gertsch und Max von Mühlenen" Im museum franz gertsch beginnt das Ausstellungsjahr mit einer Hommage Franz Gertschs an seinen Lehrer Max von Mühlenen. Im Untergeschoss des Museums werden Arbeiten von Lehrer und Schüler in den beiden Grundfarben Rot und Blau gegenübergestellt. Eine repräsentative Auswahl von Werken Max von Mühlenens mit Schwerpunkt auf der rot-blauen Phase und neu gedruckte, grossformatige Holzschnitte von Franz Gertsch in hellen bis dunklen Varianten von Rot und Blau. +"Marcel Gähler. Arbeiten auf Papier" Im Kabinett des Museums setzt sich die Ausstellungsreihe mit zeitgenössischer Kunst in der ersten Museumspräsentation des Zürcher Künstlers Marcel Gähler fort. Präsentiert werden Aquarelle und feine Bleistiftzeichnungen aus den Jahren 2000-2010. Diese Arbeiten auf Papier stellen seine nächste Umgebung dar. Der Künstler fotografiert Details von unwirklichen Landschaften, die er dann in einem aufwändigen Verfahren malerisch und zeichnerisch umsetzt.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2010-02-28
Künstler: Wolfgang Straub
Thema: Seit der Antike sind Gärten Orte der Sehnsucht und der Verzauberung. Vielleicht gehören Landschaftsparks zu den ersten Beispielen konzeptueller Kunst, indem sie Orte der Imagination schaffen. Wolfgang Straub hat auf Techniken aus der Frühzeit der Fotografie zurückgegriffen, diese aber mit neuen Mitteln weiterentwickelt. Dadurch ist eine aussergewöhnliche Bildwirkung entstanden. In der Ausstellung werden 12 cyanochrome Fotografien im Format 100x150 cm sowie eine Serie kleinerer Bilder erstmals öffentlich gezeigt.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2010-01-24
Künstler: windowzoo.com
Thema: Bay&Bay erkunden den Begriff des Realen und Virtuellen mit Installationen, die Aspekte von Performance, Fotografie, Grafik und Video kombinieren. Can't fake freedom, ihre erste Einzelausstellung, zeigt Arbeiten aus dem Projekt windowzoo.com. Ursprünglich entstanden als Zusammenarbeit des Künstlerduos, verändern die Installationen den öffentlichen Raum mit grafischen Elementen. Dem Zusammenrücken der realen und virtuellen Räume folgend, sind in den letzten fünf Jahren Werke auf allen fünf Kontinenten entstanden. Die ausgestellten Fotografien und die interaktive Installation auf der Fassade des Museums ermöglichen dem Besucher sich frei zwischen diesen Räumen zu bewegen und mit ihnen zu interagieren.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2010-03-28
Künstler: Franz Gertsch
Thema: Franz Gertsch Franz Gertsch (*1930) malt die vier Jahreszeiten – die Idee zu diesem Gemäldezyklus entstand, als der Künstler bei der Durchsicht seiner Unterlagen auf die Fotografie eines herbstlichen Waldstückes stiess. Nach dieser Vorlage entstand der Herbst (2007/08). Die Wahrnehmung des Herbst, des ersten Gemäldes des Jahreszeitenzyklus, wird zum aufregenden Seherlebnis, bei dem die Aktivität des Betrachters gefragt ist. Um den Herbst als lichtdurchflutete, herbstlich getönte Waldlandschaft scharf zu sehen, muss der Betrachter weit zurücktreten. Doch gerade aus der Nähe fasziniert das Gemälde besonders, wird abstrakt und beginnt beinahe vor den Augen zu flimmern. Auch der Sommer (2008/2009), der in kräftigem Grün leuchtet, hält jede Menge Entdeckungen für das Auge des Betrachters bereit. Das Gemälde erscheint zunächst flächig angelegt, das Dickicht des belaubten Waldstückes undurchdringlich. Jedoch ergibt sich hier bei näherer Betrachtung ein Sog in die Tiefe und die verschiedenen Zonen entfalten immer wieder neue Nuancen und Wirkungen. Die Darstellung des Winter (2009) bedeutete für Franz Gertsch die grosse Herausforderung, zum ersten Mal Schnee zu malen. Bäume, Äste und Zweige, gestaltet mit fein schattierten Brauntönen, überziehen netzartig die Oberfläche des Werkes. Einige Äste tragen eine Schicht aus Schnee, die rechte untere Ecke erscheint zunächst ganz weiss. Betrachtet man das Gemälde aus der Nähe, wird das Gefühl des frisch gefallenen Schnees beinahe greifbar. Franz Gertsch ist es gelungen, mit feinsten Farbabstufungen die weisse Landschaft zu strukturieren und dem Betrachter die pudrig-zarten Eigenschaften des Schnees zu vergegenwärtigen. Die Ausstellung umfasst ausser den bis dahin vollendeten drei Jahreszeiten Herbst, Sommer und Winter weitere Gemälde und Holzschnitte aus den Beständen der stiftung willy michel sowie Leihgaben aus dem Privatbesitz von Franz und Maria Gertsch. Unter anderem sind das beeindruckende Triptychon Schwarzwasser (1991/92) und das Diptychon (1995) seit langem wieder zu sehen.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2009-10-04
Künstler: Gymnasium Burgdorf. Schülerarbeiten
Thema: Gemeinsam mit fünf Lehrpersonen des Bildnerischen Gestaltens gehen Schülerinnen und Schüler der Frage nach, was Franz Gertsch charakterisiert. Sie sind ihm auf der Spur, geraten mit ihm auf Abwege, lassen sich von ihm inspirieren. In der Auseinandersetzung wird imitiert, modifiziert, interpretiert und eine eigene (Bild-)Sprache entwickelt: "gertschisch". Dabei werden verschiedenste Aspekte aufgegriffen. Porträt- und Landschaftsdarstellungen gelten als wichtige Motive im Gesamtwerk von Franz Gertsch. Im persönlichen Umfeld finden die Schülerinnen und Schüler Abbildungen von Freunden, Bekannten und Familienmitgliedern. Die Natur stellt Flusslandschaften, Steinformationen, Baumgruppen und Gräser zur Verfügung. Aus diesen Motivkreisen stammen Bildvorlagen, die auf unterschiedliche Art und Weise verarbeitet werden. Bilder können projiziert, übertragen, überarbeitet, aufgelöst und hinterfragt werden. Der Arbeitsprozess des Künstlers wird ebenfalls aufmerksam betrachtet, beispielsweise das Setzen und Zusammenwirken unzähliger Lichtpunkte im Holzschnitt. Sowohl mit Rasterpunkten, als auch mit Nähe, Distanz, Schärfe und Unschärfe wird experimentiert. So entsteht eine facettenreiche Reflexion auf einem gestalterisch anspruchsvollen Niveau. In der Ausstellung werden Projektionen und Installationen neben grafischen Arbeiten und Malereien präsentiert. Die Vielseitigkeit der Arbeiten soll neue Sichtweisen auf die Werke von Franz Gertsch ermöglichen. Die Lehrpersonen: Nataraj von Allmen, Oliver Lanz, Peter Greisler, Annette Rhiner, Samuel Schneider
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2009-08-02
Künstler: Leonardo Bezzola
Thema: Vom 9. Mai bis 2. August 2009 zeigen wir im Kabinett Arbeiten des Berner Fotografen Leonardo Bezzola (*1929), der seit den 1940er Jahren ein umfangreiches Oeuvre an Fotografien geschaffen hat. Nach einer Lehre als Retuscheur und Zeichner und dem Besuch der Kunstgewerbeschule Zürich kam Bezzola als Autodidakt zur Fotografie. Er machte sich auch als selbständiger Grafiker und Filmemacher einen Namen. Bekannt ist er vor allem für seine zahlreichen Künstlerreportagen, beispielsweise über Jean Tinguely, Niki de Saint Phalle und Bernhard Luginbühl. Heute lebt er in Bätterkinden bei Bern. Im museum franz gertsch präsentieren wir Fotografien Leonardo Bezzolas, die einen Einblick in die junge Berner Kunstszene der damaligen Zeit ermöglichen. Die Aufnahmen zeigen bekannte Künstler wie Franz Gertsch, Meret Oppenheim, Dieter Roth, Bernhard Luginbühl, Franz Eggenschwiler, den legendären Ausstellungsmacher Harald Szeemann u.v.a.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2009-08-28
Künstler: Gert & Uwe Tobias
Thema: Das museum franz gertsch zeigt vom 14. März bis zum 28. August 2009 die erste Einzelausstellung der aus Siebenbürgen stammenden Künstler Gert & Uwe Tobias (*1973) in der Schweiz. Das Künstlerduo, das dem Medium des Holzschnitts neue Aktualität verleiht, hat für die Ausstellung in Burgdorf etwa dreissig neue Arbeiten ausgeführt. Neben grossformatigen Holzschnitten werden Schreibmaschinenzeichnungen gezeigt, die durch eine Wandmalerei in einen installativen Zusammenhang gestellt werden.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2009-02-15
Künstler: Claudio Moser, Karim Noureldin, Luc Mattenberger
Thema: Die Ausstellung im museum franz gertsch basiert auf dem Prinzip der „artist’s choice“. Der Schweizer Künstler Claudio Moser (*1959) hat eine persönliche Auswahl getroffen und lässt den Besucher an seinem eigenen Blick auf die Sammlung Nationale Suisse teilhaben.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2008-08-28
Künstler: Franz Gertsch
Thema: Seit Oktober letzten Jahres präsentiert das museum franz gertsch das neueste Monumentalgemälde des Künstlers. Dem Herbst sind das Grasbild Gräser I (1995-96) sowie die Porträts Johanna I (1983-84) und Silvia III (2003-04) zur Seite gestellt.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2008-10-10
Künstler: Skreber, Dirk
Thema: Der 1961 geborene und in New York lebende Maler Dirk Skreber, dessen Werk bisher erst einmal in einer institutionellen Einzelausstellung im Freiburger Kunstverein gewürdigt worden ist – und zwar von der Schweizerin und heutigen Künstlerischen Leiterin des Hauses Konkret in Zürich, Dorothea Strauss – liebt Blickwinkel, die nicht dem Gewohnten entsprechen. Der Maler nimmt sich den Katastrophen der Gegenwart an, darunter Hurricane, Überschwemmungen sowie andere Tatorte. Das häufigste Thema ist aber der Autounfall. Dabei orientiert sich Dirk Skreber an fotografischen Vorlagen, die er in einem malerischen Prozess auf ihre wesentlichen Elemente reduziert. Grosse, querformatige Bilder zeigen um Strassenlaternen oder Leitplanken gewickelte Autos, die kaum noch als bestimmte Autotypen erkennbar sind und eigentlich aufgehört haben, Automobile zu sein, nachdem sie in völliger Zerstörung endeten. Seine grotesken Gemälde sind menschenleer und selbst Autocrashs oder Überschwemmungen gewinnen die ästhetische Qualität von Stillleben. Ein Alptraum sind die um 2000 entstehenden Hochwasserbilder, in denen Skreber eine melancholische Ruhe dominieren lässt. Aus der Hubschrauber-Perspektive werden überflutete unbewohnbare weite Landschaften mit einsamen Häusern betrachtet, die trotz allen Unglücks voller Schönheit sind. Bei gleichzeitiger Trauer bleibt zu fragen: Was ist so faszinierend für uns an Katastrophen? Die sogenannten Reifenbilder zählen zu Skrebers jüngster Werkgruppe. Im Gegensatz zu seinen Crash- oder Flutbildern schildern sie den Moment unmittelbar nach der Katastrophe, denn Autoräder und Radachsen wirbeln noch vollkommen dynamisiert durch die Luft, wirken wie aggressive Monsterreifen, die sich zum Angriff formieren und uns das Gruseln lehren. Wir zeigen diesen Sommer die Katastrophenbilder, fulminante Großformate sowie eine aufwendige und raumfüllende Installation.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2008-10-26
Künstler: Skreber, Dirk
Thema: Zertrümmerte Autos am Strassenrand – ganze Landstriche unter Wasser. Und dennoch: Die Bilder verführen den Betrachter mit einer ungeheuren ästhetischen Anziehungskraft. In Dirk Skrebers erster Einzelausstellung in der Schweiz werden fulminante Katastrophenbilder und die sogenannten Streifenbilder aus den Jahren 1999 bis 2007 gezeigt.
Ort: Museum Franz Gertsch bis: 2008-06-15
Künstler: Gregor Schneider
Thema: Mit „Gregor Schneider Doublings“ freuen wir uns auf eine Premiere der ganz besonderen Art: Die Ausstellung bietet erstmals einen Überblick über das skulpturale Werk des 1969 in Deutschland geborenen Künstlers, Fotografen und Bildhauers, der für seine einzigartigen Konstruktionen 2001 auf der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet wurde. Nach einem Umbau der Kunsthalle Bern 1996 ist „Doublings“ die zweite Einzelausstellung von Gregor Schneider in der Schweiz. Bereits im Alter von 16 Jahren begann Schneider die Räume in einem Altbauhaus zu „verdoppeln“, neue Räume in vorhandene Räume zu bauen, Wände vor Wände zu ziehen und Fenster vor Fenster. Nach einiger Zeit erweiterte der Künstler seine konzeptionelle Arbeit, indem er die Räume aus dem Originalmaterial an anderen Orten wieder massstabgetreu errichtete. Die Idee zur Umgestaltung des Hauses u r, wie sie Schneider seit dem Anfang seiner künstlerischen Laufbahn bis heute verfolgt, brachte ihm während der letzten Jahre neben etlichen Auszeichnungen auch hohe internationale Anerkennung ein. Im museum franz gertsch baut Gregor Schneider das gesamte Untergeschoss derart um, dass der Originalgrundriss des Museums völlig zunichte gemacht wird. Der eigentliche Zugang zum Untergeschoss wird geschlossen, der Besucher begeht die Ausstellung durch den Lift. Es erwartet ihn ein komplett schwarzes Museum: Durch einen beengenden, dunklen Korridor gelangt der Besucher zu den Ausstellungsräumen, zum Luftschutzkeller und zum Ausgang der Ausstellung, dem eigentlichen Notausgang. Die zwei Ausstellungsräume sind vollkommen abgedunkelt, ihre tektonischen Gegebenheiten verlieren sich, verflüchtigen sich zu einem schwarzen und unfassbaren Nichts. In diesen beiden dekonstruierten Ausstellungssälen befinden sich sechs eingebaute Räume: jeweils eine Doppelgarage und zwei Kinderzimmer; wovon eines begehbar, das andere hingegen nur durch einen Spiegel erfahrbar ist. Wie der Titel der Ausstellung bereits suggeriert, spielt die „Verdopplung“ auch für diese Intervention Gregor Schneiders eine prägende Rolle. Durch die Symmetrie der beiden Ausstellungsräume, die labyrinthartige Anordnung der Räume und ihre überwältigenden Übereinstimmung kann sich der Besucher nur schwer zurechtfinden. Die Orientierung wird hinterfragt, denn das bereits Gesehene des einen Raumes wiederholt sich im nächsten: Bin ich hier oder dort? Zeit- und Raumgefühl verflüchtigen sich, das Thema der „Verdoppelung“ oder der „Wiederholung“ hinterfragt das künstlerische Original. Im Dunkeln trifft der Besucher darüber hinaus auf zwölf punktuell beleuchtete Skulpturen und Objekte, die vom Künstler für frühere Interventionen konzipiert worden sind. Aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen gerissen, erhalten diese nun durch ihre homogene Präsentation innerhalb des „Schwarzen Museums“ eine neue formale Glaubwürdigkeit. Die Skulpturen stecken zum Teil in Müllsäcken und ähneln Leichen. Auch hier stellt sich wiederum die Frage nach dem Original (Mensch) oder einer Kopie (Puppe). Worin besteht der Unterschied zwischen „Original“ und „Kopie“? Und was heisst eigentlich „Verdopplung“?