Ort: Rijksmuseum Twenthe bis: 2014-09-28
Künstler: Peter Paul Rubens, Anton van Dyck, Jacob Jordaens
Thema: Vom 5. April bis zum 28. September 2014 ist die Ausstellung "Rubens, Van Dyck, Jordaens: Der Flämische Barock" zu Gast im Rijksmuseum Twenthe in Enschede. Diese Ausstellung nimmt den Besucher mit auf eine schwindelerregende Reise durch die Vergangenheit. Das Rijksmuseum Twenthe präsentiert in Kooperation mit dem Museum voor Schone Kunsten Antwerpen die Ausstellung Rubens, Van Dyck, Jordaens – Der Flämische Barock. Anhand von über fünfzig Gemälden und einigen Dutzend Drucken gibt diese Ausstellung einen Einblick in die Bedeutung, Funktionsweise und Wirkung der im 17. Jahrhundert in Flandern angefertigten Kunst. Ein Großteil dieser Meisterwerke ist bislang in den Niederlanden noch nie zu sehen gewesen. Klischees entkräftet Heroische Christusfiguren, weibliche Rundungen und mythologische Götter mit wild umherwehenden Haaren: Das ist es, woran wir bei flämischer Kunst aus dem 17. Jahrhundert denken. Der Kontrast zwischen den schlichten Kircheninterieurs von Saenredam und den mit Symbolik beladenen Genrestücken von Jan Steen aus den reformatorischen, nördlichen Niederlanden könnte scheinbar nicht größer sein. Aber stimmt diese Annahme wirklich? Ist der Unterschied zwischen Nord und Süd wirklich so groß? Das Rijksmuseum Twenthe wirft mit Hilfe der Ausstellung Rubens, Van Dyck, Jordaens – der flämische Barock neues Licht auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Niederländern und ihren südlichen Nachbarn. Dieses realisiert das Museum anhand von fünf Themen: Religion, Mythologie, Porträts, Landschaften und Stillleben. Meisterwerke Die Klischees rund um den flämischen Barock bestehen nicht ohne Grund. Besonders die imposanten Meisterwerke von Peter Paul Rubens (1577-1640) erfüllen alle vorherrschenden Meinungen, die rund um den flämischen Barock existieren. Die scharfsinnig gewählten Bildinhalte, mit mythologischen oder allegorischen Themen und Eindruck weckenden Porträts mussten die Autorität des Adels untermauern und der Kirche ihr Ansehen zurückgeben, das sie während des Bildersturmes verloren hatte. Mit seinen kräftigen, energischen und theatralen Gemälden entspricht Rubens wie kein anderer den Wünschen dieser Art von Auftragsgebern. Sein Schüler Antoon van Dyck (1599-1641) und sein Zeitgenosse Jacob Jordaens (1593-1678) standen ihm diesbezüglich in nichts nach. Es ist daher also nicht verwunderlich, dass diese drei Maler tonangebend wurden und noch immer unsere Vorstellung hinsichtlich des flämischen Barocks maßgeblich beeinflussen. Intime Bürgerhäuser Dennoch besteht der flämische Barock nicht nur aus diesen wohlbekannten Klischees. Neben Klerus und Adel entsteht im 17. Jahrhundert eine neue Gruppe Kunstliebhaber: Der wohlhabende Bürger. Ebenso wie in Amsterdam spielten die Neureichen von Antwerpen eine große Rolle für das Anfertigen von Kunst im 17. Jahrhundert. Es entstand ein gänzlich neuer Absatzmarkt, für welchen nicht allein auf Anfrage, sondern auch für den freien, anonymen Markt produziert wurde. Die Gemälde wurden rege verkauft und in die ganze, bekannte Welt verschifft. Vor allem auf die Kunstproduktion der nördlichen Niederlande haben diese neuen Genres großen Einfluss. Die ikonischen Landschaften von Van Goyen en Ruisdael, die Bankette von Kalf oder die Stillleben von De Hooch und Vermeer: Sie alle sind undenkbar ohne die Entwicklungen in Antwerpen im 17. Jahrhundert. Weitere Informationen finden Sie unter http://www.rijksmuseumtwenthe.nl/
Ort: Rijksmuseum Twenthe bis: 2014-08-31
Künstler: Jan Fabre
Thema: Noch nie zuvor ist das frühe Werk des Antwerpener Künstlers, Theatermacher und „enfant terrible“ Jan Fabre in seiner Gesamtheit zu sehen gewesen. Seine Arbeiten aus der zweiten Hälfte der 1970er Jahre sind nun in einer Übersichtsausstellung im Rijksmuseum Twenthe zusammengestellt worden. Insekten und Spinnen Kennzeichnend für die frühen Werke Jan Fabres ist zweifelsohne seine Faszination für Insekten und Spinnen. Fabre zeichnete hunderte Blätter voll mit Insekten und Spinnen, auch schuf er zerbrechliche Insektenskulpturen. Er betrachtet die Welt der Insekten jedoch nicht als ein Entomologe; vielmehr stellt er die Phänomene von Natur, Schönheit, Leben und Tod, dar. Diese Faszination zieht sich wie ein roter Faden durch sein Gesamtwerk. Eigentümliche Welt Als Zwanzigjähriger baute Jan Fabre im Garten seiner Eltern ein einfaches Zelt, in welchem er eine eigene, kleine Welt kreierte. In diesem Zelt lebte, forschte, experimentierte und schlief er. Fabre entwarf hier zudem seine ersten Skulpturen, der Grundstein für seine späteren Visionen, Leidenschaften und Obsessionen, wurde an diesem Ort gelegt. Dieses Zelt war für Jan Fabre eine Schaubühne, auf welcher er versuchte, in die Fußstapfen seines Namensvetters, dem berühmten Entomologen Jean-Henri Fabre, zu treten. Was sowohl den Inhalt, als auch die Form betrifft, suchte er bereits in jungen Jahren den Bezug zu den alten, flämischen Meistern und ihren Themen von Leben, Reichtum und Vergänglichkeit. Vermutlich gab es vor Jan Fabre niemanden, dem es gelang, so energisch und phantasievoll sowohl die tragischen, als auch die komischen Seiten des Lebens auf eine von Insekten und Spinnen bewohnter Schaubühne gegenüber zu stellen. Ernsthaft, humoristisch und märchenhaft zugleich. Kulturpark Roombeek Das Rijksmuseum Twenthe befindet sich im Kulturpark Roombeek, einer Ansammlung von kulturellen Einrichtungen, in dem aus Asche neu entstandenen Viertel Roombeek in Enschede. Die beiden Ausstellungen unserer Partnereinrichtungen, Museum Twentse Welle und TETEM Kunstruimte, können gut mit einem Besuch der Ausstellung über Jan Fabre kombiniert werden. Das Museum Twentse Welle zeigt O’Hanlons Helden, in welcher der Autor und Abenteurer Redmond O’Hanlon in die Fußspuren seiner Helden aus dem 19. Jahrhundert tritt: Entdecker, die die Welt bereisten und die wildesten Entdeckungen machten. TETEM kunstruimte zeigt Wunderkammer 2014: Eine zeitgemäße Interpretation aus dem Raritätenkabinett, die durch das Zusammenführen von Künstlern, die mit ihren Werken wunderliche Welten kreierten, entsteht. Drei wunderbare Ausstellungen über Kunst und Wissenschaft also, die sich in unmittelbarer Nähe von einander im Kulturpark Roombeek befinden.
Ort: Rijksmuseum Twenthe bis: 2014-08-31
Künstler: Maria Blaisse
Thema: Die Designerin und bildende Künstlerin Maria Blaisse nimmt seit vierzig Jahren eine herausragende Stellung in der niederländischen Designszene ein. Für das Rijksmuseum Twenthe ist dies Anlass für die Übersichtsausstellung The Emergence of Form, in der Blaisses wichtigste Werke der vergangenen vierzig Jahre zusammengetragen wurden. Maria Blaisse Maria Blaisse (Amsterdam, 1944) gilt in der Welt des Designs als „the quiet achiever of Dutch design“. Schon seit vierzig Jahren geht sie ungeachtet aller Trends einen eigenen Weg, auf dem immer die Suche nach Materie und Form im Mittelpunkt steht. Beinahe ihr gesamtes Werk, bestehend aus Kostümen, Hüten, Stiefeln, Taschen, Glas und architektonischen Strukturen, basiert auf der Form eines Gummischlauches für Autoreifen. Die Kräfte und Formen, die ein Gummischlauch entfaltet, wenn er aufgeschnitten wird, sind für Blaisse seit Jahren Experimentierfeld und Inspirationsquelle. Mit welchem Material sie auch arbeitet – Gummi, Schaumstoff, Textil, Silber oder Glas – in ihren Werken kehrt die Künstlerin immer wieder zu denselben Designprinzipien zurück. Für Blaisse spielen Trennlinien zwischen Design, bildender Kunst, Architektur, Tanz und Mode keine Rolle. Für die Schuhmarke Camper entwickelte sie einen C-förmigen Stiefel (den C-Shoe) und für die Vibeology-Welttournee der Sängerin und Tänzerin Paula Abdul entwarf sie die Kostüme. So unterschiedlich die Materialien und Erscheinungsformen ihrer Werke sind: Sie gehen alle auf die Grundform eines runden Schlauches zurück. Seit einigen Jahren experimentiert Blaisse mit Bambus. Sie entwickelte räumliche Strukturen aus geflochtenem Bambus, die wiederum auf verschiedene Urformen zurückgehen, unter anderem auf den runden Schlauch. Einige Strukturen sind beweglich und scheinen zu atmen. Andere werden bei Tanz-Performances eingesetzt, bei denen sich die Struktur von der einen in eine andere Form verwandelt. In beiden Fällen sind die Ergebnisse poetisch und bezaubernd. Die Ausstellung "Maria Blaisse. The Emergence of Form" präsentiert einige der großen Bambus-Strukturen und Videos von Performances, in denen diese Strukturen lebendig werden. Außerdem können Kostüme bewundert werden, die jahrelang nicht ausgestellt wurden. Daneben werden kleinere Werke aus Gummi, Glas, Stoff und Silber gezeigt.