Ort: Römermuseum Güglingen bis: 2021-03-21
Künstler: Heinz Rall, Rose Hajdu
Thema: Der Architekt Heinz Rall (1920-2006) war der produktivste Kirchenbauer nach dem Zweiten Weltkrieg im Bereich der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, wo er 20 Kirchenneubauten schuf. Anlässlich seines 100sten Geburtstags würdigen ihn das Römermuseum und die Stadt Güglingen mit einer Ausstellung, die querschnitthaft einen Einblick in das Œvre anhand einer repräsentativen Auswahl von zehn seiner Kirchenbauten gibt: • Sindelfingen, Christuskirche (1959) • Stuttgart-Bad Cannstatt, Stephanuskirche (1960) • Stuttgart-West, Pauluskirche (1961) • Böblingen, Paul-Gerhardt-Kirche (1961) • Esslingen-Zollberg, Christuskirche (1963) • Ludwigsburg, Kreuzkirche (1964) • Leonberg-Ramtel, Versöhnungskirche (1965) • Calw-Heumaden, Versöhnungskirche (1965) • Sindelfingen-Goldberg, Versöhnungskirche (1967) • Güglingen, Mauritiuskirche (1977) Die 107 großformatigen Fotografien der Stuttgarter Fotografin Rose Hajdu bieten einen intensiven Blick auf Architektur und Licht dieser Sakralbauten. Ort: Rathaus Güglingen, Marktstraße 19-21, 74363 Güglingen Öffnungszeiten: Mo-Do 8-12 Uhr • Di 14-18 Uhr • Fr 8-12:30 Uhr Zusätzliche Sonntagsöffnungen am 11.10. und 29.11.2020 sowie am 21.3.2021 (jeweils von 14-18 Uhr) Weiterführende Informationen und das Begleitprogramm zur Ausstellung unter www.roemermuseum-gueglingen.de Publikation: Anlässlich der Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation unter dem Titel „Heinz Rall – Kirchenbauten. Fotografien von Rose Hajdu“ als Band 9 der Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen. Der opulente Bildband, herausgegeben von Enrico De Gennaro, mit Texten von Reinhard Lambert Auer sowie einem Beitrag von Ulrich Gräf, behandelt alle zehn Kirchen und ist noch zusätzlich ergänzt um die Johanneskirche in Sindelfingen. Er umfasst 272 Seiten, 273 Abbildungen und 11 Grundriss-Illustrationen (ISBN 978-3-9812803-9-5).
Ort: Römermuseum Güglingen bis: 2019-08-25
Künstler: diverse
Thema: Im Mittelpunkt der Sonderausstellung stehen jene Pflanzen, die bereits in der Antike vielfach mythologisch verknüpft waren. Mit unterschiedlichen Entstehungsmythen verwoben und unterschiedlichen Bedeutungen belegt, schildern sie in ihrer Gesamtheit einen ganzen Kosmos antiker mythischer Überlieferungsgeschichte. Pflanzen besaßen in der antiken Mythologie einen überaus hohen Stellenwert: Sie fanden ihren Ursprung beispielsweise als Geschenk der Götter oder in Verwandlungen, sie waren verschiedenen Göttern geheiligt und wurden mit ihnen in Verbindung gebracht, sie dienten ihnen als Attribute und Symbole; große Bedeutung kam selbst jenen Pflanzen zu, die als Bekränzung bei Wettkämpfen dienten. Zahlreiche von ihnen sind umfassend und verschiedenfaltig mythisch verknüpft und ihre Rolle war teilweise sogar bis in Aberglauben und Heilkunst hinein dicht mit verschiedensten Aspekten verbunden. Einen ganz zentralen, mit der Vegetation und Pflanzenwelt verbundenen Topos stellte Persephone und die Entstehung der Jahreszeiten dar: Bevor die Tochter Demeters von Hades in die Unterwelt geraubt wurde, herrschte auf der Erde ewiger Frühling, daraufhin jedoch kehrte ewiger Winter ein. Erst als es ihrer Mutter gelang, Persephone zumindest für einen Teil des Jahres an die Erdoberfläche zurückkehren zu lassen, entstanden die Jahreszeiten und der Zyklus von Werden, Wachsen und Gedeihen sowie Vergehen und darauffolgender Erneuerung. All jene Pflanzen, die im Jahreslauf immergrün blieben, dachte man sich daher als unmittelbar mit der Unterwelt in Verbindung stehend. Ganz anders als in der antiken Mythologie stellt sich im Christentum und im Islam das Verhältnis zu den Pflanzen dar, die in den Heiligen Schriften erwähnt werden: Ihre Entstehung wird beispielsweise keiner Verwandlung oder einem anderen mythischen Ursprung zugeschrieben, sondern hier steht am Anfang allen Lebens die Schöpfung durch Gott bzw. Allah. Beide Religionen sind in Wüsten und Halbwüsten entstanden und so ist es auch nicht verwunderlich, dass in der Bibel wie im Koran das Paradies als Garten beschrieben wird. Somit findet sich beiderseits die Vorstellung einer üppigen grünen Pflanzenwelt mit ausreichend Wasser als Sinnbild des Paradieses – dem Garten Eden in der Bibel wie auch der Dschanna, wie das Paradies im Koran heißt. An vielen Stellen in der Bibel und dem Koran wird Pflanzen ein starker symbolhafter Charakter zugewiesen: So stehen manche von ihnen für die Segensverheißung und den Frieden, sie sind ein Zeichen von Stärke, Größe und Erhabenheit, sie stehen für Ausdauer und Rechtschaffenheit oder dienen als ein Sinnbild für Vergänglichkeit und Strafe. Vielfältig sind auch jene Regeln und Handlungsanweisungen, die anhand von manchen erwähnten Pflanzen verdeutlicht werden. Begleitband: Enrico De Gennaro, Göttliche Pflanzen: Antike Mythologie. Christentum. Islam. Begleitband zur Sonderausstellung im Römermuseum Güglingen vom 2.12.2018 – 25.8.2019. Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen, Band 8 (ISBN 978-3-9812803-8-8); erscheint im Februar 2019.
Ort: Römermuseum Güglingen bis: 2014-10-26
Künstler: diverse
Thema: Neupräsentation mit Begleitausstellung im Römermuseum Güglingen: In den Jahren 1991/92 wurde eine reich ausgestattete römische Villenanlage in Güglingen-Frauenzimmern archäologisch untersucht. Ein 11,5 x 7,7 Meter großes Wasserbecken, das vor der Front des Hauptgebäudes lag, barg eine archäologische Sensation: Es enthielt unzählige Skulpturenfragmente, die verschiedene Szenen aus der „Odyssee“ erkennen ließen. Von einer hiesigen römischen Bildhauerwerkstätte aus regionalem Schilfsandstein gearbeitet, gehörten sie einst zu einem Reliefzyklus, der nördlich der Alpen ohne jeden Vergleich ist. Dieser einzigartige Reliefzyklus wurde in den zurückliegenden 8 Jahren einer intensiven Bearbeitung unterzogen, um dem gigantischen Puzzle noch ein größtmögliches Maß an Informationen zu entlocken und trotz seiner Lückenhaftigkeit zu einer möglichst fundierten musealen Präsentation zu kommen. Sie ist nun in der Dauerausstellung des Römermuseums als weiteres Highlight zu sehen. Die Reliefs geben einen Einblick in Bildungsstand und Repräsentationsbedürfnis des wohlhabenden römischen Villenbesitzers: So zeigen die verschiedenen Bildmotive u.a. die Blendung des Polyphem und die Flucht aus der Kyklopenhöhle, das Sirenen-Abenteuer des Odysseus oder auch die Begegnung mit dem Meerungeheuer Skylla. Insgesamt legt der Skulpturenschmuck des Wasserbeckens in seiner Zusammenstellung Parallelen zu römischen Kaiservillen in Campanien und dem Latium nahe: In deren Skulpturenausstattung erscheinen ebenfalls Motive aus der Odyssee, die in Bezug zu Wasser aufgestellt waren. Eine temporäre Begleitausstellung greift den Epos der "Odyssee" auf, eines der ältesten Werke unserer abendländischen Literatur. Sie beleuchtet nicht nur dessen Einfluss auf Literatur und Kunst der Antike – hintergründig betrachtet werden auch weitere berühmte Irrfahrten, wie etwa die Argonautensage und Vergil’s „Aeneis“, das Nationalepos der Römer. Schon recht früh beschäftigten sich antike Geographen und Autoren mit der Lokalisierung der Stationen dieser verschiedenen Irrfahrten. Eine Skizzierung jener antiken Lokalisierungstheorien führt den Besucher in einer reich bebilderten Reise durch die mythischen Landschaften und Orte des Mittelmeers. Begleitband: Odyssee im Zabergäu - Die römischen Reliefs von Güglingen-Frauenzimmern. Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen, Band 5. 192 S. mit 242 Abb. und 17 Karten (ISBN 978-3-981203-5-7).
Ort: Römermuseum Güglingen bis: 2013-03-03
Künstler: keine
Thema: Der Hexenprozess gegen Katharina Kepler, die Mutter des Astronomen Johannes Kepler, ist wohl der berühmteste Hexenprozess in Württemberg. Er fand 1620/21 in Leonberg und Güglingen statt. Die Ausstellung befindet sich unmittelbar am historischen Ort: Im Vorgängerbau des Alten Rathauses fanden die Verhöre im Prozess statt, im nahegelegenen einstigen Stadttor war die aus Leonberg-Eltingen stammende Katharina Kepler 14 Monate lang inhaftiert. Johannes Kepler verbrachte rund 12 Monate in Güglingen, um die Verteidigung seiner Mutter zu organisieren - und letztlich kam sie frei. Die aufwendig inszenierte und eindrückliche Güglinger Schau möchte vor allem auch den stationshaften Leidensweg vieler Opfer betonen. Sie beleuchtet nicht nur die Hintergründe von Hexenwahn und Folter, sondern zeigt anhand verschiedener weiterer Stationen die Entwicklung im südwestdeutschen Raum auf: Thematisiert wird beispielsweise die allererste Hexenverbrennung in Württemberg, die 1497 in Brackenheim stattfand oder eine der spätesten Verbrennungen der Region, die sich 1713 in Schwaigern zutrug. Ein besonders schreckliches Kapitel wird mit den massiven Prozesswellen in der Fürstpropstei Ellwangen geschildert, welche mit rund 450 Todesopfern zwischen den Jahren 1588 und 1618 den einsamen Spitzenplatz in Baden-Württemberg einnimmt. Der feste Glaube an den personifizierten Teufel und den Schadenszauber, den die mit ihnen im Bunde stehenden Hexen verübten, trieb einst die Hexenverfolger der geistlichen und weltlichen Macht in ihren Ausrottungsbestrebungen an - der Teufelsglaube war es auch, der im Jahr 1976 in Klingenberg am Main zu einem letztlich tödlich verlaufenen Exorzismus führte und die Gesellschaft erneut auf das fortwährende Vorhandensein derartiger Vorstellungen aufmerksam machte. Heute existiert zwar in unserem Raum keine Hexenverfolgung mehr, doch möchte die Ausstellung dem Besucher auch weiterführende Denkanstöße liefern: Sie reichen von „Hetzjagden“ in den Medien bis hin zur Entwicklung zur Mobbing-Gesellschaft. Zur Sonderausstellung erscheint im Sommer 2012 ein gleichnamiger Begleitband als Band 4 in der Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen (ISBN 978-3-9812803-4-0).
Ort: Römermuseum Güglingen bis: 2011-10-16
Künstler: keine
Thema: Verlängert bis 16.10.2011: # Das Heilbronner Land liegt genau zwischen den berühmten Urmenschenfunden von Mauer an der Elsenz und Steinheim an der Murr. # Die Sonderausstellung im Römermuseum Güglingen beleuchtet mit zahlreichen Exponaten aus dem Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie dem nördlichen Kreis Ludwigsburg die ältesten Epochen, in denen sich in dieser Region eine menschliche Anwesenheit nachweisen lässt. # Gezeigt werden jene Hinterlassenschaften, die aus der Zeit vor der Sesshaftwerdung des Menschen, dem Eiszeitalter bis vor knapp 8000 Jahren stammen: Einige Funde reichen zurück bis in die Mittlere Altsteinzeit vor mehreren hunderttausend Jahren, verschiedentlich hinterließen hier auch Eiszeitjäger in der Jüngeren Altsteinzeit ihre Spuren. # Aus der anschließenden Mittelsteinzeit, die von einer starken Wiedererwärmung nach dem Abklingen der letzten Eiszeit geprägt ist, liegt eine besonders beachtliche Anzahl von Fundstellen vor. Die eindrückliche Rekonstruktion eines Jagdlagers zeigt, wie man sich die vielen mittelsteinzeitlichen Lagerplätze entlang der Höhen des Heuchelberges und der Löwensteiner Berge vorstellen kann. # Daneben illustrieren zahlreiche fossile Funde längst ausgestorbener Tierarten, in welchem Lebensraum sich der Steinzeitmensch bewegte. # Üppig und vielfältig ist im einst wie heute wasserreichen Heilbronner Raum die Groß- und Kleinsäugetier-Fauna aus einer Zeit, als im Eiszeitalter der Wechsel von Warm- und Kaltzeiten Jahrhunderttausende beherrschte: So lebten hier beispielsweise verschiedene Elefantenarten, Nashörner, Hyänen, Löwen, Elche oder Bisons und Rentierherden, Wildpferde und Mammute durchstreiften das Land. Besondere Highlights der Schau sind beispielsweise die sehr seltenen und frühen Belege eines Südelefanten aus den Schottern von Talheim sowie eines Wildschafes aus der Kiesgrube von Talheim, der Nachweis von Murmeltieren aus Großsachsenheim und einem Ziesel aus Lauffen am Neckar. # +Öffnungszeiten:*/ Mi - Fr: 14 - 18 Uhr/ Sa, So, Feiertag: 10 - 18 Uhr/ sowie nach Voranmeldung./ Geschlossen am: 1.1., Karfreitag, 1.11., 24.12., 25.12. und 31.12. # +Begleitveranstaltungen:*/ Unter dem Motto „Reise durch die Steinzeit“ finden ganztägig Vorführungen mit dem Experimental-Archäologen Rudolf Walter aus Schelklingen statt./ +Termine:* 17.4., 26.6., 16.7. und 2.10.2011 # +Begleitpublikation:*/ Zur Ausstellung ist ein Begleitheft erhältlich (Schriftenreihe des Römermuseums Güglingen, Band 3; ISBN: 978-3-9812803-3-3).
Ort: Römermuseum Güglingen bis: 2009-11-30
Künstler: keine
Thema: +Das Römermuseum Güglingen wird vom 17.05.-30.11.2009 zum ersten Mal mit einer Sonderausstellung bereichert. Passend zum diesjährigen 2000-Jahr-Jubiläum der Varus-Schlacht ist ihr Thema „Der Hildesheimer Silberschatz“. * ##Der Hildesheimer Silberschatz zählt zu den größten und bedeutendsten römischen Silberfunden. Er umfasst zahlreiche Stücke silbernen Ess-, Trink- und Prunkgeschirrs aus der Regierungszeit des Kaisers Augustus. ##Dass der Schatz im Jahr 1868 im freien Germanien aufgefunden wurde, führte schnell zu einer Deutung als „Tafelsilber des Varus“, einer Theorie, die bis heute noch hartnäckige Anhänger besitzt, obwohl der historische Ort der Varusschlacht mittlerweile bei Kalkriese nachgewiesen wurde. Es könnte sich bei den Silbergefäßen zwar tatsächlich um Beutegut aus der Varusschlacht handeln, sehr viel wahrscheinlicher gehören sie aber zu späteren Feldzügen der Römer ins freie Germanien in der 1. Hälfte des 1. Jh. n. Chr. Der Silberschatz wurde wohl in Not vergraben und stammte ursprünglich aus dem Eigentum eines oder mehrerer römischer Offiziere, die diese Silbergefäße für Repräsentationszwecke in Germanien mitgeführt haben. ##Die Stücke des Silberschatzes bieten einen besonderen Einblick in das römische Tafelsilber. Geschildert werden in der Ausstellung aber auch seine bedeutenden Einflüsse auf den Arminiusmythos und die Kunst im 19. Jahrhundert. Die Exponate bestehen aus sämtlichen galvanoplastischen Nachbildungen der WMF Geislingen, die diese in den 1920er Jahren mit größter Detailgenauigkeit von den Stücken des Schatzes hergestellt hat. ##Öffnungszeiten: #Di, Mi, Fr 14-18 Uhr; Do 16-19 Uhr; Sa, So, Feiertag 11-18 Uhr sowie nach vorheriger Anmeldung.