Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2016-12-31
Künstler: Ludwig Gies, Karl Xaver Goetz, Maximilian Dasio, Carl Ebbinghaus, Walter Eberbach, Lissy Eckhart, Elisabeth Esseö, Richard Förster, Josef Gangl, August Gaul, Philipp Theodor von Gosen, Arnold Hartig, Wilhelm Hejda, Karl Kiefer, Paul Leibküchler, Hans Lindl, Artur Löwental, Karl May, Max Olofs, Karl Ott, Karl Röhrig, Fritz Emil Schmoll gen. Eisenwerth, Hans Schwegerle, Paul Sturm, Hans Volkert, Jan Wysocki, Arnold Zadikow, Richard Adolf Zutt
Thema: Der Erste Weltkrieg rief in Deutschland eine Welle nationalistischer Kriegsbegeisterung hervor. Man wähnte sich in einem Kampf von Gut gegen Böse, von höherstehender Kultur gegen niedrige Zivilisation, von Heldentum gegen Verrat und Tücke. Der Krieg beherrschte schnell den größten Teil der Medien und des öffentlichen Diskurses. Man glaubte in einer großen Zeit zu leben und wollte die Erinnerung daran dauerhaft bewahren. Ein in Deutschland und dem verbündeten Österreich beliebtes Medium hierfür war die Medaille. Medaillen waren als dauerhafte Erinnerungsstücke konzipiert, in den beiden Ländern wurden während des Ersten Weltkriegs weit über 1.000 Stück herausgegeben. Die verschiedensten Einrichtungen und Personen firmierten als Herausgeber. Große Medaillenverlage und Prägeanstalten gaben umfangreiche Erinnerungsserien für ein größeres Publikum heraus. Künstler und Privatleute schufen bzw. beauftragten individuellere Stücke mit kleinerer Auflage. Dementsprechend musste die Darstellung entweder allgemeiner verständlich sein, oder sie konnte ein gewisses Maß an (damals überwiegend: humanistischer) Bildung voraussetzen und Sinnbezüge aus der antiken Ikonographie übernehmen, die nun auch den Zeitgenossen von heute erst verständlich gemacht werden müssen. Vor allem die Medaillen der namhaften Künstler zeigen individuelle Stile und Vorlieben. Bemerkenswert ist die große Vielfalt bei den Themen, bei der Ikonographie und beim Stil. Sehr fremdartig wirkt auf uns Heutige die bildliche wie die verbale Verherrlichung von Soldatentum, Heldenkult, Feldherrenverehrung, Siegesfeier, des gesamten Militärischen wie auch des Sterbens im Krieg, das als „Heldentod“ glorifiziert wurde. Abstoßend wirken die nationalistischen und chauvinistischen Propagandabotschaften mit ihren herabsetzenden Feindbildern, wie sie viele Medaillen transportieren. Diese Medaillen zeigen eine Weltsicht, die wir heute zum Glück überwunden haben, und es ist vor allem ein historisches Interesse, mit dem wir sie aus dem Abstand von hundert Jahren betrachten. Die Auswahl für diese Ausstellung beschränkt sich auf Medaillen der verbündeten „Mittelmächte“ Deutschland und Österreich-Ungarn. Auf Seiten der Kriegsgegner gab es nur in Frankreich eine größere Zahl von Kriegsmedaillen. In 24 Themenfeldern werden die verschiedenen Aspekte der Propaganda und des Krieges vom Attentat in Sarajewo 1914 bis hin zum Friedens- und Revolutionsjahr 1919 vorgestellt. Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog mit ca. 360 Seiten zum Preis von 25 Euro erschienen.
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2014-10-09
Künstler: Pilgrim
Thema: Der Bildhauer, Kupferstecher und Medailleur Hubertus von Pilgrim, Jahrgang 1931, ist von humanistisch-literarischer Bildung geprägt, sie ist für seine Persönlichkeit und für seine Kunst konstitutiv. Er fand in Persönlichkeiten der Geschichte und des Geistes „Gesprächspartner“ und eine künstlerische Herausforderung. So entstand auf Medaillen wie in der Plastik eine eindrucksvolle Porträtgalerie, begleitet von einer intensiven geistigen Auseinandersetzung mit Leben und Werk. Zur Medaille ist Hubertus von Pilgrim erst spät gekommen. Erst 1984 hat er, der sich selbst einmal als „Hauer und Stecher“ bezeichnete, durch einen Auftrag zu dieser kleinen Sonderform des Reliefs gefunden. Seitdem reizt ihn das „Wechselspiel zwischen Miniatur und Monument“, wie er es selbst genannt hat, und so entstanden auch raumgreifende Monumente auf der Grundlage von Medaillen wie der Ludwig-Erhard-Brunnen in Bad Godesberg. Ebenso reizt den Künstler das Wechselspiel von Bild und Schrift in der Form einer prägnanten, in eine kalligraphische Form gebrachten sprachlichen Aussage. Die Ausstellung zeigt berühmte und andere Köpfe, darunter eine neu entstandene monumentale Reliefwand mit Porträts und Zitaten von Schriftstellern. Weitere Arbeiten runden die Ausstellung ab, so Kupferstiche, die chinesische Dichtung ins Bild setzen, plastische Werke mit der Darstellung von größeren Menschengruppen, und Medaillen, die Zitate und Sprichwörter in eine adäquate reliefplastische Form bringen. Bild: Hubertus von Pilgrim, Medaille auf Hermann Hesse, 2003. Copyright: Hubertus von Pilgrim. Foto: Nicolai Kästner
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2013-09-30
Künstler: Römische Münzen
Thema: Die Sonderausstellung beschäftigt sich mit dem Aufstieg des römischen Kaisers Konstantin im Zeichen Christi. Das berühmte konstantinische Medaillon der Staatlichen Münzsammlung steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Das Jahr markiert ein zentrales Datum der Weltgeschichte: Am 28. Oktober 312, also vor 1.700 Jahren, schlug das Heer Konstantins des Großen vor den Mauern Roms die Truppen des Maxentius, nachdem ihm angeblich im Traum befohlen worden war, das Zeichen Christi auf die Schilde seiner Soldaten setzen zu lassen. Auch wenn der Sieger in Christus wahrscheinlich zunächst nur eine andere Erscheinungsform des römischen Sonnengottes Sol invictus gesehen hat, legte er mit seiner Entscheidung zur Förderung der christlichen Religion und Kirche die Grundlagen für die nächsten Jahrhunderte weströmischer und byzantinischer Geschichte. Die historische Bedeutung des konstantinischen Medaillons besteht darin, dass es beweist, dass das Christogramm spätestens ab 315 als magisches Siegeszeichen für Konstantin Verwendung fand. Die Ausstellung zeigt anhand der Münzen die religiösen und politischen Voraussetzungen, Konstantins Vorgänger und Rivalen, seine Anfänge als Kaiser, Konstantin nach dem Sieg über Maxentius als Herrscher im Westteil des Reiches, seine Familie, sein Mitregent im Osten und letzter Rivale Licinius, Konstantin nach dem Sieg über Licinius und schließlich die Münzen auf seinen Tod. Zur Ausstellung ist ein von PD Dr. Kay Ehling bearbeiteter Katalog erschienen, in dem alle 168 Münzen farbig in doppelter Größe abgebildet sind. 16 Münzen werden in farbigen Großaufnahmen gezeigt und ausführlich vorgestellt. Der Katalog ist zum Preis von 15 Euro direkt bei der Staatlichen Münzsammlung (zuzügl. Versand) oder direkt im Buchhandel erhältlich. ISBN 978-3-922840-28-2.
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2012-10-21
Künstler: Kauko Räsänen
Thema: Die Blütezeit der modernen finnischen Medaillenkunst begann in den 1950er und 1960er Jahren. Ein herausragender Vertreter dieser Kunst war über mehrere Jahrzehnte lang der 1926 geborene Bildhauer und Medailleur Kauko Räsänen. Skulptur und Medaille nehmen bei ihm den gleichen Rang ein. Sein Medaillenwerk umfasst insgesamt 188 Medaillen, die zeitlich von 1952 bis 2004 reichen und damit die ganze zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts abdecken. Räsänens Medaillen zeichnen sich durch eine vielschichtige Symbolik, ihre vom Bildhauerischen her kommende plastische Gestaltung und durch ihre besondere Ästhetik aus. Der im Titel angedeutete ‚Neue Weg‘ Räsänens war die ‚Erfindung‘ der mehrteiligen Medaille mit bis zu drei Teilen und sechs Bildseiten, die aufeinander abgestimmt sind und sich völlig passgenau aufeinandersetzen lassen; damit ergeben sie eine in sich geschlossene Ganzheit. Eine solche neuartige Medaille bekommt ein umfangreiches und komplexes mehrseitiges Bildprogramm, das medaillentypisch auf den kleinen verfügbaren Raum verdichtet ist. Wie ein roter Faden zieht sich durch Räsänens Medaillenoeuvre die Darstellung von Weiblichkeit, der schönen unbekleideten Frau, auch von jungen Paaren und von der Einheit und der Polarität der Geschlechter. Mehr als 40 seiner Medaillen gehören diesem Themenkreis an. Auf die Frage, weshalb die Weiblichkeit in seiner Kunst einen so wichtigen Stellenwert einnimmt, reagierte der Künstler zunächst mit einem schelmischen Lächeln, dann sagte er: „Zunächst einmal liebe ich die Frau, sie ist plastischer in der Wiedergabe als der Mann. Sie repräsentiert den Fortbestand des Lebens – außerdem ist die Kunst weiblichen Geschlechts.“ Die Verbindung von Wasser und der Frau steht in Räsänens Darstellungen für das Wunder von Schöpfung und Geburt. Dies ist nur ein – immer wiederkehrendes – Beispiel für die reiche Symbolik der Medaillen dieses lebensbejahenden und zutiefst human fühlenden Künstlers. Die Ausstellung zeigt sämtliche 188 Medaillen des Künstlers mit allen Vorder-, Rück- und Innenseiten und stellt sie in den Kontext der modernen finnischen und internationalen Medaillenkunst. Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch mit 262 Seiten und Abbildung aller Medaillen in Farbe (überwiegend Originalgröße) zum Preis von ca. 20 Euro.
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2011-11-13
Künstler: Kelten
Thema: +Obelix*# Jeder kennt das kleine gallische Dorf in der Landschaft Aremorica (heute Bretagne bis Normandie), aus dem die Helden Asterix, Obelix, Hündchen Idefix, Häuptling Majestix und der Druide Miraculix stammen. Jeder Lateinschüler kann den Eingangssatz zu Caesars „Der Gallische Krieg“ (de bello Gallico) im Original zitieren: Gallia est omnis divisa in partes tres,… „Ganz Gallien ist in drei Teile geteilt, von denen den einen die Belger bewohnen, den anderen die Aquitaner, den dritten diejenigen, die in ihrer eigenen Sprache Kelten (Celtae), in unserer Gallier (Galli) heißen.“ Wie das Geld aussah, mit dem Asterix und Obelix zum Einkaufen gingen, darüber lassen sich nur Vermutungen anstellen, aber die Münzen ihrer keltischen Stammesgenossen kennen wir gut. Die Staatliche Münzsammlung München zeigt ab 9. November 2010 in ihrer Ausstellung KELTENGELD herausragend schöne und besonders seltene Münzen der keltischen Stämme von Britannien, Spanien, Gallien, Italien und Deutschland über Böhmen, Österreich, Slowenien, Albanien und Siebenbürgen bis zur rumänischen Donaumündung.# +Isar, ein keltisches Wort*# Die Kelten sind das älteste namentlich bekannte Volk nördlich der Alpen. Ihr Name bedeutet vielleicht soviel wie „die Kühnen“. Archäologisch sind sie seit der frühen Eisenzeit ab etwa 750 v. Chr. vor allem durch Grabfunde bezeugt. Noch heute ist die keltische Sprache auch in unserem Raum lebendig, denn manche Orts- und zahlreiche Flussnamen wie Rhein, Lahn, Neckar, Donau, Lech und Isar kommen aus dem Keltischen. Allerdings stammt unser Wissen über die immer wieder zu Unrecht als ‚rätselhaft‘ bezeichneten Kelten, deren Geschichte, Gesellschaft und Religion vor allem von griechisch oder lateinisch schreibenden antiken Autoren. Da die Kelten selbst außer einigen wenigen Inschriften und Königsnamen auf Münzen nichts Schriftliches hinterlassen haben, ist die Überlieferung in vielem einseitig. Griechen und Römern galten die Kelten als Barbaren, nicht zuletzt, weil sie Menschen zu opfern pflegten, was sowohl aus literarischen als auch archäologischen Quellen hervorgeht. Die Menschenopfer hatten religiöse Gründe (Abwehr von Seuchen und Stärkung der Krieger) und wurden von den Druiden durchgeführt.# +Keltische Münzkunst*# Wenn Caesar schreibt (bell. Gall. 7, 22), dass die Kelten höchst geschickt darin waren, Anregungen und Erfindungen von außen aufzugreifen, so gilt dies auch für ihr Münzgeld. Das Prägen von Münzen übernahmen die Kelten von Griechen und Römern und ahmten deren Münzen teilweise nach. Doch erschöpft sich die keltische Münzkunst keineswegs in der bloßen Imitation. Durch phantasievolles Um- und Nachschneiden älterer abgenützter Münzstempel, weiteres Kopieren ‚kopierter‘ Stempel und eigene, reiche Erfindungsgabe entstanden immer neue, phantastischere Münzbilder. Innovative keltische Münzkünstler gab es auch im süddeutschen Raum, wo zwischen ca. 150 und 100/50 v. Chr. die berühmten Regenbogenschüsselchen mit Drachentieren, Vogel- und Hirschköpfen geprägt wurden. Die Münzkunst der Kelten zeichnet sich durch einen zum Ornamentalen neigenden, heutzutage modern anmutenden Primitivismus aus. Angesichts von stilisierten Menschenbildern wie auf dem böhmischen Goldstück Kat.-Nr. 436 denkt man unwillkürlich an Gegenwartskünstler wie J. Dubuffet oder A. R. Penck.
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2010-05-08
Künstler: Japanische lackkünstler
Thema: Sonderausstellung der Staatlichen Münzsammlung München im Staatlichen Museum für Völkerkunde. Diese Ausstellung findet nicht in den Räumen der Münzsammlung statt! # Offizielle Ausstellung im Rahmen der Reihe „150 Jahre Freundschaft Deutschland – Japan“. # Eintritt: 4 €, ermäßigt 3 €. Kinder und Jugendliche bis 15 Jahre Eintritt frei. # Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 9.30 bis 17.30 Uhr. # Staatliches Museum für Völkerkunde München # Maximilianstraße 42 # 80538 München # Tel. 089 / 210136-100 # In Japan erlebte die fernöstliche Technik der Lackkunst während des 17. Jahrhunderts eine Blütezeit. Den Künstlern gelang es in einzigartiger Weise, in fein abgestuften, zum Teil reliefierten Streubildern Figuren und Landschaften darzustellen, die sich durch ihre Goldfarbe wirkungsvoll vom schwarzen Lackgrund abheben. Auf diese glänzenden Objekte wurden holländische Händler der Vereinigten Ostindien Kompanie aufmerksam. Bald beauftragten sie japanische Lackmeister mit der Herstellung von Kabinetten, die sie in Europa an vermögende Persönlichkeiten zu verkaufen gedachten. Fürsten des Hauses Wittelsbach, darunter Max Emanuel (1679–1726), erwarben in beträchtlichem Umfang diese exotischen Luxusmöbel. Nachdem bereits 1707 ein Kabinett in der Münchner Residenz als Münzmöbel diente, wurden die Lackschränke der Wittelsbacher um 1800 vollständig in die Münchner Münzsammlung überführt und zu Münzmöbeln umgebaut. Der Bestand gilt als der größte seiner Art in Europa. Die zum Teil rätselhaften Bildmotive werden in einem zur Ausstellung erscheinenden Katalog erstmals vollständig dargestellt und in ihrer Bedeutung erforscht. # Der Katalog ist in der Staatlichen Münzsammlung und im Völkerkundemuseum für 20 Euro erhältlich.# In der Ausstellung sind auch weitere Lackobjekte aus dem Besitz des Völkerkundemuseums und aus Privatbesitz zu sehen. Hervorzuheben sind etwa 40 Inros (kleine, am Gürtel getragene Behältnisse) und Pfeifenbehälter.
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2010-10-31
Künstler: Verschieden
Thema: Was ist Geld? Jeder von uns wird diese Frage sofort beantworten: Die Banknoten und Münzen im Geldbeutel, das Guthaben auf der Bank oder Sparkasse, das ist unser Geld. Wenn man Ökonomen fragt, nennen sie meist mehrere Funktionen, die Geld zu erfüllen hat: Es dient als Tauschmittel, Zahlungsmittel, Wertmesser und Wertaufbewahrungsmittel. # In dieser Ausstellung sind ganz andere Geldformen zu sehen. Es sind Gegenstände, die irgendwo in der Welt wenigstens eine der genannten Geldfunktionen erfüllt haben oder in Ausnahmefällen noch heute erfüllen. Sie öffnen unseren Blick in eine frühere Zeit und auf Menschen in entlegenen Gegenden, die weder Münzen noch Banknoten kannten und sich doch einfallsreich und selbstbewusst aus verfügbaren Materialien Medien schufen, die sie als Geldformen benutzten. Hier geht es beispielsweise um Metallbarren und Hacksilber aus der Frühzeit Europas, Bronze- und Eisengeldformen aus Afrika, Kakaobohnen, Kupferplatten und Muschelgeld aus Amerika, Bronze-Kauris, Messer- und Spatengeld aus Asien sowie Muschel- und Steingeld aus Ozeanien. # Zur Ausstellung ist ein Begleit- und Katalogbuch mit zahlreichen Farb- und Schwarz/Weiß-Abbildungen erschienen. Es ist zum Preis von 19 Euro im Museum oder zuzügl. Versandkosten im Versand erhältlich. # Täglich außer Montag 10.00 bis 17.00
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2009-11-01
Künstler: Streber, Habich
Thema: Schon von dem römischen Kaiser Augustus (31 v. Chr. bis 14 n. Chr.) wird überliefert, dass er gerne alte merkwürdige Münzen verschenkte (Suet. Aug. 75, 1). Der italienische Dichter Francesco Petrarca (* 1304, † 1374) scheint dann der Erste gewesen zu sein, der eine bedeutende Münzsammlung besaß, und in dieser humanistischen Tradition ist auch der eigentliche Begründer des Münchner Münzkabinetts, Herzog Albrecht V. (1550 bis 1579), zu sehen. / Nach Anfängen in der Barockzeit entwickelte sich die Münzkunde in der zweiten Hälfte des 18. Jhs. von der „Münzbelustigung“ zur Wissenschaft. Bezeichnend dafür ist eine Bemerkung Johann Wolfgang Goethes, der nach seiner Begegnung mit dem aus Gotha stammenden Theologen und Altertumswissenschaftler Friedrich Münter (* 1761, † 1830) notierte, dass jener dabei sei, „die Münzwissenschaft auf scharfe Kennzeichen, wie die Linnéschen“ es sind, zurückzuführen (Ital. Reise unter dem 20. Dez. 1786). / Gleichzeitig arbeitete in Wien der Jesuit Joseph Hilarius Eckhel (* 1737, † 1798) an seinem achtbändigen Werk Doctrina Numorum Veterum, das 1792 bis 1798 erschien und damit die Numismatik endgültig als selbständige Wissenschaft mit eigener Fragestellung und Methodik zwischen Historie und Kunstgeschichte etablierte. / Als dieser Entwicklung in hohem Maße förderlich erwies sich die Anbindung des Münchner Münzkabinetts, das seit 1785 unter der Leitung von Franz Ignaz von Streber (*1758, † 1841) stand, an die 1759 neu gegründete Akademie der Wissenschaften und dessen Attributierung (1807 bis 1827), zumal dieser mit ihrem ersten Generalsekretär Friedrich von Schlichtegroll (* 1765, † 1822) ein Wissenschaftler vorstand, der klassischer Philologe und Numismatiker zugleich war. / Von Strebers Schriften jener Jahre ist insbesondere die im Jahr 1816 bis1817 als Denkschrift der Königlichen Akademie publizierte historisch-numismatische Untersuchung zu dem unikalen Goldstater des seleukidischen Gegenkönigs Achaios zu erwähnen, der im Jahr 214 bis 213 v. Chr. bei Sardeis in Kleinasien grausam hingerichtet wurde. / Die bis in das Jahr 1936 reichenden vielfältigen Verbindungen zwischen Münzkabinett (seit 1919: Münzsammlung) und Akademie werden in der von der Staatlichen Münzsammlung München vom 27. 3. bis 31. 10. 2009 präsentierten Ausstellung „Der Glanz der Arethusa“ unter drei Schwerpunkten thematisiert: / Im Mittelpunkt stehen die beiden Konservatoren und Akademiemitglieder Franz Ignaz von Streber und dessen Neffe Franz Streber (*1806, † 1864), deren wissenschaftliche Bedeutung für die Numismatik anhand ihrer Akademieschriften und der darin behandelten Münzen gewürdigt werden soll. / Darüber hinaus wird Georg Habich (* 1868, † 1932) einem breiteren Publikum vorgestellt, der als Direktor des Münzkabinetts und Mitglied der Akademie umfangreiche Studien zu den Medaillen der italienischen und deutschen Renaissancezeit verfasst und die künstlerische Bedeutung dieser ‚Kunstwerke für die Hand‘ erst recht deutlich gemacht hat. / Schließlich sind aus den reichen Beständen des Hauses moderne Porträtmedaillen und -plaketten auf so hervorragende Gelehrte und Akademiemitglieder wie Alexander von Humboldt, Max von Pettenkofer und Eduard Schwartz zu sehen. / Kay Ehling
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2009-03-08
Künstler: Karl Roth
Thema: Diese Ausstellung zeigt erstmals das Münz- und Medaillenschaffen des Münchner Künstlers Karl Roth (1900-1967) in seiner Gesamtheit. Dabei wird die Vielseitigkeit von Roths Schaffen deutlich. In den 1920er Jahren schuf er prachtvolle Bronzemedaillen, die in ihrer Ausdruckskraft und Plastizität den hochwertigen Renaissancemedaillen gleichwertig zur Seite stehen. # Roths Münzentwürfe für Münzen der Bundesrepublik Deutschland sind allgemein bekannt. Von ihm stammt das 5-Mark-Stück "Germanisches Nationalmuseum" von 1952, die begehrteste deutsche Münze der Nachkriegszeit, und das 2-Mark-Stück mit dem Porträt von Max Planck. # Weitere plastische Arbeiten des Künstlers, darunter die prächtigen silbernen Tafelaufsätze der Stadt München, Zeichnungen und Entwürfe runden die Ausstellung ab. # Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch mit CD-ROM erschienen.
Ort: Staatliche Münzsammlung München bis: 2009-03-08
Künstler: Münzen der Antike
Thema: Die Persis, das Kernland des Iran, wurde 331 v. Chr. von Alexander dem Großen erobert. Im Mai 330 ließ Alexander in dem großartigen Palast der Perserkönige in Persepolis Feuer legen. Die Quellen erwähnen die Persis für die folgenden Jahre noch ein paar Mal, dann versinkt die Landschaft in den sogenannten „dunklen Jahrhunderten“, für die wir fast keine Nachrichten haben – bis auf die Münzen. Diese Zeit dauerte fast genau 500 Jahre. # Seit etwa 280 v. Chr. wurde die Persis von eigenen Fürsten regiert, die uns bis auf wenige Ausnahmen nur durch ihre Münzen bekannt sind. 31 Fürsten haben uns ihre Münzen hinterlassen, nur der dritte von ihnen und die letzten beiden sind auch aus der Geschichtsschreibung bekannt. # Diese Herrscher waren, wie der Titel der Ausstellung besagt, zunächst Statthalter für ihre Oberherren, die Könige der Seleukiden, dann Rebellen – die Münzen zeigen, dass sie gegen ihre Herren rebellierten und gegen sie Krieg führten – und schließlich Könige, wenn auch unter der Oberhoheit des Großkönigs der Parther. # Die Staatliche Münzsammlung konnte in den letzten Jahren über 200 Stück dieser Münzen erwerben. Erstmals sind diese faszinierenden Münzen in ihrer ganzen Vielfalt nun in einer Ausstellung der Staatlichen Münzsammlung München zu sehen. # Zur Ausstellung ist ein Begleitbuch erschienen.