Ask a Curator Fazit und Auswertung zum Twitter Event
Gestern am 1.September fand der erste „Ask a Curator“ Tag statt.

Social Media ist garnicht so einfach

Ziel war es, das man Museen und kulturellen Einrichtungen die einen Twitter Account pflegen, kurze Fragen stellen konnten.
Fragen, die man schon immer stellen wollte. Dazu musste man natürlich selbst auch über einen Twitter Zugang verfügen. Welche Fragen gestellt wurden und wie diese beantwortet wurden, konnte man über den Hashtag #askacurator verfolgen.

Im Laufe des Tages wurde die Suchphrase #askacurator so populär das die Spammer nicht lange auf sich warten ließen. Vom Veranstalter des „Ask a Curator“ Tages wurde dann schnell ein neuer Hashtag #askcurators verbreitet.

Ask a Curator
Während im englischsprachigen Raum die Aktion sehr gut angenommen wurde, sei es in Amerika oder in Europa (besonders England), war die Beteiligung in Deutschland dann doch sehr übersichtlich.

Offiziell nahmen aus Deutschland überhaupt nur 16 Kultureinrichtungen teil. Obwohl es laut visitatio 90 twitternde Museen in Deutschland gibt, haben diese die Chance des gestrigen Tages verpasst.
Was war da los?

Statistik zum Ask a Curator Day

Insgesamt wurden gestern laut der Suchmaschine Topsy rund 9050 Tweets mit den Hashtags #askacurator und #askcurators verbreitet. Die Anzahl der Tweets dürfte insgesamt noch wesentlich höher liegen, da ja nur 140 Zeichen für das Stellen und Beantworten der Fragen zur Verfügung standen. Der kennzeichnende Hashtag wurde infolge von Zeichenknappheit dann einfach weggelassen.

Weltweit haben mehr als 300 Museen und kulturelle Einrichtungen mitgewirkt. In Deutschland sehr aktiv war das Museumsdorf Kürnbach mit rund 87 Tweets. Die Einrichtung beantwortete nicht nur die Fragen, sondern stellten ebenfalls welche. So funktioniert Kommunikation im Netz!
Das Müritzeum, welches ja bei Twitter generell sehr aktiv ist, brachte es im Laufe des Tages auf 11 Antworten. Liegt aber wohl eher an den fehlenden Fragen. Sonst wäre da sicherlich mehr drin gewesen.
Das Museum für Kommunikation Frankfurt nutzte den eigenen Facebook-Auftritt um die Fragen ausführlicher zu beantworten. Auch dies ein sehr gutes Beispiel, wie die Verknüpfung verschiedener Social Media Möglichkeiten funktionieren kann. Natürlich war auch Deutschlands Nr.1 unter den Kultureinrichtungen in Sachen Social Media Kommunikation mit dabei. Das NRW-Forum blieb mit 19 Tweets (Antworten und Beteiligung) sicherlich auch hinter den Erwartungen zurück, konnte aber seine Follower Zahl auf über 10000 steigern.

Die Auswertung im Einzelnen
Ask a Curator

Gründe für die magere Beteiligung

Warum haben sich so wenige Museen und Kultureinrichtungen beteiligt und warum wurden auch so wenige Fragen gestellt.

Timeline
Foto: Google Timeline zum gestrigen Twitter Event

1. Zeitpunkt
Eventuell war der Zeitpunkt nicht gerade günstig. Die meisten User mussten sicherlich arbeiten und kamen, wie die Grafik zeigt, erst in der Mittagspause oder zum frühen Abend dazu – Fragen zu stellen. Nur wer von den Verantwortlichen aus den Museen twittert noch ab 18:00 Uhr?

2. mangelnde Kommunikation im Vorfeld
Das Ereignis wurde im Vorfeld zu wenig publiziert. Am Morgen einen Tweet zu schreiben „Heute ist Asc a Curator-Tag“ ist definitiv zu wenig. Die Tate z.B. hatte extra ein Banner und ein Link auf der Startseite ihrer Website eingerichtet. Bei den deutschen Beteiligten ist uns das nicht aufgefallen.

3. keine Ressourcen
In vielen Einrichtungen sind für Twitter, Facebook und Co. Nicht die entsprechenden Ressourcen vorhanden. Man möchte zwar dabei sein, doch es gibt entweder keinen direkten verantwortlichen oder die Aktivitäten werden vernachlässigt, bzw. nur zur Ankündigung von eigenen Events genutzt.

Abschlussfazit:
Gerade solch ein Ereignis wie der „Ask a Curator Day“ sind für Museen u.a. doch ideale Voraussetzungen, um genau mit seiner Zielgruppe ins Gespräch zu kommen. Dazu müssen natürlich solche Aktionen im Vorfeld geplant werden. Wer bisher dachte Social Media kostet nichts und man kann es so ein wenig nebenher betreiben, der irrt sich. Zeit, Personal, Ideen und Vernetzung kostet eben doch – und nicht nur Zeit.

Insgesamt ist die Idee der Aktion sehr gut, vielleicht für Twitter aber nicht ideal. Die Aktion vom Museum für Kommunikation Frankfurt, einfach die Beantwortung der Fragen auf Facebook auszulagern war dagegen ein sehr hilfreiches Instrument.

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