Der letzte Blick. Museum of Optography - eine Ausstellung im Kurpfälzischen Museum der Stadt Heidelb Ausstellung Heidelberg

Ausstellung Galerie Galerie p13

Datum: 09.07.2010 - 05.09.2010

Künstler: Derek Ogbourne

Veranstalter & Ort:
Galerie Galerie p13
69117 Heidelberg
Pfaffengasse 13

Welches sind die letzten optischen Eindrücke, die wir vor dem Tod noch wahrnehmen, kann man sie irgendwie festhalten, etwas über sie erfahren? Da das Auge ähnlich wie eine Kamera funktioniert, haben sich Wissenschaftler im Rahmen optographischer Forschungen geraume Zeit mit der Frage beschäftigt, ob es möglich ist, auf der Netzhaut ein Bild dieses letzten Blickes zu erhalten. Der englische Künstler Derek Ogbourne, in dessen Werk das Thema Augen ein immer wiederkehrendes Motiv ist, hat sich intensiv mit diesem ebenso faszinierenden wie skurrilen Stück Wissenschaftsgeschichte auseinandergesetzt.

Das Museum of Optography ist eine Ausstellung, die zeitgenössische Kunst, historische Rahmendaten, und wissenschaftliche Forschung vereint.
Ausgehend von historischen Fakten, deren erste Spuren bereits im 17. Jahrhundert beginnen, bis hin zu der Erstellung eines reichhaltigen Archivs zum Thema, das auch die Bereiche Literatur, Kriminalistik, Fotografie und Film einbezieht, kreiert der englische Künstler Derek Ogbourne einen dichten Ausstellungsparcours, dessen Exponate nahtlos zwischen realen Fakten und Fiktion alternieren. Sie entführen den Betrachter in eine Parallelwelt, in der, zusätzlich zur Kunst, einiges Wissenswerte zu erfahren ist über die faszinierend komplexe Beschaffenheit des Auges. Gespeist von der wissenschaftlich nachgewiesenen Möglichkeit der Optographie, taucht man mit Ogbournes sublimen ‚retinal drawings’ ein in surreale Szenerien, die sich als Zeugnis des letzten erlebten Eindrucks auf der Netzhaut im menschlichen Auge abgebildet haben könnten. Diese künstlerischen Fantasien kann man mit realen Optogrammen vergleichen, die an der Heidelberger Universitätsklinik in den 70 er Jahren angefertigt wurden - diese Optogramme zeigen die Schönheit und Fragilität des menschlichen Auges, weniger aber ein exaktes Abbild des zuletzt Gesehenen.
Noch deutlich vor den Möglichkeiten der DNA Analysen war die Optographie im 19. Jahrhundert als innovatives kriminalistisches Hilfsmittel in Artikeln der Fachpresse lebhaft diskutiert und auch in der Praxis zur Anwendung gekommen - beispielsweise im Fall der berühmten Jack-the-Ripper-Morde in London, in der Hoffnung, Hinweise auf den mysteriösen Mörder zu erhalten. Das Ergebnis der letzten bekannten wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Optographie ist allerdings ein eindeutiges: Zwar bestätigt es faktisch die Möglichkeit den letzten Blick zu entschlüsseln, allerdings sind die Ergebnisse für die Kriminalistik nicht verwendbar.

Nicht nur die Idee, Optographie zur Aufklärung von Mordfällen einzusetzen, sondern grundsätzlich dem Mythos des Übergangs vom Leben in den Tod nahe zu kommen, faszinierte Wissenschaftler ebenso wie Philosophen, Literaten und Künstler.
Ähnlich wie in auf dem Gebiet der Literatur Schriftsteller wie James Joyce, Rudyard Kipling oder Jules Verne lässt Derek Ogbourne seine künstlerische Fantasie von dem Thema anregen und lotet mit den Exponaten der Ausstellung die faszinierenden Möglichkeiten aus.
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