Alles Kannibalen? Ausstellung Berlin

Ausstellung Institution me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht

Datum: 29.05.2011 - 21.08.2011

Künstler: Makoto Aida, Pilar Albarracin, Gilles Barbier, Norbert Bisky, Michaël Borremans, Patty Chang, Jake & Dinos Chapman, Erik Dietman, Wim Delvoye, Marcel Dzama, Renato Garza Cervera, Will Cotton, James Ensor, Camille de Galbert, Francisco de Goya, J. J. Grandville, Blalla W. Hallmann, Pieter Hugo, Melissa Ichiuji, John Isaacs, Oda Jaune, Michel Journiac, Dana Schutz, Sandra Vasquez de la Horra, Adriana Varejâo, Saverio Lucariello, Frédérique Loutz, Patrizio Di Massimo, Yasumasa Morimura, Philippe Mayaux, Vik Muniz, Wangechi Mutu, Álvaro Oyarzún, Chantalpetit, Giov. Battista Podesta, Odilon Redon, Félicien Rops, Bettina Rheims, Benjamin Saurer, Cindy Sherman, Toshio Saeki, Mathew Weir, Joel-Peter Witkin, Ralf Ziervogel, Jérôme Zonder

Veranstalter & Ort:
Institution me Collectors Room Berlin / Stiftung Olbricht
Berlin

Kannibalismus (Anthropophagie) als Thema in der Kunst hinterfragt die aktuelle Ausstellung im me Collectors Room Berlin. Historische Werke – Radierungen, Gemälde, ethnographische Fotografien und Kultobjekte – treten in Dialog mit zeitgenössischen Werken.

Es werden aktuelle Arbeiten der Medien Video, Installation, Fotografie, Skulptur, Zeichnung und Malerei gezeigt, die sich mit der Frage der Anthropophagie in einer oft zugleich unheimlichen und spielerischen Vorstellungswelt auseinandersetzen. Die Gegenüberstellung von Vergangenheit und Gegenwart offenbart die Schnittpunkte zwischen metaphorischer und wortwörtlich konkreter Ebene. Verschiedene motivische Aspekte – wie Opferhandlungen, Urängste und lustvoll-erzählerische Gruselelemente – werden aus kulturhistorischer Perspektive präsentiert und vielschichtig durchleuchtet.

Insgesamt 100 Werke von rund 40 internationalen Künstlern, die hauptsächlich aus Privatsammlungen stammen, werden in der Ausstellung teils chronologisch, teils thematisch präsentiert. Die Gliederung folgt Überschriften wie Geschichte, Mythen & Märchen, Solidarität des Fleisches, Goya und seine Nachfolger und Heiliger und weltlicher Kult.

Die Ausstellung wirft die Frage auf, ob wir als Menschen im Grunde nicht alle potentielle Kannibalen sind. Die Auseinandersetzung mit Kannibalismus sollte in diesem Sinne immer bei uns selbst anfangen. Die Fragen, die in der künstlerischen Darstellung von Kannibalismus aufkommen, weisen auf grundsätzliche Problemstellungen sowohl des Selbstbildes, des Bezugs zur eigenen Fleischlichkeit, als auch des Umgangs zwischen Menschen hin. So kann die metaphorische Einverleibung sowohl auf eine Solidarisierung mit dem Anderen hindeuten als auch Opfer-Täter-Verhältnisse aufdecken. In der Kunst zeigt sich diese Bipolarität im Oszillieren zwischen Lust und Gewalt, Erotik und Macht.

Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit dem Pariser Ausstellungshaus la maison rouge.

Medienkooperation zu Alles Kannibalen? mit tip Berlin.
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16.11.2019 - 31.12.2019
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