Ausstellung Galerie Cruise & Callas
Datum: 06.06.2014 - 14.06.2014
Künstler: Stefan Rinck, Marion Andrieu, Marcus Bastel, Andreas Blank, Frauke Boggasch, Christina Bunk, Rick Buckley, Barbara Fourneret, Frank Frede, Maike Gräf, Daniel Grüttner, Chris Hammerlein, Carl Hanni, Uwe Henneken, Felix Höfner, John Isaacs, Susanne Jung, Dionisis Kavallieratos, Ingrid Klausner, Jean-Yves Klein, Luzie Kork, Caro Suerkemper, Michael Trischberger, Gabriel Vormstein, Martin Wellmer, Anna-Lena Wenzel, Phillip Zaiser.
Veranstalter & Ort:
Galerie Cruise & Callas
10969 Berlin
Alexandrinenstraße 1
Stefan Rinck
A Sunny Place for Shady People
Ausstellung vom 1. März bis 12. April 2014
Mittwoch - Samstag 12 - 18 Uhr
Aus dem Fundus der botanischen Semantik
Eröffnung am 06. Juni 2014 ab 19 Uhr
In seiner dritten Einzelausstellung bei Cruise & Callas zeigt Stefan Rinck neue Steinskulpturen zu einer narrativen Installation formiert. Unter dem Titel „A Sunny Place for Shady People“ zeigt der in Berlin lebende Künstler Skulpturen aus schwarzem Diabas und weißem Marmor, die aufgereiht entlang einer Spirale aus Steinsplittern stehen. Eine kleine Figur, der „Homunculus“, steht in deren Zentrum und scheint sich von dort aus auf einen exemplarischen Lebensweg zu begeben.
Der Begriff Homunkulus bezeichnet einen künstlich erschaffenen Menschen. In Rincks Ausstellung erscheint er nicht nur als reale Figur, sondern auch als eine an ein Fenster der Galerie projizierte Computeranimation. Diese „präexistente“ Form bewegt sich zwischen zwei Dimensionen hin- und her und entscheidet schließlich, so der Künstler, sich „in der realen Menschenwelt zu materialisieren“. Entsprechend realisierte Rinck seine Homunkulusfigur ausgehend vom digitalen Entwurf als 3d-Print in Auflage.
Der Gegensatz von beseelter und unbeseelter Materie findet sich auch in den Steingebilden der Ausstellung wieder: Die zu Charakteren gewordenen Skulpturen stehen zwischen dem buchstäblichen Abfall, der bei ihrer Herstellung entsteht, den Steinsplittern, die der Ausstellung ihre kompositorische und narrative Grundstruktur geben.
In den Skulpturen greift Rinck wie so oft Motive aus literarischen Vorlagen auf, hier von der Antike über Shakespeare bis Bulgakow, und verwebt diese mit Elementen der Popkultur. Tradierte Thematiken und Topoi wie Liebe und Tod, Religion und Mystik zeigt Rinck dabei als zeitübergreifende Grundkomponenten des Lebens. Einen Hinweis darauf, dass diese nicht nur für den ganz eigenen Weg des Homunkulus oder für das menschliche Leben überhaupt existenziell sind, versteckt Rinck im Motiv des Kaktus, der mehrmals an entscheidender Stelle in der Ausstellung auftaucht. Für Rinck ist er eine „Metapher für die Selbsthistorisierung der Postmoderne“: wie der Kaktus seine Stacheln einsetzt, um seine Existenz zu schützen, so gewinnt die zeitgenössische Kunst im Rückgriff auf tradierte Konzepte ihre Legitimation.
Für den 6. Juni hat Stefan Rinck befreundete Künstler eingeladen, mit einem eigenen Kaktus zum künstlerischen Diskurs der Ausstellung beizutragen. Zu den teilnehmenden Künstlern der Gruppenausstellung mit dem Titel „Aus dem Fundus der botanischen Semantik“ gehören:
Marion Andrieu, Marcus Bastel, Andreas Blank, Frauke Boggasch, Christina Bunk, Rick Buckley, Barbara Fourneret, Frank Frede, Maike Gräf, Daniel Grüttner, Chris Hammerlein, Carl Hanni, Uwe Henneken, Felix Höfner, John Isaacs, Susanne Jung, Dionisis Kavallieratos, Ingrid Klausner, Jean-Yves Klein, Luzie Kork, Caro Suerkemper, Michael Trischberger, Gabriel Vormstein, Martin Wellmer, Anna-Lena Wenzel und Phillip Zaiser.
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