Ausstellung Galerie Galerie Rothamel Frankfurt
Künstlergespräch mit Hans-Christian Schink und
Luminita Sabau am Mittwoch, 1. Juli um 19 Uhr
First View: 9. Mai, 11 bis 16 Uhr
Frankfurtkunstmitte: 29. Mai und 10. Juli, je 19 bis
21 Uhr
geöffnet Mi-Fr 13-18, Sa 11-16 Uhr / open Wed-Fr
1 - 6 p.m., Sat 11 a.m. - 4 p.m.
ab 12. Juli und im August geöffnet nach
Vereinbarung
from 12 July and during August open by
appointment
Nach einem Jahr an der Villa Massimo in Rom kehrte
Hans-Christian Schink mit zwei neuen Serien
zurück nach Deutschland. Die erste Folge stellen
wir ab dem 9. Mai vor.
Esposizione Universale di Roma ist der Name eines
ab 1938 im Süden Roms errichteten neuen
Stadtviertels. In E.U.R. (wie die Römer das Viertel
nennen) sollte nach dem Willen Mussolinis 1942 die
Weltausstellung unter dem Motto einer „Olimpiade
della Civiltà“ stattfinden“. Architektonisches
Wahrzeichen aus dieser Zeit ist der Palazzo della
Civiltà del Lavoro, nach seinem antiken Vorbild auch
Colosseo Quadrato genannt.
Der Kriegseintritt Italiens und das Ende der
faschistischen Regierung 1943 führten zur
vorläufigen Einstellung des Projektes. Das
italienische Wirtschaftswunder und besonders die
Planungen für die olympischen Sommerspiele 1960
brachten eine Fortführung unter veränderten
politischen und städtebaulichen Zielsetzungen mit
sich.
Die modernistische Architektur dieser Zeit steht für
eine "Entgeschichtlichung" (Ulrich Pfammatter), die
in der damaligen italienischen Gesellschaft fest
verankert war. Dieses Phänomen in Verbindung mit
der kulissenhaften Künstlichkeit des Viertels bildet
einen wichtigen Aspekt in Michelangelo Antonionis
Film L'Eclisse. Federico Fellini wiederum drehte in
E.U.R. „Boccaccio 70".
Hans-Christian Schink nähert sich dem Phänomen
E.U.R. in ganz neuer Weise. Er widersteht der
optischen Verlockung der monumentalen Achsen,
grandiosen Zentralperspektiven und strengen Licht-
Schatten Spiele – ein wenig. Er verläßt die
Fluchtpunkte um einige Meter, betrachtet
Skulpturen von ihrer Rückseite, lenkt den Blick auf
Banalitäten. Mit dieser demokratischen Perspektive
bricht er die intendierte Machtgeste des Ortes,
durch die Abwesenheit von Menschen und
Fahrzeugen verschiebt er dessen Atmosphäre ins
Surreale.
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