Ausstellung Galerie Galerie Peter Zimmermann
Karin Radoy – Neue Arbeiten
Karin Radoys Arbeiten mit einem einzigen deskriptiven Begriff zu fassen stellt sich als äußerst schwierig heraus. Das liegt nicht nur in deren zwei geteilten Bildträgern, sondern auch an dem „zwiespältigen“ Umgang von Farbe und Form.
Ein Markenzeichen der Künstlerin sind die eigens gebauten 2-teiligen Hohlkörper, welche sie in einem aufwendigen Prozess bis zu 40 mal überspachtelt. Das so entstandene Diptychon besteht aus zwei gleichen Bildträgern, von denen eine Hälfte um 180° Grad gedreht wurde, wodurch sie in den Raum greifen und sich mit dem Raum verzahnen. Hier stellt sich Karin Radoy bewusst in die Tradition der konkret-konstruktiven Kunst, indem sie sich einer rationalen Formsprache bedient. Bei dem Einsatz von Farbe verlässt sie diese jedoch sogleich wieder.
Die Objekte sind nicht einfach einfarbig angemalt um ihre Form zu betonen, sondern die vielen gespachtelten Schichten setzen sich aus einzelnen Farbpartikeln zusammen. Ohne einen räumlichen Kontext, könnte man Radoys Arbeiten auch der monochromen Malerei zuordnen. Radoy macht die Farbe allerdings selbst zum Gegenstand ihrer Experimente, indem sie diese auf ihre räumlichen Charakter untersucht.
Die Farbschichten haben in ihrer Vielschichtigkeit eine transluzide Leuchtkraft und strahlen in den Raum hinein, sind jedoch nicht transparent.
Es gelingt Karin Radoy auf ausdrucksstarke Weise zwei grundsätzliche sich fast schon ausschließende Strömungen der Kunstgeschichte, in einem ästhetischen Ganzen zu verbinden.
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