Art Market Report - Umsatz steigt auf 67,8 Milliarden US-Dollar
Laut dem neuen Art Basel/UBS Art Market Report stieg der Umsatz weltweit um 3 Prozent auf 67,8 Milliarden US-Dollar.

Kunstmarkt Umsatz 2022

Scheinbar resistent gegenüber Krieg, Inflation, Rezession und anderen Krisen, hat der Kunstmarkt laut dem neuesten Art Market Report von Art Basel & UBS für das Jahr 2022 seinen Umsatz steigern können. Allerdings zeigen sich einige Risse im System. Trotz eines weltweiten Umsatzanstiegs von nur 3 % auf geschätzte 67,8 Milliarden US-Dollar gab es einige Segmente, insbesondere den Auktionsmarkt, die im vergangenen Jahr leicht geschrumpft sind.

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Trotzdem hat sich der Markt nach dem Rückgang aufgrund der Pandemie erholt und die Verkäufe im Jahr 2022 waren höher als vor der Krise. Sie stellen den bisher zweithöchsten Wert auf dem Markt dar, mit Werten knapp unter dem Höchststand von 2014.

Die USA behielten ihren Spitzenplatz in der globalen Rangliste und verzeichneten einen Anstieg ihres Umsatzanteils um 2 % auf 45 %. Getrieben von einem starken Aufschwung am oberen Ende des Auktionssektors stiegen die Werte um 8 % auf 30,2 Mrd. USD, den bisher höchsten Stand in den USA.

Im Gegensatz dazu hatte China, einschließlich Festlandchina und Hongkong, ein schlechtes Jahr. Die Umsätze gingen um 14 % auf 11,2 Mrd. USD zurück, den niedrigsten Stand seit 2009. Chinas Anteil am globalen Kunstmarkt fiel um 3 % auf 17 % und drückte das Land auf den dritten Platz.

Wichtigste Fakten zum Art Market Report

1. Der weltweite Umsatz mit Kunst stieg im Jahresvergleich um 3 % auf geschätzte 67,8 Milliarden US-Dollar. Damit liegt der Markt über seinem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019. Nach einer starken Erholung in Umsatz von 31 % im Jahr 2021 aus dem pandemiebedingten Tiefpunkt des Vorjahres, waren im Jahr 2022 die Zahlen gemischter. Schwankungen gab es insbesondere in der Leistung nach Sektor, Region, Preis Segmente, was zu einem verhalteneren Wachstum führte.

2. Das Transaktionsvolumen ist während der Pandemie im Jahr 2020 stark zurückgegangen, hat sich aber wieder erholt im Jahr 2021, wobei die Zahl der Verkäufe um 19 % auf 37,3 Millionen stiegen. 2022 sind diese gestiegen nur marginal (1%) auf 37,8 Mio., wobei der Anstieg vor allem auf mehr Verkäufe durch Händler zurückzuführen ist.

3. Das obere Ende des Kunstmarktes war auch 2022 der Wachstumstreiber. Der öffentliche Auktionssektor ging leicht um 1 % auf 26,8 Milliarden US-Dollar zurück. Wobei die Preise für Werke die bei über 10 Millionen US-Dollar lagen, das einzige Segment ist, das an Wert gewinnt. Der Händlerbereich wuchs um 7 % auf 37,2 Milliarden US-Dollar, und die Verkäufe für diejenigen, die am oberen Ende tätig sind, waren deutlich besser als ihre Kollegen mit geringeren Umsätzen.

4. Die USA behielten ihre führende Position in der globalen Rangliste mit ihrem wertmäßigen Anteil am Umsatz. Eine Steigerung um 2 % im Jahresvergleich auf 45 %. Großbritannien ist mit 18 % auf den zweiten Platz zurückgekehrt. Chinas Anteil sank (um 3 %) auf 17 % und fiel auf den dritten Platz zurück. Frankreich behauptete seine Position als viertgrößter Kunstmarkt weltweit mit einem Marktnteil von 7 %.

5. Nach einem deutlichen Umsatzrückgang während der Pandemie hat der US-Kunstmarkt eine robuste Erholung aller wichtigen Märkte erlebt. Von einem pandemiebedingten Tief im Jahr 2020 erholten sich die Verkäufe im Jahr 2021 wieder und stiegen wertmäßig um etwas mehr als ein Drittel auf 28,0 USD Milliarde. Das Wachstum setzte sich im Jahr 2022 mit einem weiteren Anstieg von 8 % gegenüber dem Vorjahr auf 30,2 Milliarden USD fort. Dies wurde durch einen großen Anstieg am oberen Ende im Auktionsmarkt, zusammen mit einem moderateren, aber positiven Wachstum der Händlerumsätze getrieben.

6. Obwohl Großbritannien einem intensiven wirtschaftlichen und politischen Druck ausgesetzt war, setzten sich die Verkäufe im Jahr 2022 fort und stiegen um 5 % auf 11,9 Milliarden US-Dollar. Dieses zweite Jahr des Wachstums hat den Markt von seinem Tiefstand im Jahr 2020 wiederbelebt, obwohl der Umsatz immer noch unter dem Niveau vor der Pandemie von 12,2 Milliarden US-Dollar im Jahr 2019 liegt.

7. Im Jahr 2022 hatte China aufgrund von Lockdowns und der verkürzten oder abgesagten Veranstaltungen ein deutlich schlechteres Jahr auf dem Kunstmarkt. Die Aktivitäten und Verkäufe kamen zum Erliegen und der Umsatz ging im Jahresvergleich um 14 % auf 11,2 Milliarden US-Dollar zurück. Obwohl die Verkäufe immer noch um 13 % über dem Niveau von 2020 lagen, war dies der niedrigste Stand seit 2009.

8. Im Jahresvergleich verzeichnete der französische Kunstmarkt ein positives, wenn auch geringes, Wachstum von 4 %, gemessen in US-Dollar. Allerdings wurde der Anstieg durch die sich verschlechternden Euro-Werte im Jahr 2022 etwas gedämpft. Nach einem Wertverlust von 30 % im Jahr 2020 legten die Verkäufe in Frankreich 2021 besonders stark zu und stiegen im Jahresvergleich um 58 % auf 4,8 Milliarden US-Dollar an. Das anhaltende Wachstum im Jahr 2022 führte schließlich zu einem neuen Höchststand von knapp 5 Milliarden US-Dollar, dem bisher höchsten Stand auf dem Markt.

9. Nach einem Jahr intensiven digitalen Aktivitäten aufgrund der Pandemie kehrten Sammler und Käufer im Kunstmarkt wieder vermehrt zu Live-Events zurück. Ausstellungen, Auktionen und Messen liefen wieder auf vollen Touren und der Anteil des E-Commerce am Gesamtumsatz im Kunstmarkt verringerte sich weiter. Im Jahr 2022 fiel der reine Online-Umsatz auf 11,0 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 17 % gegenüber dem Höchststand von 13,3 Milliarden US-Dollar im Vorjahr entspricht. Trotzdem war der Online-Umsatz immer noch 85 % höher als im Jahr 2019. Der Anteil der Online-Verkäufe am Gesamtwert des Kunstmarktumsatzes betrug im Jahr 2022 16 %, was weniger als der Höchststand von 25 % im Jahr 2020 war und 4 % niedriger als der Anteil des globalen Einzelhandels-E-Commerce (20 %) im selben Jahr.

10. Die Verkäufe von kunstbezogenen NFTs auf Plattformen außerhalb des Kunstmarktes gingen nach einem Höchststand von fast 2,9 Milliarden US-Dollar Ende 2021 im Jahresvergleich um 49 % zurück und beliefen sich auf knapp 1,5 Milliarden US-Dollar. Trotz dieses deutlichen Rückgangs blieb der Umsatz immer noch um das 70-fache höher als im Jahr 2020 (bei knapp über 20 Millionen US-Dollar). Im Vergleich zu anderen NFT-Segmenten fiel der Wertverlust bei kunstbezogenen NFTs besonders stark aus, und sie machten lediglich 8 % des NFT-Umsatzes auf dem Ethereum-Netzwerk im Jahr 2022 aus (im Vergleich zu 67 % bei auf Sammlerstücken basierenden NFTs).

Foto: Cover Art Basel / UBS Art Market Report 2023

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