180 japanische Holzschnitte gehen für 1,4 Millionen Euro nach Frankfurt
Das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt hat in diesen Tagen für den Ankauf einer der bedeutendsten Sammlungen japanischer Holzschnitte die Zustimmung der Stadt Frankfurt erhalten.

Sammlung Otto Riese geht in das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt

Die 180 japanischen Zeichnungen (ukiyoe-Holzschnitte) des Sammlers Otto Riese können nun für rund 1,4 Millionen Euro vom Museum für Angewandte Kunst Frankfurt erworben werden. Nach langen und intensiven Bemühungen, so die Aussagen der Verantwortlichen, ist es der Stiftungsgesellschaft in Abstimmung mit dem Kulturamt und der Leitung des Museums gelungen, sich die ukiyoe-Holzschnitte endgültig zu sichern.
Die bedeutende Sammlung, die so auf dem Kunstmarkt nur sehr selten verfügbar ist, war zunächst leihweise überlassenen worden.

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Die japanischen Holzschnitte der Sammlung Riese stammen aus der Zeit des 18.- und 19.Jahrhunderts und beinhalten u.a. Werke von Hokusai und Hiroshige.
Otto Riese Leidenschaft für das asiatische Land begann schon früh. 1929 unternahm er eine achtmonatige Studienreise und kaufte in Japan auch seine erste ukiyoe-Zeichnung. Eine Leidenschaft, die den Sammler nicht mehr losließ und die sich in den 1960er und 1970er Jahren intensivierte. Im Katalog zu einer Ausstellung seiner Sammlung anlässlich der japanischen Tage 1967 in Ingelheim findet man von Otto Riese folgende Tipps und Gründe über das Sammeln von Kunst:
„Die altbekannte Regel, dass es besser ist, wenige gute Blätter zu besitzen als eine große Zahl schlechter oder mittelmäßiger, gilt nach wie vor. Ein Blatt von überragender Qualität gibt eine größere Befriedigung als alle mittelmäßigen Blätter zusammen. […] Wer heute wertvolle Blätter kauft, sollte es nur aus Liebe zu ihnen tun und nicht aus materiellen Gründen. Dann wird ihn die Freude, die sie ihm machen, reichlich für alle Opfer entschädigen, die er bringen musste, um sie zu erwerben.“

japanische Holzschnitte, Drucke und Zeichnungen in Ausstellungen

Im letzten Jahr hatte man in Berlin die seltene Gelegenheit 440 Werke dieser Kunstform im Martin-Gropius-Bau zu sehen. Die seltenen Werke, darunter auch die "große Welle von Kanagawa", gastierten nur rund 10 Wochen in der Hauptstadt.
Auch in der Sammlung Otto Riese befindet sich ein Blatt aus der Serie „36 Ansichten des Fuji“. „Hinter der großen Woge vor (der Küste von) Kanagawa“ von 1830 entstand als Katsushika Hokusai schon fast 70 Jahre alt war.

Durch den Ankauf der Blätter verfügt das Museum für Angewandte Kunst Frankfurt in Kombination mit den 60 exquisiten Blättern der Sammlung Johann Georg Geyger, die das Museum im Jahr 2002 erwerben konnte, eine der eindrucksvollsten Sammlungen japanischer Zeichnungen und Holzschnitte.

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