Farbe, Fläche, Form. Landschaften von Gerhard Taubert (1928-2012) Ausstellung Berlin

Ausstellung Galerie Galerie Poll

Datum: 25.04.2025 - 07.06.2025

Künstler: Gerhard Taubert

Veranstalter & Ort:
Galerie Galerie Poll
10119 Berlin
Gipsstraße 3

Gerhard Taubert, Felder, 1985

Eröffnung: Donnerstag, den 24. April, 18-21 Uhr
Gegen 19 Uhr Gespräch von Jochen L. Stöckmann mit Thomas Taubert

Zum Gallery Weekend stellt die Galerie Poll erstmals Bilder des 2012 im Alter von 84 Jahren verstorbenen Düsseldorfer Malers Gerhard Taubert vor. Zu sehen sind Arbeiten aus verschiedenen Schaffensphasen von 1960 bis 2000. In seinen Landschaften spannt Taubert den Bogen von detailliert ausgearbeiteten Baumgruppen und Olivenbäumen über Weinberge und Lavendelfelder bis zur maximal möglichen Abstraktion in Form von zwei farbigen Flächen – Erde und Himmel.

Gerhard Taubert hat seine Arbeiten aus einem intensiv betriebenen Naturstudium verschiedener Landstriche, deren Farben, rhythmischen Gliederungen, aber auch atmosphärischen Stimmungen entwickelt. Dabei bildeten zuerst Skizzen in freier Natur, später Fotografien die Grundlage für seine Bildkompositionen.

Während seine Arbeiten anfangs in Öltechnik ausgeführt sind, wechselt Taubert in den 1960er Jahren zur in den USA entwickelten Acrylfarbe. Die hohe Deckkraft dieser rasch trocknenden Farben kam der schnellen Arbeitsweise Tauberts sehr entgegen.

Die Räumlichkeit der Bilder ist Tauberts Wahrnehmung der Welt geschuldet: Bei einem Unfall hatte er in seiner Kindheit die Sehkraft auf einem Auge verloren. Daraus entwickelt sich der charakteristische Bildaufbau streng nebeneinander gesetzter Flächen, in dem Farben die Hauptrolle übernehmen. Der Maler nähert sich seiner Umgebung zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten, sein Blick schweift über Felder, durch Täler oder über Berglandschaften.

Einen speziellen Effekt erzielt er durch Überspannen der Leinwand mit Mullbinden, die dann pointillistisch mit unzähligen Farbtupfen bemalt werden. Daraus ergibt sich das Zusammenspiel verschiedener Farben durch beide Malgründe hindurch. Die Farbigkeit seiner Bilder wird im Laufe der Jahre einfacher und strenger, durch den Einfluss des südlichen Lichts auch heiterer und leichter. Von 1987 bis 2012 hatte Taubert neben seinem Düsseldorfer Atelier auch ein Atelier in Südfrankreich.

Gerhard Taubert (1928-2012) nahm von 1947 bis 1948 in seiner Geburtsstadt Altenburg privaten Malunterricht bei Prof. Burckhardt, nachdem er zuvor eine Ausbildung zum Versicherungskaufmann absolviert hatte. 1948 gewann er bei einem Malwettbewerb der russischen Kommandantur den Maxim-Gorki-Preis. Dieses Stipendium nutzte Taubert, um im selben Jahr an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar bei Prof. Hoffmann-Lederer und Prof. Herbig ein Studium der Malerei aufzunehmen. Von 1950 bis 1952 setzte er sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Goller und Prof. Pankok fort. 1971 wurde Gerhard Taubert zu einer von Karl Ruhrberg kuratierten Einzelausstellung in der Hauptverwaltung der Stadtsparkasse Düsseldorf eingeladen. Diese Ausstellung bedeutete für ihn nach entbehrungsreichen Jahren den Durchbruch. Seine Werke befinden sich in privaten und öffentlichen Sammlungen, darunter das Stadtmuseum Düsseldorf und die Sammlungen der Deutschen Bank, Frankfurt am Main, und von IBM Deutschland, Stuttgart.
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