Ausstellung Galerie EMERSON Gallery Berlin
Eisberge – aus der Distanz wirken sie wie behäbige weiße Elefanten. In alten Mythen Indiens und bis heute gilt der weiße Elefant als heilig und als ein teures Geschenk, das es zu schützen und mit Ehrfurcht zu behandeln gilt. Im englischen Sprachraum spricht man von einem „weißen Elefanten“, wenn eine Sache mehr Aufwand als Nutzen bringt. Den Eisberg an sich kann der Mensch wenig nutzen, er ist vielmehr von globalem Nutzen.
Für die irisch-amerikanische Malerin Colette Murphy sind Eisberge, wie weiße Elefanten, schützenswert. Bedroht von der globalen Erderwärmung sind sie Symbole für eine intakte Umwelt. Vom Land losgelöst und getrieben vom Wasser wandern sie um die Welt, lösen sich auf oder schaffen neues Land. Murphy sieht in ihnen Metaphern für menschliche Isoliertheit und Emigration, für Vergänglichkeit und Verletzbarkeit.
In „White Elephant“, ihrer zweiten Einzelausstellung, in der Emerson Gallery Berlin zeigt Murphy Polaransichten mit Eisbergen, Eisschollen und Schiffen, die im Polarmeer kreisen. In Öl gemalt, mit kalten Farbtönen sind die Ansichten auf rohes, braunes Leinen gebannt. Massive, kalte Eisblöcke auf warmem naturbelassenem Hintergrund kontrastieren miteinander - das Symbol des Eisbergs als ökologisches Thema auf unberührter Natur.
Einen Höhepunkt der Ausstellung bildet das Werk mit dem sinnbildlichen Titel „Summit“ (Gipfel), auf dem ein Eisberg von ordentlich aufgereihten Soldaten dicht bevölkert wird. Einer alten Fotografie von einer Polarexpedition nachgestellt, veranschaulicht es die Bezwingung der Natur bis an die Grenzen der Zivilisation. Ein menschlicher Fußabdruck auf der vergänglichen Materie des Eises.
Vernissage: Freitag, 14. März 2014, 19 - 22 Uhr.
Dauer der Ausstellung: 15. März – 19. April 2014.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Freitag 14 - 19 Uhr, Samstag 12 - 16 Uhr und nach Vereinbarung.
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