Rekordpreis für Lucie Rie Studiokeramik - das teuerste Werk
Eine Studiokeramik von Lucie Rie erzielte einen neuen Auktionsrekord. Hohe Preise auch für Hans Coper.

Preise und teuerste Werke

Bei Phillips fand die mit Spannung erwartete Auktion mit Keramiken von Lucie Rie und Hans Coper statt. Insgesamt 105 Lose aus dem Bereich Studiokeramik wurden versteigert. Die Keramiken stammten zum einen aus dem Nachlass der vor einem Jahr verstorbenen Jane Coper, der Witwe von Hans Coper. Bei den Keramiken von Lucie Rie handelte es sich um Werke aus der Sammlung von Cyril Frankel.

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Preise für Lucie Rie und Hans Coper steigen

Es wurde letztendlich die erwartete Rekordauktion mit einem Gesamtumsatz von 8.206.613 £ / 9.962.008 $ / 9.444.170 €. Für Werke von Lucie Rie gab es einen neuen Auktionsrekord. Eine "kleine Schale mit Fuß", Schätzpreis 50.000 – 80.000 £, wurde für 330.200 £ (400.830 Dollar / 379.994 EUR) versteigert. Es ist das bisher teuerste Werk von Lucie Rie.

Der bisherige Rekordpreis wurde 2021 erzielt. Eine Studiokeramik der Künstlerin wurde damals für 340.200 Dollar versteigert. Der bisherige Auktionsrekord für Keramiken von Hans Coper wurde im Oktober 2022 erzielt. Es war eine Vase aus dem Jahr 1968 die für 655.500 £ (inkl. Gebühren) verkauft wurde.

Rekordpreis - Vase von Hans Coper erzielt 655.500 £

Bei der gestrigen Phillips Auktion wurde nur knapp ein neuer Auktionsrekord für Keramik von Hans Coper verpasst. Die Arbeit Black 'Cycladic Arrow' , war mit 647.700 £ zwar das teuerste Werk der Auktion, blieb aber knapp unter dem bisherigen Rekordpreis aus dem Jahr 2022.

Studiokeramik von Lucie Rie und Hans Coper: Eine kreative Partnerschaft

Die Welt der Keramikkunst hat im Laufe des 20. Jahrhunderts zahlreiche bahnbrechende Künstler hervorgebracht, die das Medium Ton neu definierten und transformierten. Unter diesen Künstlern ragt die Zusammenarbeit zwischen Lucie Rie und Hans Coper als ein besonderes Beispiel für die Studiokeramik heraus. Ihre Partnerschaft und individuellen Beiträge haben die Keramikwelt nachhaltig beeinflusst und inspiriert.

Lucie Rie wurde 1902 in Wien, Österreich, geboren, während Hans Coper 1920 in Chemnitz, Deutschland, zur Welt kam. Beide Künstler hatten ihre eigene einzigartige künstlerische Reise, bevor sie sich in Großbritannien trafen und ihre kreative Partnerschaft begannen. Rie erhielt ihre Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule und arbeitete zunächst als Töpferin in Wien. 1938 floh sie vor den Nazis nach London, wo sie sich letztendlich niederließ und ihre Karriere in der Keramik fortsetzte. Coper hingegen studierte zunächst Bildhauerei, bevor er sich der Keramik zuwandte. 1939 floh Coper ebenfalls nach England. Ab dem Jahr 1946 lernte Hans Coper dann bei Lucie Rie in der Albion Mews Pottery. Beide Künstler verfolgten unabhängig voneinander ihre Leidenschaft für die Keramik und entwickelten ihren eigenen einzigartigen Stil.

Lucie Rie und Hans Coper begannen in den 1940er Jahren miteinander zu arbeiten. Ihre Zusammenarbeit führte zu einer fruchtbaren künstlerischen Periode, in der sie die Keramikwelt mit ihren Werken und Ideen bereicherten. Ihr gemeinsames Studio in London wurde zu einem Zentrum für experimentelle Keramik, in dem sie neue Techniken und Formen erforschten.

Ein Schlüsselfaktor in ihrer Arbeit war die Betonung von Form und Oberfläche. Lucie Rie war bekannt für ihre zarten, handgefertigten Gefäße, die oft von traditionellen japanischen Keramiktechniken inspiriert waren. Sie schuf elegante, schlanke Formen, die durch subtile Farben und glänzende Glasurakzente aufgewertet wurden. Hans Coper hingegen konzentrierte sich auf abstrakte, skulpturale Formen und experimentierte mit verschiedenen Glasuren und Oberflächenbehandlungen. Seine Werke sind geprägt von einer minimalistischen Eleganz und klaren Linien.

Die Partnerschaft von Rie und Coper führte nicht nur zu einer kreativen Synergie, sondern auch zu einer wachsenden Anerkennung in der Kunstwelt. Ihre Werke wurden international ausgestellt und erregten die Aufmerksamkeit von Sammlern und Galerien. Ihr Einfluss auf die Keramikkunst ist noch heute spürbar.

Lucie Rie und Hans Coper haben die Studiokeramik zu einer Kunstform gemacht, die gleichermaßen funktionell und ästhetisch ansprechend ist. Ihre Arbeit betonte die Wichtigkeit von Handwerkskunst, Material und Form, und ihr Erbe lebt in den Werken vieler zeitgenössischer Keramikkünstler fort.

Foto: Lucie Rie Footed bowl, Cyril Frankel, acquired directly from the artist, 1981 Private collection, Phillips 2023

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