Kunst und Web 2.0
Kunst und Web 2.0, da hat sich noch nicht sehr viel getan. Der Begriff ist sicherlich eine Definierungsgeschichte für sich.

Web 2.0

Aber im Moment kommt man an diesem Thema kaum noch vorbei im Netz. Und so langsam lässt sich wohl auch der Kunstmarkt davon berauschen. Allerdings ist hier der Begriff Web 2.0, wie mir scheint nur Mittel zm Zweck. Wie beispielsweise das Projekt von Sammlermogul Charles Saatchi. Ruft man die Website auf, springt einem der Schriftzug "the world's
interactive art gallery" entgegen. Und gleich darunter erscheint die Zeile "HITS IN THE LAST 24 HOURS: 48,273,242". Die Seite gibt es in 12 Sprachen, auch in deutsch (sehr lustig). Was wird denn nun geboten, so an "Web 2.0" Möglichkeiten:

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Im Prinzip kann jeder der sich für künstlerisch begabt hält, seine Werke einstellen, vernetzen und sich austauschen mit anderen "Künstlern". Man kann sich selbst einen Account anlegen und die Werke von Künstlern abspeichern und so eine eigene virtuelle Sammlung aufbauen. Wozu kaufen?
Die Rubrik "Stuart" ist für Kunststudenten vorbehalten. Hier soll man angeblich die neuen Sterne am Kunstmarkt entdecken. Und dieser Marketingtrick fruchtet. Welche/r angehende Kunststudent/in möchte da schon die Gelegenheit verpassen vielleicht von Saatchi persönlich entdeckt zu werden - verpassen.

Das ganze Angebot bei Saatchi-Gallery erinnert irgendwie an einen Basar oder virtuellen Flohmarkt, wo alle Möglichkeiten des Web und nicht nur 2.0 hineingestopft wurden (Blogs, Videos hochladen, Reviews schreiben, Chatten, Forum ...).

Da darf dann natürlich auch ein Angebot des neuen Geschäftspartner's von Saatchi nicht fehlen. Unter http://www.phillipsartexpert.com/ gibt es die Möglichkeit mit dem Auktionator Simon de Pury persönlich ins Gespräch zu kommen oder das eigene Kunstwissen zu testen. "Ask Simon" heißt die Rubrik und zeigt im Moment 15 Fragen + Antworten rund um den Auktionsmarkt. Im Blog des Angebotes befinden sich "bereits" 30 Einträge.

Fazit dieser beiden Möglichkeiten:
Das Angebot der http://www.saatchi-gallery.co.uk/ ist einfach so vollgestopft, das man leicht den Überblick verliert. Entdecken lässt sich vielleicht ja was. Das Angebot vom Auktionshaus Phillips de Pury & Co. ist einfach ein bißchen wenig und zu sehr als Marketinginstument für das eigene Geschäft eingesetzt.

Vielleicht schafft ja in Sachen "Kunst Web 2.0" das künftige Angebot von http://whitewall.com/ Abhilfe. Frisch entdeckt im Blog von multimediadesign , steht hinter diesem Angebot die Avenso AG. Diese hat bereits schon erfolgreich lumas (Anbieter von Fotokunst) im Markt etabliert. Nachdem sich Hubert Burda Medien als Investor beteiligt hatte, wurde damals schon folgende Idee von LUMAS-Gründer Marc Ullrich beschrieben:
"Über eine Zweitmarke soll das E-Commerce-Geschäft mit einer für alle Kreativen offenen Galerie-Plattform weiter entwickelt werden, ein "Web 2.0 des Kunstmarktes" (mehr dazu im Exciting Commerce).

Aber was verbirgt sich denn nun hinter whitewall.com, welches wohl das angekündigte Projekt sein wird. Bei Stefan Canditt im Xing-Netzwerk haben wir dazu folgendes gefunden:
"Jetzt plant die Avenso AG mit der neuen Marke WHITEWALL einen demokratischen Kunstmarkt im Internet"

und weiter:
"Während LUMAS konzeptbedingt auf ein überschaubares, von professionellen Kuratoren zusammengestelltes Portfolio beschränkt bleiben muss, bietet WhiteWall absolut jedem Kreativen die Möglichkeit, online als Künstler oder Galerist aktiv zu werden und ein breites Publikum zu erreichen. Auf der Plattform können von digitalen Vorlagen hochwertige Fotografien oder Drucke inklusive Rahmung oder Kaschierung on-demand produziert werden. Die gesamte Vorstufe, das so genannte „Proofing“, findet erstmalig online statt."
Noch mehr gibt es dazu hier.

Na da ist die Kunstszene mal gespannt, was da noch alles passiert. Auf der Website von whitewall.com, da ist der Titel Programm, gibt es noch nichts. Nur ein "coming soon". Wir werden dran bleiben.

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