Ausstellung Galerie Jens Goethel
Datum: 10.09.2014 - 14.09.2014
Künstler: Ulrich Jenneßen | Suzanne Levesque
Veranstalter & Ort:
Galerie Jens Goethel
20255 Hamburg
Galerie Jens Goethel präsentiert
in der Fabrik der Künste
09.–14. September 2014
„Zwischenwelten“ Digitalistische Malerei &
Zeichnung, Objekte
Ausstellung des Künstlers Ulrich Jenneßen
„Atta Girl“ Malerei, Zeichnung, Objekte
Ausstellung der Künstlerin Suzanne Levesque
Begrüßung: Horst Werner
Vernissage: Dienstag 09.09.2014 um 19 Uhr
Finissage: Sonntag 14.09.2014 ab 12 Uhr
Kreuzbrook 10/12
20537 Hamburg
Öffnungszeiten: Mi–So 14–19 Uhr
u.n. tel. Vereinbarung 0171-1721964
In seiner aktuellen Ausstellung zeigt Ulrich
Jenneßen feinsinnige Malereien, die ihren Blick auf
Hintergründiges, für das Auge nicht sofort
Wahrnehmbares richten. In seinen Motivwelten
reflektiert der Künstler existentielle Zustände
zwischen dem Diesseits und dem Jenseits und
emotionalen Zuständen im Reich dazwischen. Wie
auch das menschliche Leben in der Wandlung
begriffen ist, entstehen seine digitalistischen
Malereien nicht einfach im spontanen Gestus.
Jenneßen elaboriert in minutiös abgestimmten
Prozeduren die zeichnerischen Elemente und
farblichen Verläufe, welche er über die digitalen
Bildmaschinen auf das Papier überträgt. Sein
Herstellungsprozess bleibt vielschichtig,
Einzelelemente werden in aufwändigen
Bearbeitungsverfahren zu einer Symbiose vereint.
Die Darstellungen in hochpigmentierter Auflösung
spiegeln das menschliche Ich in seiner Umgebung,
das Ich inmitten der Gesellschaft. Bleibt alles Traum
und Illusion oder ist es doch die Wahrheit? In der
Farbgebung stiller und weniger plakativ, scheinen
seine neuesten Werke noch stärker als bisher von
Scharfsinn und Poesie getragen zu sein. Jedes
Einzelwerk lädt mit seinen Details den Betrachter zu
einem Moment des Innehaltens ein. Dr. Annette
Baumann
In der Werkreihe „Atta Girl“ schafft Suzanne
Levesque sehr persönliche und authentische Bilder.
Sie zeigt ein tiefes Verständnis psychologischer
Nuancen und versteht sich präzise-zart
auszudrücken, um dem Betrachter ein Gefühl
irgendwo zwischen Spannung, Vorfreude und
Kontrollverlust zu vermitteln. Levesques Arbeiten
wirken suggestiv und scheinen an dem Punkt zu
spielen, an dem ihren Figuren tragische oder
absurde Ereignisse unmittelbar bevorstehen. Diese
latente, unbestimmte Vorahnung von
Verwundbarkeit ist immer spürbar, sie zeigt, wie
ständig greifbar die Möglichkeit der Entwürdigung
ist. Der Betrachter wird dabei in die Position eines
Unterdrückers gezwungen, eine Haltung, die
omnipräsent und dennoch mehrdeutig ist. So hat
der Betrachter die Chance, seinen eigenen Blick zu
hinterfragen und das jeweilige Objekt zu
vermenschlichen oder zu verdammen. Die Figuren,
die Levesque erschafft, sind nicht dezidiert
männlich oder weiblich, sondern oftmals so
ungreifbar wie eines jeden eigene Biologie.
Der Titel ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der
meist dazu gebraucht wird, um ehrlicherweise eine
positive Meinung über eine Person ausdrücken,
kann aber genauso gut unterschwellig vulgär
erscheinen. „Atta Girl“ nutzt die Leichtgläubigkeit
der Ehrlichen und Anständigen aus und provoziert
ein Gefühl des Unbehagens. Levesque stellt das
Konzept der Bereitschaft zu gefallen gegen die
Möglichkeit der Korruption durch Dritte.
Dr. Ralf Busch
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