Ausstellung Kunstverein Marburger Kunstverein
Klänge „verräumlichen“ und Räumen durch Klang neue Gestalt geben – Clara Oppel arbeitet mit dieser Bipolarität und im Wortsinne im mehrdimensionalen Raum. Ihre Installationen sind sowohl skulpturale Objekte, die visuell einen Eindruck erzeugen, aber auch und vor allem Klanggebilde, die über die Akustik wirken. Der rote Faden ihrer Arbeit ist laut der Künstlerin die Symbiose von Klang und Bild. „Diese Symbiose ist eine grenzüberschreitende Sprache – eine Sprache, die erst durch die Gesamtheit und durch die gleichberechtigte Behandlung der auditiven, visuellen und räumlichen Komponenten zum gewünschten Ziel führt – der Klangskulptur.“ Für jede Skulptur entwickelt sie eine eigene Geschichte und lässt die Gegenstände sprechen: „Jedes Ding hat seinen Klang, auch wenn wir ihn nicht hören“, sagt Oppel.
„Breathing Space“, der Titel der Ausstellung in Marburg (der sich sowohl in „atmender Raum“ wie auch in „den Raum atmen“ übersetzen lässt), ist ein sprechender Titel – und das gewissermaßen für alle Arbeiten von Clara Oppel. Es geht um äußere und innere Räume. Wie sie den Klang verändern und wie sie sich durch den Klang verändern – oder vielleicht auch erst entstehen. Ihre Objekte sind oft ortsbezogen und so wird sie in Marburg eine große Bodenarbeit präsentieren, die wie bereits erwähnt speziell auf die Räume des Kunstvereins hin konzipiert ist. Aus 5.400 Lautsprechern wird im Obergeschoss über acht Audiokanäle eine Komposition aus O-Tönen, Field Recording und Sprache ertönen – eine Installation, deren Aufbau mehrere Tage in Anspruch genommen hat. Im Raum des Untergeschosses und im Foyer sind mehrere bereits bestehende Arbeiten zu sehen.
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