Für Ai Weiwei sind alle seine Äußerungen ein Teil seiner Kunst, so der Künstler in einem kürzlich erschienenen Interview von "thecreatorsproject". So also auch seine Tweets oder seine fast täglich geposteten Fotos auf Instagram die oft den täglichen Blumenstrauß oder Katzen zeigen.
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Für sein neuestes Projekt "An Archive", lässt Ai Weiwei die Tweets von 2009 bis 2013 seines Twitter-Accounts, übersetzt ins Mandarin, auf Reispapier drucken. Das Werk ist Teil der Gruppenausstellung "Go East" von den australischen Philanthropen Gene und Brian Sherman.
Ai Weiwei behauptet im genannten Interview, das "An Archive" mehr sinnvolle Schriften enthält, als Konfuzius oder Laotse (Laozi - chines. Philosoph) je geschrieben haben. Der Twitter-Account des Künstlers ist in China nicht abrufbar und sein Blog wurde von Chinas Machthabern stillgelegt.
So ist Ai Weiweis Aktion, seine Tweets auf Mandarin auszudrucken, nur konsequent. Denn für den Menschenrechtler wie Künstler steht die Meinungsfreiheit im Fokus seiner Arbeit und war immer Zentrum seiner Werke.
In China sind seine Werke erstmals seit Jahren wieder zu sehen. Gleich 3 Ausstellungen des Künstlers eröffneten vor Kurzem. Ai Weiwei kann sein Land nicht verlassen, weil man ihm den Reisepass entzogen hat. Dass man jetzt erstmals wieder Ausstellungen des Künstlers billigte, gibt Hoffnung. Die Frage ist nur für wie lange.
Foto-oben: Ai Weiwei, 2012, © Gao Yuan