Markus Weggenmann - Double Orange vs. Poly Green Ausstellung Berlin

Ausstellung Galerie taubert contemporary

Datum: 30.04.2016 - 30.07.2016

Künstler: Markus Weggenmann

Veranstalter & Ort:
Galerie taubert contemporary
10969 Berlin
Lindenstraße 34

Die Galerie taubert contemporary freut sich, am 29. April 2016 eine Einzelausstellung von
Markus Weggenmann mit dem Titel Double Orange vs. Poly Green in ihren Räumen zu eröffnen.
Der Zürcher Künstler Markus Weggenmann erlangte gegen Ende der 80er Jahre erste Bekannt-heit mit seinen Streifenbildern. Die konzeptuelle Beschränkung auf dieses Motiv erlaubte ihm mit reduzierten Mitteln verschiedene Aspekte der Farbe in ihrer Intensität und Ausdehnung zu untersuchen. Gebrochen wurden diese Vorgaben durch die meditative Qualität der immer glei-chen Malgeste, den persönlichen Duktus des Pinselstrichs, die subjektive Farbwahl und den eher antagonistischen Gebrauch von selbstgemischten Leimfarben, deren Pigmente ihre Wir-kung sich besonders intensiv entfalten.
Etwa seit dem Jahr 2000 lässt Markus Weggenmann seine Bilder aus Autolack fertigen. Auch inhaltlich wendet er sich einem neuen Formenrepertoire zu, das mit den minimalistischen An-fängen radikal bricht: Es entstehen dichte, semi-narrative Bilder aus weichen organischen Moti-ven und kräftigen Farben, in denen er Reduktion und Konzept durch Poesie und Sinnlichkeit
ersetzt. Die angedeutete Bezugnahme zu einer außerbildlichen Wirklichkeit, das Kokettieren mit Inhaltlichkeit konterkariert die vordergründige Referenzlosigkeit seines bisherigen künstleri-schen Werks.
In der aktuellen Ausstellung bei taubert contemporary zeigt Weggenmann seine jüngste Werk-reihe. Auf der Suche nach mehr Individualität entwickelt er aus dem Spannungsfeld von Intuition und Kontrolle heraus kraftvolle Bildfindungen. Thematisch führen die Gemälde auf verschiede-nen Leinwandformaten das biomorphe Vokabular der Lackarbeiten fort, verzichten aber wieder auf jegliche Annäherung zu einer Inhaltlichkeit.
Raum artikuliert der Künstler allein durch die Farbe. In diesem Sinne reinterpretiert er den von Karl-Georg Pfahler 1971 formulierten Grundsatz: „Farbe ist Eigenwert, Farbe ist Qualität, Farbe hat ihre Begrenzung in sich, durch sich, durch andere Farben, Farbe schafft Raum, Farbe ist Form und Raum.“ Die außergewöhnliche Strahlkraft der Leimfarbe erweitert diese Interaktion um eine warme sinnliche Komponente.
Der bislang folgenreichste Schritt von Markus Weggenmann ist jedoch, seine Rückkehr zur Male-rei mit Leimfarbe. Da der Künstler seine im Malprozess getroffene Entscheidungen nun direkt umsetzen kann, wirken die neuen Gemälde spontaner, offener. Zugleich rückt das Thema Bewe-gung in den Vordergrund, das seine Bilder seit jeher subtil durchdringt. Ob es der Akt des Malens ist, ob es die flottierenden Formen auf der Leinwand sind, oder ob es die Ausdehnung der leuch-tenden Farbe in den Raum des Betrachters ist, ständig bleibt sie spürbar präsent.
Im Büro der Galerie ist während der Ausstellung ein großformatiges Streifenbild aus Lack von einer Vierergruppe aus dem Jahr 2000 zu sehen. Ihre makellosen Oberflächen schreiben sich perfekt in den minimalistischen Formenkanon ein, lassen sie distanziert und technoid wirken. Präzise horizontale Linien akzentuieren das langgestreckte Querformat des Bildes und hebt die Signalwirkung der Streifen hervor. Wie eine Zäsur markiert diese kleine abgeschlossene Reihe den Übergang von Weggenmanns frühen geometrisch-reduzierten zur aktuellen atmosphärisch-biomorphen Malerei.

Es fällt nicht leicht, Markus Weggenmanns Kunst eindeutig einzuordnen. Sie kann weder der geometrischen Abstraktion noch dem Biomorphismus zugerechnet werden. Er spielt vielmehr mit diesen Kategorisierungen, nutzt und verwirft sie wieder. Eine Konstante gibt es jedoch in seiner Malerei: Die Farbe. Von seinen Anfängen bis heute versteht der Künstler sie nicht als pla-ne Oberfläche, sondern als aufgeladene reaktive Substanz, die als „atmosphärische Raumfarbe“
den Betrachter umgibt.

Markus Weggenmann wurde 1953 in Singen/Hohentwiel, Deutschland, geboren.
Er lebt und arbeitet in Zürich, Schweiz.
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