Picasso Werkverzeichnis von Zervos wieder neu aufgelegt
Pablo Picasso war wahrscheinlich der produktivste Künstler des 20.Jahrhunderts. Der 33 Bände umfassende Catalogue Raissoné (Werkverzeichnis) vom Kunstsammler, Kritiker und Verleger Christian Zervos wird nun als Sammlerausgabe erscheinen.

Zervos Catalogue Raissoné von Picasso als Sammlerausgabe

Bei Auktionshäusern, Sammlern und Galeristen heißt das Mammutwerk nur der "Zervos". Der Verleger Christian Zervos arbeitete rund vier Jahrzehnte mit Pablo Picasso zusammen, um Zeichnungen und Gemälde des Künstlers zu dokumentieren. Für Originalausgaben der 33 Bände des Picasso-Werkverzeichnisses werden auf Auktionen schon mal 60.000 Dollar und für Stücke in einwandfreien Zustand bis zu 200.000 Dollar geboten. Die neu aufgelegte Sammlerausgabe ist nur geringfügig günstiger. In einer ersten Phase wird der Catalogue Raissoné 15.000 Dollar und ab November 2013 20.000 Dollar kosten.

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Hinter dem Projekt steckt der schwedische Sammler von zeitgenössischer Kunst, Staffan Ahrenberg. Dieser hat sich die Verlagsrechte und die Galerie Cahiers d’Art gleich dazu gekauft. Und das bekannteste Produkt des Verlages war eben jener Picasso Catalogue Raissoné von Christian Zervos, die Ahrenberg schon als Kind im Bücherregal seines Vaters faszinierte. Dieser, Theodor Ahrenberg, war Erbe einer großen schwedischen Reederei und wurde im Laufe der Zeit zum eifrigen Sammler moderner Kunst. 1962 war für Theodor Ahrenberg's Kunstsammlung dann ein schwarzes Jahr. Zu jener Zeit, während eines Schweiz-Aufenthalts, wurde er in Schweden wegen Steuerhinterziehung angeklagt. Nach Schweden zurück ging nicht, da er mit Untersuchungshaft und mehr rechnen musste. Also blieb Ahrenberg mit seiner Familie in der Schweiz. Die schwedische Regierung hingegen konfiszierte die Kunstsammlung und versteigerte die Kunstsammlung, um so die Steuerschulden einzutreiben.

Das von Christian Zervos über Jahrzehnte verfasste Picasso-Werkverzeichnis enthält rund 16.000 Abbildungen. Die Neuauflage wird es mit englischer Übersetzung geben. Die Abbildungen wiederum sind wieder nur schwarz-weiss. Man hätte auch durchaus mit Farbaufnahmen den Katalog bereichern können. Doch schon beim Original bestand Pablo Picasso auf schwarz-weiss Bilder. Wer Interesse an der neuen Ausgabe hat, kann sich an das Auktionshaus Sotheby's wenden, die natürlich über zahlreiche Kontakte zu potenziellen Interessenten haben.
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