Über Jahrzehnte galt das Rembrandt-Selbstporträt, das in einer Stiftung in Buckland Abbey (Südengland) hängt, als die Arbeit eines Rembrandt-Schülers. Datiert ist das Bild auf das Jahr 1635. Es trägt die Signatur des Künstlers und zeigt ihn mit Hut und großer weißer Feder. Diese Woche bestätigte die Britische Nationalstiftung die Forschungsergebnisse des Rembrandt Research Project RRP, unter Führung des Rembrandt-Experten Ernst van de Wetering. Doch was machen mit dem wiederentdeckten Porträt des Meisters?
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Ersten Schätzungen zufolge liegt der Wert des Rembrandt-Selbstporträts nach der Zuschreibung bei einer zweistelligen Millionensumme. Doch verkaufen kann die Stiftung das über Nacht im Wert gestiegenen Gemäldes nicht. Denn das Bild gilt als britisches Kulturgut und der Verkauf ist dadurch verboten. Vielleicht kann Buckland Abbey ein paar mehr Kunsttouristen locken, aber ob diese die zukünftig wahrscheinlich steigenden Versicherungskosten decken werden?
Mit einer Zuschreibung kann aus einem bisher unbekannten Bild plötzlich ein wertvolles Gemälde werden. 2008 war es ebenfalls Ernst van de Wetering der ein Gemälde, welches ein britischer Kunsthändler für rund 2,2 Millionen Pfund bei einem kleineren englischen Auktionshaus erwarb, nach Prüfung für echt befand. Das Bild in der Versteigerung als "vermutlicher Nachfolger von Rembrandt" angepriesen und für einen Schätzpreis von 1000 - 1500 Pfund aufgerufen, dürfte jetzt einen Wert im zweistelligen Millionenbereich besitzen.
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