Wie 100 neue Caravaggio Werke plötzlich in Italien auftauchten
In Italien feiert man die Entdeckung von rund 100 Zeichnungen, die dem Barockmaler Caravaggio zugeordnet werden, bereits als die größte Kunstsensation des Jahres.

Caravaggio Bilder in Italien wiederentdeckt

Entdeckt wurde das Konvolut von Caravaggio-Werken, welches zu großen Teilen aus Zeichnungen besteht, von zwei italienischen Kunsthistorikern. Die Werke hielt man ursprünglich für Arbeiten des Mailänder Malers und Meisters Simone Peterzano, dessen Schüler u.a. auch Caravaggio in der Zeit zwischen 1584 bis 1588 war.
Zwei Jahre lang untersuchten die beiden Kunsthistoriker Maurizio Bernardelli Curuz und Adriana Conconi Fedrigolli jedes einzelne Detail der Werke und präsentierten jetzt ihre erstaunlichen Forschungsergebnisse.

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Wie üblich bei solchen Entdeckungen, spucken auch erste Zahlen über den Wert der wiederentdeckten Caravaggio-Bilder durch die Szene. Über 700 Millionen Euro, gemessen an bisherigen Auktionsergebnissen, seien die Werke wert.
Doch es gibt auch kritische Stimmen, wie die von Claudio Strinati (Experte für die Kunst des 16. Jahrhunderts), der die Zuschreibung aller 100 Arbeiten für "absurd" hält. Es mögen einige Zeichnungen tatsächlich von Caravaggio stammen, aber nicht das komplette Konvolut.

Die Wiederentdeckung bedeutender Kunstwerke

Die Wiederentdeckung Alter Meister, speziell italienischer Maler, hatte in jüngster Zeit bereits für mehrere aufregende Fälle gesorgt.
Im Oktober letzten Jahres war es ein Michelangelo Gemälde, welches für jede Menge Gesprächsstoff und Streit sorgte. Das Bild "La Pieta mit zwei Engeln" hing Jahre lang über der Couch einer amerikanischen Familie, bevor es aufwendig restauriert wurde. Die Kosten dafür übernahm eine römische Stiftung. Danach war es in der Ausstellung "The Renaissance in Rome: A Token to Michelangelo and Raphael" neben weiteren 170 Werken von Michelangelo zu sehen. Was dann kam, kann man sich denken.
- Michelangelo Gemälde - Ausstellung in Rom soll Zuschreibung beweisen

Im März diesen Jahres war es wieder Italien, genauer die Stadt Florenz, welche weltweit in die Schlagzeilen geriet. Dort glaubte man das Wandgemälde "Die Schlacht von Anghiari" des Genies Leonardo da Vinci wiederentdeckt zu haben. Das verschollen geglaubte Fresko lag hinter einer Wand verborgen, dem man sich mit abenteuerlichen Methoden näherte. Denn auf der Wand davor befand sich das Giorgio Vasaris Gemälde "Die Schlacht von Marciano". Mit 6 kleinen Löchern, Spezialkameras und Sonden versuchte man in den Hohlraum hinter der ersten Wand zu gelangen und entdeckte dann dort Überreste eines Wandbildes, welches man für das genannte da Vinci Bild hielt.
- Leonardo da Vinci Malerei entdeckt - oder doch nicht?

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