
In einer historischen Auktion hat Frida Kahlo erneut bewiesen, dass ihre Bedeutung in der Kunstwelt ungebrochen ist — nicht nur als symbolstarke Malerin, sondern auch als Wegbereiterin für Frauen in der Kunst. Bei Sotheby’s New York erzielte ihr Selbstporträt „El sueño (La cama)“ („Der Traum (Das Bett)“) unglaubliche 54,7 Millionen US-Dollar und setzte damit einen neuen Auktionsrekord für Werke von Künstlerinnen.
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Das Gemälde entstand im Jahr 1940, in einem sehr persönlichen Abschnitt von Kahlos Leben: Ihre gesundheitlichen Probleme, ihre Beziehung zu Diego Rivera und ihre künstlerische Identität verschmolzen in dieser eindringlichen Darstellung. In der Darstellung liegt sie auf einem Himmelbett, umschlungen von Ranken — zugleich ein Ort der Intimität und Verwundbarkeit. Über ihr schwebt ein Skelett, mit Dynamit umwickelt, was eine starke, fast surrealistische Bildsprache erzeugt. Diese Symbolik wird oft als Metapher für Tod, Schmerz und die fragile Grenze zwischen Schlaf und Realität interpretiert.
„El sueño (La cama)“ von Frida Kahlo ist mit 54,7 Millionen Dollar nun das teuerste Bild der Künstlerin, was je versteigert wurde.
| # | Werktitel | Auktionspreis | Auktion |
|---|---|---|---|
| 1 | „El sueño (La cama)“ | $ 54.660.000 | Sotheby's 11/2025 |
| 2 | "Diego y yo" | $ 34.883.000 | Sotheby's 11/2025 |
| 3 | "Self-Portrait (Very Ugly)", fresco on Celotex board | $ 8.634.000 | Christie's 11/2022 |
| 4 | "Portrait of Cristina, My Sister" | $ 8.230.000 | Christie's 11/2023 |
| 5 | "Dos desnudos en el bosque" | $ 8.005.000 | Christie's 5/2016 |
Sotheby’s beschrieb das Werk als eine „geisterhafte Meditation über die durchlässige Grenze zwischen Schlaf und Tod“. Dieser doppelte Subtext – Leben und Sterblichkeit – zeigt, wie tief Kahlos Kunst ihre eigene Realität reflektierte. Obwohl sie sich selbst nicht als Surrealistin verstand, wurde das Bild im Rahmen einer Auktion großer surrealistischer Künstler angeboten, was die Verbindung zu diesem Bewegungskontext unterstreicht.

Foto: teuerste Künstlerin Frida Kahlo, El sueño (La cama) , 1940, Sotheby's 2025
Mit dem Auktionsresultat markiert Kahlo nicht nur einen finanziellen Meilenstein, sondern auch einen symbolischen: Ein Gemälde von einer Frau, geschaffen vor mehr als acht Jahrzehnten, erreicht heute einen solchen Wert. Der bisherige Rekord für Werke von Künstlerinnen lag bei Georgia O’Keeffe – mit über 44 Millionen Dollar. Den neuen Rekord durch Kahlo zu brechen, ist ein starkes Zeichen für die wachsende Anerkennung von Künstlerinnen in einem traditionell männlich dominierten Auktionsumfeld.
Besonders bemerkenswert ist, dass „El sueño (La cama)“ sich in Privatbesitz befand und jahrzehntelang nicht öffentlich gezeigt wurde. Vor der Auktion tourte das Werk durch mehrere Städte – London, Abu Dhabi, Hongkong, Paris – bevor es schließlich in New York unter den Hammer kam. Die Identität des Käufers bleibt geheim, was die mystische Aura des Gemäldes zusätzlich verstärkt.
Dieser Verkauf fällt in eine Zeit, in der der Surrealismus auf dem Kunstmarkt eine Renaissance erlebt. Laut Sotheby’s hat der Anteil surrealistischer Werke am Markt in den letzten Jahren deutlich zugenommen – ein Beweis dafür, dass die Faszination für das Traumhafte, Symbolische und Psychologische weiterhin sehr lebendig ist.