Christies schließt Haunch of Venison Galerie
Wie jetzt bekannt wurde, schließt das Auktionshaus Christies die 2007 erworbene Galerie Haunch of Venison.

Das Ende von Haunch of Venison

Christie's kaufte sich 2007 in den Primärmarkt ein, welcher hauptsächlich von Galerien bespielt wird. Die Galerie Haunch of Venison war damals an den vier Standorten Berlin, London, New York sowie Zürich vertreten und zeigte zeitgenössische Kunst. Die Niederlassung in Zürich wurde 2009 und die Berlin 2010 geschlossen.

Und nun trifft es auch die Galeriestandorte in New York und London. Von der Restrukturierung sind nicht nur die Mitarbeiter, sondern auch die Künstler die Jahre lang von Haunch of Venison vertreten wurden, betroffen. Zum größten Teil werden diese dann in Zukunft von anderen Galerien vertreten werden. So wie etwa Ged Quinn, der bereits bei der Stephen Friedman Gallery in London untergekommen ist oder auch Jitish Kallat. Der indische Künstler wird in Zukunft wohl bei der Berliner Galerie Arndt zu sehen sein.

Gegründet wurde Haunch of Venison 2002 von den Kunsthändlern Harry Blain und Graham Southern. Als das Unternehmen dann 2007 vom Auktionshaus aufgekauft wurde, ging ein Aufschrei durch die Branche und den Kunstmarkt. Beklagt wurde der zunehmende Einfluss von Auktionshäusern auf den Primärmarkt, der bis dahin zum größten Teil den Galerien gehörte. Damit hatte Christie's nun auch Zugriff auf internationale Kunstmessen und Märkte wie die Art Basel oder die Tefaf in Maastricht. Die Teilnahme an letztgenannter Messe wurde für Haunch of Venison in diesem Jahr abgesagt.

Christie's erzielte im letzten Jahr mit ihren Privatverkäufen, als Werken die nicht über eine Auktion versteigert wurden, einen Gesamtumsatz von rund 990 Millionen Dollar. Hat Christie's den Primärmarkt also unterschätzt? Eine Karriere eines Künstlers aufzubauen und zu begleiten ist natürlich etwas völlig anderes als dessen Werke in einer Auktion zu versteigern. Wurde Haunch of Venison also nur Opfer einer Gewinnmaximierungs-Strategie?

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