Das war sie nun, die erste Art Berlin Fair zur Berlin Art Week. Rund 33.000 Besucher konnte die neue Kunstmesse in die Station Berlin am Gleisdreieck locken. Nach 9 Jahren abc (art berlin contemporary), besann man sich in Berlin wieder auf den Start einer Kunstmesse. Doch dazu brauchte es erst die Hilfe und Unterstützung aus Köln.
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Als im Frühjahr sich die Art Cologne und das Gallery Weekend überschnitten, waren und konnten beide Seiten mit der Termindoppelung nicht zufrieden sein. Hinzu kam eine strauchelnde abc (art berlin contemporary), der man im letzten Jahr ein baldiges Aus prognostizierte. Für die Kölner Messegesellschaft, die für die Art Cologne verantwortlich ist, kam zusätzlicher Druck aus der Schweiz.
Foto: Thomas Zipp, Galerie Guido W. Baudach, Art Berlin Fair, Artinfo24
Die Schweizer Messegesellschaft MCH Messe Schweiz (Basel) AG, die u. a. auch die Art Basel betreibt, beteiligte sich mit 25,1 Prozent an der im November zum ersten Mal stattfindenden Konkurrenz durch die "ART DÜSSELDORF". Ein Resultat all dieser Entwicklungen innerhalb eines Jahres war nun die Art Berlin Fair.
Innerhalb kürzester Zeit entwickelten die Verantwortlichen rund um Maike Cruse (Berliner abc + Gallery Weekend Team) und Daniel Hug (Chef der Art Cologne) ein Messekonzept für Berlin. Eigentlich ist es eine Kölner Messe mit Ableger in Berlin. Denn die Rheinländer halten eine Beteiligung von 100 Prozent an der Art Berlin. Dieser Umstand sagt auch viel über Berlin aus. Warum fand sich eigentlich kein Berliner Messebetreiber?
Wichtigste Änderungen gegenüber der abc, war die Rückkehr zum klassischen Kojenprinzip einer Messe, die Abschaffung des verordneten Einzelpräsentationszwangs und die Zulassung von Galerien die auch Werke der klassischen Moderne und Nachkriegskunst im Programm hatten.
Foto: Neil Gall, Galerie Aurel Schreiber, Art Berlin Fair, Artinfo24
Und sogar mit den Berliner Unwörtern der letzten Jahre "Kunstmesse & Kunstmarkt", ging man nun offensiv um. Ob sich das ewige Vorurteil, man verkaufe in Berlin kaum etwas, nun mit der Art Berlin Fair erledigt hat, kann nun jede der teilnehmenden Galerien für sich beantworten. Mit relativ günstigen 225 Euro Standmiete pro qm lockte man die Galerien zur Art Berlin. In London, Paris oder Basel sind Kojen für diesen Preis nicht ansatzweise zu haben.
Das Kunstangebot war jedenfalls bunt gemischt, von Pop Art Plattencovern bei Klaus Benden die im unteren vierstelligen Euro Bereich lagen, bis hin zu Alice Neels Porträt („Nancy“), das die Schwiegertochter der Künstlerin zeigt. Der Preis für das Gemälde wurde mit um die 1 Million Euro angegeben.
Für die deutschen Kunsthauptstädte Berlin und Köln könnten sich die Synergien, die sich durch die Art Cologne und der Art Berlin ergeben, durchaus auszahlen. Mit der Kölner Kunstmesse ist man im Frühjahr vertreten und in der Hauptstadt leitet man den Kunstherbst ein. Doch am Ende eines Tages geht es bei einer Kunstmesse auch um Umsätze. Und da wird jede Galerie rechnen, ob sich eine Teilnahme lohnt.
Foto: Warren Neidich, Installation, Art Berlin Fair, Artinfo24
Foto: Art Berlin Fair, Artinfo24
Foto: Mark Dion, Art Berlin Fair, Artinfo24
Foto: Art Berlin Fair, Artinfo24
Foto: Art Berlin Fair, Artinfo24
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